DE674184C - Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen

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DE674184C
DE674184C DER95722D DER0095722D DE674184C DE 674184 C DE674184 C DE 674184C DE R95722 D DER95722 D DE R95722D DE R0095722 D DER0095722 D DE R0095722D DE 674184 C DE674184 C DE 674184C
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DE
Germany
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blood
amylases
sulfate
copper
treating textiles
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Expired
Application number
DER95722D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Wasmund
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
    • D06L1/14De-sizing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Enzymes And Modification Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen Wasser enthält sehr häufig Spuren von Kupfer (vgl. A. B e y t h i e n , Chemiker-Ztg. 6o, 1936, S. 1o7), das bekanntlich ein außerordentlich starkes Enzymgift ist und schon in kleinsten Spuren störend auf die enzymatischen Vorgänge, z. B. auf die Entschlichtung mit Amylasen, einwirkt. Man hat die verschiedensten Auswege gesucht, diese Schädigungen zu verhindern, ohne jedoch bisher eine befriedigende Lösung zu finden.
  • Sherman beobachtete (Journal of the American Chemical Society 43, 1921, 2q.61), daß sich die schädigende Wirkung der Kupfersalze auf die Enzyme durch einige Aminosäuren,wie Glycin und Analin, aufheben läßt; diese Aminosäuren scheiden jedoch ihres hohen Preises wegen für die meisten technischen Verfahren aus. Das gleiche gilt für das ähnlich wirkende Äthylendiaminchlorhydrat. Alkalicyanide und -sulfide sind für den genannten Zweck wegen ihres unangenehmen Geruches, ihrer großen Giftigkeit und ihrer alkalischen Reaktionen, die die Lagerbeständigkeit der Enzympräparate ungünstig beeinflußt, ebenfalls nicht brauchbar.
  • Es wurde ferner vorgeschlagen, die Alkalipyrophosphate als Schutz für die Enzyme gegen Schwermetallschädigungen zu benutzen. Deren Schutzwirkung gegenüber Kupfer ist bei den Amylasen aber nur in der Kälte vorhanden, dagegen nicht in der Wärme. Das gleiche trifft für die Alkalimetaphosphate zu. Andere Phosphorverbindungen, wie Glycerinnatriumphosphat und Zuckerphosphate, verhalten sich ebenso: in der Wärme bieten diese Stoffe den Amylasen keinen Schutz. Außerdem konnten sie ihres hohen Preises wegeh keine technische Bedeutung erlangen.
  • Auch den weiterhin vorgeschlagenen Stoffen, die die Atomgruppe C N S enthalten, z. B. Thioharnstoff und Rhodankalium, kommt in der Wärme keinerlei Schutzwirkung zu.
  • Es wurde nun gefunden, daß das Blut von Schlachttieren, und zwar defibriniertes und nichtdefibriniertes, in beliebiger Form, d. h. frisch oder getrocknet, die Amylase nicht nur in der Kälte, sondern, was für den amylolytischen Entschlichtungsprozeß ganz besonders wichtig ist, auch in der Wärme praktisch völlig ausreichend gegen die schädigende Wirkung der Kupfersalze schützt.
  • Erfindungsgemäß -wird in den wässerigen Amylaseflotten beispielsweise o,1°/, frisches bzw. o,o2 °/a trockenes Blut gelöst. Das Blut kann auch als trockenes Pulver den Entschlichtungsmitteln zugemischt werden. Flüssigen Entschlichtungsmitteln, wie z. B. Malzextrakt, ,kann man das Blut z. B. in Form von defibriniertem Blut vor dem Eindicken zufügen, und zwar beispielsweise in solcher Menge, daß das Fertigpräparat 5 bis i o ° J, Bluttrockensubstanz enthält. Die Lagerbeständigkeit der fertigen Enzympräparate wird durch diese Beimischungen nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil sogar verbessert.
  • Zur Herstellung möglichst klarer Enzymlösungen wird das Blut durch Kochen mit Salzsäure hydrolysiert, das filtrierte Hydrolysat dann mit Lauge neutralisiert, gegebenenfalls noch eingedickt oder getrocknet und wie oben verwendet. Aus dem gleichen Grunde kann man das Blut aber auch noch mit eiweißspaltenden Enzymen behandeln, z. B. mit Pepsin, Trypsin oder beiden zusammen.
  • Das Blut kann man in der üblichen Weise trocknen, z. B. im Vakuum bei etwa 50 0, oder zuerst kochen bzw. z. B. mit Ammonsulfat aussalzen und die erhaltene Müngentweder feucht oder nach vorherigem Trocknen und gründlichem Zerkleinern verwenden. Auch kann man das Blut mit einer größeren Menge entwässertem Natriumsulfat mischen, das Gemisch trocknen und gründlich zerkleinern. Es ist nicht nötig, daß das Blut frisch ist. Man kann es bei Gegenwart eines geeigneten Desinfektionsmittels. z. B. Toluol, aufbewahren und je nach Bedarf verwenden.
  • Es ist bekannt, Amylasen durch wasserlösliche Kolloide, z. B. Eiweißstoffe, wie belatine, zu stabilisieren. Die Gelatine bewirkt aber im Gegensatz zum Blut fast gar keinen Schutz der Amylasen gegen die Einwirkung von Kupferionen.
  • Es ist ferner bekannt, Amylasen bei einfacher Verzuckerung durch Hefeautolysat oder abgebaute Eiweißstoffe, z. B. mit durch kombinierte Pepsin- und Trypsinverdauung gewonnenen Präparaten, zu aktivieren. Prüft man Hefeautolysat als Stabilisator für Amylasen unter Bedingungen, die den praktischen Verhältnissen in der Textilindustrie entsprechen, so ergibt sich, daß zwar eine gewisse Wirkung gegen Kupferionen vorhanden ist, daß diese Wirkung aber hinter der des Blutes weit zurückbleibt. Die technische Verwendung von unter besonderen Bedingungen hydrolysierten Eiweißstoffen verbietet sich schon wegen der schwierigen Zugänglichkeit bzw. des hohen Preises.
  • Es sind auch Versuche bekanntgeworden, in denen der Einfluß von Blutfibrin und Blutalbumin bzw. Blutserum auf die verzuckernde Wirkung von Amxlasen erforscht wird. Ganz abgesehen davon, daß hierbei nur eine Aktivierung durch Blutalbumin bzw. Blutserum, nicht durch Blutfibrin festgestellt wurde, zeigte die Prüfung, daß Blutfibrin und Blutalbumin in weit geringerem Maße als Gesamtblut oder defibriniertes Blut praktisch so gut wie gar nicht Amylasen unter den Bedingungen der Textilbehandlung stabilisieren. Der Schutz für Zusatz von Blutfibrin oder Blutalbumin bzw. Blutserum zu Amylasen wird hier nicht beansprucht. Beispiel i o,2%ige Lösungen eines Präparates, bestehend aus 93,5 °/D Kochsalz und 6,5 °J, eines getrockneten Auszuges aus Bauchspeicheldrüsen von Schweinen (Amylasewert nach Willstlä,tter = o,5), in Wasser vom PH 7;2 und i i deutschen Härtegraden werden 2 Stunden auf 5o° .erhitzt, und zwar einmal ohne und einmal mit 3,46 mg/1 krist. Kupfersulfat. Die Lösungen erhalten die nachstehend angegebenen Zusätze und zeigen nach dem Erwärmen folgende Amylaseverluste:
    Verlust
    Zusätze
    ohne Cusulfat @ mit Cusulfat
    z. o,o7 g/1 eines neutralen Gemisches von primärem und sekundärem
    ö Natrium-o-Phosphat . . . . . . . . . . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 89
    2. o,= g/1 Glycerinnatriumphosphat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 98
    3. 0,07 g/1 eines neutralen Gemisches von prirriärem und sekundärem
    Natrium-o-Phosphat + 0,5 g/1 Sulfoharnstoff . . . . . . . . . . . . . . 43 78
    4. 0,o7 g/1 eines neutralen-Gemisches vonprimärem und sekundärem
    Natrium-o-Phosphat + 0,5 g/1 Rhodankalium . . . . . . . . . . . . . . 41 xoo
    5. o,x3 g/1 Natriumpyrophosphat + o, 14 g/1 primäres Natrium-o-
    Phosphat .............................................. 41 98
    6. Wie =. + o,x g/1 Blutpulver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 46
    7. Wie f. -f- 1,25 ccm/1 frisches defibriniertes Ochsenblut j
    (= 0,235 g/1 Bluttrockensubstanz) ........................ 33 44
    Beispiel 2 o,o2°/oige Lösungen eines Präparates, bestehend aus 95 Teilen Kochsalz und 5 Teilen eines nach W i 11 s t ä t t e r (Zeitschr. fürphysiologische Chemie 125, 150 [1922]) bereiteten Amylasepräparates aus Schweinebauchspeicheldriisen, werden 2 Stunden auf q.8° C erhitzt, und zwar einmal ohne und einmal mit 35 mg/1 krist. Kupfersulfat. Die Lösungen erhalten die nachstehend angegebenen Zusätze und zeigen nach dem Erwärmen folgende Amylaseverluste:
    Verlust
    Zusätze ohne mit
    Cusulfat Cusulfat
    nin 0/0
    x. Ohne ............... 22 98
    2. 0,05 g Blutpulver .... 5 30
    3. o,o5 g Hefe (-autolysat) 8 83
    q.. 0,05 g Blutalbumin . . 13 96
    5. 0,05 g Eieralbumin . . io 97
    6. 0,05 g Gummiarabicum 35 ioo
    Beispiel 3 Eine o,2%ige Nlal'zextraktlösung (Amylasewert des Malzextraktes nach W i 11 s t iä, t -ter=o,o2), die loo ccm/1 Acetatpuffer vom PH = 5,0 enthält, wird -2 Stunden auf 5o° erhitzt, und zwar ohne und mit Kupfersu-Ifatzusatz:
    Verlust
    Zusätze ohne mit
    Cusulfat Cusulfat
    an an
    Ohne Zusatz .. .... . ... 47 81
    Mit 0,2 g/1 Blutpulver . . 46 65

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Behandeln, besonders zum Entschlichten, von Textilien mit Amylasen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Flotten Blut von Schlachttieren zusetzt.
DER95722D 1936-03-05 1936-03-06 Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen Expired DE674184C (de)

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DER95722D DE674184C (de) 1936-03-05 1936-03-06 Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen

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DE491515X 1936-03-05
DER95722D DE674184C (de) 1936-03-05 1936-03-06 Verfahren zum Behandeln von Textilien mit Amylasen

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DE674184C true DE674184C (de) 1939-04-06

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