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Verfahren zur erhöhten Unterdrückung der unterhalb des Durchlaßbereiches
liegenden Schwingungen bei elektrischen Schwingungskreisen Die vorliegende Erfindung
betrifft elektrische Schwingungskreise, die zur Aussiebung von hochfrequenten elektrischenSchwingungen
dienen. Es ist bekannt, bei derartigen Schwingungskreisen eine erhöhte Unterdrückung
von außerhalb des Durchlaßbereiches liegenden Schwingungen dadurch zu erreichen,
daß die Gestalt der Resonanzkurve eines Schwingungskreises durch Erzeugung eines
Minimalpunktes neben dem Maximal-Punkt unsymmetrisch gestaltet wird. Durch Zusammenschaltung
zweier Schwingungskreise mit entgegengesetzt unsymmetrischen Resonanzkurven läßt
sich dann erreichen, daß in der resultierenden Resonanzkurve an jeder Seite des
Maximalpunktes je ein Minimalpunkt auftritt. Die bekannten Schaltungen zur Erzeugung
derartiger unsymmetrischer Einzelresonanzkurven weisen im allgemeinen den Nachteil
auf, daß die Dämpfung im Bereich des gewünschten Frequenzbandes störend vermehrt
und die wirksame Energie vermindert wird und daß sich der Frequenzabstand zwischen
dem Maximal- und Minimalpunkt bei Änderung der Abstimmung stark ändert. Eine der
bekannten Schaltungen, bei welcher der Minimalpunkt in der Resonanzkurve durch die
Serienresonanz eines Parallelresonanzkreises mit einem zusätzlichen Blindwiderstand
hervorgerufen wird, vermeidet im wesentlichen diese Nachteile. Diese Resonanzkurve
steigt aber jenseits des vom Maximal- und.Minimalpunkt eingeschlossenen Frequenzbereiches
sehr stark wieder an, so daß die Trennschärfe des Kreises gegenüber weiter ab vom
Resonanzbereich auftretenden Schwingungen durchaus ungenügend wird. Zur Verminderung
dieses Nachteils ist bereits vorgeschlagen worden, die Serienschaltung von Parallelresonanzkreis
und zusätzlichem Blindwiderstand durch einen weiteren Blindwiderstand zu überbrücken.
Nach
den Erkenntnissen der vorliegenden Erfindung tritt bei induktivem Blndwiderstandsrharakter
der zusätzlichen Blindwiderstände, der besonders geeignet erscheint, den Blindleitwert
für die Ableitung der sonst schwer äbzusiebenden niedrigen Frequenzen (z. B. Langwellfunker)
zu erhöhen, durch eine solche Überbrückung mittels einer weiteren Induktionsspule
nicht nur eine Verteuerung infolge des zusätzlichen Kerns -der neuen Wicklung und
der erforderlichen Abschirmung auf, sondern es werden auch die Kupfer- und Eisenverluste
vermehrt. Durch eine Verminderung des zusätzlichen Aufwandes würde also nicht nur
eine fühlbare Verbilligung in der Herstellung auftreten, viel-.
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' mehr würde sich auch der Wirkungsgrad der ganzen Anordnung heben,
und die Minimal-und Maximalpunkte könnten sich schärfer ausprägen. Die Erfindung
hat sich daher als Aufgabe gestellt, eine Erhöhung des Blindleitwertes des gesamten
Schwingungskreissystems für niedrige Frequenzen (z. B. Langwellfunker) ohne die
Allordnung einer weiteren, zusätzlichen Induktionsspule zu erreichen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß der induktiv ausgebildete
zusätzliche Blindwiderstand mit der Induktion des Parallelresonanzkreises um 18o
° versetzt gekoppelt wird. Durch diese an die Stelle der Überbrückung der Serienschaltung
durch eine weitere Induktion tretende Maßnahme wird ebenfalls bei gleichem Frequenzabstand
zwischen dem Maximal- und Minimalpunkt eine wesentliche Verbesserung des Blindleitwertes
der gesamten Anordnung für die Ableitung der außerhalb des Durchlaßbereiches liegenden
Frequenzen, insbesondere der niedrigen Frequenzen, erzielt, ohne daß die Kupfer-
und Eisenverluste zunehmen, da sich die beiden Selbstinduktionen wenigst,-ns teilweise
aufheben: Im Gegenteil kann der :Aufwand an Kernen und der Raumbedarf vermindert
werden. Jedenfalls wird die Resonanzüberhöhung und Sperrtiefe besser sein als im
Falle der Überbrückung durch eine weitere Induktion. Schließlich tritt eine geringere
oder bei geeigneterWahl der Spulen undKopplung keine Vormagnetisierung eines benutzten
Kernes auf, wenn der Kreis vom Anodenstrom einer Röhre durchflossen wird.
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Nach einer weiteren Erkenntnis der Erfindung wird eine besonders gute
Ausprägung des Minimums erzielt, wenn der Selbstinduktionswert des zusätzlichen
Blindwiderstandes größer ist als derjenige des induktiven Blindwiderstandes des
Parallelresonanzkreises.
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Die Abbildung gibt als Beispiel eine Empfängerschaltung wieder, in
der ein Schwingungskreis nach den Vorschlägen der vorliegenden Erfindung Verwendung
findet. Die zwischen der Antenne z und der Erde :2 auftretende Hochfrequenzspannung
wird über die Spule 3 dem aus der Induktion 4 und der Kapazität 5 gebildeten Schwingungskreis
bekannter Schaltung zugeführt. Die Nutzspannung wird dem Gitter der Röhre 6 mitgeteilt,
welche die Hochfrequenzspannung an den nach den Vorschlägen der Erfindung ausgebildeten
Schwingungskreis 7, 8, 9 verstärkt weitergibt. Die Serienresonanz. des resultierenden
Blindwiderstandes des Parallelresonanzkreises 7, 8 mit der zusätzlichen Spule 9
leitet die Nutzspannung zur Erde ab und erzeugt so einen Minimalpunkt in der Resonanzkurve.
Auf Grund der angedeuteten, um 1800
versetzten Kopplung der Spulen 8 und 9
bildet sich außerdem eine Parallelresonanz des Systems 7, 8, 9 aus, welche die unbehinderte
Weiterleitung der Nutzspannung zur Röhre 1o über den Kondensator 1i bewirkt. Der
so erzielte Maximalpunkt wird an der gewünschten Stelle * der Resonanzkurve mit
Blindwiderstandswerten der Spulen 8 und 9 erreicht, die wesentlich geringer sind
als bei fehlender Kopplung der Spulen 8 und 9, so daß außerhalb des Resonanzbereiches
liegende Frequenzen, insbesondere niedrige Frequenzen (z. B. Langwellfunker), weit
wirksamer zur Erde abgeleitet werden als ohne diese erfindungsgemäßeMaßnahme. Der
nun folgende Schwingungskreis 1a, 13, 14, 15 weist wieder eine Serienschaltung eines
Parallelresonanzkreises 1a, 13 mit einem zusätzlichen Blindwiderstand 14 auf, deren
Serienresonanz infolge des kapazitiven Charakters von 14 einen Minimalpunkt an der
andern Seite vom Maximalpünkt hervorruft wie *der erfindungsgemäß geschaltete Kreis.
Zur Verbesserung des Blindleitwertes für die Ableitung von außer- , halb des Resonanzbereiches
liegenden Frequenzen kann infolge des kapazitiven Charakters von 14 die erfindungsgemäße
Maßnahme nicht Anwendung finden. Die deshalb verwendete bekannte Überbrückung der
Serienschaltung von 12, 13 mit 14 durch den Kondensator 15 ist ja auch bei kapazitiver
Ausbildung der zusätzlichen Blindwiderstände nicht mit wesentlichen zusätzlichen
Verlusten, Kosten oder Raumbedarf behaftet. Die Empfangsfrequenz gelangt nunmehr
nach wirksamer Aussiebung aller außerhalb des Durchlaßbereiches liegenden Frequenzen
zur Röhre 16, die sie gleichrichtet, verstärkt und im Telephon 17 hörbar macht.