DE687052C

DE687052C - Vorrichtung zum Messen der Verschiebung von Wellen, z. B. von Turbinenwellen

Info

Publication number: DE687052C
Application number: DE1937K0145266
Authority: DE
Inventors: Hans Hartwig Schmidt
Original assignee: Fried Krupp Germaniawerft AG
Current assignee: Fried Krupp Germaniawerft AG
Priority date: 1937-01-27
Filing date: 1937-01-27
Publication date: 1940-01-22

Description

Vorrichtung zum Messen der Verschiebung von Wellen, z. B. von Turbinenwellen Es sind mechanische Vorrichtungen zum Messender Versschiebung einer Turbinenwelle bekannt, mit denen die Wellenlage abgetastet wird-. -Diese Vorrichtungen können jedoch nur an der stillstehenden Maschine verwendet werden, da sonst die Tasterspitze sich schnell abnutzen und :das Meßergebnis damit ungenau werden würde. Es ist nun aber erwünscht und in vielen Fällen, vor allem bei Schiffsanlagen, sogar erforderlich, daß die jeweilige Lage (der Turbinenwelle auch während des Betriebes jederzeit überwacht werden kann.
Zu diesem Zweck wird bei einer bekannten Vorrichtung ein aus gehärtetem Stahl hergestellter Taster durch :eine Feder gegen einen gleichfalls gehärteten Wellenbund der umlaufenden Welle angedrückt. Wellenbund und Taster befinden sich in einem ölgefüllten Trog. Der Tastkoliben kann nach beendeter Messung von Hand zurückgezogen und in einer Rast festgestellt werden. Die Anzeigevorrichtung besteht aus einem außerhalb des Turbinengehäuses angebauten einfachen doppelarmigen Hebel. Mit einer derartigen Anordnung können aber die in diesem Falle erforderlichen genanten Messungen nicht einwandfrei durchgeführt werden. Dazu kommt, da.ß die ganze Vorrichtung, durch die Verwendung gehärteter Teile wesentlich verteuert wird und der Trog, in dem der umlaufende Wellenbund das Schmieröl nach allen Seiten herumschleudert, sorgfältig abgedichtet sein muß, ohne daß die Unwirtscliä£tlichkeit dieser Tauchschmierung dadurch beseitigt wird.
Die vorliegende Erfindung will nun eine Meßvorrichtung schaffen, mit der auch die der letztgenannten Vorrichtung noch anhaftenden Mängel beseitigt werden. die besteht darin, daß der Kolben an seinem der Welle zugekehrten Ende mit einem nach Art derDrucklagerkippbacken sich selbsttätig einstellenden Gleitstück versehen ist, das unter Verwendung eines Feinmeß,gerätes zur Anlage gegen die Welle .und gleichzeitig in Verbindung mit der Druckschmierung der Maschine gebracht und nach :beendeter Messung durch eine Feder sofort wieder von der Welle entfernt wird.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt und zeigt eine Vorrichtung zum Messen der axialen Verschiebung einer Turbinenwelle: In .einem an dem Turbinengehäuse a unterhalb der Mittellängsachse A-A der Turbine befestigten Bock b ist ein Kolben c gelagert, den eine in dem Bock sich abstützende- Feder d von dem Bund e der Turbinenwelle f fortzubewegen sucht: Die Bewegung des Kolbens ist durch den Anschlag eines im Bock b angeordneten Zapfens g in dem Langschlitz h des Kolbens begrenzt. In dieser Lage befindet sich der Kolben in einem geringen Abstand von der Welle: An seinem dem Bünde zugekehrten Ende ist der Kolben mit einem nach Art der Drucklagerkippbacken beweglichen Gleitstück i versehen, .das über eine Längsbohrüng k und mehrere: Querbohrungen m mit einer Ringnut n am Kolbenumfang in Verbindung steht. In der den Kolben aufnehmenden Bohrung,des Bockes b befindet sich ebenfalls eine Ringnut o, in die eine über .die Leitung p an die Schmierölanluge der Turbine angeschlossene Bohrung q einmündet.
Wenn die Lage der umlaufenden Turbinenwelle gemessen werden soll, wird, wie in der Abbildung gezeigt ist, der Kolben e nach Abnahme des Deckels r durch Andrücken eines an sich bekannten Feinnneß.gerätes s mit Zeigerausschläg :bis zur Anlage gegen den Wellenbund e verschoben. Dabei überdecken sich die beiden Ringnuten 7a, o, und das unter Druck stehende Schmieröl gelangt an das Gleitstück i. Zwischen diesem und dem Wellenbund e bildet sich bei der .gegenseitigen Berührung in gleicher Weise wie zwischen den Drucklagerflächen ein dünner Schmierölfilm, der die Stirnfläche des Gleitstückes vor Abnutzung schützt. Sobald nach dem Ablesen des Zeigerausschlages das Meßgerät wieder herausgenommen wird, wird der Kolben durch .die Feder d sofort wieder von dem Bund e entfernt: Um an dem Meßgerät sofort die Richtung und Größe der Wellenverschiebung erkennen zu können, wird der Zeiger auf Null gestellt, wenn der Kolben bis zum Anliegen gegen die in ihrer Mittellage befindliche Welle verschöben ist: Die Stärke :des zwischen dem Gleitstück i und dem Bund e befindlichen Schmierölfilms ist im Verhältnis zu den Meßgroßen unwesentlich, er beeinträchtigt aber die Meß:genauigkeit auch schon deshalb nicht; weil es sieh hier um Vergleichsmessungen handelt, bei denen der Ölfilm immer vorhanden ist. Wenn die Meßvorrichtung um 9o° versetzt eingebaut wird, können mit ihr auch radiale Verschiebungen der -Turbinenwelle gemessen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Messen der Verschiebung von Wellen, z. B. von Turbinenwellen, während,des Betriebes, bei der die Lage der betreffenden Welle durch einen exzentrisch angeordneten Kolben abgetastet und auf eine Anzeigevorrichtung übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, .daß der Kolben (c) an seinem der Welle zugekehrten Ende mit einem nach Art der Drueklagerkippbacken sich selbsttätig einstellenden Gleitstück (i) versehen ist, das unter Verwendung eines Feinmeßgerätes (s) zur Anlage gegen die Welle und gleichzeitig in Verbindung mit der Druckschmierung der Maschine gebracht und nach beendeter Messung durch eine Feder (d) sofort wieder von der Welle entfernt wird.