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Bügelpresse Es sind Bügelpressen mit zwei miteinander in Verbindung
stehenden Knickhebeln zum Bewegen des oberen Preßkopfes bekanntgeworden. Es ist
ferner an sich bekannt, die Knickhebel in ihrer nahezu gestreckten Lage durch eine
besondeae Vorrichtung zu verriegeln. Bei Bügelpressen dieser Art hat sich aber der
Nachteil herausgestellt, daß sie äußerst geräuschvoll arbeiten.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, eine Bügelpresse zu schaffen, die
möglichst geräuschlos arbeitet. Zu diesem Zweck ist zwischen den Knickhebeln ein
Puffer vorgesehen, dessen Glieder infolge der schnelleren Bewegung des einen Knickhebels
zum anderen Knickhebel bei der Bewegung der Hebel aus der Knicklage in die Strecklage
sich einander allmählich nähern und in Berührung kommen und kurz vor der Strecklage
die Knickhebel abfangen, in welcher Lage dann die die beiden Schenkel des primären
Knickhebels sperrende Verriegelungsvorrichtung einklinkt.
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Beim Betrieb der Presse kommen die beiden Pufferglieder bereits lange
vor der Abfanglage in Berührung miteinander. Der Druck zwischen den beiden Puffergliedern
wird allmählich größer, bis die Schenkel der Knickhebel nahezu ihre Strecklage erreicht
haben. Dieser Vorgang geht vollkommen geräuschlos vor sich. Das sog. Knallen der
Presse fällt also fort.
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Zweckmäßig ist der Puffer zwischen den beiden Knickhebeln derart verstellbar,
daß das Abfangen der beiden Hebel mit dem Einklinken der Verriegelungsvorrichtung
zeitlich zusammen erfolgt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. i eine Seitenansicht der Presse mit einem Teil
des Seitenrahmens, der zur Veranschaulichung der Hebeleinrichtung weggebrochen ist..
Der Prellkopf und die dazugehörigen Teile sind in gestrichelten Linien dargestellt,
wenn die Presse geöffnet ist; Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie
II-II der Fig. i.
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Der Rahmenaufbau- der Presse ist der übliche. Die Presse besteht aus
einer Grundplatte io, auf welcher der eigentliche Rahmen sitzt. Dieser Rahmen setzt
sich aus den Seitenteilen oder Platten ii und 12 und einem sich nach oben erstreckenden
Arm 13 zusammen. Dieser Arm befindet sich am hinteren Teil des Rahmens. Der Bock
ist mit 14 bezeichnet und sitzt auf dem Bockhalter 15. An dem oberen Ende des Armes
13 ist der den Kopf tragende Hebel 16 aasgelenkt, der an seinem vorderen Ende den
Kopf 17 trägt, während am hinteren Ende ein Gegengewicht i8 angeordnet ist. Der
Drehzapfen des den Kopf tragenden Haupthebels ist mit i9 bezeichnet.
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Die Einrichtung zum Schließen der Presse besteht aus einem primären
Knickhebel und einem sekundären Knickhebel. Der vordere Teil des primären Knickhebels
ist mit 2,1 bezeichnet. Er wird vorzugsweise aus einem einzelnen Gußstück gebildet,
das auf einer Welle 22 aasgelenkt ist, die in den Seitenwandungen i i und 12 gelagert
ist. Der hintere Teil oder der Lenker des primären Knickhebels ist mit 23 bezeichnet.
Das vordere Ende dieses Teiles 23 ist gegabelt und dient zur Aufnahme des hinteren
Endes des Gliedes 21. Die beiden Glieder sind durch eine Welle oder einen Stift
24 (Fig. 2) miteinander verbunden, der gegen Längsbewegung zu den Lenkern durch
Splinte 25 und 26 gesichert ist (Fig. 2.).
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Die Welle 24 erstreckt sich nach außen gegen die eine Seite oder gegen
die Wandung i i des Maschinenrahmens. Auf dieser Welle sitzt eine Rolle 27, die
durch geeignete Mittel, beispielsweise eine Schraube 28, gehalten wird. Der Zweck
dieser Rolle wird weiter unten beschrieben.
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Der Lenker 23 ist ebenfalls an seinem hinteren Ende gegabelt. Durch
die Gabelschenkel geht ein Gelenkzapfen 29, der auch den unteren Lenker 31 des sekundären
oder hinteren Knickhebels durchdringt. Der obere Lenker dieses Knickhebels ist mit
32 bezeichnet. Die Gelenkverbindung zwischen dem oberen und unteren Lenker ist bei
33 angedeutet. Das obere Ende des Lenkers 32 ist gelenkig mit dem kurzen Arm eines
Winkelhebels 34 verbunden, der bei 35 am hinteren Teil des den Kopf tragenden Hebels
16 aasgelenkt ist. An dem oberen Ende des sich nach oben erstreckenden Armes des
Winkelhebels 34 ist eine mit Innengewinde versehene Büchse 30 aasgelenkt. In diese
Büchse ist eine Stange 36 eingeschraubt. Die Stange erstreckt dich nach vorn; auf
dem vorderen Ende der Stange sitzt ein Handrad 37, das in Zusammenhang mit einem
ortsfesten Anschlag 38 arbeitet, der sich am Hebel 16 befindet. Es kann auf diese
Weise eine Winkeleinstellung des Winkelhebels 34 erfolgen, wodurch die Lage der
Verbindungsstelle des sekundären Knickhebels mit dem den Preßkopf tragenden Hebel
16 verändert wird. Für gewöhnlich befindet sich der Preßkopf in der angehobenen
Stellung, und zwar durch die Wirkung der üblichen Feder 39, die an dem oberen Ende
des oberen Lenkers 32 des hinteren Knickhebels bei 41 befestigt ist, während das
untere Ende der Feder an einer Gewindestange 42 sitzt, die frei durch die Welle
22 hindurchgeht, während eine Mutter 43 auf das untere Ende der Gewindestange aufgedreht
ist. Durch Drehung der Mutter kann die Spannung der Feder verändert werden, und
der Kopf 17 wird in die entsprechende ausbalancierte Stellung gebracht.
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Der hintere Lenker 23 hat eine umgekehrte T-Form, wobei der sich nach
oben erstrekkende Arm 44 des Lenkers eine Abstützung für den Stoßdämpfer bildet,
der mit einem Gegenanschlag 45 zusammenarbeitet, der sich an dem oberen Ende des
unteren Teiles 31 des sekundären Knickhebels befindet. Dieser Stoßdämpfer ist neben
der Gelenkstelle 33 angeordnet. Das obere Ende des Armes 44 ist mit Gewinde versehen,
und eine Gewindestange 46 ist in das Gewindeloch eingedreht. Dasjenige Ende der
Stange, das sich nach dem Gegenanschlag 45 zu erstreckt, trägt eine Kappe 47, in
der sich'ein Gummikissen 48 befindet. Beim Betrieb kommt der Stoßdämpfer in Berührung
mit ,dem Gegenanschlag 45, wie es weiter unten im einzelnen beschrieben ist.
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Die Rolle 27, auf die oben bereits Bezug genommen. wurde, bildet den
einen Teil der Verriegelung für die Presse. Der andere Teil ist eine Klinke, die
mit 49 bezeichnet ist. Diese Klinke ist auf einem ortsfesten Bolzen 5o aasgelenkt.
Dieser Bolzen sitzt in der Seitenwandung i i des Maschinenrahmens. Der Teil 49 hat
eine Klinkenschulter 51, die für gewöhnlich auf einer radialen Linie liegt, die
durch die Achse 5o und über die Schulter 51 gezogen werden kann. Die Klinke 49 hat
einen schwanzförmigen Ansatz 52, der mindestens die gleiche Länge wie die bogenförmige
Bahn hat, in der sich die Rolle 27 bewegt, wenn sie mit dem Hebel 21 um den Gelenkzapfen
22 ausschwingt. Die Verlängerung
52 ist so angeordnet, daß sie
mit der Rolle 27 in Eingriff kommt, wenn der Hebel 21 ausschwingt. Dieser Eingriff
wird zwischen den Teilen durch einen zur Freigabe dienenden Handhebel und die dazugehörige
Feder hervorgerufen, wie es weiter unten beschrieben ist.
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Bei der in der Fig. i dargestellten Ausführungsform befindet sich
die Klinke q.9 in der in gestrichelten Linien veranschaulichten Stellung außer Eingriff.
Die Kante der Verlängerung 52, die mit der Rolle 27 in Berührung kommt, liegt auf
einem Kreisbogen mit dem Mittelpunkt in der Achse des Gelenkzapfens 22. Diese genaue
Anordnung ist nicht unbedingt erforderlich; wenn sie aber zur Anwendung kommt, bewegt
sich die Klinke nicht, wenn der Hebe122 von der in gestrichelten Linien dargestellten
Lage nach der in ausgezogener Lage veranschaulichten Stellung der Fig. i schwingt,
und zwar bis kurz.bevor die voll ausgezogene Stellung erreicht ist. Die Teile sind
so angeordnet, daß der primäre Knickhebel2i, 23 niemals die volle Strecklage erreicht,
jedoch in der Endstellung sich dieser Strecklage sehr nähert. Kurz bevor der Knickhebel
die endgültige Stellung erreicht, ist die Rolle 27 weit genug nach oben bewegt worden,
so daß die Klinkenfläche 51 nun unter die Rolle tritt. Auf diese Weise wird die
Presse in der Schließstellung verriegelt. Besonders wichtig bei dieser Anordnung
ist, daß die Rolle die Klinke während der Schwingbewegung des Hebels 2i in der Außereingriffsstellung
hält und die Klinke freigibt, damit sie sich in die Eingriffsstellung bewegen kann
gerade dann, wenn die Presse die Grenze ihrer Schließbewegung erreicht hat. Daraus
ergibt sich, daß die Klinke niemals gegen die Rolle schlägt, d. h. der Arbeitsvorgang
geht ohne Geräusch vor sich.
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Das Glied 49 ist ebenfalls an seinem oberen Teil mit einem sich seitlich
erstreckenden Arm 53 versehen. Das äußere Ende dieses Armes ist gegabelt (Fig. 2)
und dient zur Aufnahme des oberen Endes einer Gewindestange 5q., die frei durch
den Arm 53, hindurchgeht. Eine Mutter 55 ist auf die Stange aufgedreht und legt
sich gegen die abgerundete untere Fläche des Armes. Der Arm wird durch das Herunterdrücken
des äußeren Endes des Fußhebels 56 ausgeschwungen. Der Hebel 56 ist bei 57 angelenkt
und wird für gewöhnlich durch eine Feder 58 in der in der Fig. i veranschaulichten
Stellung gehalten. Die Stange 54 ist an dem nach innen liegenden Ende des Hebels
56 durch ein Verbindungsglied 59 befestigt. Da die Mutter 55 nur in der einen Richtung
einen Schubeingriff zum Arm 53 hat, kann die Klinke freigegeben werden, ohne daß
eine Bewegung des Fußhebels 56 erfolgt.
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Es ist ersichtlich, daß, wenn der Arbeiter auf das äußere Ende des
Hebels 56 tritt, die Klinke q.9 ausschwingt, und zwar außer Eingriff mit der Rolle
27, unter der Voraussetzung, daß die Teile sich in der in Fig. i in ausgezogenen
Linien veranschaulichten Stellung befinden. Um die Klinke durch eine Bewegung mittels
der Hand freizugeben, ist an dem Arm 53 eine Stange 61 angebracht, die an ihrem
oberen Ende mit einem schwingbar gelagerten Winkelhebel 62 verbunden ist, der an
seinem anderen Ende mit einer zweiten Stange 63 in Verbindung steht, die sich nach
vorn über den Kopf 17 erstreckt, wo sie am Winkelhebel 64 angebracht ist. Dieser
Winkelhebel trägt ein Kissen oder einen Handgriff 65. Eine Feder 66 liegt unter
dem vorderen Teil des Winkelhebels 6.4 und bewirkt ein Ausschwingen der Teile, derart,
daß die Verlängerung 52 der Klinke für gewöhnlich in Berührung mit der Rolle während
des gesamten Weges, den die Rolle durchläuft, gehalten wird.
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Beim Ausschwingen des Hebels 64 durch Nachuntendrücken des Kissens
65, das am Hebel sitzt, kann der Arbeiter durch Handbetätigung und infolge der oben
beschriebenen Verbindungen die Klinke 49 ausschwingen und sie außer Verriegelungseingriff
mit der Rolle 27 bringen. Dadurch werden die Teile in der gleichen Weise freigegeben,
als wenn der Fußhebel 56 nach unten gedrückt worden wäre. Dadurch, daß das obere
Ende der Stange 54 frei durch das gegabelte Ende des Armes 53 hindurchgeht, ist
es keine wesentliche Anstrengung für den Arbeiter, die Hebelanordnung mit der Hand
freizugeben; der Arbeiter wird vielmehr beansprucht durch das Außereingriffbringen
der Klinke mit der Rolle, d. h. der Widerstand der Feder 58, die unter dem Fußhebel
56 liegt, braucht nicht überwunden zu werden. Der Verriegelungsteil der Klinke liegt
an der Gelenkstelle der Lenker des primären Knickhebels, da an dieser Stelle die
erforderliche Größe des Druckes zur Freigabe der Klinke ein Minimum ist.
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Die Klinke kann entweder von Hand aus durch Betätigung des Handgriffes
65 oder durch Betätigung des Fußtritts 56 freigegeben werden. Wenn nur eine einzelne
Steuerung gewünscht ist, kann die andere Steuerung unter Umständen in Fortfall kommen.
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Das Stadium der relativen Bewegungen der Punkte in dem Hebelsystem
zeigt, daß die Rolle 27 bei der Bewegung von der entriegelten Stellung in die verriegelte
Lage im wesentlichen schneller läuft als der Gelenkzapfen 33 des sekundären Knickhebels,
d. h.
wenn dieser Knickhebel sich auf seine Strecklage zu bewegt.
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Die Zeichnung zeigt, daß der Lenker 23 des primären Knickhebels verhältnismäßig
kurz ist. Daraus ergibt sich, daß der Stoßdämpfer 48, der eine Stellung zwischen
der Welle 24 und der Gelenkverbindung@33 einnimmt, sich ebenfalls mit größerer Geschwindigkeit
bewegt als die Gelenkstelle 33. Es wird auf diese Weise ein allmähliches Zusammentreffen
des Gummidämpfers 48 und des Kissens 45 auf dem Knickhebelglied 31 bewirkt, wodurch
die endgültige Verriegelungswirkung des Hebelsystems gedämpft und abgefedert wird,
d. h. es erfolgt ein sogenannter stoßfreier Anschlag.
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Es sei erwähnt, daß der Eingriff des Puffers 48 mit dem Anschlag 45
die Preßschließbewegung des Hebelsystems begrenzt und daß die Pufferreaktion zwischen
dem sich relativ schnell bewegenden Element 33 des primären Knickhebels und dem
Anschlag 45 an dem Gelenk des sich langsam bewegenden sekundären Knickhebels erfolgt.
Der Puffer und der Gegenanschlag bewegen sich im Augenblick des Eingriffes nahezu
in zusammenfallenden Bahnen. An der Grenze der Bewegung kommt der Puffer oder Stoßdämpfer
in Eingriff mit dem Gegenanschlag 45, und unter Druck kommt auch die Klinke in Eingriff.
Es ergibt sich daraus, daß kein Rückschlag vorhanden ist und daß der Stoß beim Anhalten
des Gelenksystems in größtem Maße innerhalb des Gelenksystems selbst aufgenommen
wird. Der Teil des Stoßes, der nicht aufgenommen werden kann, hat das Bestreben,
die Presse zu schließen, d. h. den Preßkopf gegen das auf dem Preßbock liegende
Gut zu drücken, eine Reaktionswirkung, der die Presse widerstehen und die die Presse
ohne weiteres aufnehmen kann. Aus obigem ergibt sich, daß die Presse geräuschlos
und positiv geschlossen verriegelt werden kann. Es sei erwähnt, daß der Stoßdämpfer
48 bei 46 mit Bezug auf die Rolle 27 einstellbar ist. Diese Anordnung dient als
Sperrung für die Klinke. Durch Einstellen des Stoßdämpfers kann der Haltepunkt des
Gelenksystems bestimmt werden, derart, daß er im wesentlichen mit dem Eingriffspunkt
der Klinke übereinstimmt.
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Wenn die Klinke freigegeben wird, ist der Kopf der Presse 17 bestrebt,
in die Offenstellung zu schwingen; während dieser Öffnungsbewegung aus der in ausgezogenen
Linien veranschaulichten Stellung in die in gestrichelten Linien dargestellte Lage
der Fig. i folgt die Rolle 27 der Nockenfläche «an der schwanzförmigen Verlängerung
52 der Klinke.
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Es sei erwähnt, daß, wenn die Presse geschlossen ist und die Teile
sich in der in ausgezogenen Linien veranschaulichten Stellung der Fig. i befinden,
die Klinke so lange geschlossen gehalten wird, bis eine Freigabe erfolgt, d. h.
der primäre Knickhebel wird in eine druckausübende Stellung gebracht, kurz bevor
er die Strecklage erreicht. In dieser Stellung ist daher der Knickhebel selbstsperrend.
Die Gelenkverbindung oder der Zapfen 24 des Knickhebels wird daher gegen eine nach
unten gerichtete Bewegung so lange gehalten, bis die Klinke 49 in Richtung der Drehung
des Uhrzeigers ausgeschwungen wird, um die Verriegelungsfläche 51 unter der Rolle
hinwegzubewegen, worauf dann die Feder 39 frei wird, um den Kopf und die dazugehörigen
Teile in die in gestrichelten Linien veranschaulichte Lage zu bringen.