DE674246C - Bremsvorrichtung an selbsttaetigen Waagen - Google Patents
Bremsvorrichtung an selbsttaetigen WaagenInfo
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- G01G—WEIGHING
- G01G21/00—Details of weighing apparatus
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen kippender Teile an selbsttätigen
Waagen, bei der die Bremskraft vom festen Gestell aus wirkt.
Die bekannten Vorrichtungen dieser Art, die ■/.. B. die Drehbewegung eines umlaufenden
Ausschüttgefäßes abbremsen, sind meistens so eingerichtet, daß auf einer Seite oder auf
beiden Seiten des Lastgefäßes zwei Anschläge an ungefähr gegenüberliegenden Stellen der
Drehachse befestigt sind, die gegen zwei Auffangglieder am festen Waagengestell stoßen. Ungenaue Anordnung dieser Auffangglieder
oder kleine Abweichungen in der Lage der Drehachse, die unvermeidlich sind, haben zur Folge, daß die beiden Anschläge
nicht genau gleichzeitig auf die Auffangglieder anstoßen. Anstatt des zum ordnungsmäßigen
Abbremsen der Drehbewegung erforderlichen Kräftepaares wird dann im ersten Augenblick nur eine Einzelkraft auf
den zuerst anstoßenden Anschlag durch das zugehörige Auffangglied ausgeübt. Erst
nachdem die Drehachse des Lastgefäßes ihre Lage etwas geändert hat, stößt auch der
zweite Anschlag gegen das zweite Auffangglied. Bei diesem plötzlichen Verschieben der
Drehachse wird eine stoßartige Wirkung auf die betreffenden Schneiden ausgeübt. Die
hierbei auftretenden großen Kräfte könnten auf die Schneiden und die Parallellenker
schädlich einwirken und sie nach und nach zerstören.
Noch viel schlechter werden die Verhältnisse, wenn auf jeder Seite des Lastgefäßes
nur ein Anschlag vorgesehen ist. Jeder Anschlag liefert für die betreffende Seite dann
nur eine einseitig wirkende Kraft an Stelle des erforderlichen Kräftepaares, so daß die
in der Lagerung des Lastgefäßes entstehende Gegenkraft in voller Größe von den Lagerschneiden
aufgenommen werden muß.
Auch bei den bekannten Vorrichtungen, bei denen besondere Dämpfungseinrichtungen
zum Abfangen kippender Lastschalen vorgesehen sind, fehlt das zum richtigen Abbremsen
der Drehbewegung erforderliche Kräftepaar.
Die vorgenannten Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die beim 5U
Abbremsen der Drehbewegung des Kippgefäßes auftretende Kraft nach dem festen
Rahmen durch eine Vorrichtung abgeleitet wird, die unter allen Umständen ein Kräftepaar
liefert, indem ein Glied dieser Vorrichtung derartig ausgebildet ist, daß es nur im
Gleichgewicht sein kann, wenn die beiden darauf vom Kippgefäß ausgeübten Kräfte gleich groß und entgegengesetzt gerichtet
sind. Umgekehrt besteht deshalb auch die 6C
Rückwirkung dieser Vorrichtung auf das Kippgefäß in zwei gleichen, entgegengesetzt
gerichteten Kräften, die keine Gegenkräfte in der Lagerung des Kippgefäßes hervorrufen.
Das erforderliche Kräftepaar wird weiter dadurch möglichst klein gehalten, daß die Drehbewegung des Kippgefäßes nicht
plötzlich durch mehr oder weniger elastische Anschläge beendet, sondern allmählich durch
nach und nach wirksam werdende Bremswirkung verzögert wird.
ίο In den Zeichnungen ist die Bremsvorrichtung
in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.
Abb. ι zeigt in Seitenansicht eine Ausführung der Bremsvorrichtung als frei
hängenden Bremsrahmen mit Bremsklötzen ■ in der Füllstellung der Lastschale;
Abb. 2 zeigt einen waagerechten Querschnitt durch den Bremsrahmen und eine
Draufsicht auf das Ausgleichsglied; Abb. 3 zeigt die Ausbildung der Auffangglieder
für den Bremsrahmen;
Abb. 4 zeigt die Bremsvorrichtung nach Abb. ι in der Entleerungsstellung der Lastschale;
Abb. 5 zeigt ein Auffangglied für de» Bremsrahmen, j edoch in anderer Stellung als
Abb. 3; : . .
Abb. 6 zeigt eine Ausführung der Bremsvorrichtung mit Ölbremszylindern;
Abb. .7 zeigt die Draufsicht auf die Bremsvorrichtung
nach Abb. 6;
Abb. 8 zeigt den Längsschnitt durch einen Bremszylinder in vergrößertem Maßstabe;
Abb. 9 zeigt eine Ausführung der Bremsvorrichtung mit Rutschkupplung;
Abb. 10 zeigt die Draufsicht auf diese Bremsvorrichtung. .
Bei der Ausführung nach den Abb. 1 bis 5
ist das Lastgefäß α mit den Schneiden a' in
den Gehängen b gelagert und wird durch den Sperrhebel b' gegen vorzeitiges Umkippen gesichert.
Die Gehänge δ sind auf den Schneiden des Waagebalkens c eingehängt. An dem
Gefäß α sind Segmente α" angebracht, an
deren Umfangsfiäche Bremsklötze d' angreifen, die in den frei hängenden Rahmens? befestigt sind. Die Rahmen d sind durch einstellbare
Stangen e miteinander verbunden. Um ein besseres Anpassen der Bremsklötze d'
an die Segmente a" zu erreichen, sind die Stangen e mit Federn e' oder sonstigen elastischen
Mitteln versehen. Die Federn e können selbstverständlich auch an anderer Stelle der Stangen angebracht werden, als in
der Zeichnung dargestellt. Am Waagengestell ist eine Achse/ gelagert, die mit zwei
gleichgerichteten Armen /' und /" versehen ist, auf welche die an den Rahmen d angebrachten
Anschlagnasen d" und d'" bei den Ro Schwenkbewegungen des Lastgefäßes α auftreffen.
Die Wirkungsweiseider Bremsvorrichtung
nach den Abb. 1 bis 5 ist folgende: Nachdem ein gewisser Teil Wägegut 'dem Lastgefäß a
zugeführt ist, macht dasselbe infolge Verlagerung
des Schwerpunktes eine Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinne und
legt sich mit der Schneide α'" an den Sperrhebel b'. Diese Bewegung genügt zur Freigabe
der Arme /' und /", und ersterer legt sich hierbei auf den Anschlagbolzen f" auf
(Abb. 5). Die Anschlagnased" rechts der Gefäßschneide
a? ist nunmehr so hoch angehoben worden, daß sie während der Bewegungen des
Waagebalkens, also während der Wägung, auf den Arm/" nicht aufstößt. Sobald die Füllung des Gefäßes beendet ist, wird durch
eine bekannte, nicht dargestellte Vorrichtung der Sperrhebel b' angehoben, wodurch die
Schneide a'" frei wird und das Lastgefäß umkippt (Abb. 4). Beim. Umkippen des Lastgefäßes
macht zuerst der Bremsrahmen dieselbe Bewegung wie auch das Gefäß. Beim Auf treffen der rechten Anschlagnase d'" unter
den Arm/" wird dieser ein wenig angehoben, bis auch die linke Anschlagnase d'" auf den
Arm /' auftrifft. Von diesem Augenblick an bleibt der Bremsrahmen stehen, während das
Lastgefäß weiter durchschwingt, bis es in der Stellung der Abb. 4 ankommt. Es tritt also
erst in dem letzten Abschnitt des Umkippens die Bremsung des Lastgefäßes ein, so daß es
beim Erreichen seiner Endlage keine; schädliche Schlagwirkung auf das Waagengestell
bzw. auf das Gebäude ausüben kann und keine schädlichen Rückwirkungen auf die
Schneidenlagerung usw. eintritt.
Beim Zurückschwingen des Lastgefäßes in die Füllstellung (Abb. 1) wiederholen sich
sinngemäß die gleichen Vorgänge in umgekehrter Richtung, wobei die Anschlagnasen
d" zur Einwirkung kommen.
Das Eigentümliche bei dieser Bremsvorrichtung besteht darin, daß beim Auf treffen
der Anschlagnasen d", d'" auf die Arme f, f" in -beiden Kipprichtungen des Lastgefäßes
die Achse/ als Ausgleichsglied wirkt, da diese Achse nur in Gleichgewicht sein kann,
wenn die von den Anschlagnasen auf die Arme f und /" ausgeübten Kräfte gleich no
groß und entgegengesetzt gerichtet sind. Diese Kräfte treten immer zur gleichen Zeit
auf, ohne daß dafür eine genaue Lage der
Drehachse erforderlich ist, und bilden sofort
das gewünschte Kräftepaar, wodurch" eine weitere Drehung des Bremsrahmens verhindert
und damit die Bewegung des Gefäßes verzögert wird.
Die Bremsvorrichtung nach Abb. 6, 7 und 8 hat grundsätzlich dieselbe Wirkung als die
oben beschriebene Vorrichtung, nur sind statt der Bremsklötze Bremszylinder vorgesehen,
die mit öl oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit gefüllt sind. Im Inneren der
Bremszylinder g sind konisch gebildete Stäbe g' vorgesehen, die durch Bohrungen
des Kolbens g" geführt sind und während der Kippbewegung des Lastgefäßes einen größeren
oder kleineren Durchstromquerschnitt für die Flüssigkeit frei lassen, wodurch die Bremswirkung
verändert wird. Außer den beiden
ίο Bohrungen g" sind im Kolben noch zwei
weitere nicht gezeichnete Bohrungen vorgesehen.
Beim Hochgehen des Kolbens kann die Flüssigkeit durch diese letztgenannten Öff-
!5 nungen ungehindert von der oberen zur unteren
Zylinderhälfte strömen; es tritt also keine Bremswirkung auf. Beim Niedergang des
Kolbens dagegen werden diese Öffnungen von der Ventilplatte g"' verschlossen. DieFlüssig-
keit kann dann nur durch die Bohrungen g" von der unteren zur oberen Zylinderhälfte
strömen, und die Bremswirkung wird durch die besonders geformten Stäbe g' geregelt.
Die Bremszylinder g sind an dem Lastgefäß gelenkig angeordnet und mittels der Kolbenstangen
h mit dem doppelarmigen Bremshebel i gelenkig verbunden. Letzterer ist auf
der Lastgefäßachse α' leicht drehbar gelagert
und an den Enden mit Anschlagnasen d" und d!" versehen, die bei den Kippbewegungen
des Lastgefäßes auf die Arme/' und /" auftreffen. Aus der Beschreibung der Bremsglieder
geht hervor, daß jeder Zylinder nur beim Niedergang des betreffenden Kolbens als Bremse wirkt. Demnach bremst der
rechte Z3'linder beim Umkippen und der linke
Zylinder beim Wiederaufrichten des Kippgefäßes. Diese Vorrichtung hat also1 den
Vorteil, * daß die Bremswirkung für jede Drehrichtung für sich geregelt werden kann.
Auch bei dieser Bremsvorrichtung wird durch die hervorgerufenen Kräfte in den Berührungspunkten
von d" und d"' mit f und f" ein Kräftepaar gebildet, wodurch die weitere
Drehung des Bremshebels i verhindert wird. Die Wirkung der Achse / als Ausgleichsglied
ist dabei genau dieselbe wie im vorigen Ausführungsbeispiel.
Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in den Abb. 9 und 10 dargestellt.
Arm /' ist mittels einer Rutschkupplung k von bekannter Konstruktion drehbar mit der
Achse / verbunden, Arm f" ist fest mit der Achse verbunden. Die Anschlagnasen d" und
d'" sind hier starr mit dem Gefäß verbunden. Nach dem Anstoßen der Anschlagnasen d'"
beim Umkippen und der Anschlagnasen d" beim Wiederaufrichten der Lastschale gegen
die Arme /' und /" führen diese letzteren und deshalb auch die beiden Kupplungshälften entgegengesetzte
Drehbewegungen aus, wobei die Reibflächen der Kupplung als Bremse wirken. Die Achse / sorgt wieder als Ausgleichsglied
dafür, daß die an /' und f" angreifenden Kräfte gleich groß und entgegengesetzt
gerichtet sind und hat also genau dieselbe Bedeutung wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.
Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen kann die Achse/ sowohl in senkrechter als auch
in waagerechter oder schräger Stellung angeordnet werden, auf die sofortige Bildung
des gewünschten Kräftepaares hat das keinen Einfluß.
Die beschriebene Bremsvorrichtung ist auch anwendbar bei selbsttätigen Waagen,
deren Gefäße mit Bodenentleerung versehen sind, um das zu starke Auf- oder Zuschlagen
der. Bodenklappe, oder die Bewegungen des die Einlaufklappen öffnenden Gewichtshebels
zu bremsen.
Zur Milderung des Stoßes beim Auftreffen der Anschlagnasen d" und d"f auf die Arme /'
und /" können diese mit einer elastischen Stoßfläche (Gummi- oder Federpuffer) versehen
werden.
Wenn man, z. B. für kleinere Waagen, die allmähliche wirkende Bremsung nicht für
nötig hält, dann wird die Ausführung noch in der Weise vereinfacht,' daß man z. B. im
dritten Ausführungsbeispiel die Rutschkupplung fortläßt und also beide Arme /' und /"
fest mit der Achse / verbindet. Die Achse / behält dabei ihre Bedeutung als Ausgleichsglied, das die Bildung eines Kräftepaares
sichert. Besonders in diesem Fall wird man aber die betreffenden Stoßflächen elastisch
ausbilden.
Selbstverständlich können in allen Ausführungsbeispielen die am festen Rahmen und
die am Kippgefäß befestigten Teile gegenseitig ausgetauscht werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Abbremsen kippender
Teile an selbsttätigen Waagen, bei der die Bremskraft vom festen Gestell aus wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Kippgefäß (a) fest oder beweglich verbundene Anschläge (d" bzw. d'"')
in entgegengesetztem Sinne auf eine ausgleichend sich selbst einstellende beweglich
gelagerte Anschlagseinrichtung (/, /', /") auftreffen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagseinrichtung aus einer am festen Gestell
drehbar gelagerten Welle (/) mit zwei von den entsprechenden am Kippgefäß (a) befindlichen
Anschlägen (d" bzw. d'") in entgegengesetztem Sinne beaufschlagten
Anschlagarmen (f, /") besteht.
3· Vorrichtung nach Anspruch ι und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei beweglicher Anordnung der Anschläge (d" bzw.
df") am Kippgefäß (ο) die gegenseitige Verbindung der Anschläge und des Kippgefäßes
durch einen beweglichen Bremsrahmen (d, e) gebildet wird, der mittels
zweier Bremsklötze (if) am Gefäß (a)
angebrachte Segmente (a") umfaßt, und der zwecks besseren Anpassens der
Bremsklötze und zwecks Aufrechterhaltung der Bremswirkung bei Verschleiß
der Bremsklötze zweckmäßig mit elastisch wirkenden Einrichtungen (Federn e'
o. dgl.) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei beweglicher
Anordnung der Ansehläge (d" bzw. d'") am Kippgefäß (0) die gegenseitige
Verbindung der Anschläge und des Gefäßes durch einen beweglichen doppelarmigen
Hebel (i) gebildet wird, der mittels zweier Bremszylinder (g) mit dem
Gefäß verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei fester
Anordnung der Anschläge id" bzw. df") am Kippgefäß (α) die auf der drehbar gelagerten
Welle (/) sitzenden Anschlagarme (/', /") relativ zueinander drehbar
sind, unter Zwischenschaltung einer Rutsch- oder Reibungskupplung (k).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH149245D DE674246C (de) | 1936-08-01 | 1936-08-01 | Bremsvorrichtung an selbsttaetigen Waagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH149245D DE674246C (de) | 1936-08-01 | 1936-08-01 | Bremsvorrichtung an selbsttaetigen Waagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE674246C true DE674246C (de) | 1939-04-13 |
Family
ID=7180649
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH149245D Expired DE674246C (de) | 1936-08-01 | 1936-08-01 | Bremsvorrichtung an selbsttaetigen Waagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE674246C (de) |
-
1936
- 1936-08-01 DE DEH149245D patent/DE674246C/de not_active Expired
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