DE685077C - Sprengkapsel fuer Zeitzuendung - Google Patents

Description

• Sprengkapsel für Zeitzündung Der normale Aufbau der Sprengkapseln erfährt bei den Sprengkapseln, die für die Zeitzündung benutzt werden sollen, durch den Einbau des sog. Verzögerungssatzstückes eine Abänderung. Dieses Verzögerungssatzstück enthält jeweils die Menge an Verzögerungssatz, die für die Herbeiführung der einzelnen Zeitunterschiede zwischen Zündung und Detonation der Sprengkapsel maßgebend ist. Der Zündungsvorgang ist bei diesen Sprengkapseln für Zeitzündung der folgende: Nach Zündung des Verzögerungssatzes zündet dieser den in einem sog. Innenhütchen befindlichen Initialzündsatz, wodurch die Detonation des Sekundärsatzes der Sprengkapsel eintritt. Die Initiale ist als der empfindlichste und handhabungsunsicherste Bestandteil der Sprengkapsel zu betrachten und demnach ganz besonders gegen Druck, Schlag usw. zu schützen. Diesem Zweck dient insbesondere auch das Innenhütchen. Der Transport derartiger Sprengkapseln ist deshalb nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen, sorgfältigster Verpackung und vorsichtiger Handhabung vorzunehmen.
• Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, Primär- und Sekundärladungen in getrennten Hülsen unterzubringen und jede für sich allein zu transportieren. Hierdurch ist die Gefahrenquelle sehr stark eingeschränkt, da der Sekundärsatz ungefährlich ist und auch die an sich kleine Menge des Initialsatzes keine Gefahr bildet.
• Es ist ferner bekannt, den Initialsatz unter Fortfall des Innenhütchens in der Sprenglmpsel unterzubringen, und zwar wird die Lösung in der Form versucht, daß man aus einem Metallkörper die einzelnen Füllräume für Verzögerungssatz, Initiale und Sekundärladung aus dem Vollen herausbohrt. Die Herstellung dieser Kapseln an sich ist schon sehr umständlich; sie besitzen aber dann auch noch den Nachteil, daß sie beiderseits offen bleiben müssen, um überhaupt geladen werden zu können. Zum Schluß rüuß dann. noch die Bodenfläche der Kapsel durch eine, Lackschicht oder durch Aufkleben eines, Papier- oder Celluloidplättchens geschützt werden. Ein weiterer Nachteil dieser Sprengkapsel liegt auch darin, daß man die Sekundärladung nicht so fest auf die Initiale aufpressen kann, wie das bei Kapseln mit geschlossenem Boden, also bei der normalen Ladeweise, möglich ist. Damit war aber noch nicht die Möglichkeit gegeben, Initialsatz und Sekundärsatz getrennt voneinander zu laden und auch getrennt zu liefern. Weiterhin ist es auch bekannt, unter Fortfall des Innenhütchens den Initialsatz in den unteren Teil des Verzögerungssatzstückes einzupressen, so daß auch hiernach die Verzögerungssatzstücke mit Initiale getrennt von der Sekundärladung an den Verbraucher geliefert werden können.
• Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß sich die Initialsatzmenge, wenn sie in den unteren Teil des Verzögerungssatzstückes geladen wird, sehr stark herabsetzen läßt, und zwar ist es möglich, die Menge des gebräuchlichen Bleiazids von etwa 0,3 g auf etwa 0,07 g zu vermindern, `ii41 zwar ohne die Initialkraft irgendwie '.herabzusetzen. '..herabzusetzen. in ein Dieselbe normales Menge Innenhütchen von 0,07 ge- g laden, führt dagegen, wie durch Versuche festgestellt wurde, zu einem hohen Prozentsatz von Versagern. Hierdurch wird eine nicht vorhersehbare Ersparnis am Initialsatz und eine weitere Herabsetzung der Zünd-bzw. Sprengkraft der getrennt gelagerten und beförderten Verzögerungssatzstücke erreicht, falls sie durch Unachtsamkeit doch einmal für sich allein zur Entzündung kommen sollten.
• In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand erläutert. In der Sprengkapselhülse a befindet sich das Verzögerungssatzstück b mit dem Verzögerungssatz c und der eingepreßten Initiale d.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Sprengkapsel für Zeitzündung mit einem Verzögerungssatzstück, in dessen unterem Teil der Initialsatz eingepreßt ist, gekennzeichnet durch eine Initialsatzmenge von etwa 0,07 g.