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Verfahren zur Herstellung von Merkaptanen und organischen Sulfiden
Die .Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Merkaptanen und organischen
Sulfiden.
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Gemäß der Erfindung wird ein Kohlenwasserstoff, der eine olefinische
Bindung zwischen zwei aliphatischen Kohlenstoffatomen enthält,-mit Schwefelwasserstoff
in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels bei - erhöhter 'Temperatur bis etwa 300°
und unter erhöhtem Druck zur Umsetzung gebracht, wob2i llerkaptane oder Thioäther
oder eine Mischung von llerkaptanen und Tliioätliern gewonnen «-erden.
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Es ist bekannt, Olefine finit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von
Adsorptionskatalysatoren, wie Bleicherde u. dgl., bei erhöhter Temperatur umzusetzen.
Hierbei werden verh;iltiiisinä13ig niedrige Merkaptanausbeuten erzielt: außerdem
ist infolge der polymerisierenden Wirkung der Adsorptionskatalvsatoren auf die Olefine
die Bildung erheblicher Mengen unerwünschter Nebenprodukte urivermeidlich. Nach
einer anderen bekannten Ar-15eitsweise erfolgt die Umsetzung von Olefinen mit Schwefelwasserstoff
bei gewöhnlichem Druck in Gegenwart von Nickelsulfid. Auch hier sind die erzielbaren
\lerkaptanausbeuten gering.
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Demgegenüber weist das erfindungsgemäße Verfahren zahlreiche-Vorteile
auf. Es erfordert nämlich nicht die Verwendung von-starken Kondensations-, Polvmerisations-
und Absorptionsmitteln, die unerwünschte Nebenreaktionen herbeiführen und die Erzielung
praktisch brauchbarer Ausbeuten an Merkaptanen verhindern. Die erhaltenen höheren
Ausbeuten hängen auch davon ab, daß die Anlagerung nahezu unter Gleichgewichtsbedingungen
fortschreitet, und daß die einfache Anlagerung nicht die eiti-rige Unisetzung darstellt.
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Geniiiß dein Reaktionsmechanismus
C" H=" -j- H_ S @: > C" H., " + , S H (z) |
Cil H_"+Cil H_"+,SH < Y (C il
H_n+1)_S |
zC"H.", -i-- H_ S > 1C" H_"+,)_S (3) |
l C "Ik_"+,)_S -i- H_ S --> '-G,H_"+,
SH I-1) |
kann eine Merkaptanbildung auf zwei Wegen erfolgen, und zwar erstens durch unmittelbare
Anlagerung von Schwefelwasserstoff an die olefinische Bindung gemäß Gleichung (i)
und
zweitens durch Umsetzung des Schwefel- |
wasserstoffes finit dein geniii13 den Gleichun- |
gen (2 und 3) gebildeten Thioütlier. |
Durch geeignete Regelung des molekularen |
Verhältnisses der im System anwesenden Re- |
agen7ien und der Reaktionsbedingungen 1ä ßt |
es sich erzielen, daß in der Reaktionsmischung |
ein Merkaptan oder ein Tliioiitlier vorherrscht. |
Die höheren Temperaturen und höheren Drucke |
begünstigen die Umsetzung unter Bildung |
von Erzeugnissen, in denen Thioäther vor- |
herrschen. Außerdem erfordert die Erzielung |
hoher Ausbeuten an Thioiither unter im |
wesentlichen den gleichen Temperatur- und |
I)ruda@@dingungen vrrh;iltnism<il3ig längere |
Kontaktzeiten der Reagenzien. Während die |
Tlrio.itlierliildttilg durch Verwendung von min- |
destens 2 Molen 1Ionoolefin auf i 'Iol des |
aawesenden Schwefelwasserstoffes beäülistirit |
wird, erfordert die Merkaptanbildung äqui- |
valente Mengen oder einen Überschuh an |
Schwefelwasserstoff. Andere geeignete Mit- |
tel, die clie -Erzielung deutlich vorwiegender |
Mengen von Merkaptan im Reaktionsprodukt |
be «irken, bestellen darin, die Reaktion eines |
Olefins mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart |
eines Cberschusses von Thioätlier durchzu- |
führen, der gewöhnlich durch Umsetzung des |
Merkaptans mit dein Olefin gebildet wird. |
Die Gegenwart eines Überschusses des Thio- |
äthers drängt die weitere Bildung von Thio- |
iitlier zurück und bewirkt eine weitergehende |
t.'lnsetzung der angewendeten Olefine in |
Merkaptane. |
Die keaktion zur Herstellung von 'Ierkap- |
tanen und/oder Thioätliern kann in Anwesen- |
heit oder Abwesenheit von Katalysatoren |
durchgeführt werden. Im allgemeinen ist es |
erwünscht, die Reaktion in Gegenwart eines |
aktiven 11Ietallsulfides durchzuführen, beson- |
ders wenn ein Erzeugnis gewünscht wird, in |
welchem das lMerkaptan vorherrscht. |
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß durch |
geeignete Regelung der Temperatur, des |
Druckes, der Reaktionszeit und des anfäng- |
lichenMolckularverhältnisses von olefinischer |
Verbindung zu Schwefelwasserstoff und in |
manchen Fällen durch Auswahl eines bevor- |
zugten Katalysators sowie schließlich da- |
durch, daß man die Reaktion in Gegenwart |
eines C?berscliusses eines der Reaktionspro- |
dukte durchführt, entweder ein Merkaptan |
oder ein Tliici-iitlier als vorherrschendes Re- |
al ctionserzeugnis gewonnen «-erden kann. |
Als tui,esiittir,te hohlenwasserstofte 'sind |
in erster Linie in Betracht zu ziehen z. I3. die |
Olefne, wobei dieser Ausdruck auch die Ole- |
finpolvnieren und die Polvolefne umfassen |
soll. hierunter fallen also Äthylen, Propylen, |
die Butylcne, die Anlylcile, die llex_vletie, die |
Ilelitylene tisw. und deren höheren Iloniolo- |
geil ebenso wie'deren Analogen, wie z. B. die |
Phenyl- und Naphthyl.ätllylcnc und -propylene, |
-butylelie usw., ferner Polvolefine, wie Di- |
vinyl, Diallvl, Isopren, Diisopropenyl, Diiso- |
butenyl u. dgl. Eine besonders äeeignete |
Gruppe von olefinischen Kohlenwasserstoffeil |
sind die Olefinlicilynieren, insbesondere solche, |
die mindestens 6 Kohlenstoffatoine enthalten |
und eine verzweigte Kette besitzen, wie z. ß. |
Diisobutylen, Triisobutylen, T'eti-aisolzutvle;i, |
die Polyisoamylene, die I'olvisolies_\.lene, die |
1-'olvisolielitylcnc usw. |
Die ungesättigten Kohlenwasserstoffe kön- |
nen als solche oder in Mischungen behandelt |
werden. In manchen Fällen kann die |
setzutig finit Vorteil in Gegenwart von verhält- |
nisilläl3ig wel '@ll.@reaktionsfähigen Substanzen |
durchgeführt werden, wie z. ß. Parafiincn, |
halogenierten Kohlenwasserstoften, ölen. iner- |
ten Gasen u. dgl. Derartige Stoffe können als |
Verdünnungsmittel und/oder als Lösungsmit- |
tel wirken, oder sie können infolge ihres |
Dampfdruckes die Möglichkeit zur Anwen- |
dung höherer Arbeitsdrucke schaffen, wenn |
dieses erwünscht ist. Technische olefinhalti-e |
Mischungen können behandelt werden, ohne |
daß man das Olefin oder die Olefine hieraus |
abtrennt. Derartige Mischungen können durch |
Zersetzung voll Petroleum, Petroleumerzeug- |
nissen. Schieferöl u. dgl. in der Hitze und |
durch Zersetzungsdestillation oder I-Ivdrierunff |
von Kohlen, Torf, Pech, Teer, Asphalt und |
ähnlichem kohlenstoffhaltigem Material her- |
gestellt werden. Gewünschtenfalls kann eine |
solche olefinhaltige Jlischung aber auch in |
Fraktionen getrennt werden, die in der Haupt- |
sache Verbindungen enthalten, welche die |
gleiche Anzahl "von Kohlenstoffatomen be- |
sitzen. Eine typische Fraktion dieser Art ist |
die Butan-Ruten=Fral:tion, die für gewöhnlich |
Butan, Isobutane und Butylene; mitunter auch |
geringe 'Mengen von Diisobutylen enthält. |
Der Schwefelwasserstoff kann in reiner |
Form oder inMischung mit Olefinen oder finit |
verhältnismäßig wenig reaktionsfähigen Stof- |
fen verwendet «erden. So kann man z. B. |
mit schwefelwasserstoffhaltigen Industriegasen |
aus Raffinieranlagen, 5chinelzöfen u. cl-l. ohne |
vorherige' Reinigung arbeiten. |
Das Verfahren gemäß Erfindung wird un- |
ter Ausschluß von Wasser durchgeführt. Vor |
der Durchführung der Reaktionen "verden die |
unizusetzenden Stoffe oder die sie enthalten- |
den 'Mischungen durch eine passende Trock- |
nung wasserfrei gemacht. LTm den Aus- |
schluß von Wasser zu sichern, wird die Re- |
aktion erfindungsgemüß in Gegenwart einer |
genügenden Menge eines Wasserverblndungs- |
mittels durchgeführt, um anfänglich vorhan- |
denes oder ini Verlauf der Reaktion gellil<Ietes |
Wasset zu binden. Als wasserbindende \Iit- |
tel sind geeignet die Anhydride von Carbonsäuren, beispielsweise
die Anhydride von Essigsäure, Pröpionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure,
Isov aleriansäure; Kapronsäure, Crotonsäure,. Malonsäure, Bernsteinsäure, Berizoesäure,
Zimmtsäure u. dgl., ebenso deren Homologe lind geeignete Substi tutiönsverbindungen.
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Die Umsetzung wird durch Anwesenheit von Metallen tutd- Metallverbindungen,
besonders von Metallsulfiden, beschleunigt. \velche als Katalysatoren wirken. Geeignete
Katalysatoren sind die Sulfide von Calcium, Bery 1-litim, Zink, 1lagnesiutn, Strontium,
Barium, Aluminium, -Chrom, Zirkon, Zinn, Kupfer, Thallium, Vanadin, lIolybdän, Wolfram,
Arsen, Antimon, Platin, Nickel, Eisen und Kobalt. Die Sullide von 'Nickel, Eisen
und Kobalt sind besonders wirksam.
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Der Katalysator bzw. die Katalysatormasse kann nach üblichen Verfahren
hergestellt werden.
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Die Katalysatoren können als fein verteiltes Pulver, in Form von Körnern,
Kügelchen oder in irgendeiner anderen geeigneten Farm, z. B. 'niedergeschlagen auf
inerten Trägern, angewandt werden. Wenn metallene Reaüctionsgefäße verwendet werden,
so kann das Metallsulfid in Form eines Films auf -der inneren Oberfläche desselben
niedergeschlagen werden.
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. Das Verfahren wird im allgemeinen in geschlossenen Reaktionsgefäßen
unter Druck durchgeführt. Der- angewandte Druck ist höher als Atmosphärendruck und
hängt voll der Temperatur sowie von der Tatsache ab, ob eine Reaktion in der Gasphase
oder in flüssiger Phase gewünscht wird. Gewütischtenfalls kann der auf dem Reaktionsgemisch
lastende Druck durch Einleiten einer inerten flüchtigen Flüssigkeit oder eines entsprechenden
Gases vergrößert werden. Außerordentlich hoher Druck, beispielsweise solcher über
etwa 250 at, kann unerwünschte -'ebenreaktionen begünstigen.
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Wenn ein lfetallsulfidl:atalvsator angewendet wird, sö bestimmt die
Stabilität dieses Katalysators oder der Katalysatormischung auch in gewissem Maße
die beste Real:tionsteinperatur. So erfährt beispielsweise Eisensulfid bei etwa
19o° eine teilweise Zersetzung und verliert infolgedessen an katalytischer Wirksamkeit,
während Nickelsulfid bis etwa 300° wirksam ist.
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Das Verfahren der Erfindung kann unterbrochen oder kontinuierlich
durchbeführt werden. Die Reagenzien undioder ein drittes Mittel können für sich
oder in Mischung in ein geeignetes Reaktionsgefäß, beispielsweise in einen Autoklaven
oder ein rolirföriniges Reaktionsgefäl.i, eingebracht werden, das zeit Beiz- und
Iiülileinrichtungen ausgerüstet ist. Vor, während oder nach der Einleitung der Reagenzien
in das Reaktionsgefäß kann ein passendes wasserbindendes Mittel -und/oder ein Katalysator
zugesetzt werden. Die Reaktionsmischung wird auf die gewünschte-Temperatur erhitzt
und eine entsprechende Zeit unter dein gewünschten erhöhten Druck gehalten, um den
erwünschten Grad der Umsetzung herbeizuführen. Rühren kann vorteilhaft sein, besonders
wenn die Unisetzung in flüssiger Phase in Gegenwart eines festen Katalysatorg, durchgeführt
wird. Die erhaltenen Verbindungen können aus der Reaktionsmischung durch geeignete
Mittel, z.1>. Fraktionieren, Kondensieren, Schichtenbildung, Extrahieren u. dgl.,
gewonnen «erden.
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Ein anderes Verfahren zur Ausführung der Erfindung, das besonders
für unterbrochene und .kontinuierliche Arbeitsweise geeignet ist, besteht darin,
die gasförmigen und/oder flüssigen Reaktionsbestandteile mit der gewünschten Geschwindigkeit
für sich oder miteinander kontinuierlich oder mit Unterbrechungen in ein Reaktionsgefäß
einzuleiten, das auf der geeigneten Temperatur und unter Druck gehalten wird und
gegebenenfalls katalytisches Material enthalten kann. Die Reaktionsmischung kann
kontinuierlich- oder reit Unterbrechungen aus dem Reaktionsgefäli abgezogen und
gewünschtenfalls zu einer Trenn- und/oder Reinigungsanlage geleitet werden. Beispiel
i Die innere Oberfläche eines stählernen Autoklaven wird mit einem Film aus aktivem
Schwefeleisen überzogen. Der_Autoklav wird mit einer Mischung beschickt, die aus
etwa 50 g (o,71 MO1) Amylen, das durch Dehydratation von tertiärem
Amylalkohol gewonnen ist, 36 g (i,o6 1Io1) Schwefelwasserstoff un<1 etwa 2,o
g Essigsäureanhydrid bestellt. Diese Mischung wird auf etwa ii5° etwa 15 Stunden
lang bei dem Dampfdruck seiner Bestandteile erhitzt.
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Die Reaktionsmischung wird dann gekühlt und fraktioniert. Amylinerkaptane
und DianivIsulfide werden im Verhältnis von 2,17 IIOI Merkaptan zu i Mol Thioäther
erhalten.
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Beispiel e Die innere Oberf3iiclle eines finit \ icl:el ausgekleideten
Autoklaven wird tiiit einem Filin aus aktivem N ickelstilfid überzogen. Etwa 40
g (o,715 Mol) Isobuten, -12 g (1,=3 L\Iol) Schwefelwasserstoff, 2 g hssigsätireanlivdrid
und etwa 30 g (o,21 1M1) ditertiäres Butylsulfid werden in den Autoklaven
eingeleitet und hierin etwa 17 Stunden lang auf etwa igo' erhitzt, und zwar bei
einem l@berdruck,
der den vereinigten Dampfdruck der Bestandteile
der Reaktionsmischungentspricht.
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Am Ende dieser Zeit wird die gekühlte Reaktionsmischung aus dem Autoklaven
abgezogen, neutralisiert und destilliert. 2,Ta.chdem das nicht umgesetzte Isobuten
und der Schwefelwasserstoff entfernt sind. ergibt sich, daß der Rückstand aus 51
g- (o.567 110l) ter-. tiärem Dutvlinerkaptan und 38- (o.26 Mol) ditertiärem
Butylsulfid besteht. Die Reaktion zur Bildung des Thioäthers ist durch die Gegenwart
des anfänglich .eingeleiteten ditertiären Butylsulfids -in solchem Ausmaße zurückgedrängt
worden, daß 84°;,i des in Reaktion getretenen Isobutens Merkaptan bilden, während
lediglich 16°1o unter Bildung von Thioäther reagieren. Das Reaktionsprodukt enthält
das tertiäre Butylmerkaptan und das ditertiäre Butvlsulfid im Verhältnis von 13,1
Mol Merkaptan und i Mol Thioäther.
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Dieses Beispiel erläutert eine Ausführungsform der Erfindung in Gegenwart
einer v erhältnismäßig großen Menge von Thioäther, tun die Thioätherbildung zurückzudrängen
und eine hohe Umsetzung des Olefins in Merkaptan zu erreichen. -Beispiel 3 Etwa
56,1 g (i Mol) Isobutylen werden mit etwa .I1 g (1,2"1101) Schwefelwasserstoff und
etwa 2 g Essigsäureanhydrid in einem stählernen Autoklaven zusammengebracht. Die
Mischung wird während 5 Stunden auf etwa ioo° erhitzt bei einem Druck, der den vereinigten
Dampfdrucken der Bestandteile der Reaktionsmischung entspricht. Die Reaktionsmischung
wird dann gekühlt, der nicht umgesetzte Schwefelwasserstoff entfernt und das flüssige
Reaktionsprodukt fraktioniert. Es ergibt sich, daß etwa 9i °f, des Olefins in Butylmerkaptan
umgesetzt sind. Die Merkaptanausbeute beträgt ioo °f, bezogen auf den umgesetzten
Schwefelwasserstoff. Beispiel q. _ In einem stählernen Autoklaven werden 61,1 g
(i, i Mol) Isobutyten, 77,0g (2,2711I01) Schwefelwasserstoff und etwa 2,6 g Essigsäureanliydrid
zusammengebracht. Der Autoklav wird dann unter Durchrührung seines Inhalts 5 Stunden
lang auf etwa 13o° erhitzt.
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Bei Analyse der gekühlten Reaktionsmischung ergibt sich, daß dieselbe
tertiäres Butylinerkaptan und ditertiäres Butvlsulfid im Verhältnis von 6,4 \Iol
Merkaptan auf i \Iol Thio:ither enthält.
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Beispiel 5 In einem stählernen Autoklaven werden etwa 70J9 (1-11o1)
tertiäres Ainylen, 519
(t,.IO \Iol) Schwefelwasserstoft und 2,5g
Essigsäureanhydrid
zusammengebracht, worauf die Mischung 15 Stunden lang auf etwa 13o° erhitzt wird
bei einem Druck, der den vereinigten Dampfdrucken der Bestandteile der Reaktionsmischung
entspricht.
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Das Reaktionsprodukt enthält ditertiäres Ainvlsulfid und tertiäres
Amylinerkaptan im Verhältnis von z,22 Mol Thioiither auf i 1\Iol Merkaptan. Beispiel
6 Paraffinwachs wird gekrackt und fraktioniert. Die erhaltene Fraktion mit 13 bis
18 Kohlenstoffatonien mit einem durchschnittlichen 1Iolekulargewicht 215 und einem
Olefingehalt von etwa 72 °/o wird in einem Autoklaven mit Schwefelwasserstoff, Nickelsulfid
und etwas Essigsäureanhydrid zusammenge-bracht. Unter Durchrühren wird das
Gemisch während 3 Stunden auf 300° erhitzt unter einem dauernden Schwefelwasserstoffdruck,
welcher vor dem Erhitzen etwa i05 at beträgt.
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Die Merkaptanausbeute beträgt .43,5 °f, berechnet-auf den Olefingehalt
des Gemisches. Die erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen können als solche oder
in \lischungen, welche sie in beträchtlicher Menge enthalten, als Zusätze zu Beizlaugen
dienen.-- Sie sind ebenso wie die Mischungen, welche sie enthalten, wirksam als
Mittel zum Vertreiben von Fliegen und als Insektenvertilgungsmittel. Die Merkaptane
sind auch als Bestandteile von Mischungen zur Reinigung von Erdölbohrlöchern wertvoll.
Sie sind ferner wertvolle Zwischenprodukte bei der Herstellung einer großen Anzahl
von organischen schwefelhaltigen Verbindungen. Chlorierte Kohlenwasserstoffe- können
durch - die Anwesenheit von Merkaptanen, z. B. von Butylmerkaptan, stabilisiert
werden.
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Die Thioäther sind wertvolle Lösungsmittel für verschiedene organische
Stoffe, z. B. für Gummi, Petrolharze, Meta- und Parachlorschwefelharze und Harze,
wie Abietinsäure und Paracumaron. Celluloseester sind in Mischungen von Thioäthern
mit niederen ali-.phatischen Alkoholen löslich. Die- Thioäther sind wertvoll als
Zwischenprodukte bei der Herstellung von Schießbäumwolle und pharnia7eutischen Chemikalien,
wie einschläfernd wirkenden Sulfonen.