DE700860C

DE700860C - Verfahren zum Einbringen von Fuellkoerpern in Reaktionsraeume

Info

Publication number: DE700860C
Application number: DE1939I0063988
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Karl Zimpell
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1939-03-05
Filing date: 1939-03-05
Publication date: 1941-01-02

Description

Verfahren zum Einbringen von Füllkörpern in Reaktionsräume Es ist bekannt, daß in Türmen oder Reaktionsräumen, in denen eine abwärts fließende Flüssigkeit mit anderen mit ihr nicht mischbaren Flüssigkeiten oder mit Gasen im Austausch steht, die Verteilung der herabrieselnden Flüssigkeit durch besonderes Schütten von Füllkörpern beeinflußt werden kann. Nach den bisherigen Verfahren wurden die Füllkörper entweder regellos, d. h. ohne daß sich ein Böschungswinkel ausbildete (vgl. Abb. 1 der beigefügten Zeichnung), in die Reaktionsräume eingebracht, oder die Füllkörper wurden von der Mitte aus geschüttet (Abb. 2), oder sie wurden von der Wandung des Raumes aus aufgegeben (Abb. 3). Bei den letzteren beiden Schüttungsarten wird die Flüssigkeit entsprechend dem entstandenen Böschungswinkel abgeleitet.
Strebt man nun eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit über den Packungsquerschnitt an, so hat die Schüttung nach Abb. 1 den Nachteil, daß die an die Wandung gelangende Flüssigkeit nicht mehr abgeleitet wird und so sich immer mehr Flüssigkeit an der Wand ansammelt und dort als geschlossener Film abläuft. Die Schüttung nach Abb. 2 verstärkt noch diese ungünstige Flüssigkeitsführung zur Wand hin.
Die Schüttung nach Abb. 3 dagegen führt die Flüssigkeit in der Mitte des Packungsquerschnittes zusammen, so daß die äußeren Zonen der Behälterfüllung verhältnismäßig trocken bleiben und wiederum keine gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung erreicht wird.
Auch wenn man die Schüttungsarten nach Abb. 2 und 3 abwechselnd übereinander anwendet, die Flüssigkeit also im Zickzackweg zum Rand und wieder zur Mitte des Reakuonsraumes führt, wird das Ziel einer möglichst innigen Berührung der austauschen,; den Medien nicht erreicht. Zwar wird der Weg der Flüssigkeit und damit die weilzeit verlängert, aber das Gas du}£$ strömt entweder am Rand oder in der Miç Zonen von geringer Fließdichte, in denen der Austauschvorgang nur schlecht vor sich geht. Außerdem wird die Flüssigkeit, wenn sie einmal an der Wandung des Raumes angelangt ist, auch durch die Schüttung nach Abb. 3 nur zum Teil wieder nach innen abgeleitet und ist für den Stoffaustausch in dem Packungsraum verloren.
D+emgegenüber hat die vorliegende Erfindung eine Schüttungsart von Füllkörpern zum Gegenstand, durch die einerseits verhindert wird, daß die Flüssigkeit an die Wandung des Reaktionsraumes gelangt, andererseits aber auch ein Zusammenziehen der Flüssigkeit in der Mitte des Packungsquerschnittes vermeidet. Erreicht wird diese Gleichmäßigkeit der Flüssigkeitsverteilung dadurch, daß die Füllkörper am Rand des Reaktionsraumes von dessen Wandung aus geschüttet, in der Mitte aber so eingebracht werden, daß eine nach dem Rand zu fallende Böschung entsteht. Diese Schüttungsart ist z.B. in Abb. 4 der Zeichnung dargestellt. Es ist dabei selbstverständlich nicht unbedingt erforderlich, daß die Schüttung genau in der Mitte bei A eingebracht wird; es ist vielmehr auch möglich, die Füllkörper von mehreren Punkten aus einzuschütten, die in einem genügenden Abstand von der senkrechten Außenwand liegen. Auch kann ein im Behälterinnern liegender Schüttpunkt vährend des Füllens wandern, z. B. auf einer Feisbase, so daß gewundene Schüttkegel zip Innern entstehen, bei denen der Weg der herabrieselnden Flüssigkeit besonders ;g ist.
Ein Konzentrieren der Rieselflüssigkeit in dem Querschnitt, in dem sich die beiden Schüttungen schneiden, ist nicht zu befürchten, da die herabrieselnde Flüssigkeit auch bei gleichmäßig verteilter Aufgabe die Neigung hat, sich nach der Mitte zusammenzuziehen. So kann mit der beschriebenen Schüttungsart eine weitgehende Gleichmäßig. keit der Flüssigkeitsverteilung erreicht werden, was bekanntlich bei allen Austauschvorgängen, wie Dlestillation, Absorption, Extraktion usw., von größter Bedeutung ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Einbringen von Füllkörpern in Reaktionsräume, in denen eine abwärts fließende Flüssigkeit mit anderen mit ihr nicht mischbaren Flüssigkeiten oder mit Gasen im Austausch steht, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke einer gleichmäßigen Flüssigkeitsverteilung über den ganzen Packungsquerschnitt und über die ganze Rieselhöhe die Füllkörper am Rand des Reaktionsraumes von dessen Wandung aus, in dem übrigen Querschnitt aber so geschüttet sind, daß eine nach der Wandung zu geneigte Böschung entsteht.