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Fördervorrichtung für Papier- und Zellstoffbahnentrockner Nasse Papier-
und Zellstoffbahnen, die bei der Trocknung stark einschrumpfen, werden so getrocknet,
daß sie in ,einer Vorrichtun @ zum Trocknen auf übereinander angeordneten Trag-
oder Förderbändern lose aufliegen und von einem Band auf das andere gleiten.
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Es ist hierbei .erforderlich, die Umlaufgeschwindigkeit der Bänder
von oben nach unten verschieden zu gestalten, weil die Papier- und Zellstoffbahnen
durch die Schrumpfung kürzer werden, weshalb das zweite Band von oben langsamer
als das obersteound das dritte Band langsamer als das zweite laufen muß, stets um
den Unterschied, den die Längsschrumpfung der Bahn ausmacht.
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Es ist bereits bekannt, diese Umlaufgeschwindigkeit durch Tänzerwalzen
zu regeln, die mittels Widerständen die Umlaufgeschwindigkeit der Elektromotoren
beeinflussen. Die Förderbänder sind an den Umkehrstellen noch zusätzlich mit Zugwalzen
versehen, die nach dem Stillsetzen der Förderbänder die Stoffbahn ziehen.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Zupvalzen pendelnd aufzuhängen,
so daß sie selbst die Umlaufgeschwindigkeit der Elektromotoren beeinflussen, wodurch
die Tänzerwalzen wegfallen können. Diese Maßnahme bringt den Vorteil mit sich, daß
die leicht zerreißbaren Papier- und Zellstoffbahnen nun nicht mehr zusätzlich durch
diese Tänzerwalzen belastet werden, was ein Reißen der Bahn begünstigen würde.
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Aber auch dieses Pendeln der Tänzerwalzen stellt immer noch eine Belastung
der Bahnen dar, die, vor allem auf den obersten, Förderbändern, wo die Bahnen noch
nicht die genügende Festigkeit haben, nachteilig ist.
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Zweck der Erfindung ist nun, neben der Beseitigung der Tänzenvalzen
schon von vornherein zwangsläufig die Umfangsgeschwindigkeit
jedes
folgenden Förderbandes um .so viel zu verringern, wie die Längsschrumpfung der Bahn
auf dem vorhergehenden Förderband ausmacht.
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Die Erfindung besteht darin, daß die bekannten Zugwalzen ihren Antrieb
von dem jeweils folgenden Förderband über eine Stirnradübersetzung erhalten. Die
Zugwalzen erhalten also ihren Antrieb von dem jeweils folgenden Förderband, dessen
Antrieb unter der Wirkung einer Friktion steht,. die bei Längsspannung der Stoffbahn
infolge Schrumpfens schleift und dadurch den Antrieb unwirksam macht, bis die Spannung
ausgeglichen ist, so daß die Zugwalzen die Umfangsgeschwindigkeit erhalten, die
bereits um die Längsschrumpfung der Bahn _ auf dem vorhergehenden Förderband verringert
ist.
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Es ist bereits bei Maschinen zum Mercerisieren von Kettgarnen, Geweben
oder ähnlichem Textilgut unter Anwendung von angetriebenen, mit verschiedener Geschwindigkeit
umlaufenden Streckwalzen für das Durchführen der Ware durch die einzelnen Behandlungsbottiche
bekannt, zwischen den einzelnen Walzen mit der gemeinsamen Antriebswelle Reibungsantriebs-
oder Kegelräder mit Reibungskupplungen zwischenzuschalten.
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Die Verwendung eines solchen bei Fördervorrichtungen in Trocknern
für Papier- und Zellstoffbahnen bisher nicht bekanntgewordenen Antriebes mit Reibungskupplungen
ist gerade bei der Vorrichtung nach der Erfindung wegen ihrer Vorzüge bezüglich
der schonenden und spannungsfreien Behandlung der Papier- und Zellstoffbahnen von
großer Bedeutung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen
Abb. r eine Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung mit mehreren übereinanderliegenden
Bändern, Abb, a eine teilweise Draufsicht zu Abb, 1, Abb.3 und q. Einzelheiten.
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Die Förderbänder B1, B2 und B3 bestehen aus den seitlichen Kettenführungen
I<, die über die Breite der Vorrichtung durch die Stäbe S verbunden sind. Auf
den Stäben liegt die Stoffbahn Z auf. Jeweils am übertrittsende der Stoffbahn von
einem Förderband auf das andere -befindet sich eine der Zugwalzen W1, W2 und W3,
die durch die Stirnradübersetzung von dem folgenden Förderband ihren Antrieb erhält.
So erhält z. B. die Zugwalze W, von dem Förderband B2 und W2 von B3 ihren Antrieb.
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Hierdurch entspricht die Geschwindigkeit der ZugZvalzen immer der
des folgenden Förderbandes. Da der Antrieb hierbei von den Antriebswellen R über
eine Kegelradübers,etzungM,H geleitet wird, welche gemäß Abb. z und q. mit einer
Reibungskupplung N, P, U versehen ist, die bei ,erhöhten Schrumpfungen der
Stoffbahn Z schleift und demzufolge den Antrieb so lange unwirksam macht, bis die
Stoffbahn wieder unter normaler Spannung läuft, so regelt demnach die Stoffbahn
selbst die Geschwindigkeit des folgenden Förderbandes B2 über die Zugwalze W1 und
über den Friktionsantrieb N, H entsprechend der Schrumpfung auf dem vorhergehenden
Förderband B1, so daß die Zugwalze von dem folgenden Förderband die Geschwindigkeit
erhält, welche stets um den Unterschied geringer ist, den die Schrumpfung der Stoffbahn
auf dem vorhergehenden Förderband ausmacht. Hierdurch wird der Vorteil erzielt,
daß sich die Umlaufgeschwindigkeit der :einzelnen übereinanderliegenden Förderbänder
stets um die eintretende Schrumpfung der Stoffbahn auf den vorhergehenden Bändern
verringert.
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In Trocknern ist im allgemeinen sehr wenig Platz zur Verfügung. Aus
diesem Grunde wurde die Friktion in das Kegelrad H eingebaut. Zu diesem Zweck ist
eine Reibscheibe N fest auf der Kegelradwelle O vorgesehen, die auf die zwischen
dem Kegelrad H und dem Nachstellteller U vorgesehene Reibfläche P wirkt. Wenn nun
ein Förderband gelegentlich langsamer läuft, wird der Stofbahntran#;port plötzlich
auf die Zugwalze verlagert, über die die Stoffbahn nun weitergezogen wird. Diese
plötzliche Transportverlagerung .erfolgt natürlich ruckartig, was ein Reißen der
Stoffbahn verursachen kann. Um diesen Übergang elastisch zu gestalten, ist, wie
die Abb. a und 3 zeigen, an einem Rad der Übersetzung I eine Klauen- bzw. Ratschenkupplung
V vorgesehen, die bei der ruckartigen Transportverlagerung überschnappt und somit
die Zugbeanspruchung der Stoffbahn hierbei normal hält. Die Stoffbahn läuft nun
ruhig weiter und schleift hier über das langsamer laufende Förderband, das zu diesem
Zweck noch mit den Tragwalzen L ausgerüstet sein kann, durch die die Reibung zwischen
Stoffbahn und Kette auf ein Mindestmaß beschränkt wird, weil die Stoffbahn auf den
Tragwalzen L, abrollen kann.
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Es empfiehlt sich, die Ratschenkupplungen zusätzlich noch mit einer
Signalvorrichtung zu versehen, die ein langsameres Laufen anzeigt.
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Da die Geschwindigkeit jedes einzelnen Förderbandes bzw. dessen Kette
von Anfang bis zu Ende in sich gleich ist, kann das Verhältnis der Stirnradübersetzung
I so gewählt werden, da-ß die Umlaufgeschwindigkeit
der Stoffbahn
jeweils am Anfang etwas schneller ist als die des ankommenden För derband-es, damit
sich die Stoffbahn auf der ersten Hälfte der Bänder lose bzw. wellig auflegt, um
sich in der zweiten Hälfte des Förderbandes ausgleichen zu können.