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Maschine zum Zwicken von Schuhen mit nach außen gewendetem Oberlederrand
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Zwicken von Schuhwerk, und zwar von solchem,
bei dem der Oberlederrand nach außen gewendet ist. Solche Schuhe werden auch als
Flexibelschuhe bezeichnet. Es ist bekannt, bei solchen Z.wickmaschinen Walkscheren
und Zwickzangen vorzusehen, durch die der Schuhschaft übergeholt und um den Spitzenteil
des Leistens herum gewalkt wird, um ihn so in Zwicklage zu bringen, in der der Schuhschaft
durch Befestigungsmittel oder mittels Klebstoff an dem vorstehenden Randteil cler
Sohle befestigt wird.
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Gemäß der Erfindung wird nun vorgeschlagen, die Zwickzangen an dem
feststehenden Sohlenträger dicht unterhalb der Sohlenplatte anzulenken. Hierdurch
wird erreicht, da.ß sie sich zum Anziehen des Schuhschaftes nach außen und unten
bezüglich des Leistens bewegen müssen. Dies hat eine besonders gute Anpassung des
Schuhschaftes an den Leisten zur Folge, wobei in dem Schaft keine Falten an der
Spitze entstehen. Diese günstige Wirkung erstreckt sich auch so: weit, daß selbst
in dem Gelenkteil des Schuhes keine Falter mehr gebildet werden.
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Es ist bekannt, bei Zwickmaschinen die Zwickzangen durch nachgiebig
angreifende Zwischenglieder von einem Trethebel aus zt@ steuern und sie in der Spannlage
durch ein in die Zwischenglieder eingeschaltetes Gesperre zu halten. Gemäß der Erfindung
wird nun das Gesperre durch die Rückbewegung der Überschieber in ihre Ruhelage dadurch
ausgelöst, daß an den die Aufwärtsbewegung der Überschieber steuernden Zangen ein
Aushebefinger angelenkt ist, der mit der Rückseite der Sperrklinke zusammenwirkt
und deren Sperrzahn beim Zurückbewegen der Überschieber aus der Zahnplatte aushebt.
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Es ist bei Zwickmaschinen weiterhin bekannt, die Überschieber auf
einem Kreuz-
Schlitten anzuordnen, so daß sie durch einen einzigen
Antrieb sowohl in Längsrichtung als auch in Höhenrichtung des Leistens bewegt werden
können. Um nun eine gute Über-. Streichwirkung der Überschieber auf den . Schuhschaft
zu erzielen, was bei Flexibel--' Schuhen von besonderer Bedeutung ist, wird bei
der Maschine gemäß der Erfindung die Längsbewegung des Schlittens durch eine Feder
verhindert, bis die höhenweise Bewegung des Schlittens durch den Widerstand des
Werkstückes begrenzt wird, worauf dann unter Überwindung des Widerstandes der Feder
die Längsbewegung des Schlittens erfolgt.
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Wenn die Überschieber sich über den Leistenrand bewegt haben, ist
die Tätigkeit der den Schaft haltenden Zangen überflüssig geworden, und, um nun
eine selbsttätige Lösung der Spitzenzange zu bewirken, sind die Überschieber mit
Nocken versehen, die bei der Vorwärtsbewegung der Überschieber auf den Schwanz der
drehbaren oberen Zangenbacke auftreffen und so die Spitzenzange öffnen.
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Auf den Zeichnungen ist Fig. i eine Seitenansicht des Oberteiles der
Maschine, Fig.2 eine Schnittansicht des Werkstückträgers, der Walkscheren und Seitenzwickzangen;
Fig.3 ist ein Grundriß der Arbeitsstelle der Maschine; Fig.4 ist eine Einzelansicht
des Kraftgetriebes der Maschine; Fig. 5 ist eine Einzelansicht einer Seitenzwickzange.
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Die dargestellte Maschine besitzt, wie bekannte Maschinen dieser Art,
zwei getrennte Arbeitsstellen zum Bearbeiten von rechten und linken Schuhen. Da
beide Arbeitsstellen der Maschine einander gleich sind, paßt die folgende Beschreibung
einer Arbeitsstelle ebenfalls auf die andere Arbeitsstelle. Jede Arbeitsstelle besitzt
einen Pfosten io (Fig. i), der nach vorn hin schräg geneigt ist und auf seinem Oberende
eine Platte 12 trägt, auf die der Schuh aufgesetzt wird (Fig. i). Die Platte 12
entspricht in ihrer Gestalt ungefähr dem Vorderteil einer Sohle und ist an dem Pfosten
durch eine Schraube 14 (Fig. 3) befestigt, die durch einen Schlitz der Platte 12
gesteckt ist, so daß die Platte in der Längsrichtung des Schuhes bezüglich der Überschieber
16 verstellt werden kann. Die Überschieber nehmen gewöhnlich eine obere Lage ein
(Fig. 2), in der sie in einem erheblichen Abstand von der Platte 12 stehen. Das
Spitzenende der Platte 12 ist mit einem Anschlag 18 für das Spitzenende der Sohle
A versehen. Die Säble A ist, Nvie bekannt, auf einem Leisten B aufgeheftet, auf
dem der Schuhschaft C- angeordnet ist.
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Längs einer in dem Maschinengestell angeordneten Führung :2o (Fig.
i und 3) ist ein Schlitten 22 auf und ab beweglich. In dem .Schlitten 22 ist eine
parallel zu der Platte 12 verlaufende Führung 24 ausgebildet, längs der sich ein
den Überschieber tragender Schlitten 26 (Fig. 4) führt. Der Schlitten 26 besitzt
an seinem Vorderende bekannte Bogenführungen 28 (Fig. 2) für zwei die Überschieber
tragende Platten 30. Die Platten 30 sind an ihren Außenkanten mit Verzahnungen 32
(Fig.3) versehen, in die kitze134 eingreifen. Die beiden Kitzel 34 sind auf Bolzen
36 frei drehbar. Die Bolzen sitzen auf dem Schlitten 26. Mit jedem Ritzes 34 ist
ein Kitzel 38 fest verbunden, das in Treibeingriff mit einer Zahnstange 4o steht.
Jede Zahnstange 40 ist parallel zu der Bewegungsrichtung des Schlittens 26 verst;
llbar. Die beiden Zahnstangen 40 sind an ihren Hinterenden durch ein Verbindungsstück
42 miteinander verbunden, das sich quer über den Schlitten 26 erstreckt und das
sich längs einer Führung 43 (Fig. i) führt. Die Führung 43 ist in einem Ansatz 44
des Schlittens 22 ausgebildet, der sich durch einen Schlitz 46 (Fig. 3) des Schlittens
26 nach oben erstreckt. Eine Gewindestange 48 ist durch den Ansatz 44 geschraubt.
Die Stange ist parallel zu den Zahnstangen 40 angeordnet und trägt Stellringe 5o,
die gegen beide Seiten eines Lagers 52 anliegen. Das Lager ist auf dem Verbindungsstück
42 ausgebildet. Durch Drehen eines Handrades 54 auf der Stange 48 werden somit die
Zahnstangen 40 in der Längsrichtung des Schuhes bezüglich des Schlittens 26 verstellt,
wobei die Kitzel 34, 38 gedreht werden und somit die Überschieber um ihren gemeinsamen
Drehpunkt -in Anpassung an Schuhe verschiedener Größen und Weiten verstellt werden.
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Die Überschieber werden, während sie den Spitzenteil des Schuhes umfassen,
in der Höhenrichtung des Schuhes nach der Sohle hin bewegt, wobei sie den Schuhschaft
gegen den Leisten walken. Der Schuhschaft wird zu dieser Zeit von Zangen unter Spannung
gehalten. Wenn schließlich die Überschieber den Schuhschaft gegen den hervorstehenden
Randteil der Sohle anpressen, werden sie etwas in der Längsrichtung des Schuhes
nach dem Fersenende hin verschoben und ebenfalls dabei einwärts aufeinander zu geschwungen,
so daß der Schaftrand in den Winkel zwischen dem Randteil der Sohle und der Leistenseite
eingeschoben wird.
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Zum Bewegen und Steuern der Überschieber in der soeben angedeuteten
Art und Weise dient ein Winkelhebel 6o (Fig. i), zier
bei 62 an
dem Schlitten 22 schwingbar befestigt und mit einer kraftgetriebenen Stange 6-1.
verbunden ist. Der nach oben zeigende Arm 66 des Winkelhebels 6o trägt eine Verzahnung
68, die in eine Verzahnung in der Unterseite des Schlittens 26 eingreift, so daß
bei Abwärtsbewegung der Stange 64 der Schlitten 26 nach dem Schuh hin bewegt wird.
Eine verhältnismäßig starke Feder 7o (Fig.3) ist zwischen dem Hinterende des Schlitzes
46 des Schlittens 26 und dem Ansatz 44 des Schlittens 22 eingesetzt und ist bestrebt,
den Schlitten 26 und somit die Überschieber in Ruhelage zurückzuschiehen. Da die
Feder 7o die Vorwärtsbewegung des Schlittens 26 nach dem Schuh hin und somit die
Schwingbewegung des Winkelhebels 6o verhindert, wird zunächst durch die kraftschlüssige
Abwärtsbewegung der Stange 64 der Schlitten 22 abwärts bewegt, wobei die Überschieber
sich nicht vorwärts und einwärts bewegen, sondern nur den Spitzenteil des Schuhschaftes,
wie beschrieben, um den Spitzenteil des Leistens walken. Wenn die Überschieber den
Randteil des Schaftes gegen den Randteil der Sohle andrücken, wird durch den Widerstand
der von der Platte 12 abgestützten Sohle gegen die weitere Abwärtsbewegung der Überschieber
der Widerstand der Feder 70 überwunden, so daß sich nurt der Schlitten 26
nach dem Schuh hin bewegt und somit die Überschieber 16 in der Längsrichtung des
Schuhes nach dem Fersenende hin und einwärts bezüglich des Schuhes bewegt werden.
Die Einwärtsbewegung der Überschieber erfolgt durch die von dem Schieber 26 getragenen
Ritzel, die sich bezüglich der feststehenden Zahnstangen 4o bewegen.
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Zum kraftschlüssigen Bewegen der Stange 64 ist deren Unterende (Fig.4)
bei 72 an dem Unterende eines Kolbens 74 gelenkig befestigt, der in einem Zylinder
78 beweglich ist. Vorzugsweise ist eine zweite Stange 64 auf der gegenüberliegenden
Seite des Zylinders angeordnet und verbindet ebenfalls die Kolbenstange 74 mit dem
Winkelhebel 6o. Durch ein Rohr 8o hergeleitete Druckluft wird durch ein Rohr 82
in das Unterende des Zylinders 78 und durch ein Rohr 84. in das Oberende des Zylinders
eingeführt. Das Einlassen der Druckluft in den Zylinder wird durch ein Ventil 86
über Lenker 88 von einem Hebel go aus gesteuert. Der Hebel 9o ist bei 92 an dem
Maschinengestell schwingbar gelagert und trägt an seinem Vorderende einen bei 95
drehbar mit ihm verbundenen Trethebel 94. Ein Anschlag 97 des Trethebels 94 steht
in Eingriff mit dem Hebel go und verhindert eine Schwingbewegung des Trethebels
94 im Zeigersinn (Fig. 4). In der dargestellten Lage (Fig. 4) des Ventils 96 wird
die Druckluft in das Unterende des Zylinders durch die Leitung 82 eingelassen. Durch
Herabdrücken des Trethebels 94. gegen den Zug der Feder 96 wird das Ventil 86 so
eingestellt, daß die Druckluft durch die Leitung 84. in das Oberende des Zylinders
eingelassen wird, wobei der Kolben 74 und somit die Stangen 64 abwärts bewegt werden
und die Überschieber in der beschriebenen Weise antreiben. Nach dem Herabdrücken
des Trethebels 94 wird dieser durch eine bei 99 an dem Hebel go schwingbar gelagerte
Klinke 98 gesperrt, die unter eine feste Schulter ioo eingreift, so daß die Überschiebei
in Drucklage bezüglich des Schaftes gesperrt werden. Der Schuh bleibt unter Druck
in der Maschine, vorzugsweise bis der Schuh für die andere Arbeitsstelle vorbereitet
und eingesetzt worden ist, wobei durch Steuerung einer Auslösung io2 der Trethebel
94 freigegeben und durch eine Feder 96 hochgezogen wird. Beim Freigeben des Trethebels
zieht die Feder 96 den Hebel 9o hoch und stellt das Ventil 86 in seiner dargestellten
Lage ein, wobei die Druckluft aus dem Oberende des Zylinders 78 ausgeblasen und
Druckluft in das Unterende des Zylinders eingeführt wird, so daß die Stangen 64
sich wieder nach oben bewegen und die Überschieber in Ausgangslage zurückbewegen.
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Zum Stützen des Schuhes gegen den Druck der Überschieber bei der Längs-
und Einwärtsbew egung desselben dient ein Fersenwiderlager io8 (Fig. i und 4), das
durch die Stangen 64 in Eingriff mit dem Schuh gebracht wird. Der Träger iio des
Widerlagers io8 ist auf einem zweiarmigen Hebel 112 befestigt, der bei 114. an dem
Maschinengestell schwingbar gelagert ist. Das Hinterende des Hebels i 12 trägt eine
Rolle i 16, die mit einer bei i2o an dem Maschinengestell drehbar befestigten Nocke
118 zusammenwirkt. Bei 122 ist mit der Nocke i2o ein Lenker 124. gelenkig verbunden,
in dessen Unterende ein Schlitz 126 ausgebildet ist. Durch den Schlitz 126 ragt
ein Bolzen 128, der von einem fest mit der einen Stange 64 verbundenen Arm 130 getragen
wird. Zwischen dem Bolzen 128 und einem Bolzen 132 der Nocke 118 ist eine Feder
134 ausgespannt, die bei der Abwärtsbewegung der Stange 64. gespannt wird, wobei
die Nocke ii8 im Gegenzeigersinn (Fig.4) gedreht wird und somit der hohe Teil 136
der Nocke auf die Rolle 116 einwirkt. Dabei wird der Hebel 112 im Gegenzeigersinn
geschwungen und somit das Widerlager io8 in Eingriff mit dem Fersenende des Schuhes
bewegt, das den Schuh gegen den Anschlag 18 der Platte 12 anhält.
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Die Maschine besitzt eine Spitzenzange,
die den Spitzenteil
des Schuhschaftes erfaßt (Fig. 1, 2, 3 und 5) und zwei Seitenzangen, die den Schuhschaft
an beiden Enden der Spitzenkappennaht erfassen. Die untere Backe 14o der Spitzenzange
ist bei 142 an einem Block 144 drehbar befestigt, der auf dem Pfosten io befestigt
ist und die Platte 12 trägt. Der den Schuhschaft erfassende Teil 146 der unteren
Backe 140 ragt etwas einwärts über das Spitzenende der Platte 1a. Die obere Backe
148 ist bei i 5o an der Backe i4o drehbar befestigt, und das Schwanzstück der Backe
ist durch einen Lenker 152 an einem kurzen Hebel 154 befestigt, der in seiner Mitte
bei 156 an der Backe i4o schwingbar befestigt ist. Das Vorderende des Hebels
154 ist bei 158 mit einer Stange 16o gelenkig verbunden, die nach unten zeigt und
durch ein Lager 162 gesteckt ist. Das Lager 162 ist auf einem Schlitten 164 drehbar
befestigt. Der Schlitten 164 ist senkrecht zu der Platte 1-2 auf und ab beweglich.
Auf der Stange i6o sitzt zwischen dem Lager 162 und Stellmuttern 166 eine Feder
168. Bei 165 ist mit dein Schlitten 164 eine Stange 167 gelenkig verbunden, deren
Unterende mit einem Trethebel 169 (Fig.4) gelenkig verbunden ist. Eine Feder 171,
die zwischen dem Schlitten 164 und dem Pfosten io ausgespannt ist, hält den Schlitten
in seiner Hochlage. Wie ersichtlich, wird bei der Abwärtsbewegung des Schlittens
164 der Hebel 154 durch die Feder 168 geschwungen, wobei der Lenker 15.2 nach oben
gestoßen wird und die obere Backe 148 der Spitzenzange in Schlußlage gegen die untere
Backe bewegt und somit der Schuhschaft von der Zange erfaßt wird. An einem nach
unten zeigenden Ansatz der Backe 140 ist bei 17o eine Stange i72 gelenkig befestigt,
die durch ein Lager 174 an dem Block 144 gesteckt ist. Zwischen dein Kopf der Stange
172 und dem Lager 174 ist eine Feder 176 angeordnet, die schwächer als die
Feder 168 auf der Stange 16o ist. Die Feder 176 hält die Backe 146 in geöffneter
Lage, die durch Einstellung einer Mutter 178
auf der Stange 172 bestimmt ist
und bewirkt weiterhin, daß die Backe 148 sich zuerst zum Schließen der Zange bewegt,
wonach die Spitzenzange als Ganzes. um den Drehzapfen 142 abwärts und auswärts geschwungen
wird.
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Die Seitenzangen sind einander gleich und bestehen beide aus einer
unteren Backe i8o und einer oberen Backe 182 (Fig. 5). Der den Schaftrand erfassende
Teil 184 der unteren Backe jeder Seitenzange ragt etwas über die Platte i2 nach
innen. Die Backe iSo ist bei 186 mit dem Block 144 unterhalb des Leistens B drehbar
verbunden. Die obere Backe 182 ist bei 188 mit der Backe 18o drehbar verbunden;
und mit der oberen Backe ist an einer Stelle zwischen ihrem Drehzapfen 188 und ihrem
den Schaft erfassenden Teil z89. eine nach unten zeigende Stange igo gelenkig verbunden,
deren Unterende bei 192 mit dem Schlitten 164 drehbar verbunden ist, so daß bei
der Abwärtsbewegung des Schlittens die Backe 182 in Eingriff mit der Backe i8o bewegt
wird und den Schuhschaft C erfaßt. Die Backe i 8o wird in ihrer Normallage durch
eine Feder 19.4. (Fig. 2) gehalten, die von einer Stange 196 getragen wird. Die
Stange ist bei 198 an der Backe i8o drehbar befestigt, und ihr Unterende ragt frei
durch einen Arm Zoo des Pfostens io. Stellmuttern 2o2 auf dem Unterende der Stange
196 begrenzen die Aufwärtsbewegung der Backe i8o und bestimmen somit deren Normallago.
Die Feder 194 bewirkt insbesondere, daß die Backen i8o, i82 zuerst den Schuhschaft
C
erfassen, bevor sie um den Drehzapfen 186-nach unten und auswärts schwingen.
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Durch die Bewegung der Spitzenzangen nach unten und nach außen wird
der Schuhschaft in der Längsrichtung des Leistens gestreckt und ebenfalls um den
Leisten gespannt. Weiterhin sind die Seitenzangen sci angeordnet, daß sie bei ihrer
Bewegung nach unten und außen ebenfalls bestrebt sind, den Randteil des Schuhschaftes
in der Längsrichtung des Leistens nach dem Spitzenende hin zu ziehen. Zu diesem
Zwecke sind die Drehzapfen 186 der Seitenzangen in einem Winkel von ungefähr 15°
bezüglich der Längsmittellinie der Sohle A angeordnet (Fig. 3). Durch die gemeinsame
Bewegung der Spitzen- und Seitenzangen wird somit der Spitzentei; des Schaftes in
der Längsrichtung sowohl wie in der Querrichtung des Leistens angezogen. Dabei werden
insbesondere beide Seiten des Gelenkteiles des Schaftes fest gegen die Seiten des
Gelenkteiles des Leistens gezogen, und weiterhin wird der Spitzenteil des Schaftes
in einer ausgebreiteten Verfassung unter Zug gehalten, so daß insbesondere der Spitzenteil
des Schaftes nicht in Falten gelegt wird.
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Um in Anpassung an Werkstücke gewisser Art, wenn erwünscht, die Spitzenzange
zunächst allein und nachgiebig arbeiten zit lassen, ist oberhalb des Lagers 162
auf der Stange 16o ein Stellring 2o4 befestigt, der in der Anfangslage der Maschine
auf einem Hebel 2o6 aufsitzt (Fig. i und 3). Der Hebel 2o6 ist bei 2o8 (Fig. 3)
auf dem Schlitten 164 schwingbar gelagert. Durch Schwingung des Hebels 2o6 wird
dieser außer Eingriff mit dem Stellring 204 bewegt, so daß durch die Feder 168 auf
der Stange 16o die Spitzenzange geschlossen wird und nachgiebig etwas nach unten
bewegt wird. Dies ist dadurch möglich, daß die Feder 168 stärker als die
Feder
176 ist. Diese Steuerung der Spitzenzange findet statt, bevor die Seitenzangen durch
den Trethebel 169 betätigt werden.
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ach der darauffolgenden Bewegung der Seitenzangen und bei Beginn des
Kraftgetriebes der Maschine durch Steuerung des Trethebels 94 schlägt ein Ansatz
2io des die Überschieber tragenden Schlittens 26 gegen den Schwanzteil der oberen
Backe 148 der Spitzenzange und schiebt somit die Spitzenzange kraftschlüssig weiter
nach unten, wobei der Spitzenteil des Schuhschaftes weiter angezogen wird. Der Anschlag
2io ist mit einer Nockenfläche 2o2 versehen, die mit dem Schwanzteil der Backe 148
zusammenwirkt. Da nun die Feder 168 ausgezogen und die Feder 176 gespannt ist, wird
die Spitzenzange durch die obere Backe 148 um ihre Drehverbindung i 5o geöffnet.
Bei der Bewegung der Stange 16o nach oben wird der Hebel 2o6 durch eine Feder 214
(Fig. 3) in Sperrlage unter den Stellring 204 geschoben.
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Damit der Trethebel 169 während der Arbeit der Überschieber nicht
dauernd herabgezogen gehalten werden muß, ist ein Gesperre für den Schlitten 164
vorgesehen. Auf dem Schlitten 164 ist eine Verzahnung 216 (Fig. i) angeordnet, in
die eine bei 220 an dem Pfosten io schwingbar gelagerte Klinke 218 einfällt und
den Schlitten 164 in seiner Tieflage sperrt. - Zum Ausheben der Klinke 218 bei Beendigung
des Maschinenkreislaufes wird die Aufwärtsbewegung der die Überschieber betätigenden
Stangen 64 ausgenutzt. Auf der einen Stange 64 ist ein Arm 222 (Fig. i) befestigt,
der an seinem Vorderende einen schwingbar gelagerten Aushebefinger 224 trägt. Der
Finger kann um seinen Drehzapfen 226 nach oben schwingen, jedoch kann er
nicht über seine waagerechte Lage hinaus nach unten schwingen. An dem Schwanzteil
220 der Klinke 218 ist eine Kerbe 23o ausgebildet. Beim Abwärtsbewegen der Stange
(4. zum Antrieb der Überschieber gleitet der Finger 224 in die Kerbe 230
ein, und bei der darauffolgendenAufwärtsbewegung der Stange 64 hebt somit der Finger
224 die Klinke 218 aus der Platte -216 aus, worauf die Zangen geöffnet und in Ausgangslage
zurückbewegt werden.
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Uni ein Anschlagen der Zangen gegen die Pberschieber beim Hochgehen
in Ausgangslage zu verhindern, trägt der Arm 222 eine Anschlagschraube -232. Ein
Lenker 234, der mit einem Ende an dem Schlitten 22 und mit seinem anderen Ende mit
einem bei 165 an dein Schlitten 164 schwingbar angeordneten Lenker 236 gelenkig
verbunden ist, schlägt 13: im Aufwärtsbewegen des Schlittens 164 gegen die Anschlagschraube
232 und hält somit die Zangen an, ehe diese gegen die Über-Schieber anschlagen,
worauf dann überschieber und Zangen gemeinsam aufwärts in Normallage bewegt werden.
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Beim Betrieb der Maschine wird zunächst der zu zwickende Schuh, dessen
Schaftrandteil in bekannter Weise nach außen gewendet wird und mit dem hervorstehenden
Randteil der Sohle entweder durch Klebstoff oder durch andere Befestigungsmittel,
z. B. Klammern, befestigt wird, auf die Platte 12 gegen den Anschlag 18 aufgesetzt.
Sodann wird der Schaftrand in die Spitzen- und Seitenzangen eingehängt, worauf durch
den Trethebel 169 die Zangen geschlossen und sodann nach unten und außen, d. h.
von dem Leisten hinweg, geschwungen werden. Die Zangen werden sodann durch die Klinke
218 in Schaftspannlage gesperrt, worauf durch den Trethebel 94 der Kraftantrieb
der Maschine eingeschaltet wird und somit die Überschieber 16 und das Fersenwiderlager
io8 angetrieben werden: Die in Anpassung an das Spitzenende des Leistens eingestellten
Überschieber werden zunächst ohne Vorwärts- und Schließbewegung an dem Leisten herab
nach der Sohle hin bewegt, worauf nach Überwindung des Widerstandes der Feder 7o
durch Anpressen des Schaftrandteiles gegen den Sohlenrandteil die Überschieber durch
Betätigung des Schlittens 26 in Längsrichtung des Schuhes nach dem Fersenteil hin
bewegt und dabei einwärts geschwungen werden, so daß der Schaftrandteil in den Winkel
zwischen der Leistenseite und dem Scbuhrandteil eingeschoben wird. Die Überschieber
werden in dieser Arbeitslage durch das Gesperre 98, ioo gesperrt, worauf der Arbeiter
nun den Randteil des Schaftes an dem Randteil der Sohle mit Klammern oder Täckseri
o. dgl. befestigt oder nach vorhergehendem Bestreichen des Schaftrandes und des
Schuhrandteiles mit Klebstoff das Abbinden des Klebstoffes und somit Verbindung
dieser Schuhteile abwartet, worauf der Trethebel 94 ausgelöst wird und die Überschieber
in Ausgangslage zurückgehen. Dabei liebt der Finger 225 die Klinke 118 aus, wobei
die Zangen ebenfalls in ihre Ausgangslage zurückbewegt werden.