-
Vorrichtung zur Saturation von Zuckersäften Die Saturation von Säften
der Zuckerfabrikation ist bisher in der Weise vollzogen worden, daß der Sättiger
mit der zu saturierenden Flüssigkeit bis zu einer bestimmten Höhe angefüllt und
das Saturationsgas durch ein am Boden des Sättigers angeordnetes Verteilungsrohrsystem
in die Flüssigkeit eingeblasen wurde. Hierbei bilden sich je nach der Beschaffenheit
des Saftes, die durch den Fortgang des Saturationsprozesses beeinflußt wird, mehr
oder weniger große Gasblasen, und da die Einwirkung des Gases auf die Flüssigkeit
nur an der Oberfläche dieser Gasblasen stattfindet, so ist die Ausnutzung der Saturationsgase
nur eine beschränkte und sogar sehr oft eine ungenügende.
-
Es ist bereits versucht worden, durch Zuführung der Saturationsgase
auf einer Seite des Sättigers oder durch Einbau eines zentralen Rohres, in das die
Saturationsgase eingeführt wurde#n und das als Ejektor wirkt, in dem Sättiger einen
Kreislauf der Flüssigkeit zu erzeugen und dadurch die Wirkung zu verbessern. Auch
hierdurch wird eine völlige Ausnutzung der Saturationsgase nicht erreicht. Außerdem
ist bei diesen Arbeitsweisen eine starke Schaumbildung unvermeidlich.
-
E;s ist bereits vorgeschlagen worden, Rieseltürme mit festen Einbauten
zur Saturation von Zuckersäften zu verwenden. Auch die Anwendung von Füllkörpern,
durch die die Zuckersäfte und die Kohlensäure im Gleichstrom hindurchgedrückt werden
sollen, ist bereits bekannt.
-
Um den Saturationsprozeß bezüglich der 2#usnutzung der Gase zu vervollkommnen,
wird gemäß der Erfindung der Sättiger als Rieselturni bekannter Bauart ausgebildet.
Dabei wird vorzugsweise das Saturationsgas in den -unter dem Tragrost für die- Füllkörper
befindlichen Flüssigkeitsraum des Sättigers mittels einer Verteilungsrohrleitung
eingeführt. Die Verteilung des Saturationsgases am Umfang des Sättigers geschieht
dann zweckmäßig durch einen Ringkanal über dem Tragrost für die Füllung, der durch
einen durchbrochenen Ring mit an die Wandung des Sättigers anschließendem oberen
Rand gebildet wird.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet man weiterhin
die zur Abführung der saturierten Flüssigkeit aus dem unteren Raum des Sättigers
dienende Einrichtung als Flüssigkeitsverschluß aus.
-
Durch die mit der Vorrichtung nach der Erfindung erreichte erhebliche
Vergrößerung der Berührungsflächen zwischen der.zu saturierenden Flüssigkeit und
den Saturationsgasen ist die Vorbedingung für eine fast restlose Ausnutzung der
Gase gegeben. Die wechselseitige- Einwirkung der beiden Medien ist in sehr ligurzer
Zeit beendet, wodurch gute Filterfähigkeit des Schlaminsaftes und helle Farbe des
Filtrats gewährleistet werden.
-
Da infolge des großen Querschnitts der Zwischenräume zwischen Jen
verwendeten
Füllkörpern der Widerstand im Sät'tiger für den Durchgang
des Saturationsgases sehr gering ist, ist man in der Lage, für die Einführung des
Gases in den Sättiger einfache', Schleudergebläse zu verwenden, die g
Hitze
und Verunreinigungen unempfin sind. Man kann daher bei Verwendung von Kalkofengas
als Saturationsmittel dieses ungekühlt mit seinem ganzen Wärmeinbalt in den Sättiger
einführen, wodurch die Abküh-
lung des Saftes vermieden, seine Dünnflüssigkeit
erhöht und damit die Schnelligkeit der Wirkung sehr gesteigert werden.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung schematisch dargestellt.
-
In dem als Sättiger dienenden Behälter i ist im unteren Teil der Rost:2
angeordnet, auf dem eine Säule 3 von Füllkörpern aufgestapelt ist. Als Füllkörper
können Raschig# ringe, Kugeln, Schraubenkörper o. dgl. verwendet werden. Über dem
Boden des Sättigers lieg', die Verteilleitung 4 für das Saturationsgas, das
durch den Anschluß 5 zugeführt wird. Außerdem ist über dem Rost
2, ein Ring 4a aus durchbrochenein Blech oder Siebgewebe mit an die Wandung
des Sättigermantels anschließendem oberen Rand eingebaut, der einen Ringkanal für
die Verteilung des Saturationsgases am Umfang des Sättigers bildet. Im oberen Teil
des Sättigers i ist das Zuführungsrohr 6 für die Saturationsflüssigkeit angeordnet,
an das das aus durchlochten Rohren bestehende Verteilerkreuz 7
angeschlossen
ist. Aus dein als Sammelraum für die s ' aturierte Flüssigkeit dienenden
unteren Raum des Sättigers i ist das Ablaufrohr 8
herausgeführt, das im Innern
des Raumes mit einem ansteigenden Teil versehen ist, um einen Flüssigkeitsverschluß
zu bilden. Im Deckel des Sättigers i ist der Abzug 9 für die entweichenden
Restgase und Dämpfe an-,geordnet-Die zu saturierende Flüssigkeit wird durch die
Rohrleitung 6 und das Verteilerkreuz 7,
elas feststehend oder umlaufend
ausgebildet sein kann, auf den gesamten Querschnitt des Sättigers verteilt und rieselt
Jurch die FüllkörpersätIle 3 in dünnen Schichten hindurch, während das durch
Rohrleitung 5 und Verteilersystem 4 eingeZührte Saturationsgäs von unten
her durch die Zwischenräume in der Füllkörpersäule aufsteigt und ebenfalls in dünne
Ströme zerlegt wird. Dabei wird durch den Verteilungsring 4a ein besonders starker
Zutritt am Umfang des Sättigermantels bewirkt, um dem stärkeren Durchstrom der Flüssigkeit
zwischen Füllung und Sättigerwandung Rechnung zu tragen. Beide Medien werden daher
in dünne Schichten bzw. Ströme von großer Oberflächenausdehnung aufgelöst, so daß
alle ihre Teilchen aufeinander -einwirken können. Die saturierte Flüssigkeit sammelt
sich in dem unteren Raum des Sätti-.;.gers i, indem sie durch Ansteigen bis über
Eintrittsöffnung des Abflußrohres 8 einen Flüssigkeitsverschluß bildet, und
wird durch dieses Rohr dem Sammelbehälter io und aus diesem -der Pumpe i
i zugeführt.
-
Der Flüssigkeitsverschluß im unteren Teil des Sättigers kann auch
in anderer Weise, z. B. durch eine Syphonleitung oder einen seitlichen Überlauf,
hergestellt werden.
-
Durch das Verfahren und die Vorrichtung nach. der Erfindung wird die
Bildung von Loiseauschem Kalk, von,Schlamm und Steinansätzen vermieden, ebenso ist
das Auftreten von Schaum unmöglich gemacht, weit beide Medien in stetem gesetzmäßigem
Fluß in einer vorgezeichneten Richtung sich befinden, indem die Flüssigkeit sich
von oben nach unten und das Gas in entgegengestzter Richtung bewegt.
-
Da in jeder Sättigerhöhe andere, aber am gleichen Ort immer die gleichen
technologischen Zustände bestehen, ist auch die leichte Überwachung des Verlaufes
im Innern des Sättigers ermöglicht.
-
Durch die mit dem neuen Verfahren erreichte erhebliche Vergrößerung
der Berührungsflächen zwischen der zu saturierenden Flüssigkeit und den Saturationsgasen
ist die Vorbedingung für eine fast restlose Ausnutzung des Gases gegeben, wobei
die wechselseitige Einwirkung der beiden Medien in sehr kurzer 7,eit beendet wird,
wodurch gute Filterfähigkeit des Schlammsaftes7 und helle Farbe des Filtrates gewährleistet
werden.
-
Da infolge des großen freien Querschnitts der Zwischenräume zwischen
den verwendeten Füllkörpern- der Widerstand im Sättiger für den Durchgang des Saturationsgases
sehr gering ist, so ist man in der Lage, für die Einführung des Gases in den Sättiger
einfache Schleudergebläse zu verwenden, die gegen Hitze und Verunreinigungen unempfindlich
sind. Man kann daher bei Verwendung von Kalkofengas als Saturationsmittel dieses
ungekühlt mit seinem ganzen Wärmeinhalt in den Sättiger einführen, wodurch die Abkühlung
des Saftes vermieden, seine Dünnflüssigkeit erhöht und damit die Schnelligkeit der
Wirkung sehr gesteigert wird.