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Feuerwerkskörper Feuerwerkskörper, die aus einem Waffenlauf oder
einem schießbecherartigen Gerät abschießbar sind, mit einer Hülse und darin angeordnetem
von außen durch den Feuerstrahl eines Zündhütchens, einer Platzpatrone, Kartusche
o. dgl. zu randenden Versögerungssatz und diesem nachgeschalteter Wirkladung sind
bekannt. Die Wirkladung kann z.B. ein Leucht- oder Signalsatz sein oder auch als
Knall-Ladung ausgebildet sein. Ftir eine solche Knall-Ladung kann z.B. ein loses
Pulvergemisch aus Aluminium und Kaliumperchlorat verwendet werden. Diese Knall-Ladung
setzt sich nach dem Verlassen des Abschußgerätes um und zerreißt dabei unter lautem
Knall die Hülse. Der in der Hülse angeordnete Verzögerungssatz bewirkt, daß die
Umsetzung der Wirkladung erst dann erfolgt, wenn der Feuerwerkskörper nach Verlassen
der Abschußvorrichtung eine bestimmte Höhe erreicht hat. So sollen z.B. solche pyrotechnischen
Mittel, die zur Schadvogelbekämpfung eingesetzt werden und eine Knall-Ladung enthalten,
eine Steighöhe von im allgemeinen etwa 15 bis 30 m erreichen. Solche Feuerwerkskörper
sind beispielsweise unter den Namen "Vogelschreck ", ft Pyro-Knallpatrone n oder
n Luftmöller " im Handel erhältlich. Sie werden gewöhnlich aus
Schreckschuß-,
Gas- oder sonstigen geeigneten Pistolen oder Revolvern mit oder ohne einer auf die
Waffe aufgesteckten Zusatzlauf oder auch aus schie cherartigen Geräten von Hand
abgeschossen.
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Der Verzögerungssatz wird von außen durch den Feuerstrahl eines Zündmittels
gezündet. Das Zündmittel ist dabei nicht in der Hülse des Feuerwerkskörpers untergebracht.
Als Zündmittel kann z.B. ein Zündhtitchen, eine Kartusche oder auch eine Platzpatrone,
z.B. eine 6 mm Plobert-Platzpatrone, verwendet werden.
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Als Verzögerungssatz kann beispielsweise ein Pressling aus Schwarzpulver
verwendet werden.
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dus Sicherheitsgründen während des Transportes und des Lagerns solcher
Feuerwerkskörper müssen diese vor einer unbeabsichtigten ZUndung oder vor einer
fiberzündung der Körper untereinander geschützt werden. Hierzu sind in der Pyrotechnik
grundsätzlich Verschluß-Kappen, -Ullen, -Hütchen und dgl. bekannte welche die Änzündatelle
von beispielsweise Raketen abdecken.
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Diese bekannten Abdeckungen haben Jedoch den Nachteil, daß sie vor
dem Abschießen der Raketen entfernt werden müssen. Sie werden daher bei Feuerwerkskörpern
der eingangs genannten Art nicht angewandt. Diese Abdeckungen haben zudem den weiteren
Nachteil, daß sie nur verhältnismäßig lose auf der Hülse aufsitzen, da sie durch
Handkraft abziehbar sein müssen. Das bringt aber die Gefahr mit sich, daß sie sich
z.B. während des Verpackens oder während des Transportes unbeabsichtigt von der
hülse losen und somit den Verzögerungssatz freilegen können.
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Daher ist bei diesen bekannten Ausführungsformen ein ausreichender
Schutz gegenüber störenden Umwelteinflüssen, wozu auch das Eindringen von Feuchtigkeit
zählt, nicht gegeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuerwerkskörper,
der aus einem Waffenlauf oder einem schießbecherartigen Gerät abschießbar ist, mit
einer Hülse und darin angeordnetem von außen durch den Feuerstrahl; eines Zündbütchens,
einer Platzpatrone, Kartusche oder dgl., zu zündenden Verzögerungssatz und diesem
nachgeschalteter Wirkladung zu- schaffen, welcher diese Nachteile nicht aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülse an
ihrer zündseitigen Stirnfläche mit einer den lichten Hülsenquerschnitt Uberspannenden
Abdeckung versehen ist, die eine vorzugsweise zentrisch angeordnete Sollbruchzone
aufweist, und daß zwischen der Sollbruchzone und dem Verzögerungssatz ein Zwischenraum
vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung hat den Vorteil, daß sie vor dem Einführen
in das Abschussgerät nicht entfernt werden muß, um die Anzündstelle freizugeben.
Sie kann daher wesentlich fester als die bisher bekannten Abdeckungen mit der HülsenJand,
z.B. durch Reibschluß oder unter Verwendung eines Klebemittels verbunden werden.
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Durch den Druck bei der Umsetzung des Zündmittels wird die Abdeckung
im Bereich der Sollbruchzone aufgerissen, so daß der Verzögerungssatz gezündet werden
kann. Durch den Zwischenraum zwischen der Sollbruchzone und dem Verzögerungssatz
werden in vorteilhafter Weise Zündversager vermieden, die beim Fehlen eines solchen
Zwischer.raums dadurch auftreten könnten,
daß sich die Abdeckung
im Bereich der Sollbruchzone am Verzögerungssatz abstützt und d er nur unvollkommen
oder auch gar nicht aufgerissen wird.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung r kann beispielsweise als aufgeklebte
Scheibe ausgebildet sein, deren Durchmesser in etwa dem äußeren Durchmesser der
Hülse entspricht.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung wird vorzugsweise aus einem Kunststoff,
z.B. Poläthylen, Polystyrol u.dgl. hergestellt.
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Sie kann aber auch aus einem gummielastischen Material, z.B.
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Kautschuk oder auch aus Pappe hergestellt sein. Für die Hülse wird
aus gostengründen meist Pappe verwendet. Man kann jedoch auch einen relativ formsteifen
Kunststoff verwenden, æ.B.
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Polyvinylchlorid oder Polyäthylen o.dgl. mit einer für die Formsteifigkeit
ausreichenden Wandstärke.
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Die Sollbruchzone kann z.B. in Form von wenigstens zwei sich kreuzenden
Kerben ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, die Sollbruchzone als kreisförmigen Bereich verminderter Dicke auszubilden.
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Das Ausmsß bzw. die Dicke der Sollbruchzone wird auf die Wirkung des
jeweils verwendeten Zündmittels,des Materials der Abdeckung usw. abgestimmt. Einerseits
muß die Sollbruchzone so ausgebildet sein, daß sie möglichst nicht durch einfaches
Eindrücken z.B. mittels eines Fingers, aufgerissen werden kann, andererseits muß
sie jedoch durch den beim Abbrennen des speziellen Zündmittels erzeugten Druck einwandfrei
geöffnet erden können.
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Bei einer komplizierten 'Oberflächengestaltung der Sollbruchzone kann
es bei einer Massenfertigung leicht vorkommen, daß die Sollbruchzone nicht immer
auf den gleichen definierten Druck anspricht, da möglicherweise z.3.'die Einkerbungen
zu tief oder umgekehrt nicht tief genug gefertigt wurden. Die oben geschilderte
vorzugsweise Ausführungsform hat dagegen den Vorteil, daß die Abdeckung auch bei
einer Massenfertigung auf relativ einfache Weise mit einer Sollbruchzone einer gleichmäßigen,
reproduzierbaren, verminderten Dicke hergestellt werden kann.
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Im Hinblick auf eine möglichst einfach herzustellende Verbindung zwischen
der Hülse und der Abdeckung kann gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die
Abdeckung auch als aber wurfkappe ausgebildet sein, welche das zündseitige Ende
der Hülse außen reibschlAssig übergreift, wobei gegebenenfalls noch zusätzlich ein
Klebemittel verwendet werden kann. Um eine Außendurchmesservergrößerung infolge
der Uberwurfkappe zu vermeiden, kann dabei gegebenenfalls die Hülse am zündseitigen
Ende entsprechend der Wanddicke der Überwurfkappe im Außendurchmesser verringert
werden.
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Gemäß einem anderen Vorschlag der Erfindung ist die Abdeckung näpfchenfbrmig
ausgebildet und in die Hülse reibschlüssig eingesetzt, wobei gegebenenfalls auch
hier wieder eine zusätzliche Verklebung möglich ist, sofern sich die im Einzelfall
als zweckmäßig erweisen sollte. Die näpfchenförmige Abdeckung weist gegenüber der
tlberwurfkappe den Vorteil auf, daß sie den
Außendurchmesser der
Hülse nicht verändert, also auch keine besonderen Abhilfemaßnahmen erfordert. Darüber
hinaus weist sie aber noch den Vorteil auf, daß die Sollbruchzone vertieft innerhalb
der Hülse und somit vor äußeren Einwirkungen, beispielsweise mechanischen Kräften,
geschützt angeordnet werden kann.
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Um mit einfachen Mitteln eine definierte Anordnung der Abdekkung innerhalb
der Hülse zu erreichen, weist erfindungsgemäß die näpfchenförmige Abdeckung an ihrem
Rand vorzugsweise als ringförmiger Flansch ausgebildete Anschlagelemente auf, die
an der Stirnfläche der Hülse anliegen. Statt des Flansches könnten aber auch z.B.
zwei oder mehrere symmetrisch angeordnete radiale Stege vorgesehen sein. Die Sollbruchzone
ist am Boden des Näpfchens zentrisch angeordnet. Sie liegt im Inneren der Hülse
und ist damit vor unbeabsichtigtem vorzeitigem Öffnen abgesichert. Sie widersteht
auch einer kurzzeitigen drucklosen Flammeinwirkung. Um dienäpfchenförmig ausgebildete
Abdeckung in der Hülse anbringen zu können, ist es erforderlich, beim Füllen der
Hülse mit z.B. gepresstem Schwarzpulver so viel Raum freizulassen, daß der Zwischenraum
zwischen der ordnungsgemäß angebrachten Abdeckung und der Schwarzpulverpreßlage
die geforderte Größe aufweist.
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Zweckmäßigerweise geht man daher beim Füllen der Hülse so vor, daß
man zunächst in die Hülse einen Gegenstempel so weit einschiebt, wie für den freien
Raum vorgesehen ist und daß man dann den Verzögerungssatz einpresst oder einen entsprechend
vorgefertigten Pressling einführt. Der vorgefertigte Pressling
soll
zweckmäßig einen solchen Durchmesser aufweisen, daß er in der Hülse durch Reibschluss
in der vorgesehenen Stellung gehalten wird.
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Die Tiefe des Näpfchens sowie das Ausmaß der Sollbruchzone ist auf
die Wirkung des verwendeten Zündmittels abgestimmt.
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Zur Erhöhung des Reibschlusses zwischen dem Näpfchen und der Hülse
kann vorgesehen werden, die an der Innenwand der Hülse anliegende Wand der näpfchenförmigen
Abdeckung anzurauhen oder die Wandung des Näpfchens mit Riefen zu versehen, vorzugsweise
mit parallel zur Bodenfläche verlaufenden Riefen.
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Zur Erleichterung des Einschiebens in die Hülse des Feuerwerkskörpers
kann die Kante zwischen Bodenfläche und Wand des Näpfchens angeschrägt oder abgerundet
sein. Die Sollbruchzone kann in der Ebene der Aussenfläche, aber auch in der Ebene
der Innenfläche des Näpfchenbodens' angeordnet sein.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einom Ausführungsbeispiel gezeigt
und wird anhand dieses nachstehend noch näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen
Feuerwerkslcörper im Längsschnitt und Figur 2 einen vergrößerten Ausschnitt des
zünderseitigen Endes des Feuerwerkskörpers.
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Es bedeuten: 1 die Hülse, 2 einen Verzögerungssatz, 3 eine Wirkladung,
4 eine Abdeckung der Hülse, bei 5 ist mit dem Doppelpfeil der zu verbleibende freie
Raum angedeutet, welcher zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Abdeckung sowie für
den Zwischenraum zwischen der Sollbruchzone und dem Verzögerungssatz vorgesehen
ist, 6 eine näpfchenförmige Abdeckung mit dem Flansch 6 a, 7 den Boden des Näpfchens,
8 die Sollbruchzone und 9 den Zwischenraum zwischen der Sollbruchzone und dem Verzögerungssatz.
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Die Abdeckung 6 weist an ihrem Bodenteil 7 eine Sollbruchzone 8 auf,
welche beim Schuß, z.B. aus einem schießbecherartigen Lauf, vom Gasdruck des verwendeten
Zündmittels, z.B. einem Zündhütchen, durchschlagen wird, wodurch der Verzögerungssatz
dem gleichzeitigen Zündstrahl ausgesetzt wird. Das zündmittel ist in den Zeichnungen
nicht dargestellt.
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Die Wirkladung 3, vorzugsweise ein Knallsatz, ist durch das Näpfchen
4 abgedeckt. Es bewirkt eine Verdämmung und schützt gleichzeitig die Wirkladung
vor dem Eindringen von Feuchtigw keit.