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Beiderseitig verwendbarer Sprengzündschnurverbinder
Die Erfindung bezieht sich auf beiderseitig verwendbare Sprengzündschnurverbindcr mit Verzöge- rung, welche in eine Leitung aus detonierender Zündschnur eingeschaltet werden können, so dass Spreng- ladungen in zeitlicher Aufeinanderfolge und in geregelter Weise zur Detonation gebracht werden können.
Beiderseitig verwendbare Sprengzündschnurverbinder mit Verzögerung sind in der Sprengtechnik erst vor verhältnismässig kurzer Zeit entwickelt worden.
Bei einer Type dieser umkehrbare Zündschnurverbindungsstücke werden die beiden detonierenden Grundlagen durch einen kontinuierlichen Strang aus Verzögerungsmasse direkt miteinander verbunden, vgl. hiezu die franz. Patentschrift Nr. 1. 139. 245 und die österr. Patentschrift Nr. 178578.
Die zweite Type von beiderseitig verwendbaren Verbindern mit Verzögerung ist derart aufgebaut, dass jede der jeweils zuerst detonierenden Grundladungen bei ihrer Explosion einen zweiten mit ihr in Verbindung stehenden Verzögerungssatz entzündet, welcher dem ersten Verzbgerungssatz gleich ist, von diesem aber durch einen Luftspalt getrennt ist, den die Flammengase von dem nächstliegenden Ende zum Anfang des Verzögerungssatzes Überspringen müssen. Diese zweite Klasse von umkehrbare Verbindungsstücken mit Verzögerung stellt besondere Probleme bei der Erreichung einer gewünschten Verzögerungdauer dar, die sich bei einem durchgehenden Strang mit kontinuierlich fortschreitender Flammenfront nicht ergeben.
Bei einer zufriedenstellenden Lösung dieser Probleme lassen jedoch Verbindungsstücke der Luftspalttype gleichförmigere und verlässlichere Verzögerungszeiten erwarten als die Type mit einem einzigen kontinuierlichen Verzögerungsstrang.
Um die Einhaltung der vorgesehenen Verzbgerungsdauer zu gewährleisten, muss bei Sprengzündschnurverbindern mit zwei gleichen, durch einen Luftspalt getrennten Verzögerungssätzen auf jeden Fall dafür Vorsorge getroffen werden, dass der Abgangsverzögerungssatz richtig entflammt wird und mit geniigend verlangsamter Geschwindigkeit abbrennt, so dass die gewünschte Verzögerungsdauer eingehalten wird, ehe die zweite detonierende Grundlage explodiert und dadurch die Detonation der abgehenden detonierenden Zündschnur einleitet. Der zweite Verzögerungssatz muss also gegen eine Beschädigung durch die volle Einwirkung des Explosionsstosses und-druckes, der bei der Detonation der ersten Grundladung auftritt, geschützt werden.
Zu diesem Zwecke sind z. B. bei einem beiderseitig verwendbaren Sprengzündschnurverbinder gemäss der brit. Patentschrift Nr. 757, 775 die beiden gleichen Verzögerungssätze durch ein steifes dickwandiges Rohr voneinander getrennt, während bei einem andern, in der brit. Patentschrift Nr. 731, 108 be- schriebenen Sprengztindschnurverbinder der Luftspalttype an jedem der beiden Enden eines Rohres ein aus Mennige und Silizium bestehender Verzögerungssatz und eine Initialladung mit Bleiazid vorgesehen sind.
Eine noch wesentlich bessere Wirkung lässt sich mit dem Sprengzundschnurverbinder mit zwei gleichen, durch einen Luftzwischenraum voneinander getrennten Verzögerungssätzen gemäss der brit. Patentschrift Nr. 782,305 erzielen. In diesem Falle sind nämlich die Verzögerungssätze in dickwandigen Rohren angeordnet, die in die beiden Enden eines dickwandigen Rohres aus einem elastomeren Material eingesetzt sind, das sich beim Auftreten des Explosionsdruckes auswölben kann, wodurch die Stosswelle so weit abgeschwächt wird, dass der Abgangsverzögerungssatz vollkommen intakt bleibt und zuverlässig richtig
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entflammt werden kann.
Die die Verzögerungssätze enthaltenden dickwandigen Rohre- tragen ebenfalls zur Abschwächung des Explosionsstosses bei, wenn ihre Bohrung kleiner ist als die Bohrung des nachgiebi- gen Verbindungsrohres vor seiner Erweiterung. In dieser Form ausgeführte beiderseitig verwendbare Spreng- zündschnurverbinder sind in ihrer Leistung und Zuverlässigkeit ausserordentlich zufriedenstellend, sie sind i aber in der Herstellung sehr kostspielig.
Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, einen technisch vereinfachten und billigeren Aufbau von solchen Sprengzündschnurverbindern der Luftspalttype zu schaffen, bei denen der Abgangsverzöge- rungssatz, ohne dass eine zu wesentlichen Schwankungen der Verzögerungsdauer führende Beschädigung des Elementes erfolgt, durch die Detonationswelle der Ankunftsgrundladung zuverlässig entzündet wird ) und nach seinem Abbrennen die zweite Grundladung und damit die abgehende Zündschnur rasch und si- cher zur Detonation bringt. Hiebei soll vorteilhafterweise die Verzögerungskomponente des Verbinders durch Sprengkapseln mit verzögerter Wirkung gebildet werden.
Gemäss der Erfindung ist ein beiderseitig verwendbarer Sprengzündschnurverbinder, bei dem ein bei- derseitig offenes dünnwandiges Metallrohr die Enden der Sprengztindschntire aufnimmt und zwei gekap- selte Verzögerungszünder enthält, deren gegeneinander gerichtete offene Enden in einem Abstand von-
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ten offenen Enden der Verzögerungssprengkapseln nach innen unter Bildung einer Einschnürung eingezogen ist, durch welche die bei der Detonation des einen Zünders auftretenden heissen festen oder geschmolzenen Teilchen gegenüber dem andern Zünder zurückgehalten werden.
Der beiderseitig verwendbare Sprengzündschnurverbinder gemäss der Erfindung mit der Einschnürung an seinem Mittelteil besteht zweckmässig aus einem relativ dünnwandigen Aussenrohr, das aus einem Material mit hoher Stossfestigkeit und genügender Steifigkeit zur Bewahrung einer Einkerbung, z. B. aus einem Metall wie Aluminium oder aus einem steifen Kunststoff mit diesen Eigenschaften hergestellt ist und aus zwei in das Rohr symmetrisch eingesetzten Verzögerungssprengkapseln, die beiderseits der Einschnürung, mit ihren offenen Enden der Einschnürung zugewendet, angeordnet sind und im Rohr in geeigneter Weise, z. B. durch Einkerbung der Hülse, in ihrer. Lage festgehalten werden.
Mit dem Hinweis auf eine relativ dünne Wand des äusseren Rohres soll ein Rohr bezeichnet werden, dessen Wandstärke in einem Bereich von etwa 0, 25 bis 0, 38 mm liegt, wobei aber die Dicke der Rohrwand nicht unbedingt innerhalb dieser Grenzen liegen muss. Vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, können Verzögerungssprengkapseln der in der österr. Patentschrift Nr. 210805 beschriebenen Type oder einer ähnlichen Type verwendet werden.
Bei einer Verzögerungssprengkapsel dieser Art ist der Verzögerungssatz in mehrere Stränge unterteilt ; für den Zweck der vorliegenden Erfindung soll vorzugsweise einer dieser Stränge in der Achse des Verzögerungselementes liegen.
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geschlossenen, brennenden Stückes einer detonierenden Zündschnur ausgehende Stoss die Grundladung der an dieser Seite des Verbindungsstückes liegenden Sprengkapsel zur Detonation, wobei das in dieser Sprengkapsel befindliche Verzögerungselement zerstört wird und daher nicht mehr verzögernd wirken kann.
Die entstehende Stosswelle und die unter hohem Druck stehenden Verbrennungsprodukte sind gegen das Verzögerungselement der gegenüberliegenden Sprengkapsel gerichtet und entzünden den Verzögerungssatz derselben, der nach Ablauf seiner Verzögerungsperiode die anliegende Grundladung zündet, die ihrerseits wieder das Ende des anschliessenden Abschnittes einer weiteren detonierenden Zündschnur entzündet. Hiebei fängt die mittlere Einschnürung des Sprengzündschnurverbinders die festen, insbesondere metallischen Teilchen ab, die bei manchen Arten von Verzögerungssprengkapseln, z. B. bei den in der österr.
Patentschrift Nr. 210805 beschriebenen Typen, während der Detonation entstehen, und bewirkt ausserdem eine Herabsetzung des Druckes der bei der Detonation entstehenden heissen Gase, wodurch der Verzögerungssatz in der gegenüberliegenden Sprengkapsel gegen Beschädigung solchen Ausmasses geschützt wird, die wesentliche Schwankungen der Verzögerungszeit oder sogar Zündversager zur Folge haben könnte.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemässes beidseitig verwendbares Sprengzündschnurverbindungs- stück mit Verzögerung im Längsschnitt dargestellt. Dieser Zündschnurverbinder 8 hat eine dünnwandige Metallhülse 1, welche in der Mitte eine Einschnürung 2 aufweist. Zu beiden Seiten der Einschnürung sind in der Hülse zwei Verzögerungssprengkapseln 3 und 4 mit einander zugekehrten offenen Enden 6 eingesetzt, welche durch die mittlere Einschnürung 2 und Einkerbungen 5 im Verbinder 8 in ihrer Lage festgehalten werden. Die Mitteleinschntirung wird vorzugsweise mit kleeblattförmigem Querschnitt ausgebildet. Diese Querschnittsform gestattet den Durchgang der bei der Detonation der ersten Sprengkapsel ent-
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