-
Zeitzünder für Jagdschrapnells. Gegenstand (der Erfindung ist ein
Zeit7iinder für Jagdschrapnells von großer Präzision, ohne Verzögerungen in der
Entzündung der Zündmasse und deren. Übertragung auf die Ladung des Geschosses rrnit
sehr kurzer Zeitzündung, von z. B. '/1o Sekunde, wobei (die Zeitirrtümer '11"u Sekunde
nicht überschreiten dürfen.
-
Auf der Zeichnung stellen dar: Abb. i -und 2 je einen Zeitzünder gewöhnlicher
Bauart und seine Betätigungsweise, Abb. 3 einen Schnitt idurch,die Achse eines gemäß
der Erfindung hergestellten Zeitzünders, Abb.4 eine andere Ausführungsform desselben.
-
In den Abb. z und 2 bezeichnet a den Körper des Zeitzünders und b
die Zündmasse, deren Verbrennung die Entzündung der Ladung p hervorrufen soll. Die
Richtung der Verbrennung (der Zündmasse ist durch den Pfeil B angedeutet. Bei diesem
Zeitzünder entsteht eine leichte Verzögerung und Unsicherheit in der Entzündung
der Zündmasse, welche in der Lage m stattfindet. Die Verbrennung schreitet logenweise
vor, bis sie sich dem Ende nähert, wo der durch die Verbrennungsgase erzeugte Druck
.die letzten Lagen c (A-bb. 2) zertrümmert. Dadurch entsteht aber eine neue Unregelmäßigkeit,
denn die Dicke dieser letzten durch den Druck der Verbrennungsgase zertrümmerten
Lagen der Zündmasse ist in jedem Fall verschieden. Eine weitere, nooh größere Verschiedenheiten
hervorrufende Ursache der Unregelmäßigkeit der Zündung entsteht durch die Verzögerung
der Entzündung der Ladung p des Geschosses.
-
Scheinbar sind dies zwar nur -geringe Unregelmäßigkeiten. Wenn man
aber berücksichtigt, daß jedes Zehntel (einer Sekunde bei einer Fluggeschwindigkeit
ödes Geschosses von 350 meinen Abstandsirrtum von 35 m bedeutet, so versteht
man, ;wie wichtig es ist, einen solchen Irrtuns zu vermeiden.
-
Um die durch die Zertrümmerung der letzten Lagen der Zündmasse entstehenden
Unregelmäßigkeit und die veränderliche Verzögerung der Entzündung der Gesehoßladung
zu beheben, wird in unmittelbarer Berührung mit der Zündmasse eine Ladung eines
Knallsprengstoffes angeordnet, welcher die Form eines mehr oder weniger .leicht
zusammengepreßten Pulvers oder einer stärker zusammengepreßten kompakten Masse haben
kann In ersterem Falle gibt man den letzten Lagen der Mischung eine nach hinten
gewölbte (konkave) oder kegelstumpfartige Gestalt, um die letzten Lagen zu verstärken
und so deren Zertrümmerung zu vermeiden. Wenn die Ladung Knallsprengstoff aus gepreßter
hfasse (besteht, so ist diese Gestaltung nicht nötig, (da, die letzten Lagen der
Zeitzündmasse schon .durch ,den Knallsprengstoff verstärkt sind und daher nicht
zertrümmert werden können, sondern vollständig verbrennen. Selbstverständlich kann
aber auch hierbei den letzten Lagen der Zündmasse .konkave Gestalt gegeben weriden.
Da einige der Knallsprengstoffe, die verwendet werden können, durch das Zusammenpressen
an Empfindlichkeit verlieren (z. B. das Knallquecksilber), so muß deren Verpuffung
gesichert werden. Dies geschieht dadurch, :daß man den Zeitzünder mit einer Einsclmürung
un(deiner !darauffolgenden Erweiterung versieht und einen Teil der Erweiterung mit
der Zeitzündermasse ausfüllt,
so daß die Trennung zwischen der Zündmasse
und dem Knallsprengstoff in der Erweiterung liegt. Auf diese Weise wind der Austritt
der Verbrennungsgase der Zündmasse etwas erschwert und ,deren Druck erhöht, so daß
idie Verpuffung der Knallsprengstoffladung gesichert wird. Gleichzeitig wird damit
die Explosion in die für @die sichere und vollständige Entzündung der Geschoßla,dung
günstige Richtung gebracht.
-
Abb. 3 zeigt .einen gemäß der Erfindung herbestellten Zeitzünder in
,heispielsweiserAnwendung auf einen für Jagdschrapnells bestimmten Zeitzünder mit
bestimmter Zündungszeit, bei welchem das System der auf der Trägheit des Geschosses
beruhenden Innenzündung angewendet ist. Mit s ist hier das Zündhütchen ,bezeichnet,
welches die Zündmasse mittels des leicht - entzündlichen Vorzündringes o und der
dünnen Sprengstofflage r die Zündmasse entzündet. Der Vorzündring o schließt die
Gasaustrittsöffnungen za und ist von solcher Beschaffenheit, daß er .leicht zerstört
werden kann. Der Körper a des Zeitzünders weist einen inneren Vorsprung
L auf, um die Zeitzürndmasse b, -welche in ihren letzten Lagen die
konkave oder kegelstumpfförmige Gestaltung d aufweist, widerstandsfähiger zu machen.
Bei g liegt eine Ladung Knallsprengstoff (Knallquecksilber, Stickstoffblei, Schwefelstickstoff
o..dgl.) als leicht :gepreßtes Pulver, welches .durch ein Stanniolblatt oder noch
besser, wie in Abb. 3 dargestellt, durch eine Lage Schießbaumwolle h abgedeckt ist,
um :die plötzliche Entzündung der Geschoßladung p zu sichern. Um diesen Zweck noch
besser zu erreichen, läßt man einen Teil :des Knallsprengstoffes die durch den Vorsprung
f gebildete -Erweiterung ausfüllen, damit idie Explosion sich gegen die Geschoßladung
p richtet.
-
Abb.4 stellt eine abgeänderte Ausführungsform -dar, bei welcher die
Knallsprengstoffla,dung als kompakte Masse verwendet wird. Auch -hier bezeichnet
a den Körper des Zeitzünders und l einen inneren Vorsprung,, so -daß eine Einschnürung
i entsteht, durch welche ,der Zeitzündmasse b mehr Halt gegeben wird, welche außerdem
mit den in Abib. 3 angegebenen hier aber nicht gezeichneten Mitteln (Vorzündring
o, Bedeckung r) zur Sicherung der Entzündung versehen ist. Die Zündmasse b füllt
einen Teil der durch .den Vorsprung f gebildeten Erweiterung aus, um die Verpuffung
,der gepreßten Ladung g zu sichern. Die Gestaltung der Endlage d kann flach oder
konkav sein, denn die letzten Lagen von b sind durch die kompakte Masse der Ladung
g verstärkt. Auch hier ist eine Lage Schießbaumwolle h ,zur Sicherung der Entzündung
,der Ladung g vorgesehen.
-
Die vorbeschriebenen Neuerungen, besonders .die Anwendung :einer Knallsprengstoffladung
in unmittelbarer Berührung mit der Zeitzündmasse, können auch bei :einstellbaren
Zeitzündern zur Anwendung kommen. Es genügt, :das Ende der Leitung, welche die j
Zeitzündmasse enthält, so, wie in Abb.3 und 4 angegeben, zu gestalten und de Knall-'
sprengstoffladting in unmittelbare Berührung mit der Zeitzündmasse zu bringen.
-
Mit den beschriebenen Neuerungen ist es möglich geworden, Zeitzünder
für Jagdschrapnells mit '-/" Sekunde Zündungszeit und nur einem mittleren Irrtum
von 1140o Sekunde herzustellen, so,daß d:ie Explosion idieser Schrapnells auf eine
Fluglänge von i oder 2 m gesichert ist.