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Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung von durch Dampfturbinen betriebenen
Pumpen oder Verdichtern mit steigender Kennlinie, insbesondere von Kesselspeisepumpen
Die von Dampfturbinen getriebenen Pumpen oder Verdichter werden für gewöhnlich mit
einer Regelvorrichtung ausgerüstet, bei der die der Turbine zuströmende Dampfmenge
durch den Enddruck der angetriebenen Maschine geregelt wird, der auf einen Kolben
mit Gegenfeder wirkt.
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Die Bedingung, einen stabilen Betrieb zu erreichen, veranlaßt, dem
Regler eine fallende Kennlinie zu geben. Dies bedeutet, daß seine verschiedenen
Teile derart miteinander in Verbindung stehen und aufeinander wirken, daß mit steigender
Fördermenge der Förderdruck abnimmt. Wäre dies nämlich anders, würde z. B. durch
irgendeinen zufälligen Anlaß der Druck anwachsen, so, würde sich, da für die Fördermenge
der Maschine eine gleichbleibende öffnung zur Verfügung steht, damit eine Vergrößerung
der Fördermenge ergeben, die durch das Reglerspiel, d. h. durch dessen Einfluß eine
weitere Druckerhöhung hervorrufen würde usf. Es ist somit notwendig, daß der Betriebsdruck
sinkt, wenn die Fördermenge steigt. Im Grenzfall ist man reit Hilfe bestimmter Vorrichtungen
und Anordnungen dahin gelangt, einewaagerechteKennlinie zu erhalten, d. h. einen
bei allen Fördermengen gleichbleibenden Druck.
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Es erscheint nun für eine Reihe von Anwendungsfällen, insbesondere
für die Dampfkesselspeisung zu dem Zweck, Belastungsverluste in den Abnehmerkreisen
auszugleichen, erwünscht, selbsttätig einen um so höher ansteigenden Druck zu erzeugen,
wie die Fördermenge selbst größer wird, d. h. also eine steigende Kennlinie.
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Besondere Schwierigkeiten treten oft auf, wenn mehrere Pumpen parallel
zueinander arbeiten sollen. Bekannt ist eine Regelvorrichtung, durch welche mehrere
parallel arbeitende Pumpen auch bei Änderung der Gesamtbelastung stets verhältnisgleiche
Flüssigkeitsmengen liefern sollen. Abgesehen davon, daß diese Vorrichtung nicht
einen stabilen Betrieb einer Anlage mit steigender Kennlinie ermöglicht, erfordert
sie auch für jede Pumpe einen Fördermengenregler, der mechanisch mit einer von der
Gesamtfördermenge beeinflußten Berichtigungsvorrichtung verbunden ist. Hierdurch
wird die Regelung sehr umständlich und unübersichtlich.
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Die Erfindung hat eine Regelvorrichtung für durch Dampfturbinen betriebene
Pumpen, Verdichter u. dgl. zum Gegenstand und insbesondere für Kreiselpumpen zur
Speisung von Dampfkesseln, wobei diese Regelvorrichtung für jede Fördermenge im
voraus selbsttätig den Förderdruck auf einen bestimmten Wert zu regeln gestattet,
der mit der Fördermenge anwächst, wobei trotzdem der Betrieb
dauernd
stabil bleibt. Die Vorrichtung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß der
Druckregler mit einer Vorrichtung ausgerüstet ist; welche die Regelung in Abhängigkeit
von der gelieferten Fördermenge ,1e einflußt bzw. berichtigt.
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Eine Zusatzvorrichtung, welche bei der vorstehend erwähnten Anwendung
finden kann, gibt die Möglichkeit, das Änderungsgesetz des Druckes in Abhängigkeit
von der Fördermenge leicht und auch so zu regeln, daß der Betrieb nicht unterbrochen
zu werden braucht.
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Eine weitere Vorrichtung, welche bei dem Hauptgegenstand der Erfindung,
und zwar in Verbindung mit der eben erwähnten Zusatzvorrichtung oder auch ohne diese,
Verwendung finden kann, gestattet einen stabilen Parallelbetrieb mehrerer Maschinensätze
mit einer steigenden Reglerkennlinie.
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Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die vereinfacht dargestellten
Beispiele der Zeichnung ausführlicher beschrieben, von denen Fig. i eine Ausführungsform
der Erfindung mit einem Servomotor zeigt, während Fig. - ein Schaubild zur Erläuterung
des Regelgrundsatzes ist.
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Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform mit zwei gekuppelten Zylindern,
deren einer unter dem Zuströmdruck zur Turbine steht.
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Fig:4 stellt einei Vorrichtung für einen Gleichgewichtsbetrieb mehrerer
parallel laufender Maschinensätze für den Fall dar, da.ß die Regelung durch Servomotore
sowie durch einen gemeinsamen Fördermengenregler erfolgt.
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Fig. 5 zeigt.eine entsprechende Vorrichtung mit getrennten Mengenreglern.
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Fig: 6 veranschaulicht den Gleichgewichtszustand mehrerer Maschinensätze
für den Fall, daß die Regelung durch den Dampfdrück erfolgt.
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Die Regelungsvorrichtung gemäß der Erfindung enthält einen Druckregler
und eine seine Kennlinie beeinflussende Berichtigungsvorrichtung.
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Wenn man von der Wirkungsweise der Berichtigungsvorrichtung absieht,
so ist der Druckregler, für sich genommen, nach bekannten Grundsätzen ausgebildet.
Er enthält somit einen Kolben in einem Zylinder, in welchem der Förderdruck wirkt,
zu dessen Ausgleich eine Feder auf den Kolben drückt. Die Verschiebung des Kolbens
steuert unter Zwischenschaltung eines Servomotors das Dampfventil im Zuströmrohr
zur Dampfturbine.
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Die Berichtigungsvorrichtung besteht aus einem Teil oder einer Einrichtung,
welche durch die Fördermenge der betreffenden Ma- -schine oder durch eine Größe
gesteuert wird, welche ständig in Beziehung zu der Fördermenge steht und die Stellung
des Ventils im Dampfzuleitungsrohr zur Turbine in Abhängigkeit von der Fördermenge
beeinflußt. ; Hieraus folgt, daß dieses Ventil sich nun nicht .allein unter der
Wirkung des Druckes einstellt, sondern unter der vereinten Einwirkung des Druckes
und der Fördermenge. Diese Einwirkungen können ent-,veder mittelbar dadurch miteinander
vereinigt werden, daß die Fördermenge auf eine selbsttätige Veränderung der Regelung
des Druckreglers hinwirkt, um schließlich die gewünschte Kennlinie zu erzielen,
oder aber unmittelbar, indem die Wirkung der Fördermenge mit derjenigen des Druckes
unter Zuhilfenahme von Hebeln, Gestängen oder entsprechenden Vorrichtungen vereinigt
wird; welche so ausgebildet sind, daß sie gleichfalls die gewünschte Kennlinie zu
erreichen ermöglichen.
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Im erstgenannten Falle wirkt die Fördermenge oder die mit ihr in Beziehung
stehende Größe; die beispielsweise ein der Fördermenge entsprechend hervorgerufener
Druckunterschied der beiden Seiten einer Membran öder ein solcher in einem Venturi-
oder einem Pitotrohr oder einer beliebigen anderen entsprechenden Vorrichtung sein
kann, entweder unmittelbar durch eine geeignete Vorrichtung oder unter Zwischenschaltung
eines elektrischen, hydraulischen oder beliebigen anderen Servomotors auf die Regelung
des Druckreglers bzw. auf einen Teil desselben, z. B. auf die Spannung der Gegen-
oder Ausgleichfeder dieses Reglers.
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Fig. i stellt als Beispiel eine Ausführungsform dieser Vorrichtung
dar, bei welcher das die Frischdampfleitüng steuernde Ventil d durch den Kolben
e unter dem Einfluß des Ölservomotors f bewegt wird. Dieser Servomotor wird selbst
durch den Kolben g gesteuert, der sich unter der Wirkung des Förderdruckes der Pumpe
in dem Zylinder lt verschiebt. Die Feder r, welche jeweils den auf den Kolben entfallenden
Druck ausgleicht, kann z: B. mittels eines Gewindeteils i mehr oder weniger gespannt
werden, der mittels einer Schnecke h gedreht werden kann. Diese Schneckei wird von
einem elektrischen Servomotor m bewegt. Er regelt die Federspan- i nung entsprechend
dem Druckunterschied, der durch die Fördermenge der Pumpe in dem Venturirohr L erzeugt
wird und der durch die Vorrichtung p auf eine Steuervorrichtung q
übertragen
wird, die durch die Leitung ia mit dem Servomotor na verbunden ist. Die Abhängigkeit
der Bewegung des Motors in vog der Vorrichtung p kann durch beliebige bekannte Mittel
erzielt werden.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die folgende: Betrachtet
man zunächst den Druckregler
unabhängig von der Berichtigungsvorrichtung,
so ist er so ausgebildet, daß er einen stabilen Betrieb gibt, d. h. in der Weise,
daß mit wachsenden Fördermengen die Förderdrücke entsprechend abnehmen. Die Kennlinie
dieses Reglers wird für einen bestimmten Regelvorgang seiner Teile in dem Schaubild
der Fig. a durch die abfallende Kurve r, versinnbildlicht.
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Wenn andererseits in diesem Augenblick die Maschine eine Fördermenge
an ein Verbrauchernetz abgibt, welches einer Öffnung va entspricht, so steht die
Fördermenge mit dem Druck nach einem durch die Kurve p" veranschaulichten parabolischen
Gesetz in Beziehung. Demnach ergibt sich zwangläufig der Betriebspunkt an der Stelle
a., dem Schnittpunkt dieser Kurve pa mit der Kurve ra, die durch den Regler erzwungen
wird. Es handelt sich nun aber darum, einen Regler zu schaffen, der mit steigender
Fördermenge einen Druck einregelt, welcher gleichfalls, und zwar nach einem bestimmten,
z. B. in Fig. durch die Kurve s dargestellten Gesetz ansteigt.
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Für diesen Fall ist es für die Bedingung, daß Fördermenge und Druck
sich jeweils der festgelegten Gesetzmäßigkeit entsprechend ändern, notwendig und
ausreichend, daß der Schnittpunkt a der Kurven p, und ra stets auf der Kurve s liegt.
Hierfür ist es notwendig und ausreichend, daß die Zusatzregelung des Reglers, durch
welche sich die Kurve Na beeinflussen bzw. verschieben läßt, in geeigneter Weise
gewählt wird.
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Wenn nun die Kennlinien der Abnehmerkreise andere werden, wenn beispielsweise
eine größere Fördermenge verlangt wird, so ändert sich die dem Abnehmerkreis entsprechende
Öffnung gleichfalls. Sie führt z. B. zu einem Abhängigkeitsgesetz zwischen Druck-
und Fördermenge, das durch die Parabellinie A veranschaulicht wird.
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Bei einem Regler üblicher Bauart, dessen Regelung unveränderlich ist,
wandert somit der Betriebspunkt nach c, der Schnittstelle der Kurven r" und pb.
Da aber die Gesetzmäßigkeit bezüglich der Abhängigkeit der Fördermenge von den Drücken
sich nach der Kurve s ändern soll, so handelt es sich darum, den Betriebspunkt nach
der Stelle b, dem Schnittpunkt der Kurve s mit Pb, zu verlegen.
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Hierfür ist es notwendig und ausreichend, daß das Regelungsgesetz,
nach welchem der Druckregler bisher arbeitete, geändert wird, und zwar derart, daß
es der durch den Punkt b laufenden Kurve rb entspricht.
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Diese Änderung erfolgt in dem Beispiel der Fig. z mittels des Servomotors
m, der unter dem Einfluß der Fördermengenänderung durch Betätigung der Schnecke
h die Federspannung entsprechend ändert. Sind die Abmessungen der Zylinder, die
Federspannungen und die Steueranordnungen richtig gewählt, so erkennt man, daß man
im voraus ein Gesetz für die Veränderung des Druckes in Abhängigkeit von der Fördermenge
festlegen kann.
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Außer den bereits erwähnten Größen kann man als eine mit der Fördermenge
in Beziehung stehende, zur Einwirkung auf die Pumpenregelungseinrichtung geeignete
Größe den Druck im Eintrittswulst der Turbine nehmen, d. h. den Dampfdruck in der
Kammer zwischen dem Eintrittsventil und den Turbinenleitvorrichtungen bzw. Düsen.
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Bei allen nur vorkommenden Betriebsbedingungen, d. h. sowohl bei gleichbleibendem
Förderdruck wie bei gleichbleibender Öffnung oder gleicher Drehzahl, ändert sich
nämlich der Dampfdruck in der Eintrittskammer stets in dem gleichen Sinne wie die
Fördermenge, und einer beistimmten Fördermenge entspricht auch eine genau festliegende
Höhe des Druckes in der Turbineneintrittskammer und umgekehrt. Man kann somit die
Reglerberichtigung von dem Druck in dieser Eintrittskammer genau so gut abhängig
machen, wie man sie von der Größe der Fördermenge selbst hat abhängig machen können.
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Da der Druck in der Turbineneintrittskammer von der Stellung des Frischdampfeintrittsventils
abhängig ist und sich auf dem ganzen Hub dieses Ventils stetig in dem gleichen Sinne
ändert, so kann man auch als mit der Fördermenge in Beziehung stehend Größe zur
Beeinflussung der Berichtigungsvorrichtung die Stellung des Frischdampfeintrittsregelventils.
der Turbine selbst nehmen. In diesem Falle kann sich die Verstellung dieses Ventils
entweder, wie vorher beschrieben, auf einen Berichtigungsservomotor geltend machen
oder auch dadurch unmittelbar auf den Regler einwirken, daß man seine Bewegung durch
Gestänge, Hebel, Federn oder ähnliche Vorrichtungen mit derjenigen des Kolbens in
Verbindung setzt, dessen Stellung von dem Förderdruck abhängig ist. Falls es wünschenswert
oder notwendig erscheint, können eine oder mehrere Dämpfungsvorrichtun- i gen eingeschaltet
sein, um den Betrieb oder Einfluß irgendeines Reglerteiles zu verzögern oder stabiler
zu gestalten.
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Die Verwendung des Druckes in der Turbineneintrittskammer erscheint
besonders eigenartig für die zweite Ausgestaltung, bei welcher die Änderung der
Kennlinie des Reglers nicht durch Beeinflussung seiner Regelung selbst erzielt wird,
sondern durch Verknüpfung der Wirkung des unter dem Einfluß des Förderdruckes stehenden
Zvlinders mit einem oder mehreren weiterenTeilen, die durch eine
mit
der Fördermenge in Beziehung stehende Großei gesteuert werden.
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Fig.3 veranschaulicht als Beispiel eine Ausführungsform einer solchen
Vorrichtung, bei welcher der Kolben g des Förderdruckzylinders h und der
Kolben u des Zylinders t,
in welchem . der Druck der Turbineneintrittskammer
zur Wirkung kommt; gemeinsam -an den Hebel v angreifen, der den. Hebel des Servomotors
f steuert. Der Kolben u greift an dem einen Ende des Hebels v an, während
der Kolben g den Schwenkpunkt y dieses Hebels v mittels einer Stange und eines um
einen festen Drehpunkt x schwenkbaren Hebels w verlagern kann. Das andere Ende des
Hebels v nimmt unter Zwischenschaltung einer Stange das eine Ende des Servomotorsteuerhebels
mit.
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Man erkennt wohl, daß diese Vorrichtung die gleichen Ergebnisse liefert
wie die vorher beschriebene. Denn in der letztgenannten wird durch die Änderung
der Federeinregelung unter Verstellung ihres Stützkörpers i die Gleichgewichtslage
des Kolbens für einen bestimmten gegebenen Förderdruck um das gleiche Maß verstellt.
Dies hat zur Wirkung, die Gleichgewichtslage des Absperrkörpers für eben diesen
Förderdruck um ein bestimmtes Maß zu verlegen. Wenn sich bei der Vorrichtung nach
Fig. 3 der Förderdruck nicht ändert, so verschiebt sich auch der zugeordnete Kolben
g ebensowenig wie der Punkt y, in welchem er an die Stange v angreift. Dagegen veranlaßt
eine Änderung des Dampfdruckes im Zylinder t eine Lagenänderung des Kolbens u und
somit auch seines Angriffspunktes an der Stange v. Die Stange schwingt somit um
den Punkt y; sie nimmt hierbei clen Steuerhebel des Absperrkörpers mit, dessen Gleichgewichtslage
sich infolgedessen- für denselben Förderdruck ändert.
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Die Stabilität des Betriebes läßt sich durch Verzögern derEinwirkung
derBerichtigungsvorrichtung erreichen. Erfolgt die Berichtigung der Regelung mittels
Servomotors, so kann es schon ausreichen, wenn die Wirkungsweise dieses- Servomotors
ziemlich träge und die Fördermengensteuerung auf kleine Druckänderungen ziemlich
unempfindlich ist, um zu einem stabilen Betrieb zu gelangen. Bei der Vorrichtung
mit Druckzylinder an der Frischdampfkammer braucht man den zugehörenden Kolben nur
mit einem Dämpfungstopf oder einer ähnlichen dämpfenden, die Bewegung verzögernden
Vorrichtung zu versehen. Man kann den Dampf diesem Zylinder auch durch eine feine
Öffnung zuführen, um so die Druckänderungen in ihm verhältnismäßig träge werden
zu lassen.
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Unter diesen Umständen arbeitet die Anlage für gewöhnlich bei einer
bestimmten Belastung unter der Überwachung des Förderdruckreglers, dessen Eingreifen
rasch erfolgt und der, wie vorher erläutert, einen stabilen Betrieb ergiebt. Während
dieser Zeit bleibt die Berichtigungsvorrichtung infolge ihres zögernden Eingreifens
und ihrer Trägheit bei kleinen, unvermeidlichen Schwankungen der Fördermenge ohne
Einfluß und in Ruhe. Ändert sich dagegen die Betriebsbelastung für eine gewisse
Dauer, z. B. durch entsprechende Änderung des Verbrauchsquerschnittes, so stellt
sich ein Unterschied zwischen der erzeugten und der verbrauchten Fördermenge ein,
die, wenn sie in einem bestimmten Sinne andauert, dann sogleich das Eingreifen der
Berichtigungseinrichtung veranlaßt, bis die dem neuen Betrieb entsprechende Gleichgewichtslage
wieder erreicht ist.
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Stehen mehrere Teile zur Verfügung, deren Einfluß man nach Belieben
wählen kann, wie der Durchmesser der Kolben, Spannung von Federn, Länge von Hebelarmen,
Anordnung des Servomotors, falls ein solcher verwendet wird, so lassen sich mit
hinreichender Genauigkeit die notwendigen Gesetzmäßigkeiten bezüglich der Änderung
des Druckes in Abhängigkeit von der Fördermenge verwirklichen, die praktisch in
Frage kommen können und die im allgemeinen nach einer Parabel verlaufen.
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Für manche Fälle kann es von Bedeutung sein, daß man die Reglerkennlinie
verändern kann, d. h. daß man nacheinander mehrere je nach der Betriebsart der Anlage
verschiedene Kennlinien verwenden kann. Handelt es sich, z. B. um Kesselspeisepumpen,
so sollen sich verschiedene Kurven für die Betriebsstabilität verwirklichen lassen,
je nachdem ein Maschinensatz einen oder mehrere Kessel speist oder je nachdem zwei
oder mehrere Sätze: parallel auf einen oder mehrere Kessel arbeiten.
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Diese Änderung in der Kennlinie läßt sich bei einer Vorrichtung mit
Servomotor dadurch erreichen, daß die Regelung der Fördermengensteuerung z. B. durch
Änderung der Federspannung geändert wird oder auch durch Änderung der Steuervorrichtung
oder durch Inbetriebnahme einer für diese Zwecke vorgesehenen anderen Steuervorrichtung
oder durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Servomotors oder der Rückstellvorrichtung
dieses Servomotors oder durch Regelung der Anfangsspannung der Reglerfeder oder
durch mehrere dieser Mittel gemeinsam.
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Bei einer Vorrichtung nach Art der Fig.3 mit einem Zylinder für den
Frischdampfdruck in der Turbineneintrittskammer kann man dadurch sehr leicht eine
Änderung der Kennlinie erreichen, daß man das Verhältnis der
Armlänge
eines oder mehrerer Hebel, insbesondere des zweiarmigen Hebels v, ändert, welcher
die Wirkung zweier Zylinder miteinander verknüpft. Diese Änderung in dem Hebelarmverhältnis,
welche für sich oder in Verbindung mit der Änderung von Federspannungen erfolgen
kann, läßt sich entweder dadurch ausführen, daß man an dem betreffenden Hebel den
Angriffspunkt eines oder mehrerer mit ihm verbundener Schub- oder Kolbenstangen
ändert, oder auch dadurch, daß man den festen Schwenkpunkt dieses Hebels verschiebt.
Diese Verschiebung kann z. B. dadurch erfolgen, daß man den Angriffs- oder Schwenkpunkt
auf einem Schlitten oder Schieber anordnet, der sich auf einer entsprechenden Gleitbahn
verstellen läßt, oder auf einem Exzenter oder einer beliebigen anderen entsprechenden
Vorrichtung, die erforderlichenfalls durch eine Feststellvorrichtung beliebigerArt
ergänzt werden kann, mittels welcher der auf diese Weise verstellte Punkt in seiner
neuen Lage gesichert werden kann.
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Wenn mehrere Pumpen oder mehrere Verdichter, die mit der Regelvorrichtung
gemäß der Erfindung ausgestattet sind, parallel arbeiten und dabei in. denselben
Sammelraum fördern sollen, so ist die Anordnung besonderer Vorrichtungen zur Sicherung
der Stabilität ihres Betriebes erforderlich. Denn der Förderdruck ist in diesem
Falle für alle Maschinensätze genau der gleiche, da sie sämtlich in denselben Sammelraum
fördern. Wenn somit die Fördermenge eines Maschinensatzes aus irgendeinem Grund
zu einem bestimmten Zeitpunkt größer wird als die der übrigen, so hat sein. Regler
unter dem Einfluß des durch die Fördermenge beeinflußten Regelgliedes- die Neigung,
den durch diesen. Satz gelieferten Druck noch. weiter zu steigern;,damit erhöht
sich aber seine Belastung auf Kosten derjenigen der übrigen Maschinensätze immer
mehr.
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Die Betriebsstabilität läßt sich dadurch erzielen, daß man die auf
die Fördermenge ansprechenden Teile mit einer Ausgleichvorrichtung versieht, so
daß der Regler jedes Satzes nicht mehr unter dem Einfluß der eigenen Fördermenge
dieses Satzes steht, sondern unter der Wirkung der mittleren Fördermenge der Gesamtheit
aller Maschinensätze. Da nun die Regler aller Sätze eine Stellung einnehmen, die
derselben Fördermenge und demselben Förderdruck entspricht, so wird auch die Öffnungsstellung
des Frischdampfventils bei allen Sätzen dieselbe sein, und demgemäß wird sich die
Gesamtbelastung der Anlage gleichmäßig auf alle Maschinensätze verteilen. Diese
arbeiten somit parallel und folgen hierbei sämtlich der gleichen Charakteristik
mit derselben Stabilität, wie wenn jeder Satz für sich arbeiten würde. Für den Fall,
daß die Berichtigung der Regelung durch einen elektrischen Servomotor und eine Venturivorrichtung
erfolgt, kann der Ausgleich bzw. die Herstellung des Gleichgewichtszustandes dadurch
erfolgen, daß man ein einziges Venturirohr l in dem allen Maschinensätzen gemeinsamen
Druckrohr anordnet (Fig. q.), wobei alle Servomotore durch dieselbe Druckunterschiedsvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt werden.
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Läßt sich diese Anordnung nicht verwenden, weil alle Maschinensätze
unmittelbar an verschiedenen Stellen eines Sammlers ihre Förderung abliefern, der
seinerseits mehrere. Abnehmerstellen bedient (Fig. 5), so wird ein Venturirohr L
in das Förderdruckrohr jedes Maschinensatzes gelegt, das den Servomotor des zugehörenden
Reglers in Tätigkeit setzt, wenn der Maschinensatz allein in Betrieb ist. Wenn dagegen
mehrere Sätze parallel arbeiten, so werden alle Servomotore dieser Sätze durch die
Leitungen iz in der Weise verbunden, daß sie alle von der Venturieinrichtung eines
einzigen Satzes gesteuert werden, während dann die anderen Venturieinrichtungen
außer Wirksamkeit sind. Fig. 5 stellt als Beispiel eine Ausführungsform dieser Anlage
mit elektrischen Servomotoren dar.
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In dem bereits behandelten Falle, in welchem die Berichtigung der
Regelung durch den. Dampfdruck im Einlaßwulst der Turbine erfolgt, ist der Reglerausgleich
besonders einfach. Man braucht dann nur die Dampfdruckzylinder der Regler durch
Ausgleichrohre o zu verbinden, die mit Absperrhähnen oder -ventilen z versehen sind
(Fig. 6).