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Übertragungssystem mit Echosperren Bei Übertragungssystemen, die mit
Echosperren ausgerüstet sind, besteht die Gefahr, daß im unbesprochenen Zustande
des Systems eine Rückkopplung auftritt. Die Rückkopplung kann durch irgendwelche
Störströme, die in das System hineingelangen, hervorgerufen werden. Da diese Ströme
im allgemeinen so schwach sind, daß die Echosperre nicht sofort zum Ansprechen gebracht
wird, findet bei negativer Gesamtdämpfung des Rückkopplungsweges ein Aufschwingen
der Störströme statt. Bei genügend großer Amplitude gelangen die Sperren zum Ansprechen
und unterbrechen den Rückkopplungsweg. Danach wiederholt sich derselbe Vorgang,
so daß die Echosperren ständig in und außer Betrieb gesetzt werden und ein unangenehmes
Störgeräusch in der Leitung hervorrufen.
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Es ist bereits bekannt, die Echosperren mit Rückkopplungssperren zu
kombinieren, um auch im unbesprochenen Zustande wenigstens eine Übertragungseinrichtung
zu sperren. Es ist auf diese Weise zwar möglich, die Rückkopplung zu vermeiden,
jedoch ergibt sich der Nachteil, daß wegen der endlichen Ansprechzeit die Signalanfänge
oder auch ganze Zeichen, die noch nicht stark genug sind, um die durch die Rückkopplungssperre
herbeigeführte Sperrung aufzuheben, unterdrückt werden. Da sich dieser Vorgang unter
Umständen bei jedem Wortanfang wiederholen kann, wirkt er sich sehr störend aus.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, in den Rückkopplungsweg amplitudenabhängige
Widerstände einzuschalten, die Amplituden unterhalb eines gewissen Grenzwertes unterdrücken.
Wird dieser Grenzwert oberhalb der normalerweise zu erwartenden Störamplituden gewählt,
so läßt sich mit derartigen Mitteln die Gefahr einer Rückkopplung im unbesprochenen
Zustande herabsetzen.
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Die Erfindung betrifft ein ähnliches Mittel zur Sicherstellung der
Stabilität im unbesprochenen Zustande des Systems, ohne j edoe den Nachteil aufzuweisen,
daß die Einschaltung besonderer zusätzlicher, nichtlinearer Widerstände erforderlich
wird. Der gewünschte Erfolg wird gemäß der Erfindung durch die Einschaltung von
C-Verstärkern in den Rückkopplungsweg herbeigeführt.
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Da diese Verstärker gleichzeitig zur Sprachverstärkung und nicht nur
zur Sperrung dienen können, stellen sie gegenüber den obenerwähnten nichtlinearen
Widerständen, die eine zusätzliche' Dämpfung in das System hineinbringen, einen
Fortschritt dar.
Die Einschaltung von nichtlinearen Widerständen
in Übertragungssysteme zur Unterdrückung von Störströmen ist an sich bekannt. Jedoch
handelte es sich dabei nicht um mit Echosperren ausgerüstete übertragungssvsteme
und außerdem konnten dabei, da als nichtlineare Widerstände keine C-Verstärker verwendet
wurden, die oben erläuterten Vorteile nicht auftreten. Stark negativ vorgespannte
Verstärker sind ebenfalls zur Störunterdrückung schon früher benutzt worden. Jedoch
waren die Verstärker nicht so weit vorgespannt, wie dies bei C-Verstärkern der Fall
ist. Die bekannte Anordnung hatte lediglich den Zweck, die Verstärkung für die geringen
Amplituden der Störströme möglichst klein gegenüber der Verstärkung für die l@Tutzamplituden
zu wählen. Die C-Verstärker gemäß der Erfindung haben demgegenüber die Aufgabe,
im unbesprochenen Zustande des Systems eine Rückkopplung zu vermeiden. Sie müssen
.deshalb in den Rückkopplungsweg eingeschaltet sein und sind auch dann notwendig,
wenn Störströme als solche nicht zu erwarten sind, da bereits beim Einschalten der
Verstärker der Anstoß zur Rückkopplung ohne das Vorhandensein äußerer Störeinflüsse
gegeben wird. Im übrigen ist das Auftreten der Nachteile, die durch die Erfindung
verhindert werden sollen, an das Vorhandensein von Echosperren außerhalb desübertragungssystems
gebunden. Derartige Echosperren wurden aber bei der bekannten Einrichtung nicht
verwendet. -Die Gittervorspannung der C-Verstärker wird bekanntlich so gewählt,
daß sich der Arbeitspunkt außerhalb des Bereiches befindet, in dem Anodenstrom fließt.
In Fig. r sind beispielsweise die Kennlinien a und b der Röhren eines Gegentakt-C-Verstärkers
dargestellt. Sie zeigen die Abhängigkeit des Anodenstromes i. von der Gitterspannung
e... Der Arbeitspunkt ist mit A bezeichnet. Ein derart vorgespannter Verstärker
hat die Eigenschaft, Ströme, deren Amplituden den Wert c nicht überschreiten, völlig
zu unterdrücken. Größere Amplituden (z. B. d), die über den Wert c wesentlich hinausgehen,
werden von dem C-Verstärker übertragen. Soll der Verstärker zwecks Echosperrung
auch für die größeren Amplituden undurchlässig gemacht werden, so ist der Arbeitspunkt
für jede Röhre entsprechend weit in negativer Richtung zu verschieben, wie dies
in Fig.2 dargestellt ist. Man erkennt deutlich, daß auch Amplituden von dem Wert
d keine Änderung des Anodenstromes zur Folge haben.
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Wie die Fig. r erkennen läßt, findet bei der Übertragung mit Hilfe
des C-Verstärkers eine gewisse nichtlineare Verzerrung statt. Diese ist um so größer,
je weiter der Verstärker negativ vorgespannt wird und je kleiner die zu übertragenden
Amplituden im Verhältnis zur Vorspannung sind. Es ist deshalb bei der Wahl der Vorspannung
darauf zu achten, daß diese nicht unnötig groß gewählt wird. Da die Größe der Vorspannung
andererseits nach unten durch den Störpegel begrenzt ist, kann der Fall eintreten,
daß die Vorspannung größer gewählt werden muß, als es mit Rücksicht auf die nichtlinearen
Verzerrungen zulässig wäre. Um auch unter diesen Umständen eine verzerrungsfreie
Übertragung sicherzustellen, sieht die Erfindung vor, bei der Sprachübertragung
den C-Verstärker in der übertragenden Richtung durch geeignete Umschaltung seiner
Gittervorspannung in einen A- oder B-Verstärker umzuwandeln. Diese Umschaltung darf
jedoch, um die Stabilität des Rückkopplungskreises nicht zu gefährden, erst vorgenommen
werden, wenn die Gegenrichtung durch die Echosperre-bereits undurchlässig gemacht
ist. Aus demselben Grunde empfiehlt es sich, wenn nach Aufhören der Gesprächsübertragung
der A- bzw. B-Verstärker wieder in einen C-Verstärker umgeschaltet wird, diese Umschaltung
mit kleinerer Verzögerung durchzuführen als die, mit der die Sperrung der Gegenrichtung
aufgehoben wird. Die Spannungsumschaltung erfolgt in beiden Fällen zweckmäßig mit
Hilfe eines mechanischen Relais oder anderen bekannten Schaltungen, die einen festen
Spannungsbeträg zu der Gitterspannung zu- oder abschalten.
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In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens schematisch
dargestellt. Zwischen die beiden Leitungen L, und L, ist mit Hilfe nicht dargestellter
Ausgleichsübertrager und der Nachbildungen 11T, und N2 ein Zweidrahtzwischenverstärker
eingeschaltet. Dieser enthält in jeder Übertragungsrichtung Verstärker h, und V2,
die vor den Gegentakt-C-Verstärkern C1 und C2 liegen. Hinter den C-Verstärkern sind
Verstärkergleichrichter G, und G2 abgezweigt, deren Gleichspannungen zur Verlagerung
des Gitterpotentials des C-Verstärkers der gegenüberliegenden Übertragungsrichtung
dienen. Durch die Relais R, und R2, die ebenfalls von dem Ausgangsstrom der Gleichrichter
G, und G2 gespeist werden, wird die oben erläuterte Umschaltung der C-Verstärker
in B- bzw. A-Verstärker angedeutet. Diese Relais, die mit Ansprechverzögerung und
schnellem Abfall arbeiten, könnten beispielsweise einen Teil der den C-Verstär,-kern
zugeführten Gitterv orspannung für die Zwecke -der Umschaltung in A- bzw. B-Verstärker
kurzschließen. Auf diese Weise läßt sich ohne Schwierigkeiten der Arbeitspunkt der
Verstärker um einen bestimmten, fest definierten
Betrag verschieben.
Es ist selbstverständlich im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere Mittel anzuwenden,
die ebenfalls eine fest definierte Potentialverschiebung ergeben, beispielsweise
Glimmlampenschaltungen.
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Die Anwendung des Erfindungsgedankens auf Vierdrahtverstärker ist
in entsprechender Weise wie bei Zweidrahtverstärkern durchzuführen.