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Malschloß Es sind Malschlösser bekannt, bei denen die Einstellung
.einer im Schloßinneren gelegenen Sperrscheibe durch einen an der Innenfläche der
zugleich die Schloßdecke bildenden Einstellscheibe sitzenden Mitnehmerstift erfolgt,
wobei die Einstellscheibe zwecks 1?r.eiga#be des Schloßbügels mindestens einmal
um sich gedreht und dann zur Einstellung der inneren Zuhaltungsscheibe in gleicher
Richtung weitergedreht wird. Es ist auch ein Schloß dieser Art mit einem von der
Mitte ausgehenden Führungsschlitz zur Aufnahme eines Sperrmittels bekannt.
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Wird bei einem Schloß mit einem von der Mitte ausgehenden Führungsschlitz
als Sperrmittel eine Kugel verwendet, die wesentliche Vorteile in bezog auf die
Sicherheit des Schlosses bietet, da die Kugel ein im Schloß vollständig eingeschlossener,
von außen unzugänglicher und nicht beeinflußbarer, freiliegender Körper ist, so
kann ein solches Schloß ohne weiteres abgetastet werden. Solange die in beiden Scheiben
vorhandenen Führungsschlitze sich kreuzen, liegt die Kugel fest. Wird aber die eine
Scheibe festgehalten und unter beständigem Hinundherschütteln des Schlosses die
,andere Scheibe langsam gedreht, so hört man sofort an dem auftretenden klappernden
Geräusch, wann die Kugel nur von einer Scheibe gehalten wird, weil dann die Kugel
etwas locker liegt. Es läßt sich auf diese Weise die Lage des Führungschlitzes in
der ersten Scheibe feststellen.
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Hält man nunmehr diese erste Scheibe fest und dreht unter ständigem
Hinundherschütteln des Schlosses langsam die zweite Scheibe, so kann man ebenfalls
die Lage des Schlitzes in der zweiten Scheibe abtasten. Das Schloß läßt sich dann
leicht öffnen, da beide Kennmarken der Scheiben bekannt sind. Das Abtasten ist möglich,
wenn beide Scheiben in der oben beschriebenen Weise gedreht
werden
können, d. h. wenn die eine Scheibe zuerst festgehalten und die zweite Scheibe gedreht
wird und wenn dann die zweite Scheibe festgehalten und die erste Scheibe gedreht
wird. -Das Schloß gemäß vorliegender Erfindung" läßt sich trotz Verwendung einer
Kugel und trotz einfacher Ausführung nicht abtasten, weil die Sperrscheibe und die
Einstellscheibe sich nicht in der Weise festhalten lassen, daß zuerst die Sperrscheibe
stillsteht und die Einstellscheibe gedreht wird und dann die Einstellschei.he stillsteht
und die Sperrscheibe gedreht wird.
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Das Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Sperrscheibe
mit einem von der Mitte ausgehenden Schlitz und die Einstellscheibe auf ihrer Innenseite
mit einer von der Mitte ausgehenden Nut zur Führung und Aufnahme einer Sperrkugel
versehen sind.
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Bei dieser Ausbildung des Schlosses könnte wohl allenfalls die Einstellscheibe
bei stillstehender Sperrscheibe abgetastet werden; es kann aber umgekehrt nicht-die
Sperrscheibe bei stillstehender Einstellscheibe abgetastet werden, denn es gibt
keine Möglichkeit, die Einstellscheibe festzuhalten und die Sperrscheibe zu drehen,
denn die Drehung der Sperrscheibe wird durch die Drehung der Einstellscheibe bewirkt.
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Die Zeichnungen zeigen verschiedene Ausführungsformen des Schlosses,
und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht einer Ausführungsform des Schlosses, Fig.
2 eine Seitenansicht, Fig. 3 den Deckel von innen gesehen, Fig. d. eine Vorderansicht
des Schloßinneren mit abgehobenem Deckel, Fig.5 eine Vorderansicht des Schloßinneren
mit abgehobenem Deckel und abgehobener Einstellscheibe, Fig. 6 eine der Fig. 5 eritsprecliende
Ansicht bei freigegebenem Schloß.bügel, Fig. 7 eine Draufsicht auf das Verschlußstück,
Fig.8 die Innenansicht des Deckels einer anderen Ausführungsform, Fig. 9 einen Schnitt
durch den Deckel nach IX-IX der Fig. 8 und Fig. io eine andere Ausführungsform der
Erfindung.
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Das Schloß besteht aus dem Gehäuse i mit dem Deckel 2 und dem Bügel
3. Auf dem Deckel z ist ein Griff q. vorhanden. Die Dekkelscheibe trägt außen eine
Zahleneinteilung 5 o. dgl., die mit einer Kennmarke 6 o. dgl. des Gehäuses zusammenarbeitet
und zum Einstellen des Schlosses .dient. Der Deckel 2 ist mit dem Gehäuse i durch
Umbördeln oder Umpressen des Randes 7 (Fig. q.) drehbar verbunden. Auf der Innenseite
des Deckels 2 (Fig. 3) befindet sich eine Kreisringnut io; in welcher ein Stift
r i befestigt ist.
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Unterhalb des Deckels liegt eine unabhängige flache Sperrscheibe 12
(Fig. 4) mit einem radial von der Mitte ausgehenden Schlitz 13 und einem Stift 14.
Bei aufgesetztem Deckel greift der Stift 14 in die Nut io ein. Wenn also der Deckel
:2 gedreht wird, kommt zu irgendeinem Zeitpunkt der Stift i i mit dem Stift 1.4
in Berührung, so daß dadurch die Scheibe 1z mitgenommen wird. Die Scheibe 12 liegt
auf dem Bord 15 des Gehäuses i auf. Der Abstand zwischen Scheibe 12 und Deckel 2
wird durch eine Ausstanzung 8 geregelt, so,daß der Deckel :2 sich nicht fest auf
die Scheibe 12 auflegen kann, sondern immer ein Abstand zwischen Deckel und Scheibe
vorhanden ist, der eine leichte Drehung beider Teile ermöglicht.
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Im Bodenteil 16 des Gehäuses i ist eine ebenfalls von der Mitte ausgehende
Längsnut 17 vorhanden. Die Längsnut 17 sowie der Längsschlitz 13 dienen einer Kugel
18 zur Führung, vorausgesetzt, daß die Nut 1 7 und der Schlitz 13 übereinanderstehen.
Ist dies nicht der Fall, weicht also die Lage des Schlitzes 13 von der Lage der
Nut 17 ab, so ist die Kugel i8 in der Mitte verriegelt und kann sich nicht bewegen.
In dieser Lage dient die Kugel 18 zur Sicherung des Bügels 3.
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Die Mittellage der Kugel 18 und die dadurch bedingte Stellung des
Bügels 3 ist in Fig. 5 dargestellt.
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Der Bügel 3-ragt mit seinem freien kurzen Schenkel i9 in die Bohrung
2o -des Gehäuses i ein, wobei diese Bohrung nicht durch das Gehäuse@hindurchgeht,
sondern blind endet, damit Unreinigkeiten nicht in das Innere des Gehäuses eindringen
können. Der andere Schenkel des Bügels 3 weist zwei Flansche 2i und 22 auf, zwischen
denen ein abgesetzter Teil 23 liegt, der sich in einer Nut 24. des Verschlußstückes
25 befindet (Fig.7). Der Bügel 3 weist ferner eine Abflachung 26 auf, an die sich
ein abgesetzter Ringteil 27 anschließt. Zur Führung des Bügels 3 dient der am Gehäuse
sitzende Stift 28.
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Das Verschlußstück 25 steht unter der Wirkung der Feder 29, die in
der Vertiefung 3o des Verschlußstückes 25 gelagert ist. Als Begrenzungsanschlag
für das Verschlußstück 25 nach unten dient der Stift 34 während als seitliche Führung
ein Stift 32 verwendet wird.
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Nimmt die Kugel 18 die Mittellage ein und wird sie in dieser Stellung
durch die Lage der Sperrscheibe und die Einstellscheibe fest verriegelt, so kann
das Verschlußstück 25 1 nicht nach oben geschoben werden, so daß auch der Bügel
3 feststeht.
Weiter ist in der zugleich den Deckel bildenden Einstellscheibe
2 eine Nut 9 vorgesehen, in welche die Kugel i8 ebenfalls eingreift, so daß also
das Deckelinnere die Ausbildung nach den Fig. 8 und 9 aufweist.
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Die Einstellung des Schlosses ist folgende: Angenommen, die Einstellscheibe
12 nimmt eine beliebige, z. B. die in Fig. 4 gestrichelt dargestellte Stellung ein,
und der Deckel 2 steht ebenfalls beliebig. Da die gegenseitige Stellung der Stifte
ii und 14 von außen nicht erkenntlich ist, ist es notwendig, daß der Deckel 2 erst
mindestens einmal um sich gedreht wird, da dann erst die Gewähr besteht, daß der
Stift i i des Deckels 2 den Stift 14 der Scheibe 12 erfaßt. Nunmehr wird der Deckel
in der gleichen Richtung weitergedreht und die erste Kennzahl des Schlosses an der
Marke 6 eingestellt. Durch diese Einstellung wird der Schlitz 13 in Übereinstimmung
mit der Lage der Nut 17 im Gehäuse i gebracht. Jetzt wird der Deckel 2 in entgegengesetzter
Richtung gedreht, um den Stift i i von dem Stift 14, der ja nicht mehr seine Stellung
verändern darf, zu lösen, und es wird die zweite Kennzahl des Schlosses an der Marke
o. dgl. eingestellt. Durch diese Einstellung wird die Nut 9 des Deckels 2 in Übereinstiminmig
mit der Nut i7# des Gehäuses und mit dem Schlitz 13 der Einstellscheibe 12
gebracht.
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Die Nuten 9, 17 und der Schlitz 13 liegen also übereinander, und die
Kugel kann durch seitliches Anheben des Schlosses nach außen gerollt werden, wobei
durch einen Druck auf den Bügel 3 entgegen der Wirkung der Feder 29 das Abrollen
der Kugel vom \7erschluß-. stück 25 erleichtert wird. Das Verschlußstiick 25 bewegt
sich nun unter dem Druck der Feder 29 nach oben, und der Bügel 3 ist frei. Beim
Drehen des Bügels 3 erfolgt seine Verriegelung durch die Teile 27, 28, so daß sich
der Deckel 2 und die Einstellscheibe 12 nicht drehen lassen. Erst wenn der Bügel
3 wieder in Schließstellung gebracht ist, kann er in das Schloß eingedrückt werden,
worauf dann, wenn die Kugel in die Mitte zurückgerollt ist, durch eine Drehung des
Deckels 2 in beliebiger Richtung eine Verriegelung des Schlosses erfolgt.
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Bei der in Fig. i o dargestellten Ausführung sind zwei drehbare Deckel
vorgesehen, die zu beiden Seiten des Gehäuses i sitzen. Der eine Deckel 4 befindet
sich an Stelle des Bodens. Die Innenausbildung ist eine Verdopplung der vorbeschriebenen
Ausführungsformen nach Fig. i bis 7 oder Fig. 8 und 9, so daß also auf jeder Seite
die entsprechende Einstellung wiederholt werden muß, ehe die Kugel nach außen gerollt
werden kann und der Bügel 3 freigegeben wird.