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Gerät zum selbsttätigen Aufnehmen .und verkleinerten Aufzeichnen des
senkrechten Schnittes eines mit ihm durchfahrbaren Geländes. Um die in mehrfachen
Fehlerquellen sowie in dem Aufwand an Personal und Zeit liegenden Übelstände des
zur Aufnahme von Geländen allgemein üblichen sogenannten Staffelniessens -zu beseitigen,
hat man bereits Vorrichtengen vorgeschlagen, welche auf einem Fahrzeuge angebracht,
das mit demselben durchfahrene Gelände selbsttätig dadurch in verkleinertem Maßstabe
aufzeichnen, daß die Bewegung des Fahrzeuges zwangläufig mittels
Pendels,
Zahnrädern u. dgl. auf ein Schreibgerät' übertragen wird, das seine Aufzeichnungen
auf eine geeignet angetriebene Papierbahn macht.
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Diese bekannten Vorrichtungen ermöglichen jedoch noch keineswegs ein
vollkömntenes fehlerfreies Aufzeichnen des durchfahrenen Geländes, da einesteils
lediglich nur das Schreibgerät vom Pendel beeinflußt wird, d. h. die Bewegungen
von Schreibgerät und Papierbahn nicht genügend ausgeglichen sind. andernteils Schreibrädchen
in Verwendung gelangen, welche infolge ihrer sich stets ändernden Winkelstellung
oder Schräglage zur Papierbahn, ebenso veränderlichen Reibungen, ungleicher Abnutzung
sowie dem Gleiten und Abrutschen unterworfen sind.
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Das Wesen der Erfindung gegenüber dem Bekannten besteht darin, daß
gleichzeitig sowohl der Antrieb der Papierbahn als auch die Lage des Schreibgerätes
entsprechend dem Gefälle des Geländes durch geeignete Vorrichtungen vom Pendel aus
derart gegenseitig ausgleichend eingestellt werden, daß bei steigendem oder fallendem
Gelände auf der geneigt aufgezeichneten Linie die durchfahrenen Strecken in derjenigen
Länge aufgetragen werden, die ihrer Projektion auf die Wagerechte entspricht, so
daß eine fehlerfreie Aufzeichnung des durchfahrenen Geländes gesichert ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i die Einrichtung des Gerätes in Seitenansicht und Abb. 2 im
Grundriß.
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Der Wagen hat an einem gemeinsamen Untergestell vier Laufräder, von
welchen die beiden vorderen Räder sich finit ihrer :-lchse 1 zusammen drehen. Auf
diese Achse ist ein Zahnrad :2 aufgekeilt, das mit einem auf einer höher gelagerten,
parallelen Achse 3 sitzenden Zahnrad 4 in Eingriff steht. Auf der Achse 3 ist in
Keilführung verschiebbar eine Friktionsscheibe 5 angeordnet, durch welche eine auf
einer stehenden Achse sitzende Friktionsscheibe 6 angetrieben wird; die Achse der
letzteren trägt die Rolle 7 zum Bewegen des Papiers. Der bandförmige Papierstreifen
8 wird von einer zweckmäßig gebremsten Papiertrommel g um diese Rolle herum auf
eine Trommel io geleitet, durch welche der Papierstreifen wieder aufgewickelt wird.
Gegenüber der Papierführungsrolle 7 ist das Schreiborgan i i angeordnet.
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Fährt nun der Wagen auf wagerechtem Gelände, so bewegt sich infolge
der beschriebenen Übersetzung die Papierbahn 8 proportional mit der Bewegung der
Laufräder, so daß das Schreibgerät i i auf der vorbeiziehenden Papierbahn eine wagerechte
Gerade zieht, deren Länge genau dem vom Wagen zurückgelegten Weg entspricht. Hat
aber das Gelände Gefälle, so muß das Schreibgerät nicht eine wagerechte Gerade;
sondern eine dem Neigungswinkel des Gefälles entsprechend anstei-;;ende oder abfallende
Linie zeichnen. Uni dies zu erreichen, muß für eine entsprechende lotrechte Bewegung
des Schreibgerätes gesorgt werden. Gemäß der Erfindung wird dies beispielsweise
dadurch erreicht, daß das Schreib< gerät in einer lotrechten Führung 12 auf und
ab bewegbar angeordnet ist, wobei der den Schreibstift o. dgl. tragende Teil 13
als Schraubenmutter zur Aufnahme einer Schraube 14 ausgebildet ist, die am oberen
Ende ein Schneckenrad i - trägt. Dieses steht mit einer endlosen Schnecke 16 in
Eingriff-, auf deren Achse eine in Keilführung o verschiebbare Friktionsscheibe
17 sitzt, die mit einer von der Hauptachse i durch Kettenräder 18, 19 und Kette
2o angetriebenen Friktionsscheibe 21 in Eingriff steht.
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Steht die Friktionsscheibe 17 dem Mittelpunkt der Scheibe 2f- gegenüber,
wie auf der Zeichnung ersichtlich, so wird die Scheibe 17 nicht gedreht; somit steht
die Schnecke 16 und die Schraubenspindel 14 still, auch das Schreibgerät bewegt
sich also nicht in lotrechter Richtung. Diese Lage entspricht einem wagerechtem
Gelände. Damit also die Scheibe 17 in Drehung versetzt wird und demzufolge das Schreibgerät
dem Neigungswinkel des Gefälles entsprechend steigt oder sinkt, muß die Scheibe
17 aus ihrer zentrischen Lage verschoben werden. Zu diesem Zwecke ist die Lagerung
22 der Scheibe durch eine Schubstange 23 mit dem Pendel 24 in Verbindung gebracht.
Dieses ist beim dargestelltenAusführungsbeispiel auf einer wagerechten Achse 25
aufgehängt, auf welcher ein Steuersegment 26 zur Verschiebung der Stange 23 sitzt.
Die Leitfläche dieses Segmentes, die zweckmäßig mittels einer Rolle mit dem Ende
der Stange 23 in Berührung steht, wird durch Berechnxing-derart bestimmt, daß sie
eine dem Neigungswinkel des Gefälles entsprechende, genügend große Verschiebung
hervorbringt, um dadurch eine entsprechend rasche Verdrehung der Friktionsscheibe
17 und schließlich die -erforderliche Bewegung des Schreibgerätes i i zu erzielen.
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Die Pendelbewegungen können auch in mannigfaltiger anderer Weise auf
die das Schreibgerät betätigende Vorrichtung übertragen werden, und auch diese Vorrichtung
selbst läßt sich in verschiedener Weise ausführen.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung erhält man aber noch nicht eine
ganz getreue Darstellung des Geländeprofils. Da nämlich die
das
Papier bewegende Übersetzung der Vorrichtung konstant ist, legt die Papierbahn 8
stets einen mit dem vom Wagen zurückgelegten Weg proportionalen Weg zurück. Bei
geneigtem Gelände entspricht aber die Länge der am Papier aufgezeichneten Linie
nicht mehr der Länge des vom Wagen tatsächlich zurückgelegten Weges, sondern ist
verhältnismäßig größer, da sie die Resultierende zweier Bewegungen darstellt, deren
eine Kornponente die dem tatsächlich zurückgelegten Weg entsprechende wagerechte
Verschiebung und die andere Komponente die lotrechte Bewegung des Schreibgerätes
ist. Es wird also nur die Richtung der Resultierenden entsprechend sein, während
.ihre tatsächliche Länge sich erst dann ergibt, wenn man die Länge der wagerechten
Komponente in der Richtung der Resultierenden aufträgt.
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Um den erwähnten Fehler zu vermeiden, ist bei der Aufnahme auf abschüssigem
Gelände die Bewegung '(relative Verschiebung) des Schreibgerätes zu verzögern: gemäß
der Erfindung wurde eine solche Anordnung getroffen, bei der dasÜbersetzungsverhältnis
der Antriebsvorrichtung der Papierbahn dem Neigungswinkel des Gefälles entsprechend
geändert wird. Dazu dient ein ebenfalls an der Achse 25 'des Pendels befestigtes
Steuersegment 27 und eine mittels desselben bewegte Schubstange 28, deren freies
Ende mit einem an einer wagerechten Achse 29 befestigten, gabelförmigen Hebelarm
30 in Verbindung steht, so daß- bei Verschiebung der Stange 28 die Achse
29 und damit ein auf letztere aufgekeiltes Kegelrad 31 gedreht wird. Dieses steht
mit einem auf einer lotrechten Achse 33 sitzenden Kegelrad 32 in Eingriff. Das untere
Ende dieser Achse 33 ist durch einen gegabelten Arm 34 mit der Führungshülse der
Friktionsscheibe 5 verbunden, so daß beim Ausschwingen dieses Armes die Friktionsscheibe
achsial verschoben wird. Die in -den Abbildungen eingezeichneten Pfeile deuten die
Richtung der Verschiebungen oder der Verdrehung an.
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Dadurch wird also das Übersetzungsverhältnis zwischen den Friktionssdheib
en 5 und 6 geändert. Die Drehungsgeschwindigkeit der Scheibe 6 und der Papierführungsrolle
7 wird vermindert, und zwar bei geeigneter Wahl der Übersetzungsverhältnisse und
der Gestaltung des Steuersegmentes 27 in dem Maße, daß man auf dem Papier eine mit
dem aufzunehmenden Geländeprofil im Maßstabverhältnis vollständig übereinstimmende
Aufnahme erhält.