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Klemmensockel für Sammelschienen großer Stromstärke In Niederspannungsanlagen,
insbesondere in elektrischen Anlagen, die in Kästen untergebracht sind, werden zur
Befestigung der Sammelleitungen an der Unterlage mehrpolige Klemmen-5 sockel verwendet.
Bei den bekannten Klemmensockeln sind die Klemmen unmittelbar an der Vorderseite
eines gemeinsamen Isoliersockels durch Schrauben befestigt oder auf brückenartigen,
quer zu den Sammelleitungen liegenden Tragschienen angeordnet, die durch Schrauben
an einem gemeinsamen Isoliersockel gehalten sind. Diese Ausbildung der Klemmensockel
ist nur für Sammelleitungen geeignet, die kleine Stromstärken führen. In Anlagen
mit großen Stromstärken erweist sich diese Ausbildung des Klemmensockels nicht als
betriebsicher. Diese Tatsache ist auf, die Anordnung der Klemmen an dem gemeinsamen
Isoliersockel zurückzuführen. Treten nämlich in den Sammelleitungen Kurzschlüsse
auf, so werden die Kurzschlußkräfte nur durch die Schrauben auf den Isoliersockel
übertragen. Dabei entstehen in dem Isoliersockel außer Druckkräften erhebliche Zug-
und Biegungskräfte, die oft zur Zerstörung des Isoliersockels führen, insbesondere
wenn für den Isoliersockel aus Gründen hoher Isolation keramischer Baustoff gewählt
wird. Außerdem werden die durch die Kurzschlüsse verursachten Kräfte an punktförmigen
Stellen von dem Isoliersockel aufgenommen, so daß leicht Teile des Isoliersockels
abgesprengt werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Klemmensockel für Sammelleitungen
großer Stromstärke, der sich durch eine hohe Betriebssicherheit und niedrige Bauhöhe
auszeichnet. Der Klemmensockel hat quer zu den Sammelleitungen liegende brückenartige
Schienen, die an ihrem Mittelteil Befestigungsklemmen für die Sammelleitungen tragen.
Erfindungsgemäß ruhen die brückenartigen Tragschienen mit ihren Enden auf je einem
Isoliersockel und sind an den Berührungsflächen mit den Isoliersockeln derart geformt
- und angeordnet, daß die bei Kurzschlüssen an den Leitungen auftretenden Kräfte
von ihnen selbst auf ausgedehnte Flächen der Isoliersockel übertragen werden und
in den Isoliersockeln im wesentlichen nur Druckkräfte erzeugen. Zweckmäßig haben
die brückenartigen Tragschienen etwa senkrecht zum Mittelteil abgebogene Teile,
die sich zur Übertragung der Kurzschlußkräfte gegen die Isoliersockel legen, und
sind mit nach außen gebogenen Enden an den Isoliersockeln befestigt. Durch diese
Ausbildung des Klemmensockels wird erreicht, daß
die an den Leitungen
auftretenden Kurzschlußkräfte zuerst von den Tragschienen aufgenommen und dann als
Druckkräfte auf die Isoli ,f, sockelübertragen werden. Durch geeignete e- y messurig
der Druckflächen an dem Isolierso@cl@.et:: lassen sich die Beanspruchungen des Isoliere
Sockels in zulässigen Grenzen halten. Die Betriebssicherheit des Klemmensockels
kann erfindungsgemäß dadurch gesteigert werden, däß jede brückenartige Tragschiene
für sich auf j e zwei Isoliersockeln großer Isolierfestigkeit angeordnet und die
Isoliersockel der Tragschienen durch Isolierkörper großer mechanischer Festigkeit
im Abstand voneinander gehalten werden. Auf diese Weise ist vermieden, daß an einem
Isoliersockel größer Isolierfestigkeit zugleich zwei oder mehrere Tragschienen befestigt
sind. Es können daher an jedem Isoliersockel außer den Druckkräften keine Biegungskräfte
auftreten. Die zum Tragen der Klemmen dienenden Isolier-Sockel lassen sich infolgedessen
aus dem elektrisch hochwertigen keramischen Baustoff herstellen, ohne daß die Gefahr
einer Beschädigung bei starken Kurzschlüssen besteht. Die an dem Klemmensockel-
auftretenden Biegüngskräfte werden dabei lediglich von Teilen großer mechanischer
Festigkeit, z. B. aus harzhaltigen Schichtstoffen, aufgenommen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung
dargestellt. Die Fig. i und 2 zeigen zwei Ansichten -des einen Klemmensockels und
die Fig. 3 und 4 Ansichten des anderen Klemmensockels.
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Mit i ist ein in elektrischen Anlagen üblicher .Kasten bezeichnet,
in dem der Klemmensockel gemäß der Erfindung untergebracht ist. 2 sind drei parallel
verlegte Sammelleitungen. Der Klemmensockel hat eine der Anzahl der Sammelleitungen
entsprechende Anzahl von Tragschienen 3. Die Tragschienen sind erfindungsgemäß brückenartig
ausgebildet und ruhen mit ihren Enden auf j e einem Isoliersockel q.. An den zwischen
den Isoliersockeln 4 befindlichen Teilen der Tragschienen sind Klemmen 5 befestigt.
Die Klemmen 5 bestehen aus mehreren Klemmplatten 6 und Klemmschrauben 7. Die Form
der Tragschienen ist erfindungsgemäß derart gewählt, daß die bei Kurzschlüssen auftretenden
Kräfte nur als Druckkräfte auf die Isoliersockel übertragen-werden. Zweckmäßig hat
jede Tragschiene 3 eine U-förmige Gestalt: Der Mittelteil 8 der Tragschiene trägt
je eine Klemme 5. Die beiden Schenkel g der Tragschiene, die etwa senkrecht zum
Mittelteil 8 abgebogen sind, legen sich an die Isoliersockel 4 und vermitteln die
Übertragung der Kurzschlusskräfte auf den Isoliersockel. An den nach außen gebogenen
Enden io der Schenkel 9 ruht die Tragschiene auf den Isoliersockeln. Die von den
Schenkeln der Tragschiene berührten Flächen des Isolier-Sockels sind derart bemessen,
daß bei der Übertragurig der Druckkräfte auf den Isoliersockel keine unzulässigen
Beanspruchungen des Isoliersockels enstehen. Zweckmäßig werden zwischen ,een Tragschienen
3 und den Isoliersockeln 4 i_ ,stoßdämpfende Zwischenlagen zi, z. B. aus 4: Preßspan,
eingeschaltet. Die stoßdämpfenden Zwischenlagen können auch zwischen dem Isoliersockel
und dem Kasten angeordnet sein. Die Tragschienen 3 sind durch Schrauben 12 an den
Isoliersockeln befestigt. Die Schrauben 12 befinden sich in ovalen Löchern 13 des
Isolier-Sockels, um eine Bewegung der Tragschiene gegenüber dem Isoliersockel zu
ermöglichen. 15 sind die Schrauben, die den Isoliersockel 4 an der Unterlage i befestigen.
Die in den Enden der Tragschienen eingeschraubten Kopfschrauben 14 gestatten, Kabelschuhe
anzuschließen, die für von den Sammelleitungen abgehende Zweigleiturigen bestimmt
sind. Um das Anschließen der Zweigleitungen an die Tragschienen zu erleichtern,
können, wie die Fig. i und 2 zeigen, die die Anschlußvorrichtungen tragenden Enden
derart verlängert sein, daß sie aus dem den Klemmensockel aufnehmenden Kasten in
an diesen Kasten anzusetzende Kästen ragen: An dem Klemmensockel gemäß den Fig.
i und 2 bestehen die die Tragschienen tragenden Isolier-Sockel 4 aus je einem Stück.
Sie können aus Preßstoff oder keramischem Werkstoff hergestellt sein. Ist der Klemmensockel
für die Befestigung von Sammelleitungen besonders großer Stromstärke bestimmt, so
wird, wie die Fig. 3 und 4 zeigen, erfindungsgemäß jede brückenartige Tragschiene
3 für sich auf je zwei Isoliersockeln 17 großer Isolierfestigkeit angeordnet. jeder
Isoliersockel 17 großer Isolierfestigkeit trägt unmittelbar je ein Ende der 15rückenartigen
Tragschienen. Die Isoliersockel 17 sind durch Isolierkörper 18 großer mechanischer
Festigkeit im Abstand voneinander gehalten. Für die Isoliersockel 17 großer Isolierfestigkeit
eignen sich als Baustoff keramische Erzeugnisse und für die Isolierkörper 18 großer
mechanischer Festigkeit als Baustoff harzgetränkte, geschichtete Erzeugnisse. Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Klemmensockel sind die Isoliersockel 17 großer
Isolierfestigkeit von blockförmigen Körpern gebildet. Die blockförmigen Isoliersockel
17 sind durch je einen als Leiste ausgebildeten Isolierkörper 18 hoher mechanischer
Festigkeit miteinander -verbunden. Zu diesem Zweck sind in die Leisten'i8 Stifte
ig eingesetzt, die in Aussparungen 2o der blockförmigen Isoliersockel 17 greifen.
Die Leiste 18 ist mit Hilfe der Winkel 21 und der Schrauben 22 an dem Boden des
Kastens befestigt. 23 sind die Schrauben, die die Winkelei mit den Leisten verbinden:
Durch diese Ausbildung desKlemmensockels ist verhindert, daß an den keramischen
Körpern zwei oder mehr Tragschienen befestigt sind. Es können also beim Auftreten
von Kurz-
Schlüssen an den keramischen Körpern außer den Druckbeanspruchungen
keine Biegungsbeanspruchungen entstehen.
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Außer dem Vorteil einer hohen Betriebssicherheit beim Auftreten von
Kurzschlüssen hat der Klemmensockel gemäß der Erfindung den Vorteil einer kleinen
Bauhöhe. Dieser ist auf die Anordnung der Klemmen auf einer brückenartigen Schiene
zurückzuführen. Der zwischen den Isoliersockeln befindliche Teil der Tragschiene
kann, wie in der Zeichnung dargestellt ist, so geformt werden, daß die Klemmen wesentlich
tiefer liegen als die Oberkante der Isoliersockel. Die durch die Erfindung erzielte
kleine Bauhöhe des Klemmensockels macht den Klemmensockel gerade für die Verwendung
in gekapselten elektrischen Anlagen geeignet.