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Schaltungsanordnung zur Verstärkung von Stromstößen Zusatz zum Patent
667 o26 Das Hauptpatent bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Verstärkung
von Stromstößen in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen. Die Erfindung
des Hauptpatentes ist dadurch gekennzeichnet, daß jedem der über eine Leitung ankommenden
und unmittelbar über sie weitergegebenen Gleich- oder Wechselstromstöße ein zusätzlicher
induktiver Stromstoß überlagert wird, welcher durch eine von der Leitung abgezweigte
Stromstoßverbesserungseinrichtung unter Einwirkung des in dem gleichen Abzweig liegenden
Stromstoßempfangsrelais erzeugt wird.
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Die Verstärkung, welche mit dieser Anordnung erzielt wird, ist in
den meisten Fällen völlig ausreichend, immerhin kann aber ein bestimmter Verstärkungsgrad
nicht ohne weiteres überschritten werden, weil eine zu hoch getriebene Verstärkung,
welche durch Erhöhung der Amplituden der zusätzlichen Verstärkungsstromstöße erreicht
wird, auch eine längere Abklingzeit des Stromstoßes zur Folge hat. Diese Zeit kann
nun unter Umständen so lange dauern, daß vor ihrem Ablauf bereits der nächste Stromstoß
eintrifft. Dadurch kann dieser geschwächt oder gar verschluckt werden, so daß ein
sicheres Arbeiten der Anordnung nicht mehr gewährleistet ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Verbesserung des Hauptpatentes
in dieser Beziehung dar. Sie ermöglicht eine große Verstärkung, d. h. große Amplituden
der zusätzlichen Stromstöße, welche z. B. bei sehr langen Leitungen manchmal erwünscht
sind, ohne daß die Ausschwingzeiten der Stromstöße zu lange werden und dadurch den
ordnungsgemäßen Betrieb gefährden. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
Schaltmittel vorgesehen sind, welche bei jedem Stromstoß die von -der Leitung abgezweigten
Stromstoßverbesserungseinrichtungen nach ihrem Wirksamwerden von der Leitung abschalten.
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Die beigegebenen Figuren stellen Ausführungsbeispiele der Erfindung
dar. In Fig. r ist, wie im Hauptpatent, :eine doppelt:gerichtete Leitung L gezeigt,
von welcher an einem beliebigen Punkte die Einrichtung zur Verstärkung der Stromstöße
Vst abgezweigt ist. Dieser Punkt wird zweckmäßig an einer Stelle .der Leitung gewählt,
an welcher die Stromstöße bereits stark gedämpft ankommen. In dem von der Leitung
L abgezweigten Stromkreise liegt das polarisierte Stromstoßempfangsrelais
PI,
parallel sind ferner abgezweigt die beiden Transformatoren Tr, und Tr2. Diese bilden
die Stromstößwiederholungseinrichtüngen. Dem Transformatq1= Tr, ist das Hilfsrelais
A1 und dem Tran!-formator Tr2 .das Hilfsrelais BI zugeordrrel Außerdem ist für die
ganze Einrichtung nocf@@ ein Steuerrelais V1 vorgesehen. Die Wirkungsweise der Anordnung
ist folgende: Von den über die Leitung L übertragenen induktiven Stromstößen möge
in der üblichen Weise zuerst der positive Stromstoß eintreffen. Dieser beeinflußt
das polarisierte. Stromstoßempfangsrelais PI derart, daß Kontakt 5p1 öffnet und
Kontakt q.Pl schließt. Dadurch wird folgender über die Primärwicklung I des Transformators
Tr, verlaufender Stromkreis geschlossen: Erde, Kontakte 4Pi, 2 aI, Wicklung I des
Transformators Tr, Batterie, Erde. Beim Schließen dieses Stromkreises wird in der
Sekundärwicklung II des Transformators Tr, ein Stromstoß induziert, welcher sich
dem ankommenden Stromstoß als zusätzlicher Stromstoß überlagert und diesen, wie
im Hauptpatent bereits' gezeigt, verstärkt. Durch entsprechende Wahl des Übersetzungsverhältnisses
des Transformators Tr, kann die Amplitude des zusätzlichen Stromstoßes beliebig
hoch getrieben werden. Die lange Abklingzeit, welche eine hohe Amplitude zur Folge
hat, wird dadurch verkürzt, daß das Stromstoßempfangsrelais P, bei seinem Ansprechen
über Kontakt q.pl das Relais AI erregt, welches durch Kontakt i aI unmittelbar nach
Induzierun.g des Stromstoßes die Sekundärwicklung des Transformators Tr, von der
Leitung abschaltet. Die Anzugszeit des Relais AI wird so bemessen, däß der zusätzliche
Stromstoß so früh abgeschaltet wird; daß er bis zum Eintreffen des nächsten Stromstoßes
bereits abgeklungen ist. Der beim Öffnen des Kontaktes i al auftretende Ausschaltstromstoß
wird durch den parallel zur Sekundärwicklung liegenden Widerstand Wil aufgenommen:
Nach dem öffnen des Kontaktes i al öffnet sich auch Kontakt 2 al und unterbricht
dadurch den über die Primärwicklung des Transformators Tr, verlaufenden Stromkreis.
Der beim Öffnen dieses Stromkreises in der Wicklung II des Transformators Tr, entstehende
Stromstoß wird ebenfalls von dem Widerstand WiI aufgenommen. Bei .der Erregung des
Relais A1 wird über den Kontakt 8 a1 das Verzögerungsrelais V, erregt, welches seinen
Kontakt 6v1 schließt und dadurch einen Stromkreis für das Hilfsrelais BI vorbereitet.
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Beim Eintreffen des negativen Stromstoßes öffnet das Stromstoßempfangsrelais
P1 seinen Kontakt d.pi und schließt den Kontakt 5 pi. Durch Öffnen des Kontaktes
4p1 kommt das Relais AI zum Abfall, der Transformator Tr, ist wieder zur Aufnahme
eines neuen Stromstoßes bereit. Durch Schließen des Kontaktes t wird folgender Stromkreis
für die Pri-:: märwicklung I des Transformators T12 ge-%cllossen: Erde, Kontakte
5 p1, 6vi, 7b,
:.:2@l@icklung I des Tranforrnators Ar.-, Batterie,
Erde. Durch Schließen dieses Stromkreises wird in der Sekundärwicklung II des Transformators
T12 wiederum ein Stromstoß induziert, welcher bei entsprechendem Wicklungssinn der
Transformatorwicklungen sich dem ankommenden negativen Stromstoß überlagert und
diesen verstärkt. Gleichzeitig mit dem Stromkreis für die Primärwicklung des Transformators
T12 wird folgender Stromkreis für das Hilfsrelais BI geschlossen: Erde, Kontakte
5pI, 6vI, Wicklung des Relais Bi; Batterie, Erde. Das Relais Bi öffnet zuerst seinen
Kontakt 3 bl und schaltet, da auch die Ansprechzeit des Relais BI entsprechend bemessen
ist, die Sekundärwicklung des Transformators T12 so rechtzeitig von der Leitung
ab, daß der verstärkte Stromstoß abgeklungen ist, bevor wieder ein neuer Stromstoß
eintrifft: Nach dem Öffnen des Kontaktes 3 b, öffnet sich auch der Kontakt 7 b,
und unterbricht dadurch den über die \Vicklung I des Transformators T12 verlaufenden
Stromkreis. Die Ausschaltstromstöße werden von dem zu der Sekundärwicklung des Transformators
Tr2 parallel geschalteten Widerstand Wie aufgenommen. Kurz darauf fällt das
Relais BI ab, da dessen Erregungsstromkreis durch den Kontakt6vl unterbrochen wird.
Der Stromkreis für das Relais Y'1 wurde bereits beim Abfalle des Relais A, unterbrochen,
das Relais V, hat sich jedoch infolge seiner Ausbildung als Verzögerungsrelais bis
zum Ablauf der vorstehend beschriebenen Schaltvorgänge ge= halten.
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Fig. 2 zeigt eine Schaltung, in welcher auf das polarisierte Strömstoßempfangsrelas
der Verstärkereinrichtung Vst nur die ankommenden Stromstöße, nicht aber die zusätzlichen,
zur Verstärkung dienenden Stromstöße gelangen. Das Stromstößempfangsrelais wird
nämlich während der Übertragung der zusätzlichen Stromstöße von der Leitung abgeschaltet.
Dadurch wird verhindert, daß das Stromstoßempfangsrelais dämpfend auf den Stromanstieg
der verstärkten Stromstöße wirkt. Von dieser Einrichtung abgesehen; entspricht die
Verstärkereinricbtüng der Fig. 2 vollständig derjenigen der Fig. i, so daß sich
eine Beschreibung dieser- ,Stromkreise im einzelnen erübrigt.
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Das Stromstößempfangsrelais P2 liegt vor dem Eintreffen eines -positiven
Induktionsstoßes über die Kontakte 15 p2, 12 v2, i i a2 an der Leitung L.
Trifft einpositiver Stromstoß
ein, so schließt Relais P2 seinen
Kontakt 4 p2 und bewirkt dadurch die Induzierung des zusätzlichen Stromstoßes. Gleichzeitig
wird das Relais A2 erregt, Relais A2 trennt die Sekundärwicklung II des Transformators
Tr, von der Leitung L ab, unterbricht den Stromkreis für die Wicklung I des Transformators
Tr2 und schaltet das Verzögerungsrelais V2 ein. Das polarisierte Stromstoßempfangsrelais
P2 schaltet sich bei seinem Ansprechen durch Öffnen des Kontaktes.i 5p2 so lange
von der Leitung L ab, bis der zusätzliche Stromstoß durch Kontakt i a2 von der Leitung
abgeschaltet ist. Der Kontakt i o a2 wird nämlich ebenso wie die Kontakte 2a2 und
8a2 erst nach dem Kontakt i a2 betätigt. Nach dem Schließen des Kontaktes ioa2 liegt
das Relais P2 über die Kontakte iq:p2, io a2, g b2 zur Aufnahme des negativen Stromstoßes
zwischen den Leitungsadern.
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Trifft der negative Stromstoß ein, so legt das Relais P2 seine Kontakte
in die Anfangslage wieder zurück. Durch Schließen des Kontaktes 5 p2, welcher dem
Kontakt 5 p1 in Fig. i entspricht, werden die bei der übertragung des zusätzlichen
negativen Stromstoßes bereits beschriebenen Schaltvorgänge gesteuert. Außerdem schaltet
sich das Relais P2 durch Öffnen seines Kontaktes 14p, während der Übertragung des
negativen zusätzlichen Stromstoßes von der Leitung L ab; denn. obwohl der Kontakt
15 p2 geschlossen ist, ist sowohl der Kontakt 12v2 des Verzögerungsrelais V2 als
auch der Kontakt 13 b2 des Hilfsrelais B2 zunächst noch geöffnet. Der Kontakt 13
b2 schließt sieh nämlich erst, nachdem Kontakt 3 b2 den zusätzlichen negativen Stromstoß
von der Leitung L abgeschaltet hat. Nach. dem Schließen des Kontaktes 13 b2 liegt
das Relais P. über die Kontakte 15 p2, 13 b2 und i i a2 zwischen den Leitungsadern.
Nach dem Abfall des Relais V2 und dem dadurch bedingten Abfall des Relais B2 ist
der ursprüngliche Stromstoßempfangskreis für das Relais P2 wiederhergestellt.