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Maschine zum Verschließen vbn Flaschen o. dgl. Den Gegenstand der
Erfindung bildet eine Maschine zum Verschließen von Flaschen, Kannen oder anderen
Gefäßen mit Verschlußkapseln, Verschlußscheiben oder ähnlichen Verschlüssen. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Verschlußmaschine, die ohne Kraftantrieb benutzt werden
soll, eine Flaschenhaltevorrichtung mit Hubmechanismus aufweist und eine Schließvorrichtung
enthält, von denen die letztere zum Schließen bzw. Anpressen der mittels der Hand
oder durch eine Verschlußaufsetzvorrichtung auf die Flaschen aufgesetzten Verschlüsse
vorgesehen ist.
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Bei bekannten derartigen Maschinen zum Verschließen von Flaschen o.
dgl. besteht der Übelstand, daß sie mehrere Bedienungselemente aufweisen und daher
bei ihrem Gebrauch zahlreiche Bedienungsgriffe benötigen, z. B. um die Flaschenhubvorrichtung
und um die Schließvorrichtung zu betätigen. Bei Maschinen mit Verschlußaufsetzvorrichtung
kommt noch die Bedienung der letzteren hinzu. Ein weiterer erheblicher Übelstand
bei diesen bekannten Verschließmaschinen besteht auch darin, daß der Flaschenhalter
mit Hubmechanismus bei seiner Benutzung einen Kraftaufwand benötigt, der mindestens
gleich dem Gewicht der Flasche mal der Hubhöhe ist, wobei noch der sehr bedeutende,
durch Fußbewegung und bewegliche Teile verursachte Kraftaufwand hinzukommt, so daß
leicht Ermüdung des- Maschinenbenutzers und geringe Arbeitsleistung in die Erscheinung
treten.
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Diese Übelstände werden durch die Erfindung beseitigt, die im wesentlichen
darin besteht, daß bei Maschinen zum Verschließen von Flaschen o. dgl., die einen
Flaschenhalter mit Hubmechanismus enthalten, zum Auf-und Abwärtshub des Flaschenhalters
. ein automatisch ein- und ausschaltbares Hubelement vorgesehen ist und der Hubmechanismus
durch ein für Handantrieb ausgebildetes Triebwerk betätigt wird, das gleichzeitig
zum Antrieb der Schließvorrichtung und der Steuerung des etwaig zur Verschlußzuführung
vorgesehenen Ausstoßschiebers und Mitnehmers der Maschine dient.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist als AusführungsbeispiAl eine Flaschenverschließmaschine
für Aluminiumkapselverschlüsse in den Zeichnungen veranschaulicht.
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Abb. z zeigt die Maschine in Seitenansicht, Abb. 2 in Vorderansicht.
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Abb.3 ist ein Vertikalschnitt durch die Maschine.
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Abb. q. zeigt im Schnitt die Flaschenhaltevorrichtung mit Hubmechanismus
in Anfangs- bzw. Endstellung.
Abb. 5 zeigt dieselbe Flaschenhaltevorrichtung
mit Hubmechanismus in Arbeitsstellung.
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Abb. 6 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Maschine nach Linie
6-6 in Abb. i.
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Abb. 7 zeigt im Schnitt ein zur Flaschenhaltevorrichtung gehörendes
elastisches Ausgleichselement mit Steuerstange.
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Die in den Abb. i bis 7 dargestellte Flaschenverschließmaschine ist
für Handantrieb ausgebildet, kann auf einem Arbeitstisch aufgestellt werden und
ist zum vollautomatischen Aufsetzen und Schließen von Verschlußkapseln auf die zu
verschließenden Flaschen geeignet; die Maschine kann jedoch auch nur zum Schließen
der auf Flaschen mittels der Hand aufgesetzten Verschlüsse benutzt werden. Die Maschine
enthält eine Flaschenhaltevorrichtung mit Hubmechanismus, besitzt eine über diese
angeordnete Kapselaufsetzvorrichtung nebst Verschlußspeisevorrichtung und zeigt
eine Schließvorrichtung sowie ein mittels der Hand zu betätigendes Zentraltriebwerk.
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Die Flaschenhaltevorrichtung mit Hubmechanismus hat den Zweck, die
zu verschließende Flasche aufzunehmen, mit ihrem Flaschenkopf zwangsläufig in die
Kapselaufsetz- und Schließvorrichtung hineinzuführen und nach dein Verschließen
aus dieser wieder herauszuführen. Die Flaschenhaltevorrichtung besitzt einen Flaschenteller
i, der auf einen Schlitten 2 mit Halteteil 3 auswechselbar mittels Schraube 4 befestigt
ist. Der Schlitten 2 ist in einer an der Vorderwand des Maschinenrahmens 6 mit Grundplatte
7 und durch Schutzblech 8 geschützten Schlittenführung 9 verschiebbar angeordnet
und wird durch einen gesteuerten Hubmechanismus, betätigt. Dieser Hubmechanismus
enthält einen dreiarmigen, zwangsläufig gesteuerten Steuerhebel i o bis 14, der
einen Steuerarm i o mit Rolle i i, einen Hubarm 12 sowie einen Schaltarm 13 mit
Rolle 14 aufweist und auf einer in dem Maschinenrahmen 6, 7 angeordneten Achse 15
gelagert ist. Auf dem Steuerarm io ist eine Steuerstange 16 gelenkig befestigt,
die an ihrem unteren Ende ein elastisches Ausgleichselement 17 bis 22 (Abb.3 bis
7) trägt und mit diesem auf einem am Schlitten 2 mittels Befestigungsteil 23 befestigten
Lagerarm 24 gelagert ist. Das Ausgleichselement ist dazu vorgesehen, um die auf
dem Flaschenteller i befindliche Flasche F elastisch in die Kapselaufsetz- und Schließvorrichtung
hineinzuführen und einen Ausgleich für die in ihrer Höhe verschieden ausfallenden
Flaschen zu schaffen. Das Ausgleichselement (Abb.3 bis 7) enthält eine Büchse 17,
die - eine Lagerbohrung 18 zur Lagerung auf dem Lagerarm enthält und in welcher
die Steuerstange 16 verschiebbar angeordnet ist sowie mit einem auf ihr sitzenden
Kolben i9 elastisch gegen einen auf dem Boden der Büchse 17 befindlichen Elastizitätskörper
2o gedrückt wird. Die elastische Anpressung der Steuerstange mit ihrem Kolben i9
wird durch eine spannbare Druckfeder 21 erzielt, die sich gegen den Kolben i9 legt
und durch eine auf der Büchse 17 schraubbare Spannschraube 22 gespannt wird,
die mit einer Bohrung gleichzeitig zur Führung der Steuerstange dient. Auf dem Hubarm
12 ist ein vorzugsweise als Gewicht ausgebildetes Hubelement 25 verstellbar mittels
Schraube 26 befestigt, das nicht nur zum Gewichtsausgleich der beweglichen Teile,
wie Flaschenteller i, Schlitten 2, Steuerstange 16 bis 22 usw., sondern auch zum
ganzen, vorzugsweise jedoch annähernd ganzen Gewichtsausgleich der auf dem Flaschenteller
i befindlichen Flasche F selbst dient.. Zur Steuerung des Steuerhebels i o bis 1
¢ und mithin der Steuerstange 16 dient eine Kurvenscheibe 27 mit einem Schaltnocken
a8, die auf einer im Gehäuse 6,7 gelagerten und zum Zentraltriebwerk gehörenden
Steuerachse z9 sitzt. Auf der Kurvenscheibe 27 liegt der Steuerarm io mit seiner
auf ihm gelagerten Rolle i i auf, und gegen den Sebaltnocken 28 legt sich der Schaltarm
13 mit seiner auf ihm gelagerten Rolle 14 bei Anfangs- und Endstellung (Abb. i bis
4) des Flaschentellers i. Der Schaltnocken 28 und der - Schaltarm 13, 14 sind dazu
bestimmt, die Wirksamkeit des Hubelementes 25 auf den Schlitten :2 bzw. Flaschenteller
i bei dessen Anfangs- und Endstellung automatisch auszuschalten und zum Aufwärtshub
und Abwärtshub des Flaschentellers i einzuschalten. Der Schaltnocken 28 und der
Schaltarm 13 mit Rolle 14 bilden demgemäß gemeinsam eine automatische Schaltvorrichtung,
durch welche die Wirksamkeit des Hubelementes 25, 26 auf den Flaschenteller i bei
jedem Arbeitsspiel zwangsläufig periodisch eingeschaltet und ausgeschaltet wird,
oder mit anderen Worten, das Hubelement z5 wird in bezug auf den Flaschenteller
i periodisch wirksam und unwirksam. Zum Antrieb der Steuerachse 29 sitzt auf dieser
ein Zahnrad 30, welches mit einem Zahnritzel31 in Eingriff steht, das auf der in
dem Gehäuse 6, 7 gelagerten Triebwelle 32 befestigt ist und mittels der auf dieser
abnehmbar befestigten Handkurbel 33 seinen Antrieb erhält. Die Kurvenbahn
34 der Kurvenscheibe 27 ist vorzugsweise so gestaltet, daß der Aufwärts- und der
Abwärtshub des Flaschentellers i zwangsläufig erfolgt: sie kann jedoch auch derart
sein, daß nur der Aufwärtshub des Flaschentellers i zwangsläufig erfolgt.- Bei jedem
Arbeitsspiel der Maschine führt die Kurvenscheibe 27 eine
Umdrehung
und die Triebwelle 32 vorzugsweise zwei Umdrehungen aus. Sobald die Kurvenscheibe
27 so weit gedreht ist, daß der Schaltarm 13 mit seiner Rolle 1q. auf dem Schaltnocken
28 nicht mehr aufliegt, tritt das Hubelement 25 in Wirksamkeit. Bei weiterem Drehen
der Kurvenscheibe 27 erfolgt dann der Aufwärtshub sowie anschließend der Abwärtshub
des Flaschentellers i und wird schließlich das Hubelement 25 in seiner Wirksamkeit
wieder ausgeschaltet.
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Die Kapselaufsetzvorrichtung 35 ist dazu bestimmt, auf die zu verschließenden
Flaschen Kapseln K aufzusetzen, ist abnehmbar auf dein am Maschinengehäuse 6, 7
befestigten Gehäuse 36 der Schließvorrichtung befestigt sowie von bekannter Ausführung
und wird vermöge eines von dem Schlitten 2 geschalteten Schalthebels 37 automatisch
betätigt.
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Die Kapselspeisevorrichtung hat den Zweck, die Kapselaufsetzvorrichtung
mit den zum Verschließen von Flaschen erforderlichen Kapseln zu versorgen, ist an
sich bekannter Ausführung und enthält einen gesteuerten Ausstoßschieber 38, der
zur Einzelentnahme der Kapseln K aus dem Kapselhalter 39 und Zuführung der Kapseln
in die Kapselaufsetzvorrichtung 35 dient. Einen weiteren Bestandteil der Kapselspeisevorrichtung
bildet ein an dem Ausstoßschieber 38 vorgesehener Mitnehmer .ao, der zur Entnahme'
der zwischen den Kapseln K im Kapselhalter 39 befindlichen Distanzplatten 41 dient,
ferner die letzteren in einen Sammelbehälter 4.2 abwirft und an sich von bekannter
Ausführung und Wirkung ist. Die Steuerung des Ausstoßschiebers 38 nebst Mitnehmers
4o erfolgt in bekannter Weise durch eine nicht dargestellte, auf der Steuerachse
29 befestigte Kurvenscheibe und einen auf dieser aufliegenden sowie an dem Ausstoßschieber
38 angelenkten Steuerhebel.
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Die Schließvorrichtung dient dazu, die auf die zu verschließende Flasche
mittels der Hand oder durch die Kapselaufsetzvorrichtung aufgesetzte Kapsel an den
Flaschenkopf anzupressen und enthält einen Gummipreßring .a.3, der in einem Haltering
4.4 sitzt, mit diesem von dem Gehäuse 36 getragen wird und bei jedem Schließvorgang
durch einen gesteuerten Preßkolben .45 zusammengepreßt wird, wobei in bekannter
Weise die Anpressung der Kapsel auf den Flaschenkopf bewirkt wird. Zur Betätigung
des Preßkolbens 45 dient ein zwangsläufig betätigter, unter Federwirkung stehender
Preßmechanismus, der bei geringstem Kraftaufwand höchst erreichbaren Wirkungsgrad
aufweist. Dieser Preßmechanismus enthält einen in dem Gehäuse 38 auf einem Bolzen
4.6 gelagerten Preßllebel 4.7, der, eine verstellbare Lagerpfanne q.8 aufweist und
durch eine auf dieser sowie auf dem Preßkolben 4.5 gelagerte Druck-Icugel q.9 auf
den Preßkolben q.5 wirkt. Auf dem Preßhebel q.7 ist ein gegabelter Druckhebel 5o
durch Lagerbolzen 5, gelenkig befestigt, der an seinem freien Ende eine drehbar
gelagerte Druckrolle 52 trägt.und gegen den Preßhebel 4.7 durch eine regulierbare
Sicherheitsdruckfeder 53 gedrückt wird. Diese Sicherheitsdruckfeder 53 verhindert
Überanstrengung des Gummipreßringes q3, gestattet sicheres Zurückgehen des Gummipreßringes
q.3 in den Entlastungszustand und ist zu diesem Zweck auf einem auf dem Preßhebel
4.7 beweglich befestigten Bolzen 54 angeordnet, der durch eine Bohrung des Druckhebels
5o hindurchgeht und die Regulierung des Federdruckes durch eine auf ihm schraubbare
sowie mit Unterlegscheibe sich gegen die Sicherheitsdruckfeder 53 legende Spannmutter
55 ermöglicht. Zwecks Vermeidung von Arbeitsgeräusch ist zwischen dem Preßhebel
47 und dem Druckhebel 5o ein elastischer Ring 56 vorgesehen, der den Preßdruck des
Druckhebels 5o elastisch auf den Preßhebel 47 überträgt. Zur zwangsläufigen Betätigung
des Preßhebels 47 liegt dieser mit der Druckrolle 52 auf einer Kurvendruckscheibe
57 auf, die auf der Steuerachse 29 des Zentraltriebwerkes sitzt, bei jedem Arbeitsspiel
eine Umdrehung a=usführt und so gestaltet ist, daß während einer jeden Umdrehung
der Kurvenpreßscheibe 57 Belastung und Entlastung des Gummipreßringes 4.3 erfolgt.
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Das Zentraltriebwerk dient zur Betätigung der Flaschenhubvprrichtung
sowie zum Antrieb der Schließvorrichtung und zur Steuerung des Ausstoßschiebers
38 und ist für Handantrieb ausgebildet. Zu dein Zentraltriebwerk gehört die in dem
Maschinenrahmen 6, 7 gelagerte Steuerachse 29 mit den auf dieser sitzenden Steuerscheiben,
z. B. den Kurvenscheiben 27 und 57, deren Antrieb durch das auf der Steuerachse
29 sitzende Zahnrad 30 sowie das' in dieses eingreifende und auf der Triehwelle
3z befestigte Zahnritzel 31 erfolgt. Zur Betätigung dieser Triebwelle 32 ist auf
dieser eine Handkurbel 33 abnehmbar befestigt, derart, daß sie bei der Anfangs-
bzw. Endstellung .des Flaschentellers i (Abb.i bis q.) die Tiefstellung (Abb. i
und 2) einnimmt und dadurch die Beendigung eines jeden Arbeitsspieles gefühlsmäßig
vermittelt sowie erkennen läßt.
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Hinsichtlich anderer Ausführungsformen und Anwendung der Erfindung
bestehen praktisch viele Möglichkeiten. Die Erfindungsmerkmale können in beliebigen
Kombinationen an bekannten Maschinen zum Verschließen von Flaschen o. dgl. Anwendung
finden, und zwar solchen, bei denen die Verschlüsse mittels
der
Hand auf die zu verschließenden Flaschen aufgesetzt werden, und solchen, bei denen
das Aufsetzen der Verschlüsse auf die zu verschließenden Flaschen automatisch erfolgt.
Zum Beispiel kann die Maschine zum Verschließen von sog. Kronkorkkapseln ausgebildet
sein, wobei an Stelle der dargelegten Kapselaufsetz- und Schließvorrichtung an sich
bekannte Vorrichtungen benutzt werden können. Auch kann der Maschinenrahmen nicht
wie bei dem Ausführungsbeispiel für den Gebrauch der Maschine auf einem Arbeitstisch,
sondern als Ständerrahmen zum Aufstellen der Maschine auf dem Fußboden ausgeführt
sein. -