DE683262C - Zylinderbuechse fuer Brennkraftmaschinen mit hin und her gehendem Kolben - Google Patents

Description

• Zylinderbüchse für Brennkraftmaschinen mit hin und her gehendem Kolben Es ist heute allgemein üblich, sämtliche Zylinderbüchsen für Brennkraftmaschinen aus Grauguß und möglichst mit einem p;erlitischen Gefüge herzustellen. Im Laufe der letzten Jahre wurden immer wieder Versuche mit Stahlzylinderbüchs-en gemacht, die zum Teil nitriert, zum Teil im Einsatz gehärtet waren; doch haben die Versuche immer wieder gezeigt, daß die gehärteten Stahlbüchsen nicht die Erwartungen ,erfüllen, die man in sie gesetzt hat. Die Ursache lag darin, daß an deir hochglanzb.earbeiteten Zylinderbüchse kein. Öl haftet. Der Kolben und die Kolbenringe sind besonders in dem oberen Verbrennungsraum trockengelaufen und haben daher trotz der hohen Härte der Zylinderbüchse einen sehr großen Verschleiß bewirkt. Aus diesem Grunde isst man auch in den letzten Jahren wieder auf Graugußzylinderbüchsen üb ;rgegangen und hat versucht, die Graugußzylinderrbüchsen durch Zusatz von Nickel, Phosphor usw. veT-schlei,ßfester zu machen.
• Die Bearbeitung der Zylinderob-erfl.ächeberuht dabei heute im allgemeinen auf deren Grundsatz, diesen Büchseneine möglichst spiegelnde Oberfläche zu geben und alle den Verschleiß erhöhenden Spitzen wegzunehmen. Besondere Sorgfalt wurde darauf verwendet, die Bearbeitung so vorzunehmen, daß sich kein Werkstoff in die natürlichen., vom Guß herrührenden Mikrolunker einsetzt, da gerade diese Mikrolunker als Ölaufnehmer freigehalten werden sollten. Das in den Lunkern .enthaltene Öl dient vorzugsweise zur Unterhaltung des Ölfilms. Von dem ursprünglichen Schleifen .der Zylinder ist man aus diesem Grunde abgekommen und hat das Fesnbohren und Honen eingeführt. Gemäß TZ für praktische Metallkunde, i935, S. 3a3, linke Spalte, wird z. B. die Gesamtbearbeitung so ausgeführt, daß die vom Feinbohrer vorhandenen Rillen durch die mirror-finishing genannte Endbearbeitung weggenommen werden.
• Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gesetzt, die Bearbeitung der Zylinderoberfläche so durchzuführen, daß ein ölhaltiger Film auch dann gewährleistet wird, wenn die Oberfläche der Zylinderbüchse, aus geschmiedeten oder geprebten Werkstoffen besteht. Zu diesem Zweck wird eine Zylinderbüchse zunächst, wie bisher, mit Diamant oder HaTtstahlwerkzeugen feingebohrt. Es entstehen so gleichmäßige, sehr feine gewindeartige Gänge auf der Oberfläche der Büchse, deren Tiefe etwa 0,005 bis etwa o,oz mm beträgt. Diese so vorgearbeiteten Oberflächen werden dann einer weiteren Behandlung durch Honen oder Läppen unterworfen, jedoch nun zum Unterschied gegen früher nicht so, da.ß eine spiegelnde, gleichmäßige Oberfläche entsteht, sondern nur so weit, daß die Spitzen der Gewindegänge weggenommen werden.
• In der Zeichnung sind die einzelnen Stufen der Bearbeitung zur besseren Veransichauli:chung schematisch dargestellt. Dabei zeigt Abb. i die Oherfiäche des Zylinders in einem in. der Längsachse durchgelegten Schnitt nach dem Feinbohren in starker Vergrößerung. Abb. z zeigt die Oberfläche nach der Endbearbeitung im gleichen Schnitt und Maßstab. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß neben den bearbeiteiten Spitzen noch Rillen vorhanden sind, die dann im Betrieb eine Art ölkammer bilden, aus der sich der ölfilm auf der Oberfläche laufend .erneuern und geschlossen ausbilden. kann. Die Bearbeitung unterscheidet sich in dieser Form nicht nur gegen das mirror-finishimg, sondern auch gegen das ,einfache Feinbohren, wie es auch schon durchgeführt isst. Bei die: sei Feinbohren entstehen. zwar auch gewindeartige Feinrillen in. der Ob@erfl.äche, die das öl halten können. Es wurde jedoch die Beobachtung gemacht, daß sich die Spitzen der Gewindegänge zu schnell abnützten bzw. umbogen, weil der spezifische Flächendruck zu groß war. Als Folge davon wurde das Spiel zu groß, das Schmieröl durch abgeriebene Werkstoffteilchen verunreinigt oder die vorher gebildete Rille zugedrückt. Es ist daher von Bedeutung, daß an die Vor-Bearbeitung der Zylinderoberfläche durch Feinbohnen sich eine spangebende Bearbeitung anschließt, die jedoch nicht so weit geführt wird; daß die Oberfläche völlig glatt wird.
• Bearbeitet man auf diese Weise die Oberfläche der Zylinder, so können auch :stählerne Büchsen mit guten Laufeigenschaften hergestellt werden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Zylinderbüchse für Brennkraftmaschinen mit hin und her gehendem Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Zylinderlauffiäche feine, dicht aneinandergereihte schraubengewindeähnliche Vertiefwng,en angebracht sind, bei denen die Spitzen der Gewinde spangehend abgearbeitet sind.
2. 2. Verfahren zur Herstellung von Zylin.-derbüchseri gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß diese zunächst mit Diamant öder Hartstahlwerkzeugen vorgebohrt, dann anschließend nur so weit gehont oder geläpptsind, daß lediglich die Spitzen der gewindeartigen Gänge weggenommen sind.