DE686994C - Vorrichtung zur selbsttaetigen Umstellung der Bremskraft an Fahrzeugbremsen - Google Patents

Vorrichtung zur selbsttaetigen Umstellung der Bremskraft an Fahrzeugbremsen

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DE686994C
DE686994C DE1935S0120230 DES0120230D DE686994C DE 686994 C DE686994 C DE 686994C DE 1935S0120230 DE1935S0120230 DE 1935S0120230 DE S0120230 D DES0120230 D DE S0120230D DE 686994 C DE686994 C DE 686994C
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Description

  • Vorrichtung zur selbsttätigen Umstellung der Bremskraft an Fahrzeugbremsen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Umstellung der Bremskraft an Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, die zwei Bremskraftstufen besitzen, von denen die niedrigere für die unterhalb und die höhere für die oberhalb einer bestimmten Gewichtsgrenze liegenden Fahrzeugbelastungen eingeschaltet wird.
  • Es ist bereits bekannt, bei einem derartigen vom Ladegewicht des Fahrzeuges abhängigen Bremskraftregler einen zur Einschaltung eines Zusatzbremszylinders dienenden Hahn zu verwenden, der durch einen am Fahrzeuguntergestell gelagerten doppelarmigen Kipphebel gesteuert wird, der unter dem Einfluß einer. am Tragfederbund befestigten Anschlagstange steht und bei der den Bremskraftstufenwechsel bestimmenden Fahrzeugbelastung in eine die Zusatzbremse einschaltende Stellung umschlägt. Auch ist es nicht mehr neu, den Umschalthahn mittels eines durch Druckluft beaufschlagten Kolbens und einen die Druckluftzufuhr zu diesem regelnden Verteiler durch einen zwei Anschläge an diesem beeinflussenden schwenkbaren Körper zu verstellen,. der durch eine am Fahrzeuguntergestell über dem Tragfederbund angebrachte senkrecht verschiebbare Stange bewegt wird und in seiner Mittellage sich im labilen Gleichgewicht befindet. Da bei diesen Bremskraftreglern von dem Abstand zwischen Federbund und Wagenkasten für die Bestimmung der Umsteuerpunkte ausgegangen wird, wirken sowohl die im Betriebe allmählich durch Lahmwerden der Feder stattfindende Änderung dieses Abstandes als auch das während des Laufes des Wagens auftretende Federspiel störend auf die Umsteuerpunkte ein, so daß die Umschaltung bei einem immer geringer werdenden Wert der Wagenbelastung erfolgen wird.
  • Zur Erzielung einer der augenblicklichen Wagenlast in der Stärke entsprechenden Bremswirkung ist schon bekannt, die auf die Wagentragfeder wirkende Kraft statt der Federdurchbiegung in der Wise zur selbsttätigen Bremskraftregelung bei Druckluftbremsen auszunutzen, daß ein dem Bremsz1-linder vorgeschaltetes Abschlußventil durch einen dem Wagenfederdruck unterworfenen Hebel jeweils so lange offen gehalten wird, bis die von der Wagenlast abhängige Hebelkraft von dein gegensinnig; dazu auf das Ventil «,irkenden zunehmenden Bremszvlinderdruck überwunden wird. Bei dieser Vorrichtung sind zwar Störungen des Regelvorganges vermieden, -,vie sie bei einer Bremskraftsteuerung in Abhängigkeit vom Abstand des Federbundes vom Wagenkasten durch die allmähliche Änderung dieses Abstandes und das Federspiel auftreten, aber die hier bei Gleichheit der entgegengesetzten- Einwirkungen des wachsenden Bremsdruckes und der jeweiliger. Wagenlast auf das Abschlußventil eintretende Unterbrechung des Bremsvorganges hat den Nachteil, daß die Zeit der Entwicklung des Bremsvorganges bei leerem oder leicht beladenem Wagen bedeutend kürzer als, bei voll belastetem Fahrzeug -wird, was gemäß den zur Zeit geltenden Bestimmungen für Güterzugbremsen unzulässig ist, die verlangen, daß bei Wagen, die leer und beladen verschieden stark abgebremst werden, die Zeiten bis zur Erreichung des höchstenBremsdruckes in beiden Fällen annähernd gleich sein sollen. Die Ursache für die Unmöglichkeit der Erfüllung dieser Bedingung liegt dabei darin, daß diese Bremsregelvorriehtung ein erst nach dei- Einleitung der Bremsung zur Wirkung kommendes Abschlußventil und nicht eine schon vorher stattfindende Einstellung aufweist und entsprechend ihrer Zweckbestimmung mit einer gleichzeitig mit der Bremswirkung wachsenden Gegenkraft zum Wagentragfederdruck arbeitet, weshalb auch der von diesem Druck beeinflußte Hebel unabhängig von der Belastung des Wagens eine bestimmte Lage -bei gelöster und eine andere bestimmte Lage bei angezogener Bremse einnimmt.
  • 'Nach der Erfindung wird nun bei Fahrzeugbremsen, die zwei Bremskraftstufen besitzen und bei denen ein zur Umstellung von der einen auf die andere Stufe dienendes. Steuerorgan vor Einleitung der Bremsung in eine der höheren bzw. in eine der niederen Stufe entsprechende Lage durch einen zwischen zwei Endstellungen beweglichen Körper bei Über- bzw. Unterschreitung einer bestimmten Wagenbelastungsgrenze umgestellt wird, eine -die erforderliche Gleichmäßigkeit- des zeitlichen Verlaufes der Bremskraftentwicklung in beiden Stufen gewährleistende und von Störungen durch das Lahmwerden der Tragfeder' oder das Federspiel freie Vorrichtung zur selbsttätigen Bremskraftumstellung dadurch erreicht, daß der zwischen zwei Endlagen bewegliche Körper von einem gewissen Anteil der vom Fahrgestell auf seine Tragpunkte ausgeübten Belastung und von einer der Belastung entgegenwirkenden, praktisch gleichbleibenden Kraft beeinflußt wird. Das Vorhandensein der gleichbleibenden Gegenkraft sichert eine plötzliche Umstellung der Bremse sowohl von der niederen auf d:e höhere Bremsstufe als auch unigekehrt von der letzteren auf die erstere Stufe. Auch wird für diese leiden Fälle die Abhängigkeit des Stufenwechsels von einer und derselben festgelegten Belastungsgrenze gewahrt und dauernd aufrechterhalten, weil die Uinschaltung in Abhängigkeit nur von der Belastung und nicht der im Betrieb veränderlichen Durchbiegung der Tragfeder erfolgt. Ferner ist, da die der Last entgegenarbeitende Kraft schon von dem Beginn der I'üllung des Breinszylinders wirksam ist und daher die Umstellung des beweglichen Steuerkörpers vor Einleitung der Bremsung erfolgt, auch die international vorgeschriebene annähernde Gleichheit der Bremskraftentwicklungszeiten der beiden Stufen ermöglicht.
  • Die Zeichnung veranschaulicht die Vorrichtung nach der Erfindung in mehreren Ausführungsformen in schematischer Darstellung. Abb. i zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer Druckluftbremse, bei der die höhere Bremsstufe durch Einschaltung eines zusätzlichen Bremszylinders erreicht wird, während gemäß Abb. 2 und 3 zum gleichen Zweck die Einschaltung einer höheren Bremsgestängeübersetzung erfolgt. Abb. q. läßt in größerem 'Maßstab einen Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung nach Abb. 3 erkennen.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. i wird in bekannter Weise ein Teil des Wagengewichtes durch die Federaufhängung über eine Lasche i auf einen Hebel :2 übertragen, der bei 3 am Wagenuntergestell angelenkt ist. Der Hebel 2 ist zwischen zwei durch Anschläge 4 und 5 begrenzten Endlagen beweglich und mit einem die Druckluftzufuhr zu einem zusätzlichen Bremszylinder beherrschenden Ventil 6 derart verbunden, däß er dieses bei Überführung in seine obere Endlage öffnet und dadurch den zusätzlichen Bremszylinder einschaltet, während er beim Zurückkehren in seine untere Endlage das Ventil wieder schließt und so den Zusatzbreniszvlincler wieder ausschaltet. Der zusätzliche Bremszylinder dient in gewöhnlicher Weise zur Unterstützung der Wirkung des HauptbreniszvIinders bei der Durchführung der höheren Bremskraftstufe für die Abbremsung des beladenen Wagens. Der Hebel 2 ist mit einer bei seiner Bewegung zwischen seinen Endlagen gleichbleibenden Gewichtsbelastung versehen. Bis zur Erreichung der bestimmten Belastungsgrenze des Wagens, bei welcher der Zusatzbremszvlinder und damit d:e höhere Bremskraftstufe eingeschaltet werden soll, verharrt der Hebel 2 in seiner der niedrigeren Bremskraftstufe entsprechenden unteren Endlage, während er sich bei Überschreitung dieser Belastungsgrenze in seine obere Endlage bewegt. Diese Umstellung des Hebels 2 von der einen in die andere Endlage erfolgt plötzlich und in einem Zuge, so daß die dabei stattfindende Umschaltung auf die höhere Bremskraftsture auf eine genaue und zuverlässige Weise vor sich geht. Die Anscliläge.l, 5 können zweckmäßig mit Gummi o. dgl. bekleidet sein. Zwecks Änderung der Belastungsgrenze des Wagens, bei welcher die Leinstellung auf die höhere Bremskraftstufe stattfinden soll, kann die Gewichtsbeiastung 7 auf (lem Hebel 2 einstellbar sein.
  • Bei der Ausführungsform nach :\1)1i. 2 wird ein Teil des \\,agengewiclites auf einen in einem Zylinder i i verschiebbaren Kolben durch einen Winkelhebel 16 überführt, der bei 17 gelagert ist und als Befestigung für' (las Federgehänge 18 dient. Der Zylinder i i ist an einem Behälter 1.4 angeschlossen, und in der vorzugsweise gedrosselten Verbindung, die von der Bremsleitung 13 nach dem Zylinder i i und (lein Behälter 14 führt, ist ein .Absperrventil i g angchracht, welches durch den Kolben eines kleinen, in Verbindung finit dem Bremszvlinder stehenden Z-,-linders 20 geschlossen wird, wenn eine Bremsung ausgeführt wird. Die gleichbleibende Kraft, welche der mit der Fahrzeugbelastung veränderlichen Kraft entgegenwirkt, wird hier durch einen im Steuerbehälter 14 konstant gehaltenen Druck ausgeübt, der dem Betriebsdruck der Druckluftbremse entspricht. Wenn die für den Bremskraftwechsel bestimmende Belastungsgrenze erreicht wird, wird der Kolben des Zylinders i i gegen die Wirkung dieses gleichbleibenden Druckes in einem Zuge in seine andere Endlage verschoben und führt dabei über die Stange 15 die 'Umstellung des Bremsgestänges auf ein höheres Ül)ersetzungs'verhiiltnis herbei.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4. erfolgt die Umstellung auf die höhere Bremskraftstufe bei Überschreitung der gewählten Belastungsgrenze durch Einschalten eines Servomotors mittels eines entsprechend gesteuerten Ventils. Gemäß Abb. 3 ist das eine Ende des Federgehänges 22 an einem bei 2.4 am Wagenuntergestell gelagerten Hebel 23 angelenkt, der an seinem freien Ende mit einem in einem festen Federgehäuse 25 geführten Bolzen 26 verbunden ist. Wie Abb. .4 näher zeigt, ist die in dem Federgehäuse 25 angebrachte Feder 27 zwischen der oberen Stirnwand des Gehäuses und einer auf dem Bolzen z6 aufgeschraubten Mutter 28 eingespannt. Die Feder 27 steht dabei unter einer solchen Vorspannung, daß sie erst beim Überschreiten der vorbestimmten Fahrzeugbelastung nachgibt. Diese Vorspannung kann durch Ein- oder Ausschrauben der Mutter 28 auf dein Bolzen 26 eingestellt werden.
  • In eineue zwischen dem Federgehäuse 25_ und dem Wagenuntergestell angebrachten Körper 29 ist das Ventil 21 eingebaut, welches bei einer Verschiebung des Bolzens 26 geöffnet wird und zwei Kanäle 30 und 31 miteinander verbindet, von denen der eine, 30, durch die Leitung 3ou Druckluft von der Bremsanlage erhält und der andere, 3 i, mit der zum Servomotor führenden Leitung 32 verbunden ist. Die Kanäle münden je in eine von zwei Kammern 33 und 35, welche beiderseits des mit dem-Ventil.2 t zusamincnwirkenden Ventilsitzes angeordnet sind und von denen die mit dem Kanal 30 verbundene und somit stets mit Druckluft gefüllte Kammer 33 gegen den Bolzen 26 hin durch eine elastische, teils gegen die KaininerNvand und teils gegen die Spindel 34 des Ventils dichtende :\@lemhran 36 abgeschlossen ist: Hierdurch wird das Ventil, wenn es vom Bolzen 26 freigegeben wird, vom Luftdruck geschlossen gehalten. Die Kammer 35 ist durch einen Schraubdeckel 37 abgeschlossen. Der Ventilkörper 21, 34. ist mit einer Längsbohrung38 versehen, durch welche gegebenenfalls in der Kammer 33, im Kanal 3i, in der Leitung 32 und im Servomotor vorhandene Druckluft ins Freie entweichen kann. Die untere, dem Bolzen 26 zugewandte Mündung der Bohrung 38 wird von einem am Kopf des Bolzens 26 angebrachten Dichtungskörper 39 geschlossen, wenn dieser verschoben und das Ventil 21 angehoben wird. Auf diese Weise wird verhindert, daß bei angehobenem Ventil von-der Kammer 33 in die Kammer 35 überströmende Druckluft durch die Bohrung 38 entweicht. Der Servomotor hält also den Lastwechsel auf die höhere Bremskraftstufe umgeschaltet, solange der Bolzen 26 entgegen (Lee Wirkung der Feder verschoben und das Ventil ei von ihm angehoben gehalten wird.
  • Wenn das Ventil 21 vom Bolzen 26 bei verminderter Wagenbeladung freigegeben wird, wird es unter Einwirkung des Luftdruckes auf die Membran 36 geschlossen, die Längsbohrung 38 des Ventils wird unten geöffnet, der Druck im Servomotor verschwindet, und der Lastwechsel wird von einer Rückholfeder wieder auf die niedrigere Bremskraftstufe umgestellt. Da die Bewegung des Bolzens 26 zum vollständigen Öffnen bzw. Schließen des Ventiles im Verhältnis zur Länge der Feder 27 sehr gering ist, ist der Federdruck, dein der Bolzen ausgesetzt ist, während der ganzen Umschaltbewegung praktisch konstant, so daß beim Überschreiten der Beladungsgrenze das vollständige Öffnen des Ventils 21 und beim Unterschreiten der Beladungsgrenze (las vollständige Schließen des Ventils auf einmal stattfindet.

Claims (2)

  1. PATEXTA\SPRÜCiir: i. Vorrichtung zur selbsttätigen Umstellung der Bremskraft an Fahrzeugbremsen, die zwei Bremskraftstufen besitzen und bei denen (las Umstellorgan vor Einleitung der Bremsung in die der höheren bzw. in die der niedrigeren Stufe entsprechende Lage durch einen zwischen zwei Endlagen beweglichen Körper umgestellt wird, wenn die Fahrzeugbelastung eine bestimmte Grenze Tiber- bzw. unterschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Körper von einem gewissen Anteil der vorn Wagenfahrgestell auf seine Tragpunkte ausgeübten Belastung und - von einer der Belastung entgegenwirkenden, praktisch gleichbleibenden Kraft beeinflußt wird.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichbleibende Kraft, welche der mit der Fahrzeugbelastung veränderlichen Kraft entgegenwirkt, durch einen in einem Steuerbehälter konstant gehaltenen, dem Betriebsdruck der Druckluftbremse entsprechenden Druck ausgeübt wird.
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