-
Gasmesser mit zwei Zählwerken Die Erfindung bezieht sich auf einen
Gasmesser mit zwei Zählwerken zur getrennten Anzeige der zu verschiedenen Tarifsätzen
entnommenen Gasmengen.
-
Gasmesser mit zwei Zählwerken sind in mehreren Ausführungen bekannt.
Es gibt solche mit Schaltvorrichtungen, die durch zentral vom Gaswerk gegebene Druckwellen
betätigt werden. Es wird also die Gesamtheit der bei den Gasabnehmern stehenden
Doppeltarifgasmesser gleichzeitig umgeschaltet, und zwar zu einer nur vom Gaswerk
bestimmten Tageszeit. Diese Bauart ist aber im Lauf der Zeit überholt, da das Gaslicht,
für das früher besondere Tarife bestanden und wofür diese Gasmesser gedacht waren,
fast ganz durch das elektrische Licht ersetzt wurde.
-
Bei einer anderen Ausführung richtet sich die Zählwerksumschaltung
nach der Durchflußstärke,wobei die Schaltimpulse von vorhandenen Belastungssicherungen
oder ähnlichen Einrichtungen ausgehen sollen. Eine solche Sicherung, wozu bei weitester
Auslegung auch Druckregler gehören können, kann nun im Gasmesser eingebaut sein
oder außerhalb desselben angebracht werden. Der erste Weg fällt aus, weil infolge
der für Gasmesser festgesetzten Normenmaße der Platz zur Unterbringung der Sicherung
im Messer fehlt. Ein weiterer Nachteil ist es, daß sowohl der Gasmesser wie auch
die in ihn eingebaute Sicherung bei Versagen nur eines dieser Teile ausgewechselt
werden muß, obwohl der andere Teil in Ordnung ist, und damit die Instandsetzungskosten
unnötig hoch werden. Die zweite Möglichkeit, die zur Umschaltung der Zählwerke benutzte
Sicherung außerhalb des Gasmessers einzubauen, führt dazu, daß vom Impulsgeber zum
Umschaltwerk besondere Gestänge gelegt werden müssen, die bei Aufstellung und Wechslung
des Gasmessers die Arbeit erschweren. Außerdem liegen diese Gestänge entweder offen
und jedermann zugänglich, wodurch unbefugte Einschaltung des zweiten Zählwerkes
begünstigt wird, oder es müssen umständliche Verkleidungen der Gestänge vorgenommen
werden. Weiterhin ist es bei den meisten Gasanlagen
gar nicht erforderlich,
besondere Sicherungen, z. B. Druckregler, vorzusehen, und zwar entfällt diese Notwendigkeit
dort, wo im Sträßenrohrnetz der normale Geit brauchsgasdruck herrscht. Das ist jetzt
uneJ auf unabsehbare Zeit bei der weitaus größtelf@ Zahl der Gaswerke der Fall.
Ebenso steht« es mit ähnlichen Sicherungen. Es wäre also für diese Gaswerke eine
unnötige Verteuerung, außer der zweiten Zählwerkseinrichtung auch noch eine gar
nicht notwendige Sicherung mit zu bezahlen, die nur zur Zählwerksumschaltung gebraucht
wird.
-
Alle diese Nachteile soll die vorliegende Erfindung vermeiden, indem
eine einfache, billig herzustellende und nur der Umschaltung dienende Vorrichtung
an Stelle meist gar nicht benötigter Nebenapparate verwendet und auch die Montage
der Gasmesser nicht erschwert wird.
-
Erfindungsgemäß wird zur An- und Abschaltung der Zählwerke eine auf
die durch die Fließgeschwindigkeit des Gases erzeugte kinetische Energie ansprechende
schwimmer-oder turbinenartige Einrichtung benutzt. Nach bekannten physikalischen
Gesetzen steigt diese Energie im Quadrat zur Fließgeschwindigkeit an; es ist hierdurch
eine genaue Impulsgebung gewährleistet.
-
Weiterhin sind die bisher bekannten Bauarten von Doppeltarifgasmessern
so gebaut, daß bei jeder Tarifart nur ein Zählwerk läuft. Das ist aber in den meisten
Staaten, in denen Eichpflicht für Messer besteht, gesetzlich nicht zulässig. In
der nachstehenden Beschreibung wird auch eine diesen Eichvorschriften entsprechende
einfache und billige Bauart dargelegt, wobei das Hauptzählwerk dauernd umläuft und
der Gasmesser damit eichfähig ist, das Nebenzählwerk aber nur zeitweise anzeigt.
-
Die Erfindung ist in einigen Ausführungsbeispielen in den Abb. i bis
3 dargestellt, wobei Abb. i schematisch einen Doppeltarifgasmesser mit einer den
Eichgesetzen entsprechenden Vorrichtung zum An- und Abschalten der Zählwerke, Abb.
2 den Schnitt durch eine schwimmerartige und Abb. 3 einen Schnitt durch eine turbinenartige
Umschaltvorrichtung zeigen. Abb. q. zeigt eine hydraulische Kraftübertragung.
-
Im Ausgangsstutzen a (Abb. i) des Gasmessers hängt ein Glied c (Abb.
2), das mittels seiner Achse b und des Führungskreuzes d
senkrecht
beweglich ist. Derartige durch die Strömungsgeschwindigkeit in der Gasstromrichtung
bewegte Teile werden als Schwimmer bezeichnet und können natürlich für den gedachten
Zweck in jeder passenden Form verwendet werden. Trifft nun eine aus der Ausströmöffnung
e des Gasmessers strömende Gasmenge auf das Glied c, so wird dieses durch die kinetische
Energie des Gasstromes ,gehoben. Diese Bewegung wird durch den ebel f auf die Stange
g übertragen, an deren 1- Y c32; zwei Muttern h sitzen. Die Stange g @.Sinkf
mit den Muttern lt abwärts, so daß der #`whkelhebel i durch die Spannkraft der Feder
j mit seinem waagerechten Schenkel nach unten, mit dem senkrechten Schenkel aber
nach links gezogen wird. Durch die Klaue h wird die Stange L nach
links gedrückt und nähert das drehbar auf ihr sitzende Kupplungskegelrad in den
beiden Zählwerkskegelrädern n und o, bis bei einer bestimmten Größe der kinetischen
Energie die Kegelräder einander mitnehmen und nun der vom Hauptzählwerk p angezeigte
Gasverbrauch auf das Nebenzählwerk q mit übertragen wird. Diese Stellung kann durch
die Muttern lt oder die veränderliche Spannkraft der Schraubenfedern j und r eingestellt
werden. Bei geringerer Gasstromgeschwindigkeit und damit kleinerer kinetischer Energie
wird das Glied c wieder herabsinken, die Stange g, unterstützt von der Schraubenfeder
r, den waagerechten Schenkel von i hochziehen und die Kegelräder außer Eingriff
bringen. Zur Vermeidung der als aerostatisches Paradoxon bekannten Erscheinung ist
die Kante des Gliedes c abgerundet.
-
Die Abb.3 zeigt den Schnitt durch eine turbinenartige Umschaltvorrichtung,
die hier in den Eingangsstutzen des Gasmessers eingebaut ist. Das Gas strömt auf
dem Wege von diesem Stutzen A nach der -Einlaßöffnung B des Gasmessers zunächst
durch ein feststehendes Leitrad C mit radialen, schräg gestellten Schlitzen. Unter
ihm ist das mit der Achse K verbundene Laufrad D drehbar angeordnet, das ebensolche,
aber in der Stromrichtung winklig gedrehte Schlitze aufweist. Die Nebenskizze zeigt
einen Teil des aufgerollten Kreisquerschnittes beider Räder und diese Schlitze.
Die mit dem Laufrad D fest verbundene Achse K geht durch ein Führungskreuz E bis
zum Spurlager F; an ihr sind auch das Kupplungsrad G und das Ende einer Spiralfeder
H befestigt. Der Anfang dieser Feder H ist mit dem Spurlager F fest verbunden, so
daß die Spiralfeder H die Achse K mit dem Laufrad D in einer Mittellage zu halten
sucht. Strömt nun Gas durch das Leit-und das Laufrad C, D, so wird letzteres
durch die kinetische Energie des Gasstromes gedreht, und zwar um so mehr, je schneller
der Gasstrom fließt. Dieser Drehung wirkt die Spiralfeder H entgegen, so
daß das Laufrad D
nur eine Winkelbewegung ausführen kann. Diese wird durch
das Kupplungsradpaar G, J nach außen übertragen und kann durch ein Gestänge oder
hydraulisch auf das Kupplungskegelrad
via (Abb. i) einwirken, so
daß dieses bei einer gewissen vorherbestimmten Stxö?: mungsenergie die Kegelräder
des Haupt- 11!.d' Nebenzählwerkes miteinander kuppelt. Für,, die Umschaltung ist
das feste Leitrad nicht, unbedingt erforderlich und kann deshalb auch fehlen; ebenso
können längere oder breitere Schlitze im Laufrad oder an dessen Stelle schraubflächenförmige
Gebilde in bekannter Form vorgesehen werden.
-
In manchen Fällen wird die mechanische Übertragung der kleinen Schaltkräfte
Schwierigkeiten wegen der damit verbundenen Reibungsverluste verursachen. Es wird
für diese Fälle vorgeschlagen, die Kraftübertragung zwischen Impulsgeber und Kupplungsrad
auf hydraulischem Wege vorzunehmen, wie es schematisch in Abb. 4. dargestellt ist.
Hydraulische Kraftübertragungen an sich sind bekannt; es wird aber hier ein neues
Anwendungsgebiet, und zwar die Benutzung zur An-und Abschaltung von Zählwerken gezeigt.
-
Ein Röhrchen a, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, ist an beiden
Enden erweitert und trägt dort Membranen ß und y. Hierbei können die
Membranen verschieden groß sein, je nachdem ein größerer Hubweg oder eine größere
Übertragungskraft erforderlich ist. Die vom Steuerungsorgan im Gasmesserstutzen
ausgehende Druckkraft wird beispielsweise mittels der Stange g (Abb. i, 2) auf die
Membran ß und die Flüssigkeit in a übertragen, pflanzt sich dort nach bekannten
physikalischen Gesetzen gleichmäßig und reibungslos fort und drückt im Verhältnis
der Membranflächen ß und y auf die Membran y,
an der beispielsweise
die Stange l der Abb. i befestigt ist, die nun in der vorher geschilderten Art die
Kupplung zwischen Haupt-und Nebenzählwerk betätigt.
-
Die vorbeschriebenen Erfindungen sollen selbstverständlich für trockene
und nasse Gasmesser jeder Art (gezeichnet sind trockene) und ebenso für Springzifferwerke
und Uhrzeigerwerke gelten. Ebenso können die Impulsgeber in den Ein- oder Ausgangsstutzen
der Gasmesser eingebaut werden, auch müssen die Zusatzeinrichtungen mit gasdichten
Gehäusen versehen und gegebenenfalls Stopfbuchsen angebracht werden; beides ist
der Klarheit wegen nicht gezeichnet, um Gasausströmungen zu vermeiden.