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Aufgabevorrichtung für grobkörniges Koksklein auf Walzenmühlen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Aufgabevorrichtung für grobkörniges Koksklein auf
Walzenmühlen unter gleichmäßiger Verteilung des Mahlgutes auf die Mahlfläche zwecks
Herstellung eines als Zusatz zu Kokskohlen dienenden fein zerkleinerten Koksgruses.
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Es ist bekannt, daß man durch Zusatz- von Koksgrus zu gewissen Kokskohlenarten
die Eigenschaften des erzeugten Kokses erheblich verbessern kann. Eine solche Wirkung
des Koksgruszusatzes ist aber nur dann zu erzielen, wenn der Koksgrus sehr fein
verteilt ist, d. h. eine Korngröße von weniger als = mm, wenn möglich sogar unter
0,5 mm besitzt.
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Zum Mahlen von Koksgrus bedient man sich gern der bekannten Walzenmühlen.
Die Walzenmühlen besitzen zwei Mahlwalzen, zwischen denen das Gut hindurchgeführt
wird. Der Abstand der Mahlwalzen voneinander bestimmt den Feinheitsgrad, auf den
der Grus zerkleinert wird.
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Der Nachteil der bisher bekanntgewordenen Koksgruszerkleinerungsanlagen
mit Walzenmühlen besteht in erster Linie darin, daß die Walzenmühlen verhältnismäßig
schnell verschleißen. Die Mahlflächen sind dabei in gewissen, ihre Lage häufig ändernden
Ringzonen einem schnelleren Verschleiß unterworfen als in anderen. Infolgedessen
steigert sich der Anteil an Grobkorn, das zwischen den Mahlwalzen an der ausgeschlissenen
Stelle durchfällt, sehr schnell, obwohl beispielsweise die Mahlwalzen an der Stirnseite
noch genau den eingestellten Mahlabstand aufweisen.
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Sobald die Mahlfläche der Walzen ausgeschlissen ist, was man in der
Regel an der Änderung der Kornzusammensetzung feststellt, müssen die Walzen abgeschliffen
werden. Die dadurch entstehenden Reparaturkosten sind nicht unerheblich.
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Man hat zwar schon vorgeschlagen, das Mahlgut durch einen in den Walzenwinkel
zwischen den Mahlwalzen hin und her schwingenden Rechen gleichmäßig über die Mahlflächen
zu verteilen. Eine gleichmäßige Verteilung des Mahlgutes ist aber mit dieser bekannten
Einrichtung deshalb nicht möglich, weil eine wenn auch nur geringe Stauung des Gutes
durch die einzelnen Stäbe des Rechens an den Umkehrstellen nicht zu vermeiden ist.
Diese Stauungen
geben dann gerade die Veranlassung zu den gefürchteten
Rillenbildungen.
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Es ist ferner schon versucht worden, Koksgrus gleichmäßig über die
ganze Länge der Mahlwalzen zu verteilen, ohne indessen dieses Ziel zu erreichen.
Wie der Erfinder feststellte, liegt dieses daran, däß der in der Regel etwas" feuchte
klebende Grus leicht an den Verteilerflächen der Aufgabeorgane anbackt, wodurch
der über die Verteilerfläche gehende Gutstrom ungleichmäßig wird. Beispielsweise
neigt der Koksgrus bei diesen Aufgabeeinrichtüngen dazu, in den Randpartien der
Verteilerböden zu kleben, so daß der Verteiler im Querschnitt praktisch muldenförmig
wird. Das Gut wird dann im wesentlichen nur noch in der Mitte der Mahlwalzen zugeführt,
die infolgedessen in den mittleren Ringzonen stärker verschleißen als in den äußeren
Zonen. Auch geht die Leistung der Walzmühlen durch eine derart ungleichmäßige Aufgabe
des Gutes stärk zurück.
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Es wurde nun gefunden, daß man die Vermahlung von Koksgrus auf Walzenmühlen
dadurch wesentlich verbessern kann, daß der Koksgrus vor der Aufgabe auf die Walzenmühle
über eine heiße, hin und her gehende Fläche geführt und von dieser in dünner Schicht
gleichmäßig über die ganze Länge der Mahlwalzen verteilt aufgegeben wird.
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Das gemäß der Erfindung vor der Aufgabe auf die Walzmühlen über eine
geheizte; hin und her gehende Fläche geführte Gut verteilt sich bei zweckmäßiger
Anordnung der geheizten Fläche gleichmäßig und läßt sich von der geheizten Fläche
ohne Schwierigkeit in dünner Schicht gleichmäßig verteilt< über die ganze Länge
der Mahlwalzen aufgeben: Die Erfindung sieht weiter vor, als Verteilerfläche für
den Koksgrus eine an sich bekannte heizbare Siebfläche zu benutzen. Dies ist bei
der Vermahlung von Koksgrus insofern von besonderem Vorteil, als die heizbare Siebfläche
nicht nur eine gute Verteilung des Gutes bewirkt, sondern auch noch eine gute Abtrennung
der feinen Bestandteile, die mit den üblichen ungeheizten Sieben aus dem feuchten
Gut nur mit sehr großer Schwierigkeit (bzw. praktisch überhaupt nicht) abzutrennen
sind. Die Absiebung des Gutes vor der Aufgabe auf Walzenmühlen ist allerdings an
sich bekannt, und für diese Maßnahme wird daher auch für sich nicht ein Schutz beansprucht.
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Die Absiebung der feinen Anteile aus dem feuchten Koksgrus steigert
in erster Linie die Leistungen der Walzenmühle: Das Feinkorn neigt dazu, die groben
Körner, die zu zerkleinern sind, kissenartig zu umhüllen und insbesondere der reibenden
Wirkung der Mahlwalzen zu entziehen. Sobald das feine Korn aus dem Gut entfernt
wird; steigt neben der Leistung auch die Feinheit des Mahlgutes erheblich. Auf der
Zeichnung ist eine zur Durchführung der Erfindung geeignete Einrichtung schematisch
-.-dargestellt. Mit i sind die Mahlwalzen der Walzenmühle bezeichnet, die in Lagern
2 gelagert sind und von dem Motor 3 mittels Riemen 4. oder in sonst geeigneter Weise
angetrieben werden. Das Lager 2 der linken Mahlwalze ist verstellbar angeordnet.
Es sitzt in einem U-förmigen Träger g, der in dem Gerüst 6 der Mühlen verschiebbar
ist und an dessen Querjoch eine mittels Handhebels 7 zu betätigende Stellschraube
8 angreift. Auf diese Weise läßt sich eine vollständig parallele Verschiebung der
einen Mahlwalze gegenüber der anderen Mahlwalze erreichen.
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Auf der Grundplatte g der Mühle ist ferner eine Einrichtung io vorgesehen,
mittels welcher . die Mahlwalzen i nachgeschliffen werden können, wenn sie abgenutzt
sind. Die Einrichtung io besitzt eine Schleifwalze ix, welche die ganze Länge der
Walze bestreichen kann. Für den Fall, daß die linke Mahlwalze i nachgeschliffen
werden muß, kann die Einrichtung io auf die andere Seite des Gestells 6 gebracht
werden.
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Das zu vermahlende Gut kommt aus dem: Bunker i2 durch dessen Auslauföffnung
13 zunächst auf ein Sieb 14, das von Gäsluftbrennern 15 aus beheizt wird, so daß
man auch feuchten Koksgrus, beispielsweise mit einem Wassergehalt von 18 %, absieben
kann. Das Sieb 14 ist so ausgebildet, daß es das Körn unter i min oder weniger durchläßt.
Das abgesiebte Feinkorn fällt durch den Kanal 16 nach unten und vereinigt sich unterhalb
der Mahlwalzen i mit dem Mahlgut: Die groben Anteile gelangen über eine Rutsche
17 zu einem Magnetscheider 18, durch den Eisenteile, die etwa im Koksgrus enthalten
sind, entfernt werden. Das an der Arbeitswalze des Magnetscheiders 18 klebende Gut
wird unten in üblicher Weise abgestrichen und gelangt auf ein Sieb ig, das mit einer
Klopfvorrichtung 2o ausgestattet ist. Auf dem Sieb ig werden die neben den Eisenteilen
etwa anfallenden Gruspartikel entfernt, während die abgeschiedenen Eisenteile in
eine Sammelrinne 21 gelangen.
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Das von Eisen befreite grobkörnige Mahlgut fällt schließlich durch
den Aufnahmetrichter 22 gleichmäßig über die ganze Länge der Mahlwalzen verteilt
in den Zwischenraum zwischen den Mahlwalzen =. Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
ist der Magnetscheider 18 etwas seitlich neben dem Mahlschlitz angeordnet, so daß
das Gut zunächst auf die eine Walze i fällt und von dieser in dünnem Film in den
Mahlschlitz eingetragen wird. In dem Mahlschlitz zwischen den Mahlwalzen i, der
durch Bewegung des Handhebels 7 auf die der gewünschten Korngröße entsprechende
Breite eingestellt wird, wird der körnige Grus durch Reiben und Quetschen so fein
zerkleinert, daß ein einmaliger
Durchgang durch die Mühle genügt,
um die erforderliche Feinheit des Gruses zu erreichen.
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Um das Gut gleichmäßig aus dem Bunker 12 in das Sieb 1q. abzuziehen,
wird der obere Rand 23 der Auslauföffnung 13 des Bunkers 12 einstellbar ausgebildet
und gezackt. In dieZwischenräume zwischen den Zacken greifen an dem Siebkasten 1q.
befestigte Finger 24 ein, welche die Bewegung des Siebkastens 1q. mitmachen und
so das im Auslauf 13 liegende Gut dauernd auflockern.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einer insbesondere für die
Vermahlung von feuchtem Koksgrus dienenden Ausführungsform dargestellt. Indessen
ist es auch möglich, die Erfindung sinngemäß für anderes Mahlgut anzuwenden, das
auf eine entsprechende Korngröße zerkleinert werden soll. .