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Meßeinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf Meßeinrichtungen, die
für die Prüfung von Werkstücken, insbesondere auf Maßhaltigkeit inllerhall) einer
vorgeschriebenen Toleranz, bestimmt sind.
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Der Meßvorgang wird erfindungsgemäß dadurch wesentlich vereinfacht,
daß mit dem Einlegen undioder Ilinschlicßen des Werkstückes in die Einrichtung mehrere
Meßgeräte zur Prüfung in verschiedcner Richtung liegender Bearbeitungsmaße gegenüber
dem Werkstück in Stellung gebracht werden, so daß mehrere Prüfmasse zugleich festgestellt
werden können.
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Solche Meßeinrichtungen können je nach Art des Werkstückes vielseitig
ausgebildet werden. Das Werkstück liegt in einfachster Weise z. B. mit einer bearbeiteten
Fläche an einer Bezugsebene der Meßeinrichtung an. Mehrere auf diese Ebene bezogene
Maße können dann ohne besondere Maßnahmen durch einzelne Meßgeräte gleichzeitig
festgestellt werden. Solche Maße, die nicht in Richtung eines rechtwinkligen Abstandes
von der Bezugsebene liegen, kann man dadurch prüfen, daß man dem Werkstück in der
Bezugsebene eine entsprechende geringe Beweglichkeit gibt. Man kann das Werkstück
dann gegen einen oder mehrere Anschläge schieben und die entsprechenden Maße als
Abstände von diesen Anschlägen mit Hilfe einzelner Meßgeräte prüfen. Sollen beispielsweise
zugleich ein Innen- und ein Außenmaß geprüft werden, so müssen, damit keine Überbestitnmung
eintritt, die Meßgeräte in zwei zueinander rechtwinkligen Richtungen an das Werkstück
angesetzt werden.
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Liegt das Werkstück z. B. gegen eine Bezugsebene an und ist seine
Lage in zwei weiteren zueinander rechtwinkligen Richtungen festgelegt, so können
andere Maße, die nicht auf die Bezugsebene;
oder einem der Anschläge
zurückgeführt werden können, dadurch geprüft werden, daß einzelne Meßgeräte eine
geringe Beweglichkeit in der Meßeinrichtung erhalten, derart, daß die Tastglieder
dem durch andere Messungen festgelegten Werkstück folgen können. Diese Beweglichkeit
kann in einer Verschiebbarkeit und1,oder einer sehr geringen Neigungsmöglichkeit
des Meßgerätes oder der Tasteinrichtung bestehen.
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Unter Umständen genügt es nicht, das Werkstück an einer Bezugsebene
der Meßeinrichtung zu führen.
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Falls weitere Maße zu prüfen sind, die nicht von dieser Bezugsebene
ausgehen, sollen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zwei oder mehr gegenseitig
bewegliche Teile der Meßeinrichtung vorgesehen werden, die je ein oder mehrere Meßgeräte
tragen und sich mit einer Bezugsfläche oder einem Bezugspunkt gegen das Werkstück
anlegen. Jedes dieser beweglichen Teile der Meßeinrichtung kann demnach so viele
Meßgeräte tragen und damit zur Prüfung aller der Maße benutzt werden, die an der
betreffenden Bezugsfläche ihren Anfang nehmen.
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Ein einfacher Aufbau der Meßeinrichtung ergibt sich beispielsweise,
wenn zwei gegenseitig bewegliche Teile das Werkstück zwischen ihren Bezugsflächen
einschließen. Man wird dann immer nocb mit Rücksicht auf die Prüfung anders gerichteter
Maße eine geringe Verschiebbarkeit des Werkstückes zwischen den Bezugsflächen und
unter Umständen auch eine geringe Neigung zulassen können.
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Eine vielseitig verwendbare Meßeinrichtung erhält man dadurch, daß
die gegenseitig beweglichen Teile mit in verschiedener Richtung verstellbaren Meßböcken
für die Anbringung der Meßgeräte versehen werden. Entsprechende Meßböcke können
Anschläge tragen, die als Bezugspunkte oder -flächen gegenüber dem Meßgerät anzuordnen
sind.
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Auf diese Weise kann dieselbe Meßeinrichtung wahlweise für die Prüfung
verschiedener Werkstücke eingestellt bzw. hergerichtet werden. Selbst bei kleinen
Werkstücken lassen sich eine ganze Reihe von Meßgeräten zur Anwendung bringen, wenn
die Meßgeräte durchweg radial zum Werkstück angeordnet werden und die Übertragung
der Bewegung des Tastgliedes je nach Maßrichtung entweder unmittelbar auf des Werkstück
oder über Zwischenhebel geschieht, die ebenfalls am Meßhock gelagert sind.
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Besondere Vorteile bietet die erflndungsgemäße Meßeinrichtung, wenn
elektrische Kontaktmeßgeräte benutzt werden, die das Über- und Untermaß beispielsweise
durch Aufleuchten verschiedener Glühlampen erkennbar machen. Man wird dann zweckmäßig
derartige Signallampen für die verschiedenen Messungen gemeinsam auf einem Schaltbrett
anordnen, so daß der Prüfer mit einem Blick sämtliche Messungen übersehen kann.
Falls die beanstandete Maßhaltigkeit des Werkstückes durch Nacharbeiten hergestellt
werden kann, wird der Prüfer an Hand einer besonderen Bezeichnung der Signallampen
die betreffende Bearbeitungsfläche feststellen und mit einem Zeichen versehen.
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In der Zeichnung sind zu ei Meßrinrichtungcn nach der Erfindung dargestellt.
Die Abb. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel in einem Längsschnitt und einem
Querschnitt, der in Höhe der in Abb. I eingetragenen Linie gedacht ist. D.le Abb.
3, 4 und 5 zeigen eine Universalineßeinrichtung in einer Seitenansicht, einer Draufsicht
auf den unteren Meßtisch und einem Schnitt durch das zu messende Werkstück.
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Die Meßeinrichtung nach Abb. I und 2 besteht aus dem auf Füßen 1
ruhenden Grundkörper 2, an dem die einzelnen Meßgeräte angebracht sind. Das Werkstück
3, ein Zahnradpumpengehäuse, wird mit einer bearbeiteten Fläche auf die ebene Oberfläche
4 aufgelegt, die als Bezugsebene an zur sehen ist.
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Als Meßgeräte werden beispielsweise mit elektrischen Kontakten arbeitende
Toleranzgeräte be nutzt; die beispielsweise innerhalb der zugelassenen Maßgrenzen
eine grüne Lampe und im Fall des Ausschusses eine rote Lampe aufleuchten lassen.
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Diese Signallampen der einzehlen Meßgeräte sind auf einem Schaltbrett
5 vereinigt und entsprechend den Meßgeräten mit Bezeichnungen a bis e versehen.
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Die Verbindungsleitungen sind nur in einem Fall schematisch angedeutet
und im übrigen der einfacheren Darstellung wegen fortgelassen.
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Die Höhe des äußeren Ansatzes am Werkstück wird als Abstand von der
Bezugsebene 4 unmittelbar durch das Geräts gemessen, dcssen Tastbolzen in derselben
Richtung verschiebbar ist und durch eine innerhalb der Einspanndüse gelagerte Feder
gegen das Werkstück gedrückt wird. Ein quer durchbohrter Schaft an der Schraube
6 dient zum Festklemmen des Meßgeräts in der nach einem Lehrstück eingestellten
Lage.
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Das Werkstück hat auf der Bezugsfläche 4 in allen Richtungen eine
geringe Verschiebbarkeit. Es wird gegen den äußeren Anschlagstift 7 und gegen den
inneren Anschlagstift 8 durch die gegenüber diesen Stiften angreifenden Meßgeräte
b, c angrdrückt. Diese beiden Geräte sind in den Grund körper eingelassen und übertragen
die Verschiebung ihrer Tastbolzen über zweiarmige Hebel 9, 10 auf das Werkstück.
Die Meßgeräte b und c arbeiten in zwei zueinander rechtvWillkligen Ebenen, damit
keine Überbestimmung in der Lage des Werkstückes möglich ist.
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Weitere Meßgeräted, e dienen zum Messen der Lager- und Zahnradhohrlmgen.
Da die Lage des Werkstückes durch die drei Meßgeräte a, b, c festgelegt ist, haben
die Geräte d und c eine gering Beweglichkeit im Grundkörper erhalten, so daß sie
sich mit Sicherheit gegen das Werkstück anlegen. Die Geräteid und e sind in je einen
Schaft 1 1, 12 eingelassen, die mit geringem Spiel in die zu messenden Bohrungen
bineinragen. Die Verschiebungen des Tastbolzens werden dabei durch ein quer im Schaft
verschiebbares Tastglied durch Schrägflächen übertragen, während der Schaft sich
auf der gegenüberliegenden Seite der Bohrung über ein wenig vorspringendes festes
Einsatzstück abstützt. Um die Bohrungen auch über eine gewisse
Länge
auf Maßhaltigkeit prüfen zu können, sind die Meßgeräte d und e in einem Querhaupt
vereinigt und können mit Hilfe eines Handgriffs 13 auf und ab verschoben werden.
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Das tJniversalmeßgerät nach den Abb. 3 bis 5 besitzt einen an der
Säule 14 fest einstellbaren oberen Meßtisch 15 und einen gleichanigen, in der gemeinsamen
Åchsrichtung verschiebbaren Meßtisch 1 6, die in Draufsicht in Abb. 4 wiedergegeben
sind. In verschiedenen Richtungen sind mit Hilfe von T-Nuten einzelne Meßböcke i8
radial zum Werkstück 17 einstellbar. An den Säulen der Meßböcke sind einerseits
Anschlagstifte und andererseits Meßgeräte a bis h verstellbar aufgeklemmt. In die
Meßtische 5 und 16 sind mit je einem Konus Anschlagstücke 19 und 20 eingesetzt,
die sich mit je einer Bezugsfläche gegen das Werkstück 17 anlegen. Ani oberen Meßtisch
15 ist das Meßgeräte angebracht und dient zur Prüfung des in Abb. 5 eingetragenen
Maßesa. Die Meßgeräte c, f, g sind an Meßböclcell des unteren Meßdsches 16 befestigt
und dienen zur Prüfung der in Abb. 5 gleichartig bezeichneten Maße. Alle bisher
genannten Meßgeräte übertragen die Bewegungen ihrer Tastbolzen durch Winkelhebel
auf das Werkstück, damit in Anbetracht der gelangen Abmessungen des Werkstückes
eine L'nterbringung der Meßgeräte möglich ist.
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Am oberen Meßtisch sind zur Prüfung eines Außendurchmessers das Gerät
b und eines Innendurchmessers das Gerät c angebracht. Das Werkstück ist zwischen
den Anschlagstücken 19 und 20 entsprechend beweglich, so daß die federnden Tastbolzen
das Werkstück an die gegenüberliegenden Anlagen drücken kann. In ähnlicher Weise
dienen die Meßgeräte d und h, die am unteren Meßtisch angebracht sind, ebenfalls
zur Messung eines Außen- und Innendurchmessers. Abb. 4 läßt erkennen, daß die Geräte
zur Vermeidung einer Ü berbestimmung in zueinander rechtwinkligen Ebenen am Werkstück
angreifen.
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Das Schaltürett 5 mit den Signallampen ist unmittelbar oberhalb der
Meßeinrichtung angebracht, so daß eine bequeme Ablesung ermöglicht ist. Die Bedienung
geschieht zweckmäßig in der Weise, daß der untere Meßtisch 16 mit Hilfe eines Pedals
nach unten gezogen und darauf das Werkstück eingelegt wird. Federn 2 1 heben darauf
den Meßtisch an und legen die Ansehlagtläcben gegen das Werkstück.
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PATENTANSPROCHE: 1. Mehrfach-Meßeinrichtung, dadurch gekennzeichllet
daß mit dem Einlegen und/oder Einschließen des Werkstückes (3, 17) in die Einrichtung
mehrere Meßgeräte (a bis h) zur Prüfung in verschiedener Richtung liegender Bearbeitungsmaße
gegenüber dem Werkstück in Stellung gebracht werden, so daß mehrere Prüfmaße zugleich
festgestellt werden können.