-
Kolonne zum Destillieren, Rektifizieren o. dgl.
-
Für den Aufbau von Kolonnen zpm Destillieren, Rektifizieren o. dgl.
mit waagerechten Böden ist es bekannt, eine Abstützung der Böden untereinander über
die ganze Kolonnenhöhe durch senkrechte Zwischenstücke in der Kolonnenmitte zu schaffen,
um dadurch den Böden auch bei schwächerer Ausführung hinreichende Festigkeit und
Starrheit zu geben.
-
Die Erfindung betrifft Kolonnen dieser Gattung von solcher Ausführung,
bei der die waagerechten Böden abwechselnd am Umfang und in der Mitte mit Flüssigkeitsüberläufen
versehen sind, und besteht in einer besonderen Ausbildung der in der Kolonnenmitte
befindlichen Abstützung der Böden.
-
Gemäß der Erfindung trägt jeder in seiner Mitte mit Überlaufrohren
besetzte Kolonnenboden ein angegossenes, nach oben und unten ragendes zentrales
Rohr als stützendes Zwischenstück und wird jeder zwischen zwei solchen Böden liegende
Kolonnenboden, der also am Umfang mit Flüssigkeitsüberlaufrohren besetzt ist, an
der mittleren Abstützungsstelle glatt ausgebildet.
-
Diese Ausbildungsweise der Kolonne ergibt eine erhebliche Vereinfachung
in der Herstellung wie auch im Zusammenbau derselben, da nur die Hälfte von sämtlichen
Kolonnenböden mit je einer zusätzlichen Vorrichtung als stützendem Zwischenstück,
nämlich mit einem zentralen Rohr, das selbst den denkbar einfachsten Baukörper darstellt,
ausgestattet wird. Dieses zentrale Rohr als Zwischenstück verhält sich bei der Anfertigung
des Bodens, sowohl beim Gießen als auch beim Bearbeiten, wesentlich wie die es umgebenden,
im mittleren Bodenteil befindlichen Überlaufrohre, bedeutet also hierbei keinen
nennenswerten Mehraufwand. Ebenso werden beim Zusammenbau der Kolonne durch das
Vorhandensein dieses stützenden Rohres jegliche zusätzliche Arbeiten für die Schaffung
der mittleren Abstützung erspart.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird jeweils ein stützendes
Zwischenstück aus dem eIwähnten, fest mit dem Kolonnenboden verbundenen zentralen
Rohr und einem besonderen losen Rohr als Abstandsstück zusammengesetzt.
-
Hierbei können nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die besagten
losen Rohre mit den festen Rohren durch Schraubengewinde verbunden und dadurch in
der Höhe einstellbar gemacht werden. Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
im einzelnen und deren Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung des
Zeichnungsbeispiels.
-
Die Zeichnung stellt einen senkrechten Mittelschnitt durch eine gemäß
der Erfindung ausgebildete Kolonne dar, die z. B. für die Abtreibung von Leichtöl
aus damit beladenem Waschöl dienen kann und als Glockenkolonne der üblichen Bauart
gedacht ist.
-
Der untere Hauptteil wie auch der obere, im Durchmesser etwas verkleinerte
Aufsatzteil der Kolonne ist aus einzelnen Kolonnenringen I zusammengesetzt, deren
jeder zwei waagerechte Böden 2 und 3 trägt. Der unterste Kolonnenring ist durch
den Abschlußboden g geschlossen, während der oberste Kolonnenring den abschließenden
Deckel Io
trägt. Jeder Boden 2 ist mit Flüssigkeitsüberlaufrohren
4 am Umfang und jeder Boden 3 mit entsprechenden Überlaufrohren 6 im mittleren Teil
versehen. Gemäß der Erfindung trägt jeder Boden 3 zusätzlich ein zentrales Rohrstück
7, das im Ausführungsbeispiel der Zeichnung an seiner oberen und unteren Begrenzung
mit den benachbarten Überlaufrohren 6 bündig liegt, so daß in vorteilhafter Weise
die gemeinsame Bearbeitung der oberen und unteren Begrenzungsebenen der Rohre 6
und 7 erfolgen kann. Ferner werden erfindungsgemäß mit dem festen Rohr 7 jedes Bodens
3 unten und oben lose Rohre 5 a bzw. 5 b als Abstandsstücke zusammengesetzt, derart,
daß durch ein solches zusammengesetztes Zwischenstück a, 7 und 5b der Höhenabstand
zwischen zwei in der Kolonne aufeinanderfolgenden Böden 2 genau ausgefüllt wird.
Die Rohrstücke 5 a und 5b können entweder lose auf das Rohr 7 aufgeschoben oder
mit letzterem durch Schraubengewinde verbunden werden, wodurch sie in der Höhenrichtung
einstellbar gemacht werden.
-
Bei dem untersten Boden 3 der Hauptkolonne ist die weitere Einrichtung
getroffen, daß das mittlere feste Rohr 7 durch eine Mehrzahl vonÜberlaufrohren6,
die den mittleren Bodenteil einnehmen, umgeben und an der Unterseite des Bodens
ein diese sämtlichen Überlaufrohre 6 umfassendes größeres, abwärts ragendes Rohr
8 angeordnet ist, dessen unteres Ende in eine Tauchtasse I2 unter Belassung von
Durchtrittsöffnungen I6 hineinragt. Hierbei stützt sich das unterste Ende des Rohres
8 gegen den Boden der Tauchtasse I2, die mit dem untersten Abschlußboden g der Kolonne
fest verbunden ist. Durch diese Anordnung wirkt das Rohr 8 zugleich als stützendes
Zwischenstück für den untersten Kolonnenboden 3 gegenüber dem untersten Abschlußboden
g und als Taurhverschluß für die Flüssigkeitsüberläufe 6 dieses Bodens 3.
-
Bei dem untersten Boden 3 der Aufsatzkolonne ist ein dem beschriebenen
Rohr 8 ähnliches größeres Rohr II in festem Zusammenbau mit diesem Boden 3 vorgesehen,
dessen unteres Ende ebenfalls zugleich als Abstützung gegenüber dem obersten Boden
2 der Hauptkolonne und durch Anbringung der Durchtrittsöffnungen I6 als Tauchverschluß
in der dafür an dem Boden 2 vorgesehenen Tauchtasse I7 dient. Nach einem weiteren
Erfindungsmerkmal besitzt dieses größere Rohr II einen über den zugehörigen Boden
3 nach oben ragenden Rand I8 von gleicher Höhe, wie die mittleren Überläufe 6 der
sonstigen Böden 3 aufweisen, und wirkt hierdurch selbst als Überlauf, womit die
Anordnung einer Mehrzahl von einzelnen Überlaufrohren 6 erspart und dabei doch ein
ausgedehnter Überlaufrand gesichert wird. Hierin liegt eine weitere Vereinfachung
für die Bauart des betreffenden Kolonnenbodens.
-
Der oberste Kolonnenboden 2 der Aufsatzkolonne wird nach oben hin
gegen den Kolonnendeckel IO durch das mit letzterem zusammengegossene mittlere Rohrstück
I5, das am oberen Ende durch Anbringung mehrerer Öffnungen 14 im Umkreis für den
Durchtritt von Dämpfen als Laterne ausgebildet ist, abgestützt. Hiermit wird eine
über die ganze Kolonnenhöhe hindurchreichende Abstützung der sämtlichen Kolonnenböden
nach unten und oben hin geschaffen.