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Vorrichtung zur Erleichterung der Abstimmung eines Radioempfangsgerätes
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erleichterung der Abstimmung
eines Radioempfangsgerätes, bei dem die empfangenen Hoch- oder Zwischenfrequenzs,chwingungen
zwei Schwingungskreisen zugeführt werden, die je an. einen Gleichrichter angeschlossen
sind und bei dem die gleichgerichtetem Spannungen über in Reihe geschaltete Impedanzen
einander entgegenwirken.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die beiden Schwingungskreise
unterschiedlich auf Frequenzen abgestimmt, die etwas unterhalb und .oberhalb der
gewünschten Zwischenfrequenz liegen, und es dient die über die in Reihe geschalteten
Impedanzen auftretende gleichgerichtete Spannung zur Nachregelung der Frequenz des
örtlichen Oszillators in solchem Sinne, daß eine etwa unrichtige Abstimmung des
Empifängers zwangsläufig korrigiert wird. Die beiden Schwingungskreise haben dabei
im allgemeinen die gleichen selektiven Eigenschaften.
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Im Gegensatz zu diesen bekannten Vorrichtungen handelt .es sich bei
der vorliegenden Erfindung nicht um eine ,selbsttätige Abstimmungskorrektion, sondern
um eine sehr genaue Anzeige der richtigen Abstimmung, insbesondere durch eine Verhinderung
einer weiteren Bewegung der Abstimmorgane, z. B. durch Einrücken einer elektromagnetischen
Bremse, beim Erreichen der richtigen Abstimmung.
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Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zur Erleichterung der Abstimmung
zu schaffen, die nur bei sehr genauer Abstimmung auf eine env ünschte Träger,#velle
in Tätigkeit tritt und deren Wirkung nicht oder nur in geringem Maße von der Stärke
des eintreffenden Signals abhängig ist.
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Erfindungsgemäß werden die beiden Schwingungskreise auf die gleiche
Sollfrequenz abgestimmt, während der eine Kreis stark gedämpft und der andere wenig
gedämpft ist, und die über die beiden in Reihe geschalteten Impedanzen auftretende
gleichgerichtete Spannung steuert ein Relais, das bei richtiger Abstimmung ein A.nzeigeorgan,
insbesondere eine auf die Abstimmittel einwirkende elektromagn.etische Bremse, betätigt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einigen. Ausführungsformen beispielsweise
näher erläutert.
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Brei den. dargestellten Schaltanordnungen wird ein Teil der von einer
Verstärkerstufe, zweckmäßig einer Zwschenfrequenzvergtärkerstufe, des in den Figuren
nicht dargestellten Geräts gelieferten Signalenergie über einen Kondensator t dem
Gitter 2 einer Verstärkerröhre
3 zugeführt. Der Ausgangskreis der
letzteren enthält die Parallelschaltung 4 einer Selbstinduktion und eines Kondensators,
die auf die empfangene Frequenz abgestimmt sein kann. Anstatt eines abgestimmten
Stromkreises kann hierfür jedoch auch eine gewöhnliche Impedanz, z. B. ein Ohmscher
Widerstand, gewählt werden. Die im Stromkreis wirksame Spannung wird bei der Schaltanordnung
nach Fig. i über einen Kondensator 5 einem als Zwelelektrodenröhre dargestellten
Detektor 6 zugeführt, zu dem ein Widerstand 7 parallel geschaltet ist. Über diesen
Widerstand 7 entsteht beim Auftreten eines Signals ein derartiges Spannungsgefälle,
daß das untere Ende positiv gegen das obere Ende wird. Mit dem Stromkreis 4 ist
mittels eines Kondensatorg 8 ein zweiter Stromkreis 9 gekoppelt, der .eine sehr
geringe Dämpfung hat. Die über ihn auftretenden Spannungen werden einem zweiten
Detektor i 1 zugeführt. Die gleichgerichteten Ströme .durchfließen den Widerstand
12, zu dem .ein. Kondensator io parallel geschaltet ist, so daß das rechte Ende
positiv gegen das linke Ende wirkt. Der Sitromkreis 9 ist mittels eines Kondensators
i4, der .eine geringe Impedanz für Hochfrequenzströme hat, anErde gelegt. Der Kondensator
14 wird jedoch aus nachstehend zu erwähnenden Gründen derart gewählt, daß die Impedanz
für Niederfrequenzströme hoch ist. Die Widerstände 7 und 12 sind in Reihe geschaltet,
so daß die über sie auftretenden Spannungen einander schwächen. Außerdem liegt zwischen
den Widerständen 7 und 12 n oc dh ein Widerstand i 3 , der ein Abfließen
der Hochfrequenzströme über die Kondensatoren 5 und 14 verhindert.
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Die Widerstände sind in die Gitterkreise zweier in der Figur als Dreielektrfldenröhren
dargestellten Verstärkerröhren 15 und 16 eingefügt, und zwar derart, daß die Gitterspannung
der Röhre 15 ausschließlich durch die Spannung über den Widerstand 7, diejenige
der Röhre 16 durch den Unterschied der Spannungen über die Widerstände 7 und 12
bedingt wird. Die Zweielektrodenröhren sind weiter .derart geschaltet, daß die Spannungen
über den Widerstand 7 die Gitter negativ machen. In den Anodenkreisen der Röhren
15 und 16 liegen Relaiswicklungen 18 und i 9. Diese erregen einen Magnetkern 17
und sind derart angeordnet, daß sie einander schwächen. Dieses Relais kann z. B.
eine Bremsvorrichtung in Tätigkeit setzen. Zu diesem Zweck kann auf der Welle des
Abstimmknopfes 21 eine Bremsscheibe 2o aus weichem Eisen angebracht werden, die,
wenn der Magnet 17 erregt wird, @stärker gegen die Magnetpole gezogen wird. Infolge
der vergrößerten Reibung zwischen der Scheibe 2o und den Magnetpolen wird eine weitere
Einstellung des Knopfes 21 verhindert. Die Kathodenzuleitung der Röhre 16 enthält
einen Widerstand 22, der dem Gitter der Röhre 16 eine negative Vorspannung geben
soll. Parallel zu ihr liegt ein Kondensator 23, dessen Wirkungsweise im nachfolgenden
näher erläutert wird. Auch die Kathodenzuleitung der Röhre 15 kann einen Widerstand
26 enthalten.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. i ist folgende: Setzt
man voraus, daß keine Signalspannung ,dem Gitter der Röhre 3 zugeführt wird, so
wird keiner der Widerstände 7 und 12 vom Strom durchflossen, so daß die Röhren 15
und 16 nur eine geringe negative Gittervorspannung haben und Strom durchlassen.
Da die Ströme einander ,schwächen, isst in diesem Fall das Relais nicht erregt,
so daß das Gerät abgestimmt werden kann, ohne daß hierbei irgendeine Störung eintritt.
Ist das Gerät etwas neben der gewünschten Wellenlänge abgestimmt, so tritt zunächst
über den Stromkreis 4 eine Spannung auf. Der Stromkreis 9, der eine scharfe Resonanzkurrve
hat, ist hierbei noch unwirksam. Der Detektor 6 wird somit in Tätigkeit gesetzt,
so daß über den Widerstand 7 eine Spannung wirksam ist, welche die Gitter der beiden
Röhren 15 und 16 negativ macht, so daß beide Anodenströme abgeschnitten werden.
Auch dann wird somit das Relais noch nicht betätigt und ist noch weitere Abstimmung
möglich. Erst dann, wenn sehr scharf abgestimmt ist, wird der Stromkreis 9 eingerückt.
Hierdurch erhält das Gitter der Röhre 16 neben der negativen Spannung, die über
den Widerstand 7 wirksam war, eine positive Spannung durch den Widerstand 12. Dies
hat zur Folge, daß das Gitter der Röhre 16 wieder die ursprüngliche geringe Vorspannung
erhält, so daß es wieder von Strom durchflossen wird. Das Relais wird hierbei betätigt,
und eine weitere Drehung des Abstimmknopfes wird verhindert.
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Durch richtige Bemessung des Kondensators 8 und der Widerstände kann
erzielt werden, daß bei -scharfer Abstimmung auf ein Signal die über die Widerstände
7 und 12 auftretenden Spannungen gleich sind. Hierdurch wird erzielt, daß die Wirkungsweise
der Vorrichtung von der Stärke des empfangenen Signals unabhängig ist und daß stets
im wesenrtrlichen unabhängig hiervon die Abstimmvorrichtung gehemmt wird, wenn genau
auf die Trägerwelle abgestimmt ist.
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Ober die Widerstände 7 und 13 tritt neben der Gleichspannung noch
die Niederfrequenzwechselspannung auf, mit der das Signal moduliert ist. Diese Spannungen
sind jedoch einander entgegengerichtet, so daß am Gitter der Röhre 16 beim Erreichen
der richtigen
Abstimmung keine Wechselspannung wirksam ist, wobei
Voraussetzung ist, daß der Kondensator 14 eine hohe Impedanz für Niederfrequenzströme
hat.
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Beim Erreichen der richtigen Abstimmung tritt ein plötzlicher Stromstoß
durch die Wicklung i9 auf. Der Widerstand 22 führt hierbei eine negative Rückkopplung
herbei, wodurch das schnelle Ansteigen des Stroms verhindert wird. Damit auch bei
ziemlich schneller Drehung des Knopfes noch eine genrügende Erregung des Relais
erzielt wird, ist zu dem Widerstand 22 ein Kondensator 23 parallel gelegt, der die
Gegenkopplung bei schnellen Stromveränderungen beseitigt.
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Wira nach Erzielung der richtigen Abstimmung der Knopf mit einer gewis.senKraftweitergedr.eht,
so verschwindet die Spannung über den Widerstand 12 wieder, und der die Relaiswicklung
i 9 durchfließende Strom sinkt bis zum Nullwert herab. Damit der Magnetismus sofort
verschwindet, ist ein Widerstand 25 vorgesehen, der stets von einem geringen Strom
durchflossen wird, der das Relais entmagnetisiert.
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Wie sich aus vorstehendem ergibt, ist es die Röhre 16, die das Relais
betätigt. Die zweite Röhre 15 soll nur beim Fehlen von Signalen einen Strom liefern,
der den Strom der Röhre 16 in bezug auf die Wirkungsweise des Relais ausgleicht.
Das gleiche kann auch durch Einfügeneiner Spannungsquelle in den aus dem Gleichrichter
6 und dem Widerstand 7 bestehenden Stromkreis erreicht werden. Eine solche Schaltanordnung
ist in F.ig.2 dargestellt und entspricht im wesentlichen derjenigen der Fig. i.
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In Reihe mit dem Widerstand 7 liegt eine Spannungsquelle 24., die
derart geschaltet ist und deren Spannung derart gewählt ist, daß beim Fehlen eines
Signals die Röhre 16 stromlos ist. Die Röhre 15 kommt hierdurch in Fortfall.
Anstatt eines Differentialrelais kann ein Relais mit lediglich einer Wicklung i
9 verw erndet werden. Es kann jedoch wünschenswert sein, eine entmagnetisierend3
Gegenwicklung mit einigen Wicklungen vorzusehen. Das gleiche kann, wie. dies in
der Figur dargestellt ist, dadurch erzielt werden, daß das eine Ende der Wicklung
über einen hohen Widerstand 27 an eine höhere positive Spannung .als die gewöhnliche
Spelsespannung angeschlossen wird. Die Spannungsquelle 2q. hat zur Folge, daß erst
dann, wenn die Signalspannung im Stromkreis q. einen bestimmten Wert überschreitet,
der Widerstand 7 von Strom durchflossen wird. Bei stärkeren Signalen -wirkt die
Vorrichtung ganz entsprechend derjenigen nach Fig. i.
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Es ist möglich, die Schaltanordnung derart einzurichten, daß die Detektorwirksamkeit
in Röhre 16 erfolgt. Zu diesem Zweck braucht nur der oberste Punkt des Stromkreises
9 mit dem Gitter der Röhre 16 verbunden zu werden.
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Eine Ausführungsform der Bremsvorrichtung ist in Fig.3 dargestellt.
Der Magnetkern 17 mit der Spule i 9 ist auf einem nichtmagnetischen U-förmigen Organ
3o angebracht. Auf der Welle des Knopfes 2 i sitzt die Bremsscheibe .aus weichem
Eisen. Das Organ ist mittels einer nachgiebigen Platte 32 an dem feststehenden Unterstück
33 befestigt, so daß es in Richtung der Achse der Magnetpole einigermaßen beweglich
ist. Inder Ruhelage besteht zwischen den Magnetpolen und der Bremsscheibe 2o ein
Luftspalt, dessen Breitenerstreckung mittels einer Stellschraube 31 eingestellt
werden kann. Mittels einer Feder 34 wird das Organ in der in der Figur dargestellten
Lage gehalten. Wird das Relais erregt, -so bewegt sich das Organ 3o nach rechts,
wobei die Polschuhe eine kräftige Bremswirkung auf die Scheibe 2o ausüben. Infolge
des Vorhandenseins des Luftspaltes zwischen den Magnetpolen und der Bremsscheibe
.ergibt sich der Vorteil, daß die Bremswirkung plötzlich ,einsetzt. Die erzielte
Wirkung entspricht derjenigen, die erzielt würde, wenn beim Erreichen der Abstimmung
die Abstimmvorrichtung an eine feststehende Klinke anstoßen würde. Auf diese Weise
kann erzielt werden, daß besonders rein auf die empfangene Trägerwelle abgestimmt
wird. Außerdem läßt sich hierbei auf einfache Weise erreichen, daß die Vorrichtung
als Schalter wirken kann, wobei die S.chaltkontakte z. B. von dem Magneten und der
Scheibe gebildet werden. Der so gebildete Schalter kann z. B. in den Niederfrequenzteil
des Geräts eingefügt sein, so daß erst beim Einrücken der Bremsvorri;chtung der
Niederfrequenzverstärker wirksam wird.