DE809309C

DE809309C - Glockenbodenkolonne

Info

Publication number: DE809309C
Application number: DEP12816A
Authority: DE
Inventors: Johann Hagenbeck
Original assignee: Dr C Otto and Co GmbH
Current assignee: Dr C Otto and Co GmbH
Priority date: 1948-08-05
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-07-26

Description

Bei Kolonnen mit größerem Durchmesser entstehen beim Durchhängen der Boden infolge ihrer eigenen Schwere Unzuträglichkeiten. Durch die Schrägstellung der Böden kommt eine ungleich mäßige Tauchung der Glockenränder und eine verschiedene Stellung der Überläufe zustande; es entstehen bevorzugte und vernachlässigte Wege für die herunterlaufende Flüssigkeit und die aufsteigenden Dämpfe.
Man hat bereits Verstärkungsrippen in den Böden angebracht, ohne die auf diese Weise noch schwerer gewordenen Böden am Durchhängen zu verhindern.
Man hat auch blinde Rohrenden zwischen den Glockenböden als Distanzstücke angebracht oder in anderer Weise eine Stützung der Böden versucht.
Gemäß der Erfindung sind die Kolonnenböden, ohne daß der wirksame Raum für den Stoffaustausch dadurch beschränkt wird, vom Fuß der Kolonne beginnend, in der Kolonnenachse gegenseitig abgestützt, und zwar mittels zylindrischer Tragsäulen, durch die ein Flüssigkeitsüberlauf stattfindet. Die Tragsäulen können dabei mit dem oberen oder unteren Boden zu einem einheitlichen Bauteil verbunden sein, vorteilhafterweise aber sind sie als besondere Zwischenstücke ausgebildet. Der unterste Boden ist gegen die Fußplatte abgestützt. Die Zwischenstücke sind mit Böden und Rohrstutzen zum Sammeln der herablaufenden Flüssigkeit und zur Aufgabe auf den nächst tieferen Boden versehen.
Die Verwendung der Tragsäulen als Überlauf setzt voraus, daß der Einlauf immer in der Bodenmitte sich befindet, die Flüssigkeit also auf allen Böden vom Kolonnen rand nach der Kolonnenmitte hin strömt. Die überlaufende Flüssigkeit muß demnach vor dem Ablauf auf den Boden zu'dessen Rand hin befördert werden. Dies wird vorteilhaft in der Weise bewerkstelligt, daß die Glockendeckel mit einem Rand versehen und so als Rinnen zur Flüssigkeitsführung von der Bodenmitte zum Kolonnenrand ausgebildet sind.
Um eine gleichmäßige Beaufschlagung der einzelnen Radialzonen sicherzustellen, wird der überlaufenden Flüssigkeit eine kreisende Bewegung dadurch erteilt, daß an der Innenwand der Tragsäulen Leitschaufeln angeordnet sind.
Nähere Einzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung ersichtlich, in der Abb. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Kolonne, Abb. 2 einen einzelnen Kolonnenboden in Aufsicht darstellt.
Auf den Flanschen I der Kolonnenschüsse 2 ruhen die Böden 3, in denen lang gestreckte radiale Aussparungen mit Rändern 4 zum Durchtritt der Dämpfe vorgesehen sind, über denen sich die mit gezahnter Kante versehenen Deckel 5 der Glocken befinden. In der Bodenmitte ist ein Überlauf 6 angeordnet, auf dessen Innenrand Leitschaufeln 7 angebracht sind, die ein Kreisen der ablaufenden Flüssigkeit bewirken.
Auf der Überlaufkante stehen mit Füßen 8 die Tragsäulen 9, auf deren Böden Io sich die überlaufende Flüssigkeit sammelt, um durch die Stutzen ; I I über die durch die Ränder 12 der Glockendeckel 5 gebildeten Rinnen an den Kolonnenrand zu gelangen und von hier auf den Böden an den Glocken vorbei wieder zur Kolonnenmitte zu strömen. Die Tragsäule I3 des untersten Bodens ist mit besonders langen Füßen ausgestattet, wie sie der Höhe des Kolonnensumpfes entsprechen.
Da bei der beschriebenen Einrichtung die in der Nähe des Kolonnenrandes vorgesehenen Überläufe fehlen, so ist bei gleichem Kolonnendurchmesser der zum Stoffaustausch vorhandene Raum größer. Die neue Kolonne kann für die verschiedensten Zwecke benutzt werden, insbesondere zum Auswaschen von Stoffen aus Dämpfen und Gasen mittels Waschflüssigkeiten, z. B. Benzol aus Leuchtgas mittels Teeröl, und zum Destillieren und Rektifizieren von Stoffgemischen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Kolonne mit radial auf den Böden angeordneten Glocken, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden in der Kolonnenachse gegenseitig und gegen die Fußplatte mittels zylindrischer Tragsäulen abgestützt sind, durch die ein Flüssigkeitsüberlauf stattfindet.
2. Kolonne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäulen mit Zwischenböden und Rohrstutzen zur Aufgabe der herablaufenden Flüssigkeit auf den tieferen Boden versehen sind.
3. Kolonne nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand der Tragsäule mit Leitschaufeln versehen ist, die ein Kreisen der herablaufenden Flüssigkeit bewirken.
4. Kolonne nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die umrandeten Glookendeckel zur Führung der Flüssigkeit von der Bodenmitte zum Kolonnenrand dienen.