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Tauchhordenboden für Kolonnen
Die Erfindung hat eine Verbesserung eines im Patent Nr. 194374 beschriebenen und dargestellten Tauchhordenbodens für Kolonnen zum Gegenstand, bei welchem durch mehrfache Umwälzung des auf dem Tauchhordenboden gestauten Flüssigkeitsvolumens eine lange Berührungszeit zwischen den beiden im Austausch befindlichen Medien erreicht wird.
Nach dem Patent besteht das wesentliche Merkmal eines solchen Tauchhordenbodens darin, dass die Einleitung der Gase bzw. Dämpfe in die auf dem Boden aufgestaute Flüssigkeit mittels einer Umlenkvorrichtung radial von aussen nach innen über eine innerhalb der Bodenfläche dicht unterhalb des Flüssigkeitsspiegels waagrecht angeordnete Platte mit schräg durch dieselbe hindurchführenden, einheitlich um ihre Mittelachse in radialem und tangentialem Sinne ausgerichteten Schlitzöffnungen und gleichzeitig der Ablauf der Flüssigkeit von einem Boden zum nächstfolgenden über ein zentral angeordnetes Ablaufrohr erfolgt, wobei zur Erzielung einer Flüssigkeitsumwälzung auf dem Boden in der getaucht angeordneten Platte konzentrisch um das zentrale Ablaufrohr eine Öffnung freigelassen ist,
die zur Verhinderung des Gasdurchtrittes vorzugsweise von einem nach unten bis wenig oberhalb der Bodengrundfläche geführten Wehr bzw. Rohrstück umgeben wird.
Es hat sich nun gezeigt, dass das im Stammpatent geoffenbarte Arbeitsprinzip eines Tauchhordenbodens insofern eine Erweiterung finden kann als die dort vorgesehene zentripetale Gasbzw. Dampfführung auch in eine zentrifugale
Führung umgewandelt werden kann.
Dieser Fortschritt wird gemäss der Erfindung dadurch erzielt, dass die Zuführung der Gase bzw. Dämpfe von der Bodenmitte aus, z. B. über einen zentral innerhalb des Bodens ange- ordneten und von einer Glockenkappe über- deckten Gaskamin radial von innen nach aussen erfolgt und der Flüssigkeitsablauf von einem
Boden zum nächstfolgenden am äusseren Boden- rand über erhöht angeordnete Überlaufkanten, z.
B. über aussen am Kolonnenmantel angebrachte Ablauftaschen mit entsprechend erhöht über der Bodenfläche angeordneten Überlaufkanten erfolgt.
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:Schlitzöffnungen umgibt die soeben beschriebene
Vorrichtung in ebenfalls gleicher Höhe, d. h. etwas unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, kon- zentrisch und wird an ihrer äusseren Umrandung entweder von der Kolonnenwand 6 selbst be- grenzt, oder aber ist, wie an Hand des in den
Fig. l und 2 gezeigten Beispiels zu erkennen, polygonförmig ausgebildet, dergestalt, dass nur die Ecken dieses Polygons an die Kolonnen- wand 6 anstossen.
Die durch die Zentrifugalkräfte nach aussen getriebene Flüssigkeit kann auf diese Weise, zusammen mit den gegebenenfalls gebildeten
Feststoffen, ungehindert durch die dadurch ent- stehenden freien Segmentöffnungen nach unten absinken und von da aus über die vorerwähnten
Steigrohre 13 wieder oberhalb der Platte 12 bzw. innerhalb der Tauchhorde 7 ausfliessen.
Auch in diesem Falle ist es zweckmässig, ein Ausströmen der Gase bzw. Dämpfe ausserhalb der Tauchhorde durch ein darunter angeordnetes Wehr 10, das gleichzeitig zur Auflagerung der Tauchhorde benützt werden kann, zu verhindern.
Im übrigen geht aus der Beschreibung, wie vor allem auch aus den zugehörigen Fig. l und 2 klar hervor, dass das auf diese Weise entstehende Strömungsbild identisch ist mit dem durch die im Hauptpatent beschriebene Ausführungsform einer von aussen nach innen erfolgenden Zuleitung der Gase bzw. Dämpfe erreichten Effekt. Es sei bemerkt, dass die in den Figuren mit ausgezogenen Linien eingezeichneten Pfeile auch wieder die Bewegungsrichtung der Flüssigkeit und die mit gestrichelten Linien eingezeichneten Pfeile die Strömung der Gase bzw.
Dämpfe andeuten.
An Hand des Ausführungsbeispieles gemäss den Fig. 3 und 4 ist weiterhin gezeigt, dass sich die vorbeschriebene Anordnung mit grossem Vorteil auf solche Verfahren anwenden lässt, bei denen die Gase bzw. Dämpfe zur Flüssigkeit nicht im Gegenstrom, sondern im Kreuzstrom zu führen sind.
In diesem Falle werden die einzelnen Böden 1, wie aus den Fig. 3 und 4 zu ersehen ist, mit Hilfe der Spanten 14 in der Weise in der Apparatur untergebracht, dass die in der Flüssigkeit auf jedem Boden separat und ähnlich der oben beschriebenen Weise zentral von innen nach aussen eingeleiteten Gase bzw. Dämpfe nach ihrem Durchtritt durch die Flüssigkeit ungehindert durch den zwischen den Böden und der Apparatewand 6 verbleibenden freien Ringquerschnitt abziehen können, während die Ableitung der Flüssigkeit von einem Boden zum nächstfolgenden bei einer, in Fig. 3 gezeigten, konischen Ausbildung des Auffangbodens 1 unter Ausnützung der Flüssigkeitsadhäsion an seiner Aussenwandung erfolgen kann, was eine erhebliche konstruktive Vereinfachung bedeutet.
In diesem Falle ist es, wie in Fig. 3 dargestellt, zweckmässig, innerhalb der zwischen dem Auffangboden 1 und der äusseren Begrenzung der
Tauchhorde 7 verbleibenden freien Fläche einen besonderen Beruhigungsring 16 anzuordnen, um ein gleichmässiges Überfliessen der Oberkante des Auffangbodens zu gewährleisten.
Die für jeden Boden nunmehr getrennt erfolgende Zuleitung der Gase bzw. Dämpfe über die Zuführungsrohre 15, an welche sich statt der sonst üblichen Umlenkvorrichtung in diesem Falle unter Umständen eine konische Erweiterung 17 anschliessen kann, erlaubt es ausserdem, wie aus den Fig. 3 und 4 zu ersehen ist, die Begasung der Flüssigkeit auf den einzelnen Böden durch Verwendung besonderer Regelventile 18 verschieden stark zu gestalten und damit den jeweiligen verfahrenstechnischen Bedingungen anzupassen.
Schliesslich geht aus den beiden in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der Tauchhorde 7, welche einmal laut Darstellung AA polygonförmig aus einzelnen Teilstücken mit parallel zueinander angeordneten, im andern Falle laut Darstellung BB kreisringförmig mit fortlaufend tangential ausgerichteten Gasaustrittsschlitzen ausgebildet ist, nochmals klar hervor, dass, wie bereits betont, für den durch den Erfindungsgedanken beabsichtigten Effekt ausschliesslich die in der Flüssigkeit versenkte Anordnung der Tauchhorde mit grundsätzlich tangentialer Ausrichtung ihrer Gasaustrittsschlitze im Zusammenwirken mit einer entsprechenden Führung der Flüssigkeit massgebend ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tauchhordenboden für Kolonnen, bei denen eine lange Berührungszeit zwischen den im Austausch befindlichen Medien erwünscht ist, gemäss Stammpatent Nr. 194374, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung der Gase bzw. Dämpfe von der Bodenmitte aus, z. B. über einen zentral innerhalb des Bodens ange-
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aussen erfolgt und der Flüssigkeitsablauf von einem Boden zum nächstfolgenden am äusseren Bodenrand über erhöht angeordnete Überlaufkanten, z. B. über aussen am Kolonnenmantel angebrachte Ablauf taschen (19) mit entsprechend erhöht über der Bodenfläche angeordneten Überlaufkanten erfolgt.