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Selbstverkäufer für Gas, Elektrizität o. dgl. für verschiedenartige
Gebühreneinziehung Die Erfindung betrifft einen Selbstverkäufer für Gas, Elektrizität
o. dgl., bei dem ein durch die eingeworfenen Münzen vorschaltbares Münzrad ein als
Vorgabewerk dienendes Differentialgetriebe nach der Abgabestellung verstellt, aus
der dieses durch den Energiemesser wieder zurückgestellt wird, und bei dem zwecks
Umstellung auf Grundgebühreneinzug zwischen dem Münzrad und dem Differentialvorgabewerk
ein die Rückstellung des Vorgabewerkes beeinflussendes Getriebe nachträglich anbringbar
ist.
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Die bekannten Selbstverkäufer dieser Art erfordern jedoch für den
nachträglichen Anbau des Zusatzgetriebes Änderungen des Grundwerkes, die einen Ausbau
des Selbstverkäufers notwendig machen. Außerdem kann bei den bekannten Einrichtungen
die Grundgebühr nur in der Art eingezogen werden, daß zunächst die gesamte Grundgebühr
bezahlt werden muß, ehe die Abgabe von Energie erfolgt.
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Zweck der Erfindung ist es, einen Selbstverkäufer der oben angegebenen
Art so auszubilden, daß an ein einfaches Grundwerk vom Gaswerk o. dgl. nachträglich
ein auf verschiedene Arten der Gebühreneinziehung einstellbares Zusatzwerk in einfacher
Weise ohne Nacharbeiten ansetzbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch ereicht,
daß ein das Münzrad mit dem Differentialvorgabewerk verbindender Kupplungsteil im
Werkinnern abnehmbar eingesetzt und durch ein von außen zugängliches, verschiedene
Kupplungsmöglichkeiten für verschiedenartige Gebühreneinziehung zulassendes Umgehungsgetriebe
ersetzbar ist.
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Das Zusatzwerk ist dabei derart eingerichtet, daß es zur Grundgebühreinziehung
nicht nur vor, sondern auch während der Energieabgabe unter Abgabe entsprechend
kleinerer Energiemengen je Münze sowie für Staffeltarife mit selbsttätiger oder
Handschaltung oder . für die Einziehung sonstiger Gebühren verwendbar ist. Durch
den Ersatz des gemäß Anspruch r ausgebildeten Kupplungsteils durch das Umgehungsgetriebe
kann ein in dem angedeuteten Sinne ausgebildetes Grundwerk ohne Nacharbeiten von
Teilen und bei gleichbleibendem Gehäuse - z. B. von einem Angestellten des Gaswerkes
- leicht an Ort und Stelle für andere Arten der Gebühreneinziehung eingerichtet
und bequem auf diese umgeschaltet werden.
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Die Erfindung ist in verschiedenen Anwendungsarten und praktischen
Durchbildungen
ausführbar. Eine beispielsweiseAusführungsform ist
in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar- zeigt Fig. i einen Schnitt durch einen
einfachen Selbstverkäufer für Gas als Ausgangswerk, Fig: z einen Schnitt durch das
Ausgangswerk des Selbstverkäufers in Verbindung mit dem Zusatzwerk, Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie I-I der Fig. 2, in Richtung I1 gesehen, Fig. 4. einen Teilschnitt
nach Linie III-III vier Fig. 2.
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In Fig. i ist finit i das Münzrad bezeichnet, welches vom Verbraucher
durch Drehen der Münztasche unter Vermittlung der in dieser befindlichen Münze jeweils
um einen Zahn entgegen der Uhrzeigerrichtung, von rechts in Fig. i gesehen, gedreht
wird. Bei den bekannten einfachen Selbstverkäufern für Gas wird vom Münzrad i ein
Rad W zum Antrieb des bekannten, als Vorgabewerk dienenden Differentialgetriebes
3 unmittelbar angetrieben. Auf der Vorgabewelle 4. sitzt in bekannter Weise eine
das Absperrventil bewegende Steuerscheibe 5. Die übrigen Teile sind in an sich bekannter
Art und für vorliegende Erfindung bedeutungslos, so daß eine Beschreibung nicht
erforderlich ist.
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Gemäß der Erfindung ist nun das Münzrad i über ein Umgehungsgetriebe
mit dem Zahnradre gekuppelt, und zwar sitzt das Münzrad i fest auf einem lose auf
einer Büchse 6 drehbaren Zahnrad 7, das auf der einen Stirnseite Kupplungsklauen
oder Anschläge 8 aufweist. Die Büchse 6 ist mit dem Zahnrad _ fest verbunden. Mit
diesen Anschlägen 8 arbeiten diesen angepaßte Anschläge 9 einer Kuppi'ungsbüchse
io zusammen, die ebenfalls lose auf der Welle 4 aufsitzt und über eine in ihr vorgesehene
Aussparung und-einen Mitnehmerteil Ire der Büchse 6 diese und somit das Zahnrad
2 antreibt: Nach außen zu ist die Kupplungsbüchse 1o durch einen bei 13 an der Vorderwand
14 festgelegten Bügel 15 gesichert. Am äußersten Ende trägt die Welle q. eine Anzeigescheibe
16, welche die Anzahl der unverbrauchten Münzen hinter einem Fenster des Schutzkastens
17 (Fig. 2) sichtbar macht. Ein derartiges Werk arbeitet beim Einschleusen von Münzen
als normales Vorgabewerk, da über die Kupplungsteile 7, 8, g, 10, 12 die Büchse
6 sowie das mit ihr fest verbundene Zahnrad z und somit die Welle 4. mit der Ventilsteuerscheibe
5 angetrieben wird. Soll an dieses Werk ein Zusatzwerk angeschlossen werden, so
schraubt man die Anzeigeschr aübe 16 und den Bügel 15 ab, entfernt den Kupplungsteil
io, um dann das in Fig. 2 bis 4. dargestellte Zusatzwerk auf die Welle q, aufzuschi-eben,
am Gehäuse entsprechend zu befestigen und die Scheibe 16 sowie den Schutzleasten
17 des Ausgangswerkes wieder aufzusetzen. Die Vorderwand 18 des Zusatzwerkes wird
an der Vorderwand La. festgelegt.
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Das in Fig. 2 bis d. dargestellte Zusatzwcrk ist eingerichtet für
Grundgebühreinzieliung ohne Gasabgabeunterbrechung und für Staffeltarife. Der Aufbau
dieses 'V#Terkes gestaltet sich wie folgt: Mit dem Zahnrad 7, mit dein das Münzrad
i fest verbunden ist, kämmt ein auf der parallel zur Welle .4 gelagerten Welle ig
aufgesetztes Zahnrad 2o (Fig. 2). Am gegenüberliegenden Ende der Welle i9 ist ein
nach vorn zu abhebbares, als Wechselrad dienendes Zahnrad 21 befestigt, das mit
dem Zahnrad 22 kämmt. Dieses Zahnrad 22 dient ebenfalls als Wechselrad, und zwar
ist es auf einer lose auf der Welle 4. aufgesetzten, mit Anschlägen 23 versehenen
Büchse 24 nach vorn zu abhebbar aufgekeilt oder sonstwie lest mit der Büchse 24.
verbunden. An diese Büchse 24 schließt sich eine mit der Büchse 6 über den Mitnehinerteil
12 ständig gekuppelte Kupplungsbüchse i i an. Zwischen den Anschlägen 8 und
23 ist ein Kupplungsglied 25 in axialer Richtung -verschiebbar, jedoch unverdreabar
auf die Büchse i1 aufgesetzt. Bei dieser Anordnung läßt sich beim Zusammenarbeiten
der linken Anschläge 26 des Kupplungsgliedes 25 mit den Anschlägen $ ebenso wie
beim Automatenwerk in Fig. i von der Münzscheibe i aus über die Glieder 7, 8, ?6,
11 die das Zahnrad 2 tragende Büchse 6 direkt antreiben (in Fig. 2 nicht gezeichnete
Betriebsstellung). Ist dagegen das Kupplungsglied 25 nach rechts verschoben, so
daß dessen Anschläge 27 mit den Anschlägen 23 der Büchse 24 zusammenarbeiten,
so erfolgt ein Antrieb der Büchse 6 vom Zahnrad 7 aus über das Zahnrad 2o, Wechselräder
2r, 22, Büchse 24., Kupplung 23-27-25, Büchse i i, Mitnehmerteil 12. Diese Übersetzung
bewirkt, daß nunmehr im Gegensatz zur direkten Übertragung das Vorgabewerk- um eine
kleinere Strecke vorgeschaltet wird, was einem. höheren Preis der abzugebenden Energie
gleichkommt. Wird das Kupplungsglied 25 nach einer bestimmten Zeit von einem Beauftragten
des Gas-,verkes verstellt, so ergibt das Zusatzwerk einen mit der Hand umstellbaren
Selbstverkäufer für Doppeltarif, der nach Abnahme von teuerer Energie während einer
gewissen Zeitspanne auf billige Energie umschaltbar ist. Jede beliebige Hebelanordnung
ist für diese Handumschaltung möglich, Diese Umschaltung kann auch auf automatischem
Wege erfolgen, und zwar beispielsweise mit dem zwischen den beiden Zahnrädern 2o
und 21 eingeschalteten Getriebe, das wie folgt aufgebaut ist (Fig:2 bis 4):
Vor
dein Wandteil 30 ist auf der Welle ig ein Za hnrad 3 i befestigt, das überein
Zw ischenrad 32 ein weiteres auf der Welle ig lose aufsitzendes Zahnrad 33. antreibt.
Dieses Zahnrad 33 treibt mit einer Schaltklinke 35 oder mit einem sonstigen Mitnehm@erglied
eine mit einer Skalenscheibe 36 versehene, lose auf der Welle ig aufgesetzte Schaltscheibe
37 an. In der Zeichnung (vgl. Fig. 4.) ist eine Schaltklinke 35 an der einen Seite
des Zahnrades 33 angelenkt und wird unter Einwirkung einer Feder 38 an den inneren
Zahnkranz 39 der Schaltscheibe 37 angedrückt. Bei Drehung des Schaltrades
33 in Richtung des Pfeiles4o wird die Schaltscheibe 37 ebenfalls in Richtung des
Pfeiles 40 zwangsläufig geschaltet.
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An den Außenkranz ¢i der Schaltscheibe 37 legt sich ein zum Verstellen
des Kupplungsgliedes 25 bestimmter Schalthebel 42 an. Wählt man nach Fig. 2 eine
derartige. Anordnung des Schalthebels 42, daß beim Anlegen desselben an den Außenkranz
41 der Schaltscheibe die Anschläge 27 des Kupplungsgliedes 25 mit den Anschlägen
23 der Büchse 24 gekuppelt sind, so erfolgt der Antrieb der Zahnradbüchse 6 über
die Wechselräder 2i; 22, d. h. die Schaltung des Münzenvorgabewerk es erfolgt bei
jedem Münzeneinwurf um kleinere Strecken als bei Verbindung der Zahnradbüchse 6
mit dem Münzrad i über die Teile 7, 8, 26, 25, Il, 12. Beim Verschwenken des Schalthebels
42 in die gestrichelte Stellung (Fig. 2) wird gleichzeitig das Kupplungsglied 25
nach links verschoben, um eine übertragung der Bewegung vom Münzscheibenzahnrad
7 aus über die Teile 8, 26, 25, 11, 12 zur Büchse 6 zu erzielen.
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Der Schalthebel 42 ist nach Fig. 3 an einer am Gehäuseteil 18 drehbar
gelagerten Achse 43 befestigt. Am oberen Ende der Achse 43 ist ein Schalthebel 44
befestigt, dessen beide Arme 44a und 446 in das Kupplungsglied 25 eingreifen. Wird
der Schalthebel 42 verschwenkt, so dreht sich dabei .ebenfalls die hchse 43 und
verschwenkt um dieselbe Strecke den Schalthebel 44, 44a, 446. Man erreicht
somit durch eine Verstellung des Schalthebels a2 eine Verschiebung des Kupplungsgliedes
25.
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Soll dieses Zusatzwerk beispielsweise zur Einziehung einer Grundgebühr
ohne Gasabgabeunterbrechung Verwendung finden, so muß zunächst bis zur Bezahlung
der Grundgebühr die Energie um einen der Grundgebühr entsprechenden teueren Betrag
verkauft werden, wozu der Umgehungstriebüber die Wechselräder 21, 22 erforderlich
wird. Angenommen, die Grundgebühr ist dann bezahlt, sobald 30 Münzeinwürfe
erfolgt sind, so wird ein Beauftragter des die Energie verkaufenden Werkes die Schaltscheibe
37 so lange vorschalten, bis die Zahl 3o der Skalen-Scheibe 36 vor den Zeiger ..5
gelangt ist. In den Stellungen der Skalenscheibe 36, in denen nicht die Zahl o vor
dein Zeiger 45 steht, liegt der Schalthebel 42 unter Einwirkung der Feder 46 an
den Kranz 41 der Schaltscheibe 37 an, so daß sich der Kupplungsteil 25 in der in
Fig. 2 gezeichneten Stellung befindet. Die Zahnräder 21, 22 bestimmen einen
höheren Gaspreis, der die Grundgebühr einschließt. Bei jedem Münzeinwurf wird die
Schaltscheibe 37 Zahn um Zahn in Richtung des Pfeiles 40 zurückgeschaltet, so daß
sich die Zahl o dein Zeiger 45 immer mehr nähert. Sind die vorgeschriebenen Münzeneinwürfe
getätigt, d. h. gelangt die Zahl o zum Zeiger 45, so befindet sich hinter dem Anschlag
47 des Schalthebels 42 eine Lücke 48 des Kranzes 41 der Schaltscheib° 37, die den
Anschlag 47 hindurchgehen läßt. Die Hebelfeder 46 kann daher den Schalthebel 42
um die Achse 43 verschwenk en. Gleichzeitig schaltet nun aber auch der Schalthebel
4 t, 44a, 42,.b den Kupplungsteil 25 nach links, so daß die Zahnräder .i,
22 ausgeschaltet. werden bzw. leer mitlaufen und die Büchse 6 über die Teile
8, 26; 25, 1i, 12 angetrieben wird.
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In dieser Schaltstellung verbleibt das Zahnrad 2o und somit die Welle
ig in Antriebsverbindung mit dem Kupplungsrad 7, so daß dieser Umgehungstrieb 2o,
i9, 21, 22, 24 zusammen mit der Umschaltvorrichtung bei dem Antrieb der Büchse
6 über die Teile 8, 26, 25, 1i, i2 leer mitläuft. Will nun beispielsweise am Monatsende
ein Kassierer des die Energie verkaufenden Werkes das Werk neu einstellen, so schaltet
er die Scheibe 37 zunächst bis zur Zahl o, zieht dann den Anschlag 47 des Schalthebels
42 durch die Lücke 48 hindurch; damit sich dieser wieder auf den Außenkranz 41 stützt.
Hierauf kann die Skalenscheibe 36 mit der Schaltscheibe 37 auf die gewünschte Ziffer,
betreffend Höhe der Münzeinwürfe, eingestellt werden.
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Je nach der Ausgangsstellung der Schaltscheibe 37 läßt sich bei dieser
Einrichtung die Grundgebühr über eine im Bereich der Skalenscheibe 36 liegende Zahl
der Einwürfe verteilen und somit die Höhe der Grundgebühr festlegen. Der Grundgebühranteil
kann bei an sich gleichbleibender Zahl der Einwürfe ebenfalls vom Gaswerk selbst
dur ch Auswechselung der bequem zugänglichen Wechselräder 21, 22 in weiten Grenzen
geändert werden, wozu im Bedarfsfalle die für das Grundwerk, erforderlichen Preiswechselräder
Verwendung finden können.
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Bei Verwendung dieses Werkes für Staffeltarife kann der Prozentsatz
der bis zu einer Tarifverbilligung abzunehmenden Energie ebenfalls durch die Wechselräder
21, -22 in
geringen Abstufungen bequem vom Gaswerk geändert werden.
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Soll dieses Zusatzwerk für Grundgebühreinziehung mit Gasabgabeunterbrechung
eingerichtet werden, so hat das die Energie verkaufende Werk nur die Wechselräder
21, 22 zu entfernen. Nunmehr wird das Vorgabewerk des Selbstverkäufers durch Schaltung
der Zahnradbüchse 6 erst dann angetrieben, sobald nach Leistung der im voraus eingestellten
Anzahl Münzeneinwürfe- der Kupplungsteil 25 die Verbindung zwischen dieser Zahnradbüchse
6 und dem Münzenra-d i herstellt.