<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Hebegerät für Fahrzeugbordwände, das aus einem am Fahrzeugaufbau leicht anbringbaren Gehäuse besteht, welches einen Schwenkarm und eine mit diesem zusammenwirkende Feder enthält, wobei nur der Schwenkarm aus dem Gehäuse herausragt und an seinem herausragenden freien Ende zur gelenkigen Verbindung mit der Bordwand ausgebildet ist.
Ein solches bekanntes Hebegerät ist nur bei äusserst genauer Montage am Fahrzeugaufbau mit Bezug auf die Schwenkachse der Bordwand funktionsfähig. Kleinste Montagefehler stellen die einwandfreie Funktion schon in Frage. Darüber hinaus ist auch durch sorgfältigste Abstimmung des Schwenkarmes und der verwendeten Feder ein Ausgleich des Momentangewichtes der Bordwand in jeder Schwenkstellung nicht möglich. Gerade dieses
Problem ist besonders bei um 1800 abklappbaren Bordwänden schwierig zu lösen, jedenfalls schwieriger, als wenn die Bordwände nur um 900 zu klappen wären.
Bekannt ist weiterhin ein Hebegerät für Bordwände, bei dem ein an einem Gehäuse befestigter
Schwenkarm mittels einer Doppelfeder im Gehäuse vorgespannt ist und die Bordwand in der Vertikalstellung zu halten sucht. In der Horizontalstellung der Bordwand ist aber das Rückstellmoment am kleinsten, während dort das Gewichtsmoment am grössten ist. Ein Gewichtsausgleich ist bei diesem Gerät nicht in allen Bordwandstellungen möglich. Ausserdem handelt es sich nicht um ein leicht auch nachträglich am Fahrzeugaufbau anbringbares Gerät.
Bekannt ist auch eine Klappvorrichtung für Bordwände, bei der eine Langlochverbindung zwischen einem Schwenkhebel und der Bordwand vorgesehen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein von ungelerntem Personal auch nachträglich leicht und schnell an einem Fahrzeugaufbau befestigbares Hebegerät zu schaffen, bei dem auch kleinere Montageungenauigkeiten die Funktion des Bordwandhebers nicht in Frage stellen, insbesondere jedoch eine genau kontrollierte Ausgleichskraft auf die Bordwand ausüben, die dem jeweiligen Bordwandschwenkmoment angepasst ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das freie Ende des Schwenkarmes zur gelenkigen Verbindung mit der Bordwand ein mit einem an der Bordwand angebrachten Zapfen zusammenwirkendes Langloch aufweist, und dass im Gehäuse eine mit dem Schwenkarm verbundene zusätzliche Feder mit gegenüber der ersten Feder geringerer Federhärte angeordnet ist, deren Wirkungslinie während des grössten Teiles des Bordwandschwenkbereiches auf einer Seite des Schwenklagers des Schwenkarmes und in der nach unten abgeklappten Bordwandstellung auf der gegenüberliegenden Seite des Schwenklagers verläuft.
Dank der Kombination zweier Federn wird erreicht, dass die Hauptfeder im wesentlichen als Kraftfeder dem Bordwandgewicht die Waage hält. Die Hauptfeder kann also immer mit möglichst optimaler Hebelübersetzung arbeiten, wodurch es erst möglich ist, eine vergleichsweise kleine zusätzliche Feder mit einem geringen Federweg verwenden zu können, welche als Steuerfeder wirkt, um in allen Stellungen der Bordwand ein genau angepasstes Gegenschwenkmoment zu erzeugen. Auch bei Veränderung der Federhärte nach einer gewissen Betriebszeit ist eine einfache Korrektur möglich, so dass eine hohe Lebensdauer gewährleistet ist.
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, dass im Gehäuse ein Wipphebel schwenkbar gelagert ist, dessen in bezug auf das Gehäuse vorderes Ende mittels eines Schwenkhebels mit dem Schwenkarm im Abstand von dessen Schwenklager gelenkig verbunden ist und dass die Feder am hinteren Ende des Wipphebels angebracht und mit ihrem andern Ende am Gehäuse verankert ist, dass die Wirkungslinie der zusätzlichen Feder in einer mindestens angenäherten Horizontalstellung der Bordwand benachbart des Schwenklagers des Schwenkarmes auf der am Vorderende des Schwenkarmes zugewandten Seite verläuft und dass die Härte der Feder etwa drei-bis achtmal, insbesondere etwa viermal so gross ist wie diejenige der zusätzlichen Feder.
An Hand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel darstellen, sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen : Fig. l eine schematische Ansicht einer Ausführungsform des neuen Hebegerätes in der Schliessstellung der Bordwand und Fig. 2 einen Ausschnitt des Hebegerätes gemäss Fig. l mit Darstellung der Teile in etwa horizontaler Stellung der Bordwand und voll nach unten abgeklappter Bordwandstellung.
EMI1.1
der vorderen Stirnseite des Gehäuses--10--herausgeführt ist und ein Langloch--18--aufweist, das sich in der, in Fig. 1 dargestellten Stellung vertikal, d. h. parallel zur vorderen Stirnwand des Gehäuses --10-- und damit auch parallel zu der in der geschlossenen Stellung befindlichen Bordwand --20-- befindet.
An der Bordwand--20--ist ein Zapfen--22--befestigt, der in das Langloch--18--hineinragt.
An der Gehäuseaussenfläche befinden sich zwei Markierungen--24 und 26--. Die Markierung --24-- dient der Montage des Zapfens--22--an der Bordwand, u. zw. derart, dass sich der Zapfen--22--etwa in der untersten Stellung des Langloches--18--befindet, wenn sich der Schwenkarm --14-- in der in Fig. l dargestellten Stellung befindet. Die Markierung --26-- befindet sich in horizontaler Ausfluchtung mit dem Schwenklager--12--des Schwenkarmes--14--. Mittels dieser Markierung--26--wird das Gehäuse --10-- in einer bestimmten Vertikallage am Fahrzeugaufbau befestigt, u. zw. so, dass die Markierung--26-in der die Schwenkachse--28--der Bordwand--20--enthaltenden Horizontalebene liegt.
Diese Horizontalebene ist in Fig. l mit--30--bezeichnet.
Im Gehäuse --10-- ist ein Wipphebel--32--an einem Schwenklager --34-- schwenkbar gelagert.
<Desc/Clms Page number 2>
Das vordere Ende des Wipphebels --32-- ist gelenkig mittels eines Lenkers oder Schwenkhebels--36-verbunden, dessen anderes Ende bei-38-mit dem Schwenkarm --14-- gelenkig verbunden ist.
Am
EMI2.1
der Wirkungslinie des Schwenkarmes--36--zum Hauptschwenklager--12--in einen angepassten Momentenverlauf umgesetzt werden kann, derart, dass in erster Annäherung das den Schwenkarm--14--nach oben, d. h. in Fig. 1 im Uhrzeigergegendrehsinn schwenkende Moment in der Vertikalstellung der Bordwand --20-- ein Minimum hat, dann bis in eine etwa horizontale Stellung der Bordwand wächst und von dort bis in die nach unten abgeklappte Bordwandstellung wieder bis zu einem Minimum abnimmt.
Der genaue Momentenverlauf ergibt sich erst durch Verwendung einer zusätzlichen Feder--46--, die mittels eines Bügels--48--, beispielsweise eines U-Bügels am Hinterende des Schwenkarmes--14--bei --50-- gelenkig befestigt ist. Das obere Ende der zusätzlichen Feder--46--kann am Gehäuse aufgehängt sein und ist im Ausführungsbeispiel der Einfachheit halber am Schwenklager--34--des Wipphebels--32--
EMI2.2
und die Feder --42-- von etwa 800 kg.
Schwenkt man nun die Bordwand--20--aus der geschlossenen Stellung gemäss Fig. l im Uhrzeigersinn abwärts, so werden beide Federn-42, 46-- zunehmend gespannt und tragen dem zunehmenden
EMI2.3
unten und nach links bewegt, so dass sich die Wirkungslinie--52'--der zusätzlichen Feder dem Schwenklager --12-- des Schwenkarmes--14--genähert hat, jedoch noch auf der Seite des Schwenklagers--12-liegt, die der Vorderwand des Gehäuses zugewandt ist.
Schwenkt man nun die Bordwand--20--weiter nach unten, so wandert die Wirkungslinie --52-- der zusätzlichen Feder--46--weiter im Uhrzeigersinn und gelangt schliesslich durch die Schwenkachse--12--.
Dies ist eine sogenannte Totpunktstellung, denn in dieser Stellung hat die zusätzliche Feder--46--keine Momentwirkung auf den Schwenkarm--14--. Diese Totpunktstellung wird etwa 20 vor der voll nach unten in die Vertikalstellung abgeklappten Stellung der Bordwand erreicht. Beim weiteren Nachuntenschwenken in die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte, abgeklappte Vertikalstellung hat die zusätzliche Feder--46--eine umgekehrte
EMI2.4
zieht, sondern nunmehr nach unten zu bewegen sucht. Wie man aus der gestrichelten Darstellung des Schwenkhebels--36"--erkennt, ist auch der wirksame Hebelarm zum Schwenklager--12--kleiner geworden.
Insgesamt ergibt sich in der in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Stellung--20"--der Bordwand, dass auf diese mindestens kein im Uhrzeigergegendrehsinn wirkendes Moment von ausreichender Grösse wirkt, das die Bordwand von selbst nach oben schwenken kann. Wünschenswert ist ein im Uhrzeigersinn wirkendes Gesamtmoment, das die Bordwand in der Stellung-20"-hält.
Man sieht aus den Zeichnungen, dass einer Verschwenkung der Bordwand um 180 eine Verschwenkung des Hebelarmes --14-- um etwa 1000 zugeordnet ist ; die Bordwand kann also nicht weiter im Uhrzeigersinn
EMI2.5
oder mit dem Fuss über die beschriebene Totpunktstellung bewegt werden, wonach die gemeinsame Wirkung beider Federn zur Folge hat, dass das jeweilige Bordwandgewicht mindestens angenähert ausgeglichen wird.
Es ist jederzeit möglich, die auf den Schwenkhebel--14--wirkende, resultierende Hebelkraft so einzustellen, dass das tatsächliche Bordwandgewicht in jeder Bordwandstellung nach Wunsch entweder ausgeglichen ist oder grösser bzw. auch kleiner als das jeweilige Bordwandgewicht ist. Im ersten Fall verbleibt die Bordwand nach dem Loslassen in Ruhe. Im zweiten Fall schwenkt sie von selbst nach oben in die geschlossene Stellung und im letzten Fall schwenkt sie von selbst in die Offenstellung nach unten. Wesentlich ist, dass nur eine geringfügige Kraft genügt, um die Bordwand von der Schliessstellung in die Offenstellung und umgekehrt bewegen zu können.
Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, befindet sich der Zapfen --22-- in der oberen Vertikalstellung der
<Desc/Clms Page number 3>
Bordwand--20--am untersten Ende des Langloches --18-. Beim Abwärtsschwenken der Bordwand verschiebt sich der Zapfen--22--zum äusseren Ende des Langloches hin, das er etwa in der angenäherten Horizontalstellung--20'--der Bordwand erreicht. Durch diese beiden Stellungen ist die Länge des Langloches definiert, denn beim weiteren Abwärtsschwenken der Bordwand bewegt sich der Zapfen -22-- wieder im Langloch nach innen bis in die Stellung-22"-.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hebegerät für Fahrzeugbordwände, das aus einem am Fahrzeugaufbau leicht anbringbaren Gehäuse besteht, welches einen Schwenkarm und eine mit diesem zusammenwirkende Feder enthält, wobei nur der Schwenkarm aus dem Gehäuse herausragt und an seinem herausragenden freien Ende zur gelenkigen Verbindung
EMI3.1
(14) zur gelenkigen Verbindung mit der Bordwand (20) ein mit einem an der Bordwand (20) angebrachten Zapfen (22) zusammenwirkendes Langloch (18) aufweist, und dass im Gehäuse (10) eine mit dem Schwenkarm (14) verbundene zusätzliche Feder (46) mit gegenüber der ersten Feder (42) geringerer Federhärte angeordnet ist, deren Wirkungslinie während des grössten Teiles des Bordwandschwenkbereiches auf einer Seite des Schwenklagers (12) des Schwenkarmes (14)
und in der nach unten abgeklappten Bordwandstellung auf der gegenüberliegenden Seite des Schwenklagers (12) verläuft.
EMI3.2