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Handknüpfgerät für die Weberei Viele von den in der Weberei bekannten
Handknüpfgerätenslnd mit einem sich drehenden Bindeschnabel, einer Einrichtung zum
gleichmäßigen Abschneiden der überflüssigen Fädenenden und einer Greifeinrichtung
versehen, die sich vom Bindeschnabel weg nach außen bewegt, um den Knoten vom Bindeschnabel
herunter- und festzuziehen.
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Sämtliche Handknüpfgeräte dieserArt sind so ausgebildet, daß dasAbschneiden
der überflüssigen Fädenenden früher erfolgt als zu dem Zeitpunkt, in dem der Knoten
bereits vollständig straff gezogen ist. Infolgedessen ist bei den bekannten Geräten,
nicht damit zu rechnen, daß die überflüssigen Fädenenden stets so abgeschnitten
werden, daß diese Enden immer die gleiche Länge vorn, Knoten aus besitzen. Der Knoten
kann daher verschieden weit von den abgeschnittenen Enden der Fäden zu liegen kommen.
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Zweck der Erfindung ist es nun, ein Handknü pfgerät zu schaffen, bei
dem stets mit Sicherheit erreicht wird, daß die an den geknüpften "Knoten verbleibenden
Fädenenden immer gleich lang sind, und zwar auch darin, wenn das Handknüpfgerät
in ungeschickter Weise gehandhabt wird. .
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Die Erfindung besteht darin, daß zwischen der Greifeinrichtung und
dem Bindeschnabel ein Ständer angeordnet ist, über den hinweg die die beiden Fädenenden
erfassende Greifeinrichtung den Knoten festzieht, und sie besteht weiter darin:,
daß in der Nähe des Ständers zwischen diesem und dem Bindeschnabel eineAbschneidvorrichtung
angeordnet ist, die die überflüssigen Fädenenden nach dem Festziehen des Knotens
in dessen Nähe gleichmäßig abschneidet. Um die Lage des Knotens nach Bedarf genau
bestimmen zu können, ist der Ständer erfindungsgemäß einstellbar und somit .auch
gegenüber der Schneideeinrichtung verstellbar angeordnet.
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Ein Handknüpfgerät entsprechend der Erfindung zeichnet sich gegenüber
bekannten Geräten dieser Gattung dadurch aus, daß auch bei unachtsamer Bedienung
einAbschn.eiden der überflüssigen Fädenenden stets in unmittelbarer Nähe des vollständig
festgezogenen Knotens mit Sicherheit erreicht wird und daß die Fädenenden stets
die gleiche
kurze Länge besitzen. Es lassen sich also vollkommen
gleichmässige Knoten auf diese Weise knüpfen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform
ctL;;,:, gestellt. Es zeigen Fig. i die Draufsicht eines Handknüpf=' gerätes nach
der Erfindung, Fig. 2 die eine Seitenansicht zu Fig. i, Fig. 3 die andere Seitenansicht
des Handknüpfgerätes nach Fig. i, Fig.4 die Vorderansicht des Handknüpfgerätes,
Fig. 5 das Messer ,am Handknüpfgerät, von der Saite gesehen, Fig.6 den Bindeschnabel
mit Welle und Schnecke, Fig. 7 das Zusammenarbeiten von Quadrant und Schnecke, Fig.
8 schematisch die Stellung des Bindeschnabels zur Schneideinrichtung und dem die
Lage des Knotens festlegenden Ständer vor dem Festziehen des Knotens, Fig.9 eine
perspektivische Ansicht der wichtigsten, den Knoten bildenden Teile des Handknüpfgerätes
vor dem Abschneiden der Fädenenden, Fig. io die Seitenansicht eines Quadranten nebst
einstellbarem Kammanschlag, Fig. ii und 12 einen Bindeschnabel mit an dessen beweglichem
Schenkel angebrachtem Messer in perspektivischerDarstellung und in Stirnansicht,
Fig.13 einen einstellbaren Ständer zum Festlegen des Knotens in perspektivischer
Darstellung, Fig. 14 und 15 perspektivische Ansichten von anderen Ausführungsmöglichkeiten
des Handknüpfgerätes nach der Erfindung.
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Das in den Figuren dargestellte Handknüpfgerät besitzt einen Träger
io, an dem der übliche, hier nicht dargestellte Handriemen befestigt ist, sowie
einen Rahmen 1,3; (Fig. 4 und 9), der an dem Träger i o befestigt ist und einen
Drehbolzen 12 für den Quadranten 14 aufweist. Dieser Quadrant 14 ist mit dem üblichen
Daumen- oder Auslösehebel versehen. In Eingriff mit den Zähnen des Quadranten 14
stehen die Gewindegänge der auf der Spindel des Bindeschnabels 18, sitzenden Schnecke
17. Der Bindeschnabel i8. ,ist so angeordnet, daß er während der Drehung der Spindel
durch die Berührung des Schaftteiles des beweglichen Teiles des Schnabels mit den
Wänden der exzentrisch angeordneten Öffnung 19 (Fig.9) in dem vorderen Querarm 2o
des Rahmens 13 geöffnet und geschlossen wird. Auf der bei dem üblichen Halten des
Handknüpfgerätes in der Hand rechts liegenden Seite des Gerätes äst eine am besten
in Fig.3 erkennbare orstfeste Platte 30 starr am Rahmen durch Schrauben 29
befestigt. Eine andere Platte 28 (Fig. i, 4 und 9) ist zwischen der Platte
30 und dem Rahmen für eine waagerechte. Gleitbewegung längs des Rah-;: 1pens
angeordnet. Dieser Platte dienen die e öbenerwähnten Schrauben 2,9 :als Führung.
In der Nähe ihres vorderen Endes ist die Platte oder der Schieber 28 mit zwei Schlitten
33 und 34 zur Aufnahme der Fäden versehen. Der letztere dieser Schlitze ist so angeordnet,
daß er annähernd, wenn sich das Handknüpfgerät in seiner normalen Lage befindet,
mit einem anderen Fadenführungsschlitz 32 in der Platte3o übereinstimmt. Zu einem
sehrfrühen Zeitpunkt im Kreislauf der Arbeitsvorgänge des Handknüpfgerätes wird
der Schieber 28 rückwärts bewegt, um die Fäden zwischen den beiden Platten 28 und
30 festzuklemmen. Diese Bewegung wird durch einen Kurvenschlitz 22 im Quadranten
14 erzeugt, der auf eine Rolle einwirkt. Diese Rolle sitzt an einem Hebel
26, der am Rahmen angelenkt, mit seinem oberen Ende in einen Schlitz 27 eines
einwärts gebogenen und gabelförmigen Vorsprunges hineinragt. Dieser Vorsprung erstreckt
sich abwärts vom Schieber 28. An der gegenüberliegenden Seite des Rahmens wird ein
Arm 36 parallel zu den Platten 28 und 30 getragen. Dieser Arm ist drehbar
um einen Zapfen oder Bolzen 37 gelagert, um auf den Schnabel des Handknüpfgerätes
hin und von dem Schnabel fort schwingen zu können. Normalerweise wird der Arm in
der inneren Endlage seiner Bewegung durch eine Schraubenfeder 38 (Fig. 3) gehalten.
Dieser Arm trägt -auch Fädenklemmglieder. Ein Schieber 45 ist so angeordnet, daß
er längs der inneren Seitenfläche des Armes 36 hin und her beweglich ist. Er besitzt
einen aufwärts gerichteten Teil 45' (Fig. i und 2), der teilweise vom Hauptkörper
des Schiebers durch tiefe Schlitze getrennt ist, die mit 5o und 47 bezeichnet sind.
Das äußerste vordere Ende des Armes 36 ist rechtwinklig abgebogen (Fig. 2 und 4).
An der Vorderfläche dieses winkelförmig abgebogenen Teiles ist eine abwärts gebogene
Feder 6o befestigt, die sich in die Nut 47 hineinerstreckt. Der abwärts gebogene
Teil der Feder 6o liegt etwas entfernt von der vorderen Kante des Teiles 45, so
daß ein Schlitz 47' (Fig.2) zwischen diesen Teilen geschaffen ist, in den der Faden
eingeführt werdenkann. Ein anderer starr an der Seitenfläche desArmes36 befestigter
Teil 61 (Fig.2) aus federndem Metall ist mit einem sich abwärts erstreckenden federnden
Teil 62 versehen, der in der Nut 5o liegt, aber normalerweise etwas von der
rückwärtigen Kante dieser Nut absteht. Am Quadranten 14 wirkt, wenn er vonHand verschwenktwird,
ein innerer Daumen durch den Hebel 53 (Fig. 2) und
durch den Stift
51, der mit dem Hebel 53 in Eingriff steht, derart, daß der Schieber 45 vorwärts
bewegt wird. Diese Bewegung dient zum Schließen der Schlitze 5o und 4.7, also zum
Klemmen der vorher in diese Schlitze eingelegten Fäden oder Garne. Zu einem späteren
Zeitpunkt der Schwingbewegung des Quadranten gelangt der Daumen 23 in Eingriff mit
der Rolle 52' (Fig. 3), die von der Verlängerung 52 des Schiebers 45 getragen
wird, und schwingt den Arin 26 zusammen mit den an diesem befestigten Teilen auswärts
vom Schnabel fort. Diese Bewegung wird fortgesetzt, bis sie durch den Eingriff des
starr am Rahmen 36 befestigten Fingers 63 (Fig. i) mit dem rückwärtigen Querstück
des Rahmens 13 angehalten wird.
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Es wird nochmals betont, daß Handknüpfgeräte der vorstehend beschriebenen
Art im wesentlichen als sog. Cook-Knoten bekannt sind.
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Soweit diebloßenArbeitsgänge desKnotenknüpfens in Frage kommen, arbeitet
das Handknüpfgerät nach der Erfindung ähnlich diesen bekannten Cook-Knotern. Die
beiden zusammenzuknüpfenden Fäden werden zunächst quer von links nach rechts über
das Handknüpfgerät geführt (Fig.4), wobei der vordere Faden in die Schlitze 4.7
und 3g, der hintere Faden dagegen in .die Schlitze 5o und 32 eingeführt wird (Fig.
2 und 3). Die beiden Hörner 3-5 und 64., die ein Stück mit dem Schieber 28 bilden,
unterstützen das Einführen der Fäden in die richtigen Schlitze auf der rechten Seite
des Handknüpfgerätes und das Abwärtsführen auf den Hals des Schnabels, der sich
in diesem Augenblick in einer senkrechten Lage befindet. Während der ersten Umdrehung
des Schnabels werden beide Schieber28und45 vorwärtsbewegt, wobei sie die Fäden auf
entgegengesetzten Seiten des Schnabelsfestklemmen. DieweitereBewegung des O_uadranten
bewirkt dann die weitere Drehung des Schnabels zum Vollenden des Knotens. Ziemlich
am Ende derganzen Knüpfarbeit wird der Arm 36 auswärts geschwungen, um den Knoten
straff zu ziehen bzw. zu spannen und ihn vom Schnabel herunterzuziehen. Alles das
ist bekannt und findet auch beim Cook-Knoter statt. Bei diesem sowohl wie bei allen
anderen Handknüpfgeräten jedoch ist keine wirksame Kontrolle der Stellung, die der
Knoten am Ende einnehmen wird, sowie des Abstandes des eigentlichen Knotens von
den Schneidegliedern möglich. Ein Faden wird immer in dem Schnabel geschnitten,
und das Ende wird gehalten, während der Knoten festgezogen wird. Das andere Fadenende
wird während dieses Festziehens oder Spannens geschnitten. Die Schlingen im Knoten
werden so frei, um sich längs des Fadens gegen den einen oder den anderen Klemmpunkt
zu bewegen, nachdem mindestens ein Faden zerschnitten ist und während der Knoten
festgezogen wird. Infolgedessen besteht bei den früheren Handknüpfgeräten, soweit
dies bekanntgeworden ist, keine Möglichkeit der Vorherbestimmung oder Kontrolle
der Länge der abgeschnittenen Fadenenden.
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Die Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von diesen früherenAusbildungen
dadurch, daß sie eine derartige Kontrolle gewährleistet. Bei dem auf der Zeichnung
dargestellten. Handknüpfgerät wird der Knoten in einer vorherbestimmten Lage geknüpft,
gespannt und festgelegt. Dann werden die zur Knotenbildung benutztenFäden in einem
vorher bestimmten Abstand vom Knoten abgeschnitten. Dieser Abstand kann sehr kurz
gemacht werden, so daß der fertige Knoten einem handgeknüpften Knoten nahekommt
und vor allem immer dasselbe Aussehen hat.
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Bei dem Handknüpfgerät nach der Erfindung besitzt die den Knoten festlegende
Einrichtung einen Ständer 65, der am besten in Fig. 9 ersichtlich ist, aber auch
in verschiedenen anderen Figuren dargestellt ist. Dieser Ständer 65 besteht .aus
einem aufrecht stehenden Teil, -der unmittelbar in Linie zwischen dem Schlitz 5o
und dem Schnabel angeordnet ist, und einem U-förmig gestalteten Fußteil
65', von dem ein Arm mittels einer Schraube 66 (Fig. 4) an der vorderen Verlängerung
a eines der Teile des Rahmens 13 befestigt ist. Dieser Ständer 6,5 wird infolgedessen
in einer festen, aber einstellbarenLage zwischen dem Schnabel und dem vorderen Teil
des schwenkbaren Armes 36 gehalten. Beim Einziehen der zu verknotenden Fäden in
das Handknüpfgerät gleitet der rückwärtigeFaden abwärts längs des oberenTeiles des
Ständers und kommt auf die Schulter b (Fig. 2 und 9) des Ständers zu liegen. Nachdem
der Knoten geknüpft und der hintere Faden in dem Schnabel abgeschnitten ist (Fig.
8), wird dieses abgeschnittene Ende y noch durch den Schnabel gehalten, während
der Arm 36 fortschwingt. Der Knoten wird anfänglich durch den Zug gespannt, der
auf die vorderen Fadenenden x durch die Teile ausgeübt wird, die iihn in dem Schlitz
47 fassen, während das Ende des hinteren Fadens noch durch den Sehnabel gehalten
wird. Es ist jedoch auch noch einige Spannung vorhasiden, die auf die beiden Fäden
w und z durch Einklemmen bzw. Hineindrücken des letzteren in den Schlitz 313
(Fig. 9) und des ersteren in den Schlitz 50 ausgeübt wird. Diese Spannung
gestattet ein kontrollierbares Gleiten oder Rutschen der Fäden. Während der Bewegung
des Armes vom Schnabel weg
wird der Knoten vom Schnabel abgezogen
und gespannt, wie oben beschrieben, und die beiden Fadenenden w und x, die
beibehalten werden und jetzt miteinander verknotet sind, werden um den Ständer 65
herum erfaßt und angezogen. Diese Wirkung, zusammen mit dem Zug auf den Knoten k,
der durch den Schnabel und die Teile ausgeübt wird, die den Faden x in dem Schlitz
q:7 erfassen, bringt den Knoten gegen den Ständer 65 und bewirkt seine Anlage im
wesentlichen gegen die vordere Kante dieses Ständers, wie dies in den Figuren 8
und g gezeigt ist. In beiden Figuren ist der Knoten in geringer Entfernung vom Ständer
65 in einer solchen Lage dargestellt, die er einnimmt, bevor er vollständig ausgezogen
ist. In Fig.8 sind die Abstände zwischen dein Ständer 65 und dem Schnabel etwas
übertrieben gezeichnet. Während die Teile in dieser Lage zueinander gehalten werden,
werden die Fäden y und z zwischen dem Ständer 65 und dem Schnabel durchgeschnitten.
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Die Scherenklingen oder die Messer 70 und 71 werden von einem Schieber
67 getragen (Fig. i und 5), dem zwei in den Rahmen 13 eingeschraubte Schrauben 68
als Führung dienen. Die eine Messerklinge 7o ist starr am Schieber 67 befestigt,
während die andere Klinge 7, um dem Zapfen 72 schwenkbar ist, der vom Schieber
67 getragen wird. Beide Klingen sind geschlitzt, um einen im vorderen Ende der Rahmenverlängerung
a' befestigten Stift 73 aufzunehmen. Es ergibt sich aus der Fig. 5, daß sich die
Klinge 70, wenn sich der Schieber67 nach rechts bewegt, mit diesem bewegen wird
und die Klinge 71 durch den Stift 73 in einer Richtung, entgegengeset,zt zur Richtung
der Uhrzeigerbewegung, verschwenkt wird, bis ihre Schneide die Kante der Schneide
7o scherenartig übergreift.
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Diese gegenseitige Bewegung der Schneiden 7o und 71 wird durch den
Quadranten, 14. bewirkt, andern einAnschlag 74 (Fig.3rund5) mittels einer Schraube
75 einstellbar befestigt ist. Der Anschlag 74 ist so angeordnet, daß er in
Eingriff mit einem Arm 76 gelangt, der einen Teil des Schiebers 67 bildet und sich
unterhalb der Schnecke 17 des Bindeschnabels in den Schlitz des Quadranten hineinerstreckt
(Fig. i und 5). Da der Anschlag 74 verstellbar am Ouadranten 14, befestigt ist,
läßt sich der Zeitpunkt seines Auftreffens auf den am Schieber 67 vorgesehenen Arm
76, der die Schneidevorrichtung 70, 71 in Tätigkeit setzt, genau bestimmen.
Eine zwischen dem Rahmen des Handknüpfgeräts und dem Arm 76 ausgespannte Feder 77
(Fig. i) behält den Schieber 67 nachgiebig in seiner Ausgangsstellung. Das Abschneiden
erfolgt, während sich der Bindeschnabel in seiner waagerechten Lage (Fig.9) und
mit seiner Spitze in größter Nähe der Schneiden 7o und 71 befindet. Wie eben erklärt,
erfordert diesesAbschneiden die Vorwärtsbewegung des -Schiebers 67. Um das Verhältnis
zwischen dem Bindeschnabel und der Schneidvorrichtungaufrechtzuerhalten, ist der
Schnabelschaft oder die Schnabelschnecke mit einem Ring 78 ausgerüstet (Fig.1, 6
und 7),
der mit einer 'Anschlagschulter So versehen ist. Diese Anschlagschulter
8o gelangt, wenn der Bindeschnabel um den gewünschten Winkel gedreht und in dieLage
entsprechend Fig. g gelangt ist, nachdem er etwas mehr als zwei Umrehungen ausgeführt
hat, mit einem am Quadranten 1.4 befindlichen Vorsprung 81 (Fig. 5) in Eingriff
und verhindert so mit Sicherheit eine weitere Drehung des Bindeschnabels. Dieser
Eingriff findet statt, während sich der Schieber 67 vorwärts bewegt und nachdem
sich jener Teil der vorderen Kante der Schneide 70, der sich in waagerecht-er Linie
mit der Achse des Schnabels befindet, in dieselbe senkrechteEbene mit dem Schnabel
bewegt hat. Demgemäß wird der Schnabel gemeinsam mit dem Messer infolge des Angriffs
der Zähne 16 des Quadranten 14. an der Schnecke 17 des Bindeschnabels unter gleichzeitigem
Zusammenwirken der Schulter 8o mit dem Teil 81 des Ouadranten vorwärts bewegt. Gewöhnlich
sind die Teile so gesteuert, daß die überflüssigenTeile derFäden, die vom Knoten
zum Schnabel und zum Schlitz 33 verlaufen, durch das Messer 70, 71 während dieser
zusätzlichen Bewegung abgeschnitten werden.
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Nach der Freigabe des Daumenhebels i i und der Rückkehr des Quadranten
.in seine Anfangslage unter dem Einfluß der Feder 21 (Fig. 3) gleitet die Schnabelschraube
17 zuerst rückwärts in ihre Normallage infolge der Wirkung der Feder 82 (Fig. i),
dann erst macht sie eine Rückwärtsdrehung in ihre Anfangslage.- Um die Schnabelschraube
17 an einer Vorwärtsbewegung zu hindern, ehe die Schulter 8o in Eingriff mit dem
Teil 81 des Ouadranten gelangt, ist eine Klinke83 (Fig.2 und3) drehbar amRahmen
unmittelbar unter dem hinteren Ende des Schaftes drehbar befestigt und mit einer
Schulter84 (Fig. 3) versehen, um mit einem Ring 85 auf dem Schaft der Schnabelschraube
inEingriff zu gelangen. Der Ring 85 sitzt frei auf dem Schaft, wird abergegen eine
axialeBewegung festgehalten. Eine Feder 86 wirkt auf die Klinke 83, um sie in der
wirksamen Lage zu erhalten. Wenn der Teil 81 des Ouadranten 1.4 in die Lage kommt;
in der er mit der Schulter 8o in Eingriff gelangt, stößt ein anderer Teil
87 des Quadranten 14 gegen den unteren Rand der
Klinke 83
und verschwenkt die Klinke auf ihrem Zapfen weit genug, um die Schulter 84 vom Ring
85 zu lösen, wodurch der Schnabelschraubenschaft freigegeben wird und der Schaft
die Möglichkeit erhält, in der oben beschriebenen Art und Weise vorwärts zu gleiten.
Während dieser Bewegung gleitet der daumenförmig gestaltete Rand des Schwanzstückes
z87 des Schnabelmessers 187 längs der Wandung der exzentrischen Öffnung i', in der
er sich dreht, und gibt diesem Messer eine zusätzliche Schließbewegung.
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Während der Drehung des Schnabels zum Zwecke der Knotenbildung wird
der am weitesten rückwärts liegende Faden um den Schnabel geschlungen. Um das Lösen
dieser Schlinge vom Schnabel zu erleichtern, ist die rückwärtige Kante dieses beweglichen
Teiles abgeschrägt oder abgerundet, wie dies bei c in Fig. 8 ersichtlich ist. Ein
Kurvenstück 86 (Feg. 8 und 9) ist unmittelbar neben dem Umdrehungsweg des Bindeschnabels
angeordnet. Dieses Kurvenstück besteht aus einem gepreßten Metallstück, das über
den Rand des ortsfesten Teiles zo geschnappt ist (Fig. 4 und 9). Die äußerste vordere
Kante des Kurvenstückes 86, die in , dem Zwischenraum zwischen dem Schnabel und
dem Ständer 65 liegt, ragt um ein geringes über die senkrechte Ebene der Ecke d
(Fig.8) am Schnabelschneidmesser vor. Infolgedessen arbeitet, wenn sich der Bindeschnabel
dreht, diese Kurvenstückkante auf denhinterengespannten Faden, um die Schlinge über
den Punkt d des Schnabelmessers zu treiben, und bewegt den Faden auf die geneigte
Oberfläche c, wo der Zug auf den Faden alsdann das Abwerfen der Schlinge vom Schnabel
bewirkt. Diese Anordnung ermöglicht, daß sich der Faden um den Fußteil des Schnabels
anstatt um den Schaft der Schnabelschraube herumwickelt.
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Im wesentlichen dasselbe Ergebnis kann dadurch erzielt werden, daß
man den beweglichen Teil des Schnabels mit einem Kurvenstück nebst Messer 187 versieht,
-wie dies in den Figuren ix -und 12 gezeigt ist. Dieser Teil 187 erzwingt dann das
Abwerfen der Schlinge in der oben beschriebenen Art und Weise. Der Ständer 65 mit
seiner senkrechten Kante zum Führen des hinteren Fadens und mit seiner Schulter
b zum Begrenzen der Höhe, auf die der Faden herabfallen kann, unterstützt auch die
Arbeitsweise, indem er dieHandhabung und das Festlegen des Fadens während der Knüpfarbeit
kontrolliert. Es wirddarauf hingewiesen, daß bei einemHandknüpfgerät nach der Erfindung
der Knoten hergestellt, dicht gezogen und festgelegt wird, bevor die überflüssigen
Fädenenden, die in Fig. 9 rechts vom Knoten liegen, zerschnitten werden. Diese Fädenenden
werden dann an einem Punkt abgeschnitten, der in der Nähe des Knotens, aber zwischen
diesem und dem Schnabel liegt. Die Fäden und der Knoten werden auch unter bestimmter
Kontrolle während dieser Arbeitsvorgänge gehalten. So sind die Längen der abgeschnittenen
Enden oder Schwanzenden, die an dem Knoten belassen werden, genau bestimmt. Durch
Einstellen des Messers seitlich auf den Ständer 65 zu oder vom Ständer 65 fort,
durch die VerwendungvonBlechzwischenlagen zwischen dem Rahmen und dem Messer oder
seinem Unterstützungsschieber können die Längen der Fädenenden eingestellt werden,
je nachdem dies gewünscht wird. Der Ständer 65 kann seitlich auf die Schere 70,
71 zu oder von der Schere 70, 71 weg eingestellt werden, um denselben Zweck zu erreichen.
In jedem Falle wirkt der Ständer65 wie eineLehre und dient zum Messen des Abstandes
zwischen dem straffen Knoten und der Schere 70, 71. Die Fäden, die beibehalten werden,
sind um diesen Ständer geführt, während die überflüssigen Fäden oder diejenigen,
die abzuschneiden sind, auf der entgegengesetzten Seite des Knotens liegen. In dieser
Art und Weise ist durch die Erfindung ein Handknüpfgerät geschaffen, das einen Knoten
mit kurzen gleichmäßigen Fädenenden herzustellen ermöglicht.
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Um den Ständer 65 seitlich einzustellen, kann er aus zwei Stücken
angefertigt sein (Feg. 13). Von den beiden Stücken überlappt das eine das andere
amFußende des Ständers, und sie sind zusammen durch die Schrauben-und Schlitzverbindung
93 miteinander verbunden. EineVorwärts-undRückwärtseinstellung dieses Ständers kann
dadurch bewirkt werden, daß die Schraube 65 gelöst wird und der Ständer auf dem
Schaft dieser Schraube in die gewünschte Lage geschwenkt wird, worauf die Schraube
66 wieder 'angezogen wird. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die Breite des Ständers
an der Stelle, an der die Fäden ihn teilweise umgeben, genügend sein muß, um das
freigegebene Ende aufzunehmen, wenn der Knoten vom Schnabel abgleitet. Dieses freie
Ende hat im wesentlichen die Länge einer Windung oder einer Schlinge des um den
Fuß des Schnabels geschlungenen Fadens. Diese Schlinge wird freigegeben, «renn der
Knoten vorn Schnabel abgezogen wird.
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Während einige der Vorteile der Erfindung erzielt werden können, wenn
der Ständer nicht vorhanden ist, bildet nichtsdestoweniger dieser Ständer eine großeUnterstützung
beim Festlegen des Knotens und infolgedessen beim Vorherbestimmen der Länge der
Schwanzfäden, die am Knoten gelassen werden. Es muß auch darauf leingewiesen werden,
daß der durch den Schnabel gehaltene Faden zweimal
geschnitten
wird, wobei das erste Schneiden durch den Schnäbel ausgeführt wird, um eineStörung
beimKnotenbildenzuverhindern. Das zweiteZerschneidenwird durch die Schere oder das
Messer 70, 71 zu dem Zweck des Abschneidens beider Enden y und z (Fig.8) in dem
gewünschten Abstand vom Knoten k ausgeführt.
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Es ist zuweilen wünschenswert, daß man imstande ist, die Steuerung
der Auswärtsbewegung des schwingenden Armes 36 mit Bezug auf andere Stufen des Arbeitsspieles
einzustellen. Dies kann dadurch bewirkt werden, daß man den Daumen 23 vom Quadranten
14. trennt und an einem Teil befestigt, der gegenüber dem Quadranten 14 einstellbar
ist. Eine derartige Ausbildung ist in Fig. io dargestsllt, in der ein Hebel go am
Quadranten befestigt ist und einen daumenartigenAnschlag 23' trägt, der dazu bestimmt
ist, dieselben Wirkungen wie derDaum.en2'3 hervorzurufen. Der Hebel 9o sitzt einstellbar
auf dem Drehzapfen 12, um den der Quadrant 14 schwingt, und ist mit einem Schlitz
9i versehen, der in einer -Krümmung um diesen Zapfen i2 verläuft und zur Aufnahme
einer Befestigungsschraube 92 für den Hebel 9o dient. Infolge der beschriebenen
Anordnung kann der daumenförmige Ansatz 23' eine versrhiedeneLage am OOuadranten
einnehmen..
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Vorzugsweise ist derAbzug- oder Daumenhebel ii am Quadranten 14. mittels
einer Schraube 94. (Fig. 2 und 3) befestigt, so daß der Daumenhebel i i waagerecht
zum Quadranten eingestellt werden kann. Dies ist von Vorteil, um den verschiedenen
Bedienungspersonen zu gestatten, denDaumenhebel indie für ihrenGebrauchpassendsteLagezubrin.gen.
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Die Erfindung ist außerdem bei anderen Handknüpfgeräten als bei der
besonderen Art von Handknüpfgeräten, von der vorstehend ausgegangen ist, verwendbar.
So werden z. B. bei einer Ausbildungsform des Handknüpfgerätes, wie dies @in Fig.
14 dargestellt ist, zwei Schnäbel 95 verwendet. Die beiden überflüssigen Fädenenden
-,verden durch diese Schnäbel 95 abgeschnitten. Der Knoten wird hierauf durch
die Auswärtsbewegung des Armes 96 angezogen und gespannt. Messer7o' und 71' (Fig.
14) können angeordnet werden, um die überflüssigen Fädenenden zwischen dem Knoten
und den Schnäbeln 95 abzutrennen. Wenn es gewünscht wird, kann auch ein Ständer
65' bei der beschriebenen und dargestellten Vorrichtung angebracht werden, um das
Festlegen des Knotens wie bei dem in den anderen Figuren dargestellten Handknüpfgerät
zu unterstützen.
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Eine weitere Verwendung der Erfindung zeigt die Fig. 15. Bei dieser
Ausführungsform wird der den Faden anziehende Arm 97 zur linken Seite des Bindeschnabels
hinüber-, gelegt. Wenn er die Fäden anzieht und den Knoten spannt und während das
ei,pzelne abgeschnittene Ende noch in dem Schnabel gehalten wird, werden die Messerschneiden
98 und 99, gegeneinanderbewegt, um die überflüssigen Fädenenden gerade unter demKnoten
abzuschneiden. Wiedargestellt, ist dieMesserschneide 98 dieser Messer starr an einer
Stange ioo befestigt, die rückwärts und vorwärts im Handknüpfgerät gleitet und so
angeordnetist, daßsiedurch einenderZinken ioi des Fingerhebels vorwärts bewegt wird.
Beide Messerschneiden werden mit dem Schieber nach vorn mitgenommen, und die drehbare
Messerschneide 99 steht mit einem ortsfesten Stift zog in Eingriff, der dazu dient,
dieses Messei- in dieAbschneidelage nach dem gegenüberliegenden Messer hin zu verschwenken.
Ein ortsfester Daumen 103 gelangt mit der Messerschneide 99 beider Rückwärtsbewegung
der Schere in Eingriff, um sie zu öffnen: zum Zurückbewegen des Schiebers ioo und
der Schere dient .eine Feder io-..