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Verfahren und Vorrichtung zum Markieren von Fehlstellen beim Beschauen
von Stoffbahnen Bei der Schnittführung zum Aufteilen von Stoffbahnen muß die Lage
fehlerhafter Stellen im Stoff beriicksiclitigt werden, um möglichst wenig unverkäufliche
Kurzreste zu erhalten. Das geschieht in der Weise, daß nicht einfach nach der marktgängigen
Stücklänge von beispielsweise 30 in unterteilt wird, sondern indem man, falls
die nächstfolgende Fehlstelle 2 m weiter liegt, den Schnitt erst <in dieser Stelle
führt. So entsteht ein fehlerfreies Stück in einer Länge von 32 m. Aber auch wenn
die Häufung der Fehler im Bereich einer gewissen Länge größer ist, braucht man nicht
lauter Kurzreste zu bilden, sondern man kann den Schnitt so führen, (laß einige
Fehler in den nächsten Abschnitt fallen, der zwar dann einige Fehler aufgleist,
aber (loch noch verkäuflich ist, da
er eine gewisse Länge besitzt. Die Schwierigkeit
besteht jedoch darin, daß man bisher keinerlei Übersicht über die genaue Lage der
Fehler im Innern einer zu zerteilenden Stoffmenge hat. Eine solche Stoffmenge in
Form eines Stapels, eines Wickels o. dgl., die bei bedruckten Baumwollstoffen beispielsweise
mehrere hundert Beter enthält, müßte dauernd auf- und zurückgerollt oder -getafelt
«-erden, um wenigstens über einen gewissen Bereich eine Übersicht zu gewinnen, vorausgesetzt,
daß die Fehlerstellen deutlich sichtbar oder sichtbar gemacht sind.
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Hier setzt die Erfindung ein, und sie besteht darin, daß (las Festlegen
der Lage von Fehlstellen auf einem entsprechend (lern Abrollen der Stoffbahn wandernden
Papierstreifen erfolgt, so (laß beim späteren Weiterverarbeiten der Ware auf AufinachungS-
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inaschinen
der diese bedienende Arbeiter schon irn voraus weiß, wann ein Fehler kommt, so daß
er sich beim Teilen der Stücke danach richten kann. "Zur Durchführung des Verfahrens
dient erfindungsgemäß eine Vorrichtung, bei der zum zwangs-Fiufigen Hinundherführen
des die Schreibfeder tragenden Wagens quer zur Bewegungsrichtung des Papierbandes
eine von der Wickelmaschine aus angetriebene Kurventrommel dient und daß durch eine
erste Seilzugsteuerung die mit dem wandernden Papierstreifen zusammenarbeitende
Schreibfeder in der Wanderrichtung der Papierbahn verschiebbar ist, während durch
eine zweite Seilzugsteuerung die in Ruhestellung befindliche Papieraufwickelrolle
zusätzlich weiter schaltbar ist.
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Es sind zwar Vorrichtungen bekanntgeworden, die sich die Aufgabe stellten,
die 1.. ekler in einer laufenden Stoffbahn zu zählen: dagegen zeigen diese Vorrichtngen
keinen Weg, die genaue Lage dieser Fehler auf einen in entsprechendem Verhältnis
mit der Stoffbahn mitwandernden Streifen aufzutragen.
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Eine für die Durchführung des Verfahrens bzw. die Gewinnung der Streifen
vorteilhaft verwendbare Vorrichtung ist in der Zeichnung in einen Beispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt.
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Fig. 3 zeigt die Z''erbindung des Tasthebels finit dem Federhalter.
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Fig. q. zeigt schematisch eine Warenschaumaschine mit seitlich angeordneter
Fehlermarkiervorrichtung.
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Die Vorrichtung ist in einen Kasten eingebaut mit einem aufklappbaren
Glasdeckel, um den Markiervorgang beobachten zu können. , Der zu beschreibende Papierstreifen
i kommt von einer Rolle, die in den beiden Lagern 2, 2a gelagert ist, läuft über
Rolle 3, dann über Auflageblech 4. zur Aufwickelrolle 5, die in federnden Körnerspitzen
6 gelagert ist und durch geringen Axialdruck ausgewechselt werden kann. Der Papierstreifen
hat in genau gleichen Abständen eine seitliche Lochung, in die ein Stiftrad 7 eingreift,
das sich durch einen Exzenter 8 über die unter Federspannung 1o stehende, in Lagern
1i geführte Schubstange 9, Hebel 12, 13 und Schaltrad 1.4 durch Schaltklinke 15
ruckweise um ein gewisses Stück dreht, so oft der Exzenter eine halbe Umdrehung
gemacht hat.
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Das Aufzeichnen der Fehler geschieht mittels einer Schreibfeder i(,
die auf einem aus einer oberen Rolle 17 und zwei unteren Rollen 18 bestehenden `Vagen
befestigt ist, der in gerillten Führungsschienen 17a, 18a läuft. Die Feder erhält
dadurch eine Hinundlierbewegung, daß ein am Wagen befestigter Stift 2o mit -einem
Führungsröllchen 21 in die Nut einer der Papierbandbreite entsprechenden Kurventrommel
a2 eingreift. Diese Trommel wird über Zahnräder 23, 24, 25, 26, 27, 28 von der Welle
29 aus gedreht, die ihrerseits wieder von der Wickelmaschine aus gedreht wird.
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Ferner treibt das getriebene Zahnrad 28 mit entsprechender Übersetzung
über Zahnräder 30, 31 eine Reibkupplung an, die die Aufwickelung des beschriebenen
Papierbandes insoweit beeinflußt, als die Rolle 5 nur so viel aufrollen kann,. als
durch den ruckweisen Transport durch das Stiftrad 7 Papier abgegeben bzw. weiterbewegt
wird. Der Grundgedanke ist folgender: In der Maschine befinden sich handlich angeordnet
zwei Taster A, 13. Läuft die Ware über den Schautisch u. dgl. und zeigt sich ein
Fehler, der aufgezeichnet werden soll, so drückt der am Schautisch stehende Arbeiter
auf den Hebel A, der mit einem Zugseil (siehe Fig. 3) mit der Schreibfeder 16 bei
32 verbunden ist, so daß die Schreibfeder nach unten gezogen wird und durch den
durch die Feder aufgezeichneten senkrechten Strich in der geradlinigen waagerechten
Bewegung eine kleine Unterbrechung entsteht (s.33). Will der Arbeiter eine andere
Fehlerserie unterschiedlich festhalten, so drückt er auf denselben Taster längere
Zeit, dadurch entsteht auf dem Querstreifen eine längere Unterbrechungslinie, ähnlich
3:I. Wenn der Hebel losgelassen wird, springt die Schreibfeder durch Druck oder
Zug einer eingelegten Schraubenfeder 35 wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück.
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Die Schreibfeder bewegt sich so, daß ein bestimmter Warenvorschub
der Maschine, z. B. 1o m, durch entsprechend gewähltes Übersetzungsverhältnis zur
Laufgeschwindigkeit der Markierfeder auf dem Diagrammstreifen einer geraden Querlinie
entspricht. Will man bestimmte größere Fehler markieren oder den Wechsel von einem
zum anderen Stück festlegen, so dient dazu der Tasterhebel B, der durch ein Zugseil
über Hebel 36 auf Hebel 13 und damit auf Schaltklinke 15 und Schaltrad 1.4 einwirkt.
Dadurch wird der Papierstreifen an der betreffenden Stelle nicht nur im Augenblick
des Umkehrens der Feder bei Erreichung von je 1o m Stofflänge, sondern zusätzlich
vorwärts bewegt. In diesem Falle entsteht also auf dein Papierstreifen eine höher
markierte Längslinie. Wird der Tasterliebel h losgelassen, springt der Hebel 36
durch eine
Spannfeder 37 wieder in die alte Lage zurück, und die
Feder zeichnet wieder die Grundquerlinie weiter.
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Bei dem in Fig. 4. dargestellten Anwendungsbeispiel handelt es sich
um eine Warenschaumaschine. Das Gewebe läuft von der Walze w ab, geht in der Pfeilrichtung
über den Schautisch x, um dann auf die Walze w1 aufgewickelt zu werden. Die bedienende
Person blickt also in Richtung des Pfeiles z gegen die Ware und bedient dabei die
nebeneinanderliegenden Taster A, B. Die Fehlermarkiervorrichtung ist bei
y seitlich vom Warenlauf angeordnet.