DE679996C - Einrichtung zur Geschwindigkeitsregelung mittels Reibung - Google Patents

Einrichtung zur Geschwindigkeitsregelung mittels Reibung

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DE679996C DESCH109185D DESC109185D DE679996C DE 679996 C DE679996 C DE 679996C DE SCH109185 D DESCH109185 D DE SCH109185D DE SC109185 D DESC109185 D DE SC109185D DE 679996 C DE679996 C DE 679996C
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    • G01PMEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
    • G01P3/00Measuring linear or angular speed; Measuring differences of linear or angular speeds
    • G01P3/02Devices characterised by the use of mechanical means
    • G01P3/24Devices characterised by the use of mechanical means by using friction effects

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Description

  • Einrichtung zur Geschwindigkeitsregelung mittels Reibung Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung zur Drehzahlregelung mittels Flüssigkeitsreibung, bei der die zu regelnde Welle eine Regelscheibe trägt und ihre Drehzahl durch Veränderung des Abstandes zwischen der Regelscheibe und parallel dazu liegenden Gegenflächen erfolgt. Die Regel- und Gegenflächen befinden sich in einem mit Flüssigkeit gefüllten Gehäuse, so daß bei Drehung einer dieser Flächen die Flüssigkeit durch die Oberflächenreibung mitgenommen wird. Hierbei nimmt die Geschwindigkeit innerhalb der bewegten Schicht unter dem Einfluß der Flüssigkeitszähigkeit mit. der Entfernung von der ruhenden Fläche zu.
  • Es entsteht daher bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der bewegten Fläche durch deren Annäherung an die ruhende Fläche ein zunehmendes Drehmoment oder bei gleichbleibendem Drehmoment eine abnehmende Drehgeschwindigkeit. Die Regelscheibe kann daher als Bremsscheibe dienen, die die Drehzahl der zu regelnden, von einem besonderen Antrieb anzutreibenden Welle je nach dem Grade des Abstandes von der feststehenden Gegenfläche, die zweckmäßig von einer Wand des Flüssiglseitsgehäuses gebildet wird, abbremst. Es kann aber auch das Flüssigkeitsgehäuse mit der Gegenfläche von einer Antriebswelle in Umdrehung versetzt und dadurch die dann als Antriebsscheibe dienende Regelscheibe mit einer bei deren Annäherung an die Gegenfläche zunehmenden Geschwindigkeit mitgenommen werden. Noch größere Geschwindiglceitsunterschiede innerhalb der bewegten Flüssigkeit und daher eine noch schärfere Regelbarkeit wird mit einem gegebenen Regelspielraum erreicht, wenn die Regelscheibe zwischen einer von außen angetriebenen und einer ruhenden Gegenfläche angeordnet wird.
  • Umdrehungsregeleinrichtungen sind in der Form bekannt, daß das Auslenken von sich drehenden Fliehkörpern durch die Fliehkraft bei einer bestimmten, durch Kompensation der Fliehkraft zu regelnden Geschwindigkeit feste Gleitflächen mit solcher Anpressung in gegenseitige Berührung bringt, daß das erzeugte Bremsmoment dem Antriebsmoment der Fliehkörperwelle das Gleichgewicht hält.
  • Da bei der vorgegebenen Geschwindigkeit nur ein bestimmter Anpressungsdruck und somit nur ein bestimmtes Bremsmoment erzielt wird, so erfordert diese Regelung durch feste Gleitflächen die Anwendung eines bei der einzuregelnden Geschwindigkeit gleichbleibenden Antriebsmoments, z. B. den Antrieb durch ein Gewicht wie bei Laufwerken. Ein weiterer Mangel dieser Anordnung ist, daß das von den festen Flächen erzeugte Reibungsmoment seinerseits nur bei gleichbleibendem Zustand der Gleitflächen gleichbleibt und daß jede Änderung dieses Zustandes den eingeregelten Geschwindigkeitswert ändert. Ein Verschleiß der Gleitflächen ändert außerdem nicht nur den wirksamen Hebelarm der Bremskraft, sondern durch die eintretende Fliehkörperverstellung auch die Bremskraft selbst und damit den eingeregelten Geschwindigkeitswert. Die Geschwindigkeitsregelung durch Reibung fester Gleitflächen hat ferner den wesentlichen Nachteil, daß der zur Erzeugung der Reibkraft erforderliche Anpressungsdruck von den Fliehkräften ausgeübt werden muß, so daß diese letzteren für andere, z. B. für Meßzwecke, nicht voll und scharf verfügbar bleiben. Diese Nachteile und Beschränkungen entfallen bei der erfindungsgemäßen Anwendung der Flüssigkeitsreibung.
  • Diese Reibung und besonders die laminare Flüssigkeitsreibung ist dadurch ausgezeichnet, daß bei geringster Änderung des Reibflächenabstandes äußerst stark und gesetzmäßig veränderliche Kupplungskräfte und Drehgeschwindigkeitsänderungen erzeugt werden. Bei turbulenter Reibung ist die Abhängigkeit dieser Faktoren vom Abstand der Reibflächen dann besonders groß, wenn der Abstand der Rauhigkeitserhebungen ein bestimmtes Maß besitzt, d. h. wenn die wirksamste Rauhigkeitsverteilung gewählt wird.
  • Ferner wird bei der Flüssigkeitsreibung die Änderung des Abstandes mit geringstem Steuerwiderstand erzielt, da ein Flüssigkeitsvolumen einer Veränderung seiner Gestalt im allgemeinen keinen Widerstand entgegensetzt.
  • Es sind zwar bereits Vorrichtungen zur Drehzahlmessung mit Hilfe von Flüssigkeitsreibungskräften bekannt, bei denen diese durch mit der Welle sich drehende Reibflächen und zu ihr parallel liegenden Gegenflächen erzeugt werden. Die Gegenflächen sitzen auf einer Zeigerwelle und verstellen durch die auf sie übertragenen Reibungskräfte den Zeiger entgegen der rückwirkenden Kraft von Federn um einen bestimmten Winkelwert, der ein Maß für die Drehzahl bildet. Die Wirkung dieser Vorrichtung hat einen konstanten Abstand zwischen Reibflächen und, Gegenflächen zur Voraussetzung.
  • Bei einer solchen bekannten Vorrichtung zur Drehzahlmessung ist zwar dieser Abstand veränderbar, um die Reibungskräfte für die Zwecke der Einjustierung des Gerätes vor Inbetriebnahme einstellen zu können. Während des Gebrauches für die Drehzahlmessung muß aber auch hierbei der Abstand zwischen Reibfläche und Gegenfläche konstant bleiben.
  • Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen zur Drehzahlmessung behandelt die Erfindung ein Gerät, bei dem die Flüssigkeitsreibung nicht zur Drehzahlmessung, sondern zur Drehzahlregelung ausgenutzt wird und bei dem die Änderung des Reibflächenabstandes, d. h. ein ständiges Beeinflussen oder Überwachen des Abstandes während des Betriebes, das Wesen dieser Regelung ist.
  • Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung ist anwendbar, wenn die Drehzahl einer Welle auf einen konstanten Wert gehalten oder auf einen bestimmten Wert eingeregelt werden soll. Ein wichtigeres Anwendungsgebiet sind die Meßgeräte nach der Kompensationsmethode, bei denen bekanntlich die eigentliche Meßkraft mit Hilfe einer Steuereinrichtung durch eine entgegengesetzt wirkende Kraft (die Kompensationskraft) ausgeglichen wird und diese Kompensationskraft bzw. mit ihr zusammenhängende Größen als Maß für den gesuchten Meßwert dienen. Bei solchen Kompensationsmeßgeräten kann die erfindungsgemäße Regelvorrichtung mit Vorteil als Steuereinrichtung für die Nachsteuerung der Kompensationskraft dienen.
  • In den Figuren der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt, aus deren Beschreibung die genauere Wirkungsweise der Erfindung hervorgeht. Es zeigt Fig. I eine erfindungsgemäße Regelvorrichtung, Fig. 2 die Benutzung der Erfindung als Nachsteuereinrichtung für ein Meßgerät nach der Kompensationsmethode; Fig. 3 und 4 stellen Verbesserungen an der Regelvorrichtung dar, die zur Erhöhung der Genauigkeit dienen.
  • In Fig. I ist die zu regelnde Welle mit I bezeichnet, die in dem Lager 2 gelagert ist und mittels des auf ihr aufgekeilten Stirnrades 3 angetrieben wird. Mit der als Hohlwelle ausgebildeten Welle 1 dreht sich die Innenwelle 4, die relativ zur Welle 1 axial verschiebbar ist. Am unteren Ende der Innenwelle 4 sitzt die Regelscheibe 5, die in diesem Ausführungsbeispiel die Bremsscheibe eines Flüssigkeitsreibungsgerätes bildet. Zu dem Flüssigkeitsreibungsgerät gehört das Gehäuse 6, das die Bremsscheibe 5 umschließt und mit Flüssigkeit gefüllt ist. Die zum Regeln der Drehgeschwindigkeit dienende Reibung wird zwischen der nach unten gekehrten Fläche der Bremsscheibe, der Regelreibfläche R und der dieser parallel gegenüberliegenden Gegenfläche B des Gehäuses 6 erzeugt. Die Größe der Reibungskraft ist im wesentlichen durch den Abstand v der beiden Flächen R und B bestimmt. Wird die Innenwelle 4 axial nach unten verschoben, so wird die Reibungskraft größer, und die Drehgeschwindigkeit der Welle 4, also auch der Welle I, fällt ab. Bei größer werdendem Abstand v tritt die entgegengesetzte Wirkung ein. Die Steuerung des Reibflächenabstandes v zum Zwecke der Geschwindigkeitsregelung geschieht nun so, daß durch Steuern der Innenwelle 4 die Regelreibfläche R der ruhenden Gegenfläche B so weit genähert wird, daß das Antriebsmoment der zu regelnden Welle I durch das entstehende Bremsmoment der Einrichtung kompensiert ist. Die Regel- und Gegenreibflächen können glatt ausgebildet sein, damit laminare Reibung mit Reibkräften erhalten wird, deren Größe mit der Abstandsänderung der Reibflächen besonders stark veränderlich ist. Soll die Bremskraft durch turbulente Reibung erzielt werden, so werden die Flächen mit günstigster Rauhigkeitsverteilung ausgebildet, damit die der Iiauhigkeitserhebung zugeordnete Reibungskraft möglichst groß wird.
  • Der Vorteil dieser Regelung durch die Flüssigkeitsreibung besteht besonders darin, daß sie ohne Anpressungsdruck, d. h. ohne merkliche Verstellkräfte, erzeugt wird. Die zur Steuerung der Regelreibfiächen erforderlichen Verstellkräfte sind selbst bei zähen Flüssigkeiten verschwindend gering, wenn nicht zu schnelle Steuerbewegungen ausgeführt werden.
  • Die Steuerung der Innenwelle 4 erfolgt gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung durch einen Fliehkraftregler, der auf der zu regelnden Welle I sitzt. Er besteht aus dem Hebelarm 7 und den beiden Gewichten 8 und 9 und wirkt durch eingreifende Nasen 10 so auf die Innenwelle 4 ein, daß der bei der Drehung oder Drehzahlsteigerung eintretende Fliehkörperausschlag die Regelfläche R der Bremsfläche B nähert. Andererseits hat die Druck feder II, die sich gegen einen auf der Welle I angeordneten Bund I2 und einen auf der Welle 4 angeordneten Bund 13 abstützt, das Bestreben, den Abstand v zwischen der Regelfläche und der Bremsfläche zu vergrößern.
  • Die nach oben wirkende Kraft der Feder II wird durch die nach unten wirkende Kraft des Fliehkraftreglers kompensiert, und zwar wird durch diese Anordnung erreicht, daß die Regelreibfläche auf die der kompensierten Fliehkraft zugehörigen Drehgeschwindigkeit abgebremst wird, so daß die letztere oder die Fliehkraft selbst auf einen bestimmten Wert eingeregelt wird, der durch die Druckkraft der Feder II bestimmt ist. Durch diese Anordnung wird also erreicht, daß die Drehzahl der Welle I auf einen bestimmten Wert gehalten wird, auch wenn sich die auf die Welle I zu übertragenden Drehmomente ändern. Will man eine Änderung der Drehzahl vornehmen, so müßte die Anordnung so getroffen werden, daß die Spannkraft der Feder geändert werden kann. Entsprechend der eingestellten Spannkraft wird dann die Drehzahl der Welle 1 auf den zugehörigen Wert eingeregelt.
  • Die Wirksamkeit der Vorrichtung ist abhängig von der verfügbaren Reibungskraft.
  • Da die erzeugten Reibungskräfte immer gering sein werden, ist der Drehzahlregler nach Fig. I nur da anwendbar, wo es sich um geringe Drehmomente handelt. Mit Rücksicht auf die durch die Reibung entstehenden Verluste wird man die Anordnung vorteilhaft nur dann anwenden, wenn der Wirkungsgrad keine Rolle spielt.
  • Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung ist aber in hervorragendem Maße geeignet als Nachsteuereinrichtung für Meßgeräte nach der Kompensationsmethode. Energieverluste fallen hierbei infolge der geringen Größe der zu übertragenden Leistungen nicht ins Gewicht; dagegen ist außerordentlich vorteilhaft die Eigenschaft der Vorrichtung, die Regelwirkung mit geringen Verstellkräften und geringen Verstellwegen zu erzielen.
  • Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für dieses Anwendungsgebiet. Um die Empfindlichkeit der Regelwirkung zu vergrößern und mit Rücksidit auf die Verwendung für Meßzwecke ist hier die Regelfläche zwischen einer von außen angetriebenen Gegenfläche =4 und einer ruhenden Gegenfläche B angeordnet. Die Welle I ist wieder hohl ausgebildet und enthält axial verschiebbar die Innenwelle 4, auf der die Regelscheibe 5 sitzt. Letztere dient in diesem Ausführungsbeispiel gleichzeitig als Antriebsscheibe für die auf die Welle 1 zu übertragenden Kompensationsdrehmomente.
  • Zu diesem Zwecke sitzt das mit Flüssigkeit gefüllte Gehäuse 6 jetzt fest auf einer besonderen Antriebswelle I6. Die der unteren ReibflächeR2 der Regelscheibe 5 gegenüberliegende Fläche 24 des Gehäuses dient als Antriebsfläche, die der oberen Reibfläche Rt dieser Scheibe gegenüberliegende feststehende Fläche B einer Scheibe 14 als Bremsfläche.
  • Die Scheibe 14 ist auf einem in das Gehäuse 6 hineinragendetn Rohr Ißa befestigt, das in dem Tragbock 15 gehaltert ist.
  • Die Geschwindigkeit der beim Antriebe von Fläche A in Drehung versetzten, zwischen A und B befindlichen Flüssigkeitsschicht nimmt innerhalb der Schicht von der Antriebsgeschwindigkeit der Fläche =4 auf die Geschwindigkeit O an der BremsflächeB ab.
  • Entsprechend ändert sich auch die Drehgeschwindigkeit der von der Flüssigkeitsreibung an den Oberflächen Ri und R2 mitgenommenen Regelscheibe 5 je nach deren Stellung zwischen den Flächen A und B, also in Abhängigkeit von den von Welle 4 gesteuerten Abständen v2 und vt von diesen Flächen.
  • Durch Steuerung dieser Abstände wird andererseits für eine gegebene Drehgeschwindigkeit das durch die Flüssigkeitsreibung übertragene Drehmoment weitgehend verändert, da sich Flüssigkeitsreibungskräfte im umgekehrten Verhältnis wie die Abstände der reibenden Fläche ändern. Diese Änderung ist um so größer, als mit der Zunahme der Antriebsreibungskräfte an der Regeifläche R2 eine Abnahme der Reibungswiderstände an der Regeifläche R1 verbunden ist, und umgekehrt. Die Welle I6 kann dabei mit wechselnder Drehzahl angetrieben werden, soweit nur diese so hoch bleibt, daß ihr Unterschied gegenüber der einzuregelnden Drehzahl groß genug ist, um die für das Antriebsdrehmoment erforderliche Flüssigkeitsreibung zu erzeugen. Unter dieser Bedingung ist eine genaue Einregelung der Drehzahl der Welle I bzw. 4 auf den der zu messenden Kraft zugehörigen Wert möglich.
  • Während im Beispiel der Fig. I die Fliehkraft zur Kompensation eines konstanten Federdruckes dient, soll bei der ion Fig. 2 gezeigten Anordnung die Fliehkraft zur Kompensation einer zu messenden veränderlichen Kraft P dienen. Zu diesem Zweck wirkt die Kraft P über den im Drehpunkte I8 gelagerten Hebel 17 auf die Steuerwelle 4 nach unten. Die durch den Fliehkraftregler 7, 8, 9 erzeugte Kraft soll diesen nach unten gehenden Druck kompensieren, muß also das Bestreben haben, die Steuerwelle 4 anzuheben.
  • Demgemäß ist die Anordnung des Fliehkraftreglers mit nach oben weisenden Gewichten getroffen worden, so daß eine nach oben gerichtete Steuerkraft erzeugt wird. Wirkt nun auf den Hebel 17 eine zu messende Kraft P ein, so nimmt die Drehzahl der Welle 4 bzw. I einen solchen Wert ein, daß dieser Druck gerade ausgeglichen wird. Die Drehzahl der Welle 4 ist dann immer ein eindeutiges Maß für die zu messende Kraft P. Ist die Kraft P der auf eine Meßdose wirkende Staudruck einer bewegten Flüssigkeit, so ist, da zwischen dem Staudruck und der Strömungsgeschwindigkeit wie auch zwischen der Fliehkraft und der Drehgeschwindigkeit eine feste quadratische Beziehung besteht, die Drehgeschwindigkeit unmittelbar der Strömungsgeschwindigkeit und für gleiche Zeiten die Drehzahl dem Strömungsweg proportional.
  • Durch den Ausschlag der Fliehkörper 8 und g wird der Radius, an dem die Fliehkräfte angreifen, etwas geändert. Man kommt im allgemeinen mit so geringen Steuerbewegungen aus, daß der dadurch auftretendeFehler zu vernachlässigen ist. Es ist jedoch möglich, die Regelung noch genauer zu treffen und die eingeregelten Werte enger zu begrenzen, indem diese Änderung der Fliehkraft infolge Änderung des wirksamen Hebelarmes durch entgegengesetzt wirkende Kräfte von Gegenfliehkörpern kompensiert wird. Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für diese Verbesserung. Auf der Welle I sitzt wiederum der Tragrahmen 7 für die beiden Fliehkörper 8 und 9. Durch die Nase 10 werden die Fliehkräfte auf die Innenwelle 4 übertragen und diese dadurch nach unten gesteuert.
  • Diese nach unten wirkende Steuerkraft hat unter der Voraussetzung eines gleichbleibenden Radius für die Fliehkörper einen bestimmten Wert S. Infolge Ausschlages der Fliehkörper um einen kleinen Winkel d a wird der Radius etwas vergrößert Das hat infolge der zusätzlichen Umfangsgeschwindigkeit eine dem Winkel d a proportionale Vermehrung der Steuerkraft um den Betrag AS zur Folge. Zur Kompensation dieser Störkraft ist folgende Anordnung getroffen: Auf dem auf dem Gebelarm 7 angeordneten Lagerbock 19 ist eine Achse 20 vorgesehen, die die Drehachse für einen Hebelarm 2I bildet, der an seinem freien Ende das als Gegenfliehkörper dienende Gewicht 22 trägt. Der Hebel 21 ist durch eine durch seine Mitte gehende Achse 23 mit der Steuerwelle 4 gekuppelt und ermöglicht damit'ebenfalls das Ubertragen einer Steuerkraft auf die Regelscheibe der zu regelnden Welle 1. Wie aus der Figur ersichtlich, hat der Hebel 21 eine um den kleinen WinkeI fl geneigte Lage.
  • Die durch den Gegenfliehkörper 22 erzeugte Fliehkraft G wirkt an einem senkrechten Hebelarm a # ß (a = Länge des Hebels 21, ß = Neigungswinkel im bogenmaß gemessen) und erzeugt eine an dem waagerechten Hebela arm a2 wirksame Verstellkraft R an der Welle 4. Die Größe der VerstellkraftK ergibt sich aus der Drehmomentengleichung G # a # ß = K # α/2, so d+ß K= G.2ß ist.
  • Wird nun durch eine Drehzahländerung der Welle 4 eine Verstellung der Fliehkörper 8 und 9 und damit der Welle 4 hervorgerufen, so ändert sich die Neigung des Hebels 21 um dß und dementsprechend die Verstellkraft K um den Betrag 0 2 dß. Andererseits ändert sich aber auch die auf die Welle 4 einwirkende Verstellkraft 5 der Fliehkörper 8 und 9.
  • Diese Kraft S wird an dem Hebelarm r ausgeübt und durch das am Hebelarm b wirkende Moment der Fliehkraft C der Körper 8 und 9 so erzeugt, daß S= C. bir ist. Einer Ausschlagänderung A dß des Gegenfliehkörpers 22 entspricht eine Ausschlagänderung der Körper 8 und 9 um den Winkel a, derart, daß gleiche Verschiebungen der Welle 4 entstehen, d. h. # α # γ = # ß # α/2 ist. Die Änderung der Verstellkraft AS ist nun = A C. bir. Die Fliehkraftänderung A C ist aber proportional b Aß und daher AS proportional dß. Es ändern sich also die Verstellkräfte sowohl des Gegenfliehkörpers 22 wie der Fliehkörper 8 und g proportional der Winkeländerung aus.
  • Diese Winkeländerung läßt nun entgegengesetzt gerichtete Änderungen der Verstellkräfte entstehen, indem die Fliehkraft G des Gegenfliehkörpers 22 die Welle 4 nach oben, die Fliehkraft C der Fliehkörper 7 und 8 jedoch nach unten zu schieben versucht. Die durch die Änderungen der Fliehkörperausschläge entstehenden Verstellkräfte heben sich also jeweils gegenseitig auf, wenn die Massen und Hebelarme der beiden Systeme einander passend zugeordnet werden. Zur besseren Auswuchtung empfiehlt es sich, den von der Achse 20 ausgeübten Lagerdruck durch die Fliehkraft eines auf ihr angebrachten Körpers 24 auszugleichen.
  • Fig. 4 zeigt eine andere Verbesserung der Regelvorrichtung, die darin besteht, daß die Verstellkräfte noch geringer sind bzw. eine Rückwirkung der Verstellkräfte auf die Steuer- bzw. Kompensationskräfte ganz vermieden wird. Das Wesen dieser neuen Anordnung besteht darin, daß die Steuerkräfte nicht direkt die Regelreibfläche verstellen, sondern unter Zwischenschaltung eines Reibscheibengetriebes, deren eine Scheibe durch den Steuerausschlag um ihre Berührungsnormale geschwenkt wird und dadurch die auf der zu regelnden Welle sitzende Gegenscheibe axial verschiebt. Fig 4a zeigt diese Anordnung im Aufriß, Fig. 4b ist eine Draufsicht auf das Reibscheibengetriebe. Auf der Innenwelle 4 sitzt die mit ihr rotierende Reibscheibè 25. Auf ihrem Umfange läuft die um ihre Berührungsnormale n-n schwenkbare Scheibe 26. Die beiden Scheiben 25 und 26 bilden das Reibscheibengetriebe. Durch Schwenken der Scheibe 26 mit einer beliebig kleinen Steuerkraft, die am Hebel 27 angreift, kann die Scheibe 26 aus der Querschnittsebene der Scheibe 25 geschwenkt werden, was eine Axialverschiebung der Scheibe 25 und der Welle 4, also eine Änderung des Reibflächenabstandes, zur Folge hat.
  • Soll die Vorrichtung nach Fig. 4 als Nachsteuervorrichtung für ein Kompensationsmeßgerät dienen, so läßt man die regelnde Kraft an dem Hebel 27 angreifen. Die Kompensation kann durch irgendeine geeignete Gegenkraft, z. B. durch die Fliehkräfte eines Fliehkraftreglers gemäß Fig. I oder 2, erfolgen, wobei die Welle 4 mit der Welle I wieder verschiebbar gekuppelt ist.

Claims (7)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Vorrichtung zum Regeln von Drehgeschwindigkeiten mit Hilfe von Reibungskräften, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibung zwischen den Reibflächen einer axial verschiebbaren Regelscheibe, die sich mit der zu regelnden Welle dreht, und zu ihr parallel liegenden Gegenflächen als Flüssigkeitsreibung erzeugt wird, und daß die Regelung der Drehgeschwindigkeit durch Steuerung des Flächenabstandes erfolgt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zu regelnde Welle einen besonderen Antrieb besitzt und die Regelscheibe als Bremsscheibe dient (Fig. I).
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelscheibe zwischen zwei Gegenflächen angeordnet ist, von denen die eine ruhend ist und die andere fest auf einer besonderen Antriebswelle sitzt (Fig. 2).
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Regelscheibe durch ein Reibscheibengetriebe erfolgt, deren eine Scheibe durch den Steuerausschlag um ihre Berührungsnormale geschwenkt wird und dadurch die auf der zu regelnden Welle sitzende Gegenscheibe axial verschiebt (Fig. 4).
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zu regelnde Welle einen Fliehkraftregler trägt, durch dessen Ausschläge die axiale Verstellung der Regelscheibe erfolgt.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit den steuernden Fl iehkörpern des Fliehkraftreglers Gegenfliehkörper passender Größe und in solcher Anordnung gekuppelt sind, daß die durch die Fliehkörperausschläge entstehenden Änderungen der Steuerkraft sich gegenseitig aufheben (Fig. 3).
  7. 7. Die Benutzung der Vorrichtungen nach Anspruch 1 und den folgenden als Nachsteuereinrichtung für Meßgeräte nach der Kompensationsmethode.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011155817A1 (en) * 2010-06-07 2011-12-15 Idbike B.V. Detector for detecting the direction of rotation of an axle, especially a bicycle pedal axle

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WO2011155817A1 (en) * 2010-06-07 2011-12-15 Idbike B.V. Detector for detecting the direction of rotation of an axle, especially a bicycle pedal axle

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