DE673607C - Verfahren zum Herstellen von Folien - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Folien Wenn man Folien aus Polystyrol in der sonst üblichen Weise herstellt, daß man Lösungen des Polystyrols auf Unterlagen ausgießt und das Lösungsmittel verdunsten läßt oder daß man Blöcke aus Polystyrol in dünne Blätter schneidet, sind die so hergestellten Folien nicht nur sehr spröde und brüchig, sondern haben auch eine geringe Reißfestigkeit und Dehnung. So zeigen z. B. aus einer iooJoigen Lösung von Polystyrol in einem Toluol-lylol-Gemiseh durch Gießen hergestellte,_ o, i mm starke Folien folgende Festigkeitswerte Reißkraft 2,5 bis 2,8 kg., mm@, Dehnung i ojö, Knitterzahl o.
• Es ist bereits ein Verfahren zum Herstellen von biegsamen Bändern oder Fäden aus Polyn ierisationsprodukten von Arylolefinen, z. B. Polystyrol, insbesondre für Zwecke der Kabelisolation, durch ausspritzen des .erwärmten Stoffes aus einer Düse vorgeschlagen worden, bei dem der Stoff- auf hohe Temperatur, z. B. i4o bis i55°, erhitzt und der aus der Düse austretende Faden oder das Band derart ausgezogen wird, daß der Querschnitt des Fadens oder Bandes auf die 1-Iiilfte des Düsenquerschnittes verringert wird. Es wird also auf die Fäden ,oder Bänder ein starker, einseitiger, in der Längsrichtung stattfindender Zug ausgeübt.
• Folien aus Polystyrol oder polystyrz)Ihaltigen 1NIassen von wesentlich besseren mechanischen Eigenschaften, als sie aus Lösungen von Polystyrol hergestellte oder aus Blöcken geschnittene Folien haben, erhält inan. wenn die genannten Stoffe gemäß der Erfindung im plastischen Zustand bei erhöhter Temperatur in die Länge und Breite gedehnt und im Zustand erkalten gelassen werden.
• Es ist bereits bekannt, Folien aus Cellulosederivaten in die Länge und Breite zu streckeli. Das Verfahren gemäß der Erfin-dung kann in der Weise ausgeführt werden, daß man durch Erwärmen plastisch gemachtes Polystyrol aus einer Düse auspreßt, worauf das entstandene Gebilde in noch plastischem Zustande bis zur Abkühlung in der Längs- und Querrichtung gedehnt und unter Spannung gehalten wird. Die Temperatur wird vorteilhaft so gewählt, daß die verwendete Masse gerade zügig ist. Das Dehnen .erfolgt z. B. bei Folien aus reinem Polystyrol bei Temperaturen vornehmlich zwischen 9o bis 130 . Bei Mischungen von Polystyrol mit anderen Stoffen, wie Weichniachungsmitteln, kann die Temperatur unter- Umständen tiefer liegen. Die günstigste Temperatur richtet sich «-eiter nach der angewandten Zugkraft, Ztiggcschwindigkeit und der gewünschten Foliendicke.
• Die so hergestellten Folien sind nicht mehr brüchig und spröde und haben wesentlich bessere Festigkeitswerte als die urgedehnte Hasse. Eine z. B. aus reinem Polystyrol bei einer Temperatur von i 3o bis i io°@ gemäß der Erfindung hergestellte, o, i mm starke Folie hat folgende Festigkeitseigenschaftrn: Reißkraft 9,2 bis i o.o kg mm=, Dehnung 5 0'o, Knitterzahl iooo bis aooo. Die Dehnung der Folien kann z. B. in einer üblichen Zugvorrichtung mit Hilfe von Laufbändern und Zugrädern oder von Hand -erfolgen. @ian kann ferner Polystyrol aus einer Düse mit Kern zu einem Rolir auspressen und das noch plastische oder durch Erwärmen plastisch gemachte Rohr mit Gasen, wie Luft, Stickstoff, oder Dämpfen, %@-ie Wasserdampf, vorsichtig aufblasen. Nachdem Erkalten wird das Rohr in an sich bekannter Weise aufgeschnitten.
• Man kann das Dehnen sowohl in Luft als auch in einer inerten Gas- oder Dampfatmosphäre oder in einer Flüssigkeit, welche das Polystyrol nicht löst, bei normaler oder erhöhter Temperatur vornehmen. Man kann das Verfahren auch auf bereits hergestellte Folien, Platten, Bänder aus Polystyrol nachträglich anwenden; selbst die Eigenschaften gegossener spröder Polystvrolfolien werden durch die erwähnte Behandlung verbessert.
• An Stelle von P.olvstvrol kann man mit Weichmachungsmitteln, z. B. Trik-r.esylphosphat, versetztes, gegebenenfalls gefärbtes oder Füllstoff- enthaltendes Polystyrol oder dessen Mischpolymerisate mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, z. B. finit Acrylestern, @'inylest,ern, Vinylätherri o. dgl., verwenden. Man hat es so in der Hand, die mechanischen Eigenschaften der Produkte jedem Verwendungszweck auf das beste anzupassen.
• Beispiel Man preßt 170' heißes Polystyrol aus einer Düse von .1o mm Breite und 2 mm lichter Weite mit einer Austrittsgeschwindigkeit von 25 cmanin aus. Bei einer Raumtemperatur. von 95' wird das austretende Polystyrolband mit einer Zuggeschwilidigkeit von 5o cm-min allseitig gedehnt und dann unter Spannung abkühlen gelassen. Die erhaltene gl@lsklare Folie hat die in nachstehender Tabelle unter i angeführten mechanischen Werte. Dehnt man das austretende Polystyrolband mit .einer Zuggeschwilidigkeit von 15o cm,!min, so erhält man eine glasklare Folie mit den in der Tabelle unter 2 angegebenen mechanischen Werten.
• Man kann die Folien auch unter anderen Bedingungen hinsichtlich der Temperatur des aus der -Düse austretenden Polystyrols oder des Raumes, in dem die Dehnung vorgenommen wird, der Austrittsgeschwindigkeit und der Zuggeschwindigkeit herstellen, wobei .eine zu starke Dehnung der Folie zu vermeiden ist, die unter Umständen eine Trübung und Verschlechtertuig der mechanischen Eigenschaften zur Folge haben kann. So erhält man bei einer Zuggeschwindigkeit von 3oo cm,!min unter sonst gleichen Bedingungen eine trübe Folie, deren mechanische Eigenschaften wieder schlechter geworden sind (s. Tabelle unter 3). Die von Fall zu Fall einzuhaltenden Bedingungen sind durch einen Vorversuch leicht zu ermitteln.

  Folien- Reißkraft in lcg-mmz Dehnung

  Nr. @- nach beiden

  dielte - - Richtungen

  1.) q*

  i o,oz 4,9 f 4,6 2

  2 o,o= 9,9 9,4 4 bis 5

  3 o,o= 7,3 6,3 4

  *j 1-_ längs.

  *.; q= quer.

Claims (1)

1. PATLNTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Folien aus Polystyrol oder polystyrollialtigen Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese in plastischem Zustande bei erhöhter Temperatur In die Länge und Breite dehnt und in gedehntem Zustand urkalten läßt.