DE677380C

DE677380C - Lichthofschutz- und Filterschichten

Info

Publication number: DE677380C
Application number: DEI57452D
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Kuhbier; Dr Gustav Wilmanns
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1937-03-17
Filing date: 1937-03-18
Publication date: 1939-06-24

Description

Lichthofschutz- und Filterschichten Es wurde bereits vorgeschlagen, Lichthofschutz- und Filterschichten mit Hilfe von Farbstoffen anzufärben, die leicht zerstörbar sind, .aber in der Schicht an sich festhaften und die benachbarte Emulsions-schieht nicht ungünstig beeinflussen. Die Zahl der Farbstoffe, die diese Forderungen erfüllen, ist aber nicht besonders groß, so daß durchaus ein .praktisches Interesse für weitere Filtersubstanzen besteht.
Es wurde gefunden, daß zur Herstellung von Lichthofschutz- oder Filterschichten die in Wasserlöslichen oder unlöslichen Schwermetallkomplexsalze von organischen Polyoxyverbindungen gut geeignet sind.
Bekanntlich beeinträchtigen die Salze und Oxyde des Kupfers, Quecksilbers, Eisens i;siv. schon in geringsten Mengen die Empfindlichkeit der Halogensilberemulsion sehr stark (E d e r, Handbuch der Photographie Il, r, 463; 11I, i35). Es hat sich nun gezeigt, daß Schwermetallkom:plexsalze der organischen Polyoxyverbindungen auf die Empfindlichkeit der Emulsion nicht einwirken, weil diese Komplexverbindungen aus dem schichtbildenden Kolloid der Filter- bzw. Lichthofschatz -schichten nicht in die Emulsionsschicht hineindiffundieren. Als organische Polyoxyverbindungen können sowohl aliphatische als auch aromatische Verbindungen verwendet werden, beispielsweise a) alle Zuckeralkohole, die mindestens fünf Hydroxylgru:ppen im Molekül enthalten, z. B. Arabit, Mannit, Sorbit, Dulcit usw., b) alle Monosaccharide, d. h. Aldosen und Ketosen, wie z. B. Arabinose, Mannose, Sorbose, Glucose, Fructose usw., c) alle Di- und Trisaecharide, wie z. B. Saccharose, Maltose, Lactose, Raffinose usw., d) aliphatische und aromatische Polyoxycarbonsäuren, wie Glukonsäure. Schleimsäure, Citronensä ure, Chinasäure usw. Insbesondere sind die Erdalkalischweriiietallkomplexsalze dieser Polyoxyverbindungen geeignet. Als geeignete Schwermetalle kommen beispielsweise Kupfer, Eisen, Kobalt (zwei- und dreiwertig), Mangan (vierwertig), Aluminium, Chrom in Frage. Es können die Erdalkalikomplexsalze von Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, ferner an Stelle von Erdalkalisalzen Alkali- und Ammoniumsalze und Salze von aliphatischen Aminen oder Diaminen verwendet werden.
Als schichtbildendes Kolloid ist insbesondere Gelatine geeignet, doch können auch andere zur Herstellung photographischer Schichten übliche Kolloide verwendet werden.
Die in Wasser unlöslichen Magnesium-, Calcium-, Strontium- oder Bariumsalze der Schwermetallkomplexverbindungen können beispielsweise in Form einer wäßrigen Suspension der Gelatine zugesetzt werden. Man kann jedoch auch diese unlöslichen Verbindungen in entsprechende wasserlösliche umwandeln, indem man sie entweder mit Sulfaten von Alkalien, oder aliphatischen Aminen oder Diaminen umsetzt, oder indem man die unlöslichen Erdalka'i3chwerm@e'allkolnplexverbindungen auf Polyoxycarbonsäuren, wie Glukonsäure, Schleimsäure, Citronensäure, Chinasäure, einwirken läßt, wobei man wasserlösliche, durch Alkohol ausfällbare Verbindungen erhält. Diese wasserlöslichen Komplex-,#erbindungen kann man in Lösung der Gelatine zusetzen.
Die derart gefärbten Gelatinelösungen können in an sich bekannter Weise zu Schichten vergossen werden. Diese Schichten können ,als Filter- oder Lichthofschutzschichten- für photographische Zwecke Verwendung finden. Werden die Schichten als Filterschichten benutzt, so werden sie beispielsweise auf :einer Emulsionsschicht oder zwischen 'mehreren Emulsionsschichten angeordnet. Auch können die Filterschichten getrennt vom photographischen Material verwendet werden, wobei die Gelatineschichten zweckmäßig auf einem starren Träger, beispielsweise Glas, angebracht werden. Dienen die Schichten als Lichthofschutzschichten, so werden sie zwischen dem Schichtträger und der Emulsion oder auf der Rückseite des Schichtträgers angeordnet. Die Schichten werden durch saure Bäder, beispielsweise durch die gewöhnlichen sauren Fixierbäder, entfärbt. Beispiel i Man löst i z,8 g Mannit in 15o ccm Wasser und gibt eine Lösung von Sog Kupfersulfat in i 2o ccm Wasser hinzu. Diese Mischring 'tr ägt man unter Rühren in go ccm 4. n-N atronlauge ein und erhält eine tiefblaue Lösung, die das Natriimisalz des gebildeten Kupfermannitkomplexes enthält. Durch Zugabe von 6o ccm einer i m-Magnesiumsulfatlösung erhält man den schwer löslichen Magnesiuni-Kupfermannit nach üblichen Reinigungsmethoden als tiefblauen Niederschlag. Man setzt eine wäßrige Suspension des blauen Körpers einer entsprechenden Menge einer wäßrigen Auflösung von Gelatine zu und gießt die Mischung zwischen Schichtträger und Emulsion. Beispiel z Man stellt in analoger Weise ,ein Magnesiumkupfers.accharat oder Raftinat dar und mischt die in Wasser unlösliche Verbindung mit der berechneten Menge Glukonsäure. Dies ergibt eine tiefblaue Lösung des Magnesiumkupfersaccharosegluconats. Durch Ausfällen mit Alkohol erhält man die Verbindung als blaues Pulver. Man stellt hiervon eine wäßrige Lösung her, mischt sie 'mit einer wäßrigen Gelatinelösung entsprechender Konzentration und gießt die Mischung auf bzw. zwischen Emulsionsschichten. Beispiel 3 Man gibt 8,79 frisch gefällten Braunsteinunter Erwärmen zu einer alkalischen Lösung von 36 g Mannit in 400 ccm i n-Natronlauge. Es entsteht eine rotbraune fast klare Lösung; durch Zugabe von weiteren Mengen Alkali und einer wäßrigen Lösung von Magnesiumsulfat erhält man den Magliesiummangan-(IV)-mannit als rotbraunen Niederschlag, der nach der üblichen Reinigung einer wäßrigen Auflösung von Gelatine zugesetzt und auf die Rückseite des Schichtträgers gegossen wird.

Claims

PATENT ANSi'RLC111?: i. Lichthofschutz- und Filterschichten, insbesondere auf photographischem Material für Schwarzweiß- oder Farbenphotographie, bestehend aus einem schichtbildenden Kolloid, -das in Wasser lösliche oder unlösliche Schwermetallkomplexsalze von organischen Polyoxyverbindungen enthält. z. Lichthofschutz- und Filterschichten, insbesondere auf photographischem Material für Schwarzweiß- oder Farbenphoto-U CY aphie nach Anspruch i, bestehend aus einem schichtbildenden Kolloid, das in Wasser unlösliche Erdalkalischwermetall-1zomplexsalze von organischen Polyoxyverbindungen enthält. 3. Lichthofschutz- und Filterschichten, insbesondere auf photographische:-n Material für Schwarzweiß- oder Farbenphotographie nach Anspruch i, bestehend aus einem schichtbildenden Kolloid, das Schwerme".allkomplexverbindungen von organischen Polyoxyverbindungen enthält, die durch Umsetzung von Erdalkalischwermetallkomplexsalzen mit Sulfaten der Alkalien, a: iphatischenAminen o@#erUa-rin°ii erhalten wurden. .4. Lichthofschutz- und Filterschichten, insbesondere auf photographischem Material für Schwarzweiß- oder Farbenphotographie nach Anspruch i, bestehend aus einem schichtbildenden Kolloid, das Schwermetallkomplexverhindungenvon organischen Polyoxyverbindungen enthält, die durch Umsetzung der Erdalkalischwermetallkomplexverbindungen mit aliphatischen oder cyclischen Polyoxycarbonsäuren erhalten wurden.