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Picker Die Erfindung bezieht sich auf Picker aus einem zu einem Schlauch
gewickelten und zu einem geschlossenen Ring zusammengesteckten Rohhautstück, sog.
Rundfußpicker, bei denen die zwischen den Aufschlagflächen für den Webschützen befindlichen
Seitenteile durch eine Klammer zusammengehalten Äverden.
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Die meist aus Stahldraht bestehende Klammer kann axial angeordnet
sein, d: h. in Richtung der Treiberspindel, also 'von Schützenaufschlagfläche zu
Schützenaufschlagfläche laufen, oder sie kann frontal liege, sich also von Breitseite
zu Breitseite des Pickers erstrecken.
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Im ersten Falle ist nicht zu vermeiden, daß nach einer gewissen Betriebsdauer
der Webschützen auf das betreffende Ende der Klammer aufschlägt und hierbei nicht
nur selbst starken Beanspruchungen und Beschädigungen unterliegt, sondern auch seinen
kegelförmigen Aufschlagtrichter von der Klammer allmählich abdrängt, ihm eine unregelmäßige
Form erteilt und hierdurch den Picker hoch beansprucht, so daß letzterer und der
Webschützen vorzeitig unbrauchbar werden.
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Bei der frontalen Klammeranordnung wird dieser Nachteil zwar vermieden,
da der Webschützen mit der Klammer nicht in Berührung kommt und da gleichmäßig runde,
kegelförmige Aufschlagtrichter gebildet werden. Aber es zeigt sich meist, daß auch:
Picker dieser Bauart vorzeitig unbrauchbar werden, und zwar dadurch, daß die Klammer
bricht, bevor der Picker sonst aufgebraucht ist und anschließend eine schnelle Zerstörung
der anderen Pickerteile, insonderheit der Aufschlagstelle, erfolgt. Trotz der Vorzüge,
die die frontale Klammeranordnung im Hinblick auf die Schonung des Picker- und des
Schützenkörpers mit sich bringt, konnten sich solche Picker wegen des genannten
Nachteiles bisher nicht durchsetzen.
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Die Aufschlagstelle, von der die Zerstörungen des Pickers in erster
Linie ausgehen, hat man schon dadurch zu schützen versucht, daß man unter derselben
eine weiche, nachgiebige Einlage, z. B. aus chromgegerbtem Leder, anordnete, durch
welche die Härte der Schützenaufschläge vermindert wird. Wenn hierdurch auch die
Lebensdauer des Pickers etwas erhöht wird, so neigt die Aufschlagstelle trotzdem
immer noch zu schneller Rißbildung und Abblätterung, da sie unter den dauernden
Schlägen des Websaützens trocken und heiß wird.
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Zweck der Erfindung ist, die Lebensdauer dieser bekannten Picker noch
wesentlich zu erhöhen. .
Die Erfindung besteht darin, daß zum. Entlasten
der frontal angeordneten Klammer eine an sich bekannte, die Enden der beiden Seitenteile
umschließende, den Schlitz zwischen, ihnen überbrückende Lasche vorgesehen ist,
-und daß in den. Picker ein aus chromgegerbtem Leder oder einem ähnlichen nachgiebigen
porösen Material bestehendes Füllstück von der Aufschlagstelle bis an die Bohrung
für die Treiberspindel durchgeführt ist, um #die Aufschlagstelle mit dem Fett bzw.
Öl, der Treiberspindel zu versehen.
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Es waren, wie gesagt, Picker bekannt, bei denen unter der Aufschlagstelle
eine weiche, nachgiebige Einlage angeordnet war; aber diese Einlage reichte nicht
bis zur Treiberspindel, so daß durch sie eine Fett- oder Ölzufuhr von der Bohrung
für die Treiberspindel an die Aufschlagstelle nicht in Frage kam. Andererseits hatte
man, und zwar bei den sog. Schaufelpickern, schon Einlagen vorgesehen, die von der
Aufschlagstelle bis zur Treiberspindel reichten; jedoch bestand die Einlage aus
gewöhnlicher Rohhaut und diente nur zum Erhöhen der Festigkeit des Pickers. Für
den Zweck der Fettzufuhr, wie beim Gegenstand der Erfindung, kam sie nicht in Betracht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Oberschlagpickers,
Fiig#2 den Rohhautring, aus dem der Picker nach Fig. i geformt und gepreßt wird,
und -Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig.2.
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Zwecks Herstellung des Pickers wird 11 bekannter Weise ein aus einem
länglichen Lederstück gewickelter Schlauch zu einem. länglichen Ring (FLg.2) so
zusamengesteckt, daß das eine geschlossene Ende i (Fig. 2 und 3) in das andere offene
Ende 2 hineinragt. Zum Dickenausgleich wird gegenüber der Einsteckstelle ein längliches
Füllstück 3 von entsprechender Stärke vorher -eingeführt. Die Faltung geschieht
so, daß die äußere Schnittkante q. des Lederstückes etwa in die Höhe einer Breitseite
des Ringes zu liegen kommt. Bei der Wicklung des Lederschlauches war im Bereich
des Füllstückes 3 eine Lasche 7 eingelegt worden, die mit ihrem unteren Ende 8 (Fig.
3) unter das Füllstück 3 greift. Nachdem der Schlauch zu einem länglichen Ring gemäß
der Fig. 2 zusammengesteckt bzw, geformt worden ist, wird das freie Ende 9 der Lasche
7 in den Schlitz neben der Schnittfläche ¢ des anderen Ringteiles eingesteckt, so
daß die Lasche 7 eine Verbindung zwischen den beiden Ringteilen herstellt und den
Schlitz io zwischen den beiden Schnittflächen q. überbrückt. Nun erfolgt in bekannter
Weise das Einschlagen der frontalen Klammer i i (Fig. i), das Auseinanderspreizen
des oberen Teiles des länglichen Ringes, das Pressen des Pickers und dadurch die
endgültige Formgebung gemäß der Fig. i sowie schließlich das Anbringen der Löcher
12 für die Treiberspindel 13.
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Das Füllstück 3 wird in an sich bekannter Weise aus chromgegerbtem
Leder oder einem ähnlichen weichen, nachgiebigen und porösen Stoff gebildet. Hierdurch
wird nicht nur der Vorteil. erzielt, daß die harten Schützenstöße an der betreffenden
Aufschlagstelle auf breiter Fläche nachgiebig abgefangen und der ganze Picker hierdurch
geschont wird, sondern es wird auch eine Art Verbindung der Aufschlagstelle mit
der Bohrung für die Treiberspindel hergestellt, und zwar dadurch, daß gemäß der
Erfindung das Füllstück 3 so lang gehalten ist, daß es bis an die Treiberspindel
reicht. Auf diese Waise wird es ermöglicht, daß der Aufschlagstelle durch das poröse
Fnillstück 3 ständig Fett zugeführt wird, so daß die unter der Aufschlag-, hitze
erfolgende Austrocknung der Rohhaut und ihr Rissigwerden an der Aufschlagstelle,
das mit zur schnellen Zerstörung des Pickers beiträgt, weitgehend verhindert wird.
Andrerseits bewirkt die Durchführung des Füllstückes 3 -bis an die Treiberspindel
13 aber auch, daß diese selbst bei zeitweiligemUnterlassen der Schmierung
dank des von dem Füllstück 3 aufgesaugten Fettvorrates eingefettet bleibt. Es steht
nichts im Wege, eib erstsprechendes Füllstück aus porösem: Stoff auch an der gegenüberliegendean
Aufschlagseite einzuführen.
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Die überbrüickungslasche 7, die vorzugsweise aus Rohhaut besteht,
natürlich auch aus jedem anderen zugfesten und bildsamen Material hergestellt sein
kann, hält die beiden Seitenteile des Pickers mit den beiden Aufschlagflächen 5
und 6 innig und fest zusammen, so daß die frontal angeordnete Klammer i i weitgehend
entlastet wird.