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Flachtrockner für schrumpfende Stoffbahnen Die elektrisch gesteuerte
Umleitvorrichtung für die Stoffbahn in Etagentrocknern gemäß Patent 701 317
besteht im wesentlichen darin, daß bei Trocknern mit die Stoffbahn in kurzen Hängefalten
tragenden Förderern als Steuermittel für die Regelung der Geschwindigkeit des Stoffabzuges
und des jeweils folgenden Förderers ein an einem Drehpunkt schwenkbar aufgehängter
Fühler angeordnet ist, an dem die Stoffbahn entlang gezogen wird, wobei der Ausschlag
des Fühlers in der einen Richtung den Längungsausgleich und der Ausschlag in der
anderen den Schrumpfungsausgleich herbeiführt, oder daß als Fühler ein die nach
oben laufende Bahn von beiden Seiten erfassendes Walzenpaar oder ein gleichwertiges
Mittel, z. B: ein Führungsleistenpaar, angeordnet ist.
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Zugwalzen, die mit den nachfolgenden Förderern gekuppelt sind, ziehen
die Stoffbahn nach oben und führen sie dem tiefer liegenden Förderband geordnet
zu. Die Falten werden wieder in der normalen Größe zwischen die Ouerstäbe der Förderer
gelegt, die sie vor der Schrumpfung hatten.
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Das Hochziehen der Stoffbahn kann nun aus verschiedenen Gründen unvorteilhaft
sein. Es gibt Stoffbahnen, die beim Beginn und bis zu einem gewissen Zeitpunkt des
Trocknungsprozesses zufolge ihrer geringen Festigkeit nur schwach zusammengehalten
werden, so daß sie eine Überführung der Stoffbahn
nach oben über
die Zug- und Leitrollen nicht aushalten.
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Zum anderen ist auch oft eine gedrängtere Bauart der Umleitvorrichtung
erforderlich, weil, besonders bei einer größeren Anzahl übereinanderliegender Förderbänder,
die Gesamtanlage zu hoch wird, wenn die zu trocknende Bahn durch oberhalb der Förderer
angeordnete Zugwalzen nach oben gezogen wird.
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Außerdem ist es erwünscht, die Stoffbahn möglichst rasch dem nächsten
Förderband zuzuführen, weil hier die Bahn eine für den Trocknungsprozeß günstigere
Lage einnimmt als wenn sie in horizontaler bzw. vertikaler Lage weitläufig über
die Zug- und Leitrollen der Umleitvorrichtung geführt wird.
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Will man, bedingt durch die verschiedenen zu trocknenden Stoffarten,
die an sich kurzen Hängefalten entsprechend größer bzw. kleiner wählen und zu Beginn
der Trocknung entsprechend einlegen, dann muß diese jeweils erforderlicheHängefaltenlänge
auch durch die U mleitvorrichtung entsprechend geregelt werden, derart, daß die
Zugwalzen, entsprechend schneller oder langsamer laufend, größere bzw. kleinere
Hängefalten glattziehen.
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Endlich ist es erwünscht und vorteilhafter, wenn beim Reißen der Stoffbahn,
welches auch bei der vorsichtigsten Behandlung der Bahn durch irgendeine Störung
immer möglich sein kann, die Gesamtanlage nicht außer Betrieb gesetzt zu werden
braucht.
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Nach Kenntnis der vorliegenden Bedürfnisse ergaben sich nachstehende
Aufgaben, die durch die Erfindung gelöst werden sollen.
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Die Stoffbahn muß bei Anwendung der Umleitvorrichtung Mach Möglichkeit
ihre nor= male Lage auf den! Förderband behalten, damit nicht das Eigengewicht der
Stoffbahn ihren Zusammenhalt beim Hochziehen von dem Förderer ungünstig beeinflußt.
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Die Elemente der C mleitvorrichtung sind in bedrängter Form so anzuordnen,
daß nicht die Abmessungen der Gesamtanlage, auch besonders bezüglich ihrer Höhe,
zu groß werden, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß sie im Sinne der normalen
Lage und der normalen Laufrichtung der Bahn wirksam sein müssen. Außerdem muß das
Abziehen der Stoffbahn von den O_uerstäben der Förderer möglichst zwanglos erfolgen,
d. h. der Förderer muß die Stoffbahn zwanglos an die Steuerwalze der Umleitvorrichtung
abgeben und die Bahn nicht oder nur wenig auf Zug, Druck oder Reibung beanspruchen.
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Die Stoffbahn muß beim Durchlaufen der U mleitv orrichtung möglichst
kurze Wege zurücklegen, und dieser an sich durch eine baulich gedrängte Anordnung
der Einzelelemente bedingte kurze Weg muß in regelbaren Zeitabschnitten von der
Stoffbahn zurückgelegt werden können, weil bei den verschieden langen Hängefalten
auch verschiedene Umdrehungsgeschwindigkeiten der Zugwalzen erforderlich werden.
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Es ist von großer Bedeutung, die Stoffbahn so zu führen, daß die beim
Reißen der Eiahn entstandenen Enden so durch den Förderer weiterbewegt werden, daß
sie nicht störend wirken und daß nach dem Reißen der Bahn die Steuerwalze der Umleitvorrichtung
selbsttätig wieder in Tätigkeit gesetzt wird.
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I# :s ist an sich bekannt, z. B. bei einem sog. Spannungsregler für
breitgeführte Gewebe-und Papierbahnen eine sich auf die Bahn auflegende Tasterwalze
anzuordnen, die um eine seitlich liegende Drehachse schwenkbar ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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Es zeigen Abb. i einen Querschnitt durch die Umleitvorrichtung, Abb.
2 die Umleitvorrichtung von oben gesehen, Abb. 3 die Anordnung, den Antrieb und
die Wirkungsweise der Wendewalzen, Abb. q. und 5 die besondere Wirkungsweise der
Vorrichtung beim Übergang der Stoffbahn von der Faltenlage zur frei gespannten Lage.
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Wie in der Zeichnung, Abb. i und Abb. 2, ersichtlich ist, wird die
Stoffbahn a vom Förderband b des oberen Förderers auf das Förderband bi des folgenden
tiefer liegenden Förderers überführt. Die Stoffbahn d ist vom Förderband b in Pfeilrichtung
durch den Trockner geführt worden, wobei sie in kurzen Hängefalten zwischen den
Querstäben c des Förderbandes aufgelegt und bereits derTrocknung und somit auch
der Schrumpfung unterworfen war, so daß die Falte d infolge der Schrumpfung nicht
mehr die Größe aufweist, die sie beim Auflegen der Bahn vor Beginn der Trocknung
hatte.
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Nach Überführung der Stoffbahn vom oberen Förderband b auf das tiefer
liegende Förderband bi wird nun die Stoffbahn wieder in normaler Faltengröße zwischen
die Querstäbe c des Förderbandes bi gelegt, die sie vor der Schrumpfung hatten.
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Um das"rTörteilhafte Hochziehen der Stoffbahn bei der Überführung
zu vermeiden, werden die Förderketten b zu beiden Seiten der Stoffbahn so nach unten
geleitet, daß die Stoffbahn kurz vor der Umkehrstelle nicht mehr durch das Förderband
mit den Querstäben c getragen, sondern frei gespannt und geführt wird. Zu diesem
Zweck werden die Ketten zu beiden Seiten außerhalb der Stoffbahn durch Kettenräder
e nach unter gehalten. i An der Stelle, wo die Stoffbahn frei gespannt und geführt
wird, liegt an ihrer oberer
Fläche eine- Steuerwalze f auf 2 die
an einer Welle g pendelartig aufgehängt ist. Bei Verkürzung der Stoffbahn über die
Normallage wird die Walze f gehoben und dadurch ein elektrischer Regler h betätigt,
der die Umdrehungen des Antriebsmotors für den nächsten Förderer regelt, d. h. diesen
langsamer laufen läßt.
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Liegt der Durehhang der Stoffbahn unter der Normallage, dann -sinkt
die Steuerwalze f nach unten und wirkt nun so auf -den elektrischen Regler h ein,
daß die Umdrehungen des-Antriebsmotors zunehmen -und dadurch das Förderband des
nächsten tieferliegenden Förderers-s.chneller läuft.
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- In der-Normallage der Stoffbahn-steht der Regler h- auf- o- (Null),
-d. h. die Umlaufgeschwindigkeit des: Motors -ist weder beschleunigt noch verzögert.
. Unter Normallage ist hierbei etwa ein Durchhang der Stoffbahn zu verstehen,
-den sie -in der Ruhelage und ohne Schrumpfungseinfluß haben würde.
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Die Abzugwalzen i sind planetenartig um eine -in -Pfeilrichtung
umlaufende Welle k gelagert und erhalten außer ihrer Drehung um die Welle k noch
eine besondere Eigenbewegung ebenfalls in Pfeilrichtung und in gleicher Drehrichtung
der Welle k.
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Diese Bewegung wird erreicht durch ein Vorgelege, welches durch die
Achse i des tiefer liegenden -Förderers angetrieben wird. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich ist, erfolgt hier beispielsweise die Kraftübertragung durch eine Kette.
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Die Wirkungsweise des Vorgeleges und der Abzugwalzen i ist in t1bb.
3 veranschaulicht. Die Förderkette b treibt ein fest auf der Welle k angeordnetes
Kettenrad m an. Auf der Welle k ist noch ein haspelartiger Körpern fest angeordnet,
der in seinen Lagerstellen o die lose drehbar gelagerten Abzugwalzen i aufnimmt.
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Auf den Wellenenden der Abzugwalzen i ist je ein Ritzes p fest angeordnet,
die alle mit einem Zahnrad q im Eingriff stehen. Das Zahnrad q hat einen- gemeinsamen
hülsenartigen Körper mit einem Zahnrad r, weiches mit einem Zwischenrad s im Eingriff
steht. Dieses Zwischenrads steht mit einem Zahnrad t im Eingriff, welches fest auf
einer Welle u angeordnet ist. Die Welle u wird durch eine Welle L
des tiefer liegenden Förderers mittels einer Kette angetrieben.
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Wird nun das Förderband b in Pfeilrichtung in Bewegung gesetzt, dann
drehen sich alle Walzen i um ihre gemeinsame Mittelachse k mit der gleichen Geschwindigkeit
der Förderketten selbst. Diese Geschwindigkeit würde nun -genügen, um eine flach
auf dem Förderband aufliegende Stoffbahn von der oberen Förderkette zur nächsten
tiefer liegenden Förderkette zu überführen. Bei der vorliegenden Faltenlage der
Bahn genügt diese umlaufende Bewegung der Walzen i um die Achse k nicht, sondern
es muß noch eine zusätzliche Geschwindigkeit und Zugwirkung der Walzen i erfolgen,
um die Bahn aus der Hängefaltenlage in eine gestreckte Lage zu überführen, damit
die Steuerwalze f überhaupt wirksam sein kann.
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Diese zusätzliche. Zugwirkung- wird - erreicht, indem die Walzen i
durch das beschriebene V orgelege noch in eine besondere in Laufrichtung -der Bahn
liegende Drehung versetzt werden.
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Diese Umdrehungszahl der Walzen i muß nun entsprechend-der-Größe der
jeweils vorhandenen Hängefalten sein, damit die Bahn von der Faltenlage in eine
gestreckte Läge überführt werden scann.
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In Abb. q. und 5 ist diese Wirkungsweise noch besonders veranschaulicht.
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In Abb. q. ist die Lage der Bahn und die Stellung des Förderbandes
so veranschaulicht, wie sie auch die Abb. i zeigt. Nehmen wir nun einmal an, das
Förderband b sei in dieser Stellung außer Betrieb, also stillstehend, dann wird
folgendes erkennbar; Zwei Walzen il und i2 tragen die Bahn an jener Stelle in waagerechter
Lage. Die Rollen v, die auf einer Laufschiene w ruhen,. tragen mit den Querstäben
cl, c2, c3 die Stoffbahn a.
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Setzt man nun die Anlage in Betrieb, d. h. dreht man die Walzen
i um die Welle k um ein Zwölftel des Kreisumfanges, d. h. um 3o°,
in Laufrichtung der Bahn und in Pfeilrichtung, derart, daß die Walze i2. mit ihrem
Mittelpunkt über dem Mittelpunkt der Welle k liegt, dann sind auch die Rollen il,
i2, i3 mit den Querstäben cl, c2, c3 um die gleiche Kreisbogenstrecke-in Pfeilrichtung
bewegt worden und nehmen die Stellung gemäß Abb. 5 ein, wo: nun folgendes, erkennbar
wird: DieWalze i2 brat die Bahn gehoben und dadurch schon zum Teil gespannt. Die
Laufw alze v1 ist auf der schrägen Laufschiene w nach unten gerollt und gibt nun
die.Stoffbahn schon zum Teil und bei einer Weiterbewegung der Förderanlage ganz
frei, so daß beim Abziehen der Bahn vom Querstab cl kaum eine Reibung vorhanden
sein kann.
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Weil nun aber durch diese allgemeine Bewegung der Walzen i um den
gemeinsamen Mittelpunkt der Welle k die Bahn wohl gehoben und zum Teil auch straff
gezogen worden ist, aber die Falte x an sich noch nicht gestreckt wurde; ist es
erforderlich, die Walzen il und i2 noch in Pfeilrichtung zu drehen., um die Falte
ganz zu beseitigen und glattzuziehen. Die Zahl der Umdrehung der Walzen il und i2
muß so .groß sein, daß die halte x in der jeweils vorhandenen. Größe
glattgezogen
und beseitigt werden kann. Das gleiche gilt nun bei fortlaufendem Betrieb für alle
Walzen i.
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Um dieses zu erreichen, wird die Umdrehungszahl der Walzen i zunächst
für eine bestimmte Faltengröße errechnet und festgelegt und außerdem durch Anordnung
von auswechselbaren Getriebeelementen, z. B. Zahnrädern, in an sich bekannter Weise
leicht veränderlich gemacht, die zwischen bzw. an der Welle i des unteren Förderers
und der Welle u des v orgeleges geschaltete und angeordnet werden können. Auch die
Einbchaltung eines stufenlosen Regelgetriebes ist hier mogiich, so daß die limdrenungen
leicht den jeweils erforderlichen Faltenlängen angepaßt bzw. reguliert werden konnen.
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Die 1, uhrung der Stoff bahn in der beschriebenen Weise gibt auch
die Möglichkeit, daß die beim Reißen der Bahn entstandenen Enden so durch den b
örderer weiterbewegt werden konnen, daß sie nicht störend wirken.
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Wenn die Zugwalzen oberhalb der Förderer angebracht sind, so daß die
Bahn durch diese Walzen nach oben gezogen wird, dann ist es nicht möglich, die Bahn
wahrend des Betriebes selbsttätig so nach oben zu heben, daß die elektrisch gesteuerte
Um' eitvorrichtung die Stoffbahn wieder aufnimmt, sondern hierzu ist ein Stillstellen
der Anlage erforderlich.
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Beim Erfindungsgegenstand dagegen wird die Stoffbahn aucn im Falle
des Lerreißens wieder durch das. Förderband unter die Steuerwalze des lZeglers gerührt
und hierdurch die Umleitvorrichtung sofort wieder automatisch in Betrieb genommen.
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Reißt z. B. die Stottbahn, dann fällt die Steuerwalze f an der Bruchstelle
der Bahn nach unten, wird jedoch durch eine Haltevorrichtung, z. B. durch einen
Anschlagbolzen y, in einer Lage gehalten, daß sie nicht das Förderband berühren
kann. Das mit dem Förderband ankommende Ende der gerissenen Stoffbahn, welches sich
im Sinne der Förderbandführung bewegt, kann zunächst unterhalb der Steuerwalze f
hindurchgeführt werden, die sich aber hebt und in "lätigkeit tritt, wenn das Ende
der Bahn durch die Stoffabzugwalzen i wieder erfaßt, gehoben, gezogen und gelenkt
wird.
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Die gleiche Wirkung tritt natürlich auch ein, wenn die Stoffbahn erstmalig
beim Beginn ihrer Trocknung den Förderketten zugeführt wird.
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Durch die vorliegende Erfindung werden somit die vorstehend genannten
Aufgaben gelöst, denn die Stoffbahn behält bei der Anordnung der Umlenkvorrichtung
fast die normale Lage, so daß das Eigengewicht der Stoffbahn kaum den Zusammenhalt
der Stoffbahn beeinflußt. Die Elemente der Umlenkvorrichtung sind in gedrängter
Form so angeordnet, daB sie die Höhenabmessungen der Gesamtanlage nicht ungünstig
beeinflussen und dabei im Sinne der normalen Lage der Laufrichtung der Bahn wirksam
sein können, wobei die Uberleitung der Stoffbahn von der Faltenlage zur gestreckten
freischwebenden Lage zwanglos und ohne irgendeine unerträgliche Belastung der Bahn
auf Druck, Zug oder Reibung erfolgt.
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Die atoffbann macht infolge der baulichen Anordnung der Einzelelemente
einen sehr kurzen bveg beim Durchlaufen der LJmleitvorrichtung, und es ist leicht
möglich, die Stoffbahn den jeweils erforderlichen Geschwindigkeiten entsprechend
schneller bzw. langsamer durch die Umleitvorrichtung laufen zu lassen, weil eine
gute Regulierbarkeit moglich ist.
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Lndlich wird die Stoffbahn so geführt, daB bei einem etwa noch eintretenden
lteißen der Bahn die Anlage nicht stillgesetzt zu werden braucht, sondern die Umleitvorrichtung
selbsttätig wieder in Betrieb genommen wird.
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Die Yuhrung der Kette durch die Kettenrädere kann auch durch andere,
sinngemäß in der Wirkungsweise gleichwertige Mittel erreicht werden.
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Die Führung kann z. B. noch dadurch erfolgen, wenn man die Laufrollen
v durch ein entsprechend geformtes U-Lisen laufen läBt, so daß die b örderketten
zwangsläufig den gleichen Durchgang nach unten nehmen müssen.
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In der Zeichnung sind nur einige Laufrollen v dargestellt. Es ist
selbstverständlich die erforderliche Laufrollenzahl in bekannter Weise anzuordnen.