DE673155C - Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine - Google Patents

Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine

Info

Publication number
DE673155C
DE673155C DEP73961D DEP0073961D DE673155C DE 673155 C DE673155 C DE 673155C DE P73961 D DEP73961 D DE P73961D DE P0073961 D DEP0073961 D DE P0073961D DE 673155 C DE673155 C DE 673155C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
ammonia
chlorine
ammonium
base
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP73961D
Other languages
English (en)
Inventor
Herbert L Bowers
Ray Riley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PERMUTIT AG
Original Assignee
PERMUTIT AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PERMUTIT AG filed Critical PERMUTIT AG
Application granted granted Critical
Publication of DE673155C publication Critical patent/DE673155C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/76Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)

Description

Zur Entkeimung von Wasser wird in breitestem Umfange Chlor verwendet, das in geeigneten Apparaten dem Wasser meistens in einem Nebenstrom zugefügt wird. Durch Vereinigung des Nebenstromes mit dem Hauptstrom findet dann eine Entkeimung des gesamten Wassers statt. Die Chlorentkeimung hat den außerordentlich großen Vorzug, sehr schnell zu wirken und mit völliger Sicherheit keimfreies oder nahezu keimfreies Wasser zu geben; sie hat aber den Nachteil, daß eine neue Infektion von Wasser leicht stattfinden kann, wenn der Chlorgehalt des Wassers durch Zersetzung oder durch die bis zum Verschwinden von organischen Stoffen im Wasser anhaltende Chlorzehrung verschwunden ist. Auch dieser Zeitpunkt tritt verhältnismäßig rasch ein, so daß dann Neuinfektionen außerordentlich leicht eintreten können. Weiter ist als Mißstand der Chlorentkeimung noch der Geruch anzusehen, der dem Wasser auch selbst bei sehr geringem Chlorgehalt anhaftet und besonders in geschlossenen Räumen, z.B. Hallenschwimmbädern, außerordentlich störend wirken kann, aber auch in offenen Schwimmbädern durchaus lästig ist, weil an der Oberfläche des Wassers stets eine gewisse Konzentration an Chlor oder ähnlichen Produkten sich einstellt und die Benutzer stört. Bei Leitungswasser würde, falls Chlor bis an die Verbraucherstellen geführt wird, sowohl Geruch wie Geschmack das Genießen von Wasser fast ausschließen.
Man hat nun, um diese hauptsächlichsten Mißstände zu beseitigen, dem Wasser vor oder nach der Chlorung Ammoniak oder seine Verbindungen zugesetzt und erreichte dadurch, daß durch Einwirkung des freien
Chlors auf Ammoniak sich Chloramine von wechselnder Zusammensetzung bildeten, Verbindungen, welche gleichfalls stalk keimtötende Eigenschaften haben, die aber der raschen Zersetzung nicht so schnell unterliegen wie freies Chlor oder unterchlorige Säure und die vor allem einen weniger unangenehmen Geruch aufweisen wie Chlor und seine direkten Umsetzungsprodukte tnitWasser. Da der Zusatz von Ammoniak genau so automatisch zu dem zu entkeimenden Wasser erfolgen muß wie der Zusatz von Chlor, so hat man Dosierungsvorrichtungen verwendet, in denen aus Stahlnaschen, die komprimiertes Ammoniak enthalten, dieses in geeigneter Form und Menge dem Wasser zugefügt wurde. Die Apparate für diese Dosierung des Ammoniaks sind ziemlich kostspielig und schwierig in ununterbrochenem Gebrauch zu halten, im wesentlichen infolge des sehr hohen Druckes, der in den Ammoniakflasphen herrscht.
Erfindungsgemäß wird dieser Übelstand, dadurch beseitigt, daß man einen Teilstrom des zu entkeimenden Wassers über einen Basenaustauscher leitet, welcher Ammonium als austauschfähiges Kation enthält, so daß beim Durchströmen von sei es hartem, sei es z. B. durch. Kalksoda oder Basenaustauscher, z. B. auch Kohlenstoff enthaltende Basenaustauscher, enthärtetem Wasser, die z. B. Natrium- oder Calciumionen des Wassers durch die entsprechenden Ammoniumsalze des Wassers ausgetauscht werden. Die Menge Chlor, welche dem Wasser zugesetzt wird, wird im allgemeinen in solchen Grenzen gehalten, daß nach Entkeimung etwa noch 1 mg oder weniger Chlor im Wasser vorhanden ist. Dieser Chlormenge entsprechend soll dem Wasser Ammoniak oder seine Verbindungen zugegeben werden, so daß es im allgemeinen genügt, wenn man I °/0 des zu entkeimenden Wassers durch den Ammoniumbasenaustauscher leitet. Es wird dann eine gewisse Menge Ammoniak in das Wasser übergeführt, die etwa dem Gehalt an anderen Salzen in dem Wasser entspricht oder zu ihm in gewissem Verhältnis steht. Das Arbeiten dieses Ammoniumbasenaustauschers wird in der üblichen Weise geprüft, falls es sich um hartes Wasser handelt. Handelt es sich um an sich weiche Wasser, kann durch. Bestimmung des Gehalts an Ammoniak im Wasser die Wirkungsweise, des Basenaustauschers ermittelt werden, der, wenn sich ein Erschöpfungsgrad einstellt, durch Ammoniumsalze, z. B. Ammoniumchlorid und Ammoniumsulfate regeneriert wird, wobei die Regeneration nicht vollständig durchgeführt zu werden braucht, ohne daß das Verfahren hierunter leidet. Zweckmäßiger scheint es aber zu sein, daß man das Wasser in der beschriebenen Weise ammoniakhaltig macht, bevor Chlor den! Wasser zugefügt wird, besonders wenn man kohlenstoffhaltige Basenaustauscher verwendet.
Folgendes Beispiel möge das Verfahren schildern.
Von einem üblichen harten Rohwasser, das eine Härte von etwa 8,5° d aufweist und dem ι bis 1,5 mg/1 Chlor oder mehr, je nach Beschaffenheit des Wassers, zugesetzt worden sind, so daß die für die Entkeimung nötige Chlormenge vorhanden ist, wird etwa i°/0 der Gesamtmenge durch einen Seitenstrom dem Ammoniumbasenaustauscher zugeführt. Die Menge an Ammoniak, die auf diese Weise der Gesamtwassermenge zugeführt wird, beträgt •etwa 0,5 mg/1 Ammoniak in dem vereinigten Gesamtwasser. Diese Ammoniakmenge vermag- etwa ι mg/1 Chlor zu Chloramin, zu binden.
Bei der Verwendung von Weichwasser, das z. B. aus de,m oben verwendeten harten Rohwasser von 8,5° d durch Basenaustausch hergestellt worden ist, verlaufen die Vorgänge völlig gleich dem obigen Beispiel, da der Basenäustausch in dem Ammonittmbasenaustauscher in genau der gleichen Weise verläuft, mag das Rohwasser Härte enthalten oder eine dieser Härte entsprechende Menge durch Basenaustausch gewonnener Natronsalze. Es^ tauschen sich dann die Natronsalze in der gleichen Weise mit dem Ammoniumbasenaustauscher aus wie die Härtebildner. Im übrigen ergibt sich die Durchführung des Verfahrens je nach den örtlichen Bedürfnissen von selbst. Auch die Abwandlungsmöglichkeiten des Verfahrens sind je nach den schon vorhandenen Anlagen durchzuführen. So kann, wie oben schon ausgeführt, eine Enthärtung auch des übrigen Teils des Wassers durchgeführt werden in irgendeiner der üblichen Formen. Es kann auch unter Umständen zweckmäßig sein, den Gesamtwasserstrom durch den Ammoniumbasenaustauscher zu leiten, wobei infolge größerer Geschwindigkeit des Durchlaufens nur ein teilweiser Austausch stattfindet. Die verschiedenen Vorgänge, nämlich der Ammoniakbeladung eines Teils ürrd der vollständigen oder teilweisen Enthärtung des übrigen Wassers, können nebeneinander- oder hintereinandergeschaltet werden. Als zweckmäßig scheint sich aber ein Nebeneinanderschalten nach den bisherigen Erfahrungen erwiesen zu haben.
Die Verwendungsmöglichkeit des oben geschilderten Verfahrens der Beladung von Wasser mit der für die Chloraminbildung nötigen Menge Ammoniak durch Basenaustausch kann für alle Zwecke, für welche die Chlorung des Wassers und die bisherige Form der Chloraminbildung im Wasser benutzt w.orden ist, angewendet werden. Insbesondere
soll aber hingewiesen werden auf die Wichtigkeit des Verfahrens für Schwimmbäder, bei denen das Wasser in dauernder Rückkehr nach Filtration und Chlorung zu den Schwimmbecken sich befindet, sehr häufig unter Ersatz von gewissen Mengen Wasser durch Frischwasser, um eine ausreichende Entlastung des Wassers herbeizuführen. In diesem Falle ist es im allgemeinen üblich, das Wasser auch
ίο noch einer Sandfiltration zu unterziehen. Bei allen diesen Verfahren wird durch das erfindungsgemäße Verfahren nichts geändert, als daß die Chloraminbildung durch die Zuführung des Ammoniaks durch Basenaustausch
»5 geschieht. Bei Schwimmbädern ist es ja von besonderer Wichtigkeit, daß dem Wasser noch eine geraume Zeit seine entkeimende Wirkung erhalten bleibt, weil in diesem Falle die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit der Neuvergiftüng des Wassers durch Keime ganz besonders groß ist.
Es hat sich zur Sicherstellung des kontinuierlichen Betriebes als zweckmäßig erwiesen, zwei Filterapparate, die Ammoniümaustauscher enthalten, zu verwenden, von denen der eine sich in Betrieb befindet, während der andere der Regeneration unterworfen wird. Man kann aber auch mit nur einem Apparat auskommen, da die Regeneration dieses einen Apparates nur kurze Zeit in Anspruch nimmt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser, zweckmäßig einem kleinen Teilstrom des Wassers, vor oder nach dem Chloren die für die Chloraminbildung nötige Menge Ammoniak bzw. Ammoniumsalze durch Basenaustausch zugefügt wird, wobei das Wasser sowohl in hartem als auch in vollständig oder teilweise enthärtetem Zustande verwendet werden kann, wonach die Regeneration des Ammoniumbasenaustauschers in bekannter Weise durch Ammoniumsalzlösungen vorgenommen wird.
DEP73961D 1935-11-02 1936-10-15 Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine Expired DE673155C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US48041A US2112476A (en) 1935-11-02 1935-11-02 Sterilizing water by chloramines

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE673155C true DE673155C (de) 1939-03-16

Family

ID=21952427

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP73961D Expired DE673155C (de) 1935-11-02 1936-10-15 Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine

Country Status (3)

Country Link
US (1) US2112476A (de)
DE (1) DE673155C (de)
GB (1) GB462890A (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2541799A (en) * 1947-05-22 1951-02-13 Eugene B White Method of feeding chemicals
US2443429A (en) * 1947-09-26 1948-06-15 Wallace & Tiernan Inc Procedure for disinfecting aqueous liquid
US3217883A (en) * 1960-06-27 1965-11-16 Donald G Griswold Fluid blending systems and control means therefor
US4234425A (en) * 1979-04-23 1980-11-18 Leo John N Fluoridation system
IL98352A (en) 1991-06-03 1995-10-31 Bromine Compounds Ltd Process and compositions for the disinfection of water
US7052614B2 (en) 2001-08-06 2006-05-30 A.Y. Laboratories Ltd. Control of development of biofilms in industrial process water
WO2016011132A1 (en) * 2014-07-15 2016-01-21 Axiall Ohio, Inc. Chemical feeder
DE102014216499A1 (de) * 2014-08-20 2016-02-25 Bwt Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zur Behandlung von Schwimmbeckenwasser und Schwimmbad mit entsprechender Anlage
DE102019106304A1 (de) * 2019-03-12 2020-09-17 Bwt Ag Verfahren zum Enthärten von Trinkwasser, Schwimm- und Badebeckenwasser und/oder Prozesswasser

Also Published As

Publication number Publication date
GB462890A (en) 1937-03-17
US2112476A (en) 1938-03-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE673155C (de) Verfahren zur Entkeimung von Wasser durch Chloramine
DE2822818C2 (de)
DE675060C (de) Verfahren zum Weichmachen von Wasser
DE912798C (de) Verfahren zur Reinigung von zirkulierendem Schwimmbeckenwasser
DE2903980C2 (de) Aktivchlorhaltige Mittel
AT125497B (de) Verfahren zur Keimbefreiung von Wasser.
DE1517364A1 (de) Verfahren zur Herstellung von weichem Wasser
DE2800516C2 (de)
DE112005003140T5 (de) Antimikrobielles Wasserenthärtungssalz und Lösungen
AT127115B (de) Verfahren zum Reinigen und Entkeimen von Schwimmbeckenwasser.
DE3625280A1 (de) Reiniger fuer trinkwasseranlagen
AT149118B (de) Verfahren zur Sterilisation und Reinigung von Badewasser für Schwimmbäder.
DE551326C (de) Verfahren zum Reinigen und Entkeimen von Schwimmbeckenwasser
DE2537754A1 (de) Verfahren zur entfernung von phosphaten aus waesserigen loesungen
DE553613C (de) Verfahren zur Herstellung von Kadmiumueberzuegen in einem zyankalischen Kadmiumbade durch Elektrolyse
DE102007044953A1 (de) Verfahren zur kombinierten Wasserdesinfektion durch die Herstellung einer Desinfektionslösung mit Flockungseigenschaften
DE661311C (de) Verfahren zum Keimfreimachen von Wasser und Abwaessern mittels Basenaustauscher
AT273831B (de) Verfahren zur Verhinderung von Ablagerungen in wässerigen Systemen und Mittel zur Durchführung des Verfahrens
DE463333C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen stark keimtoetender Wirkung
DE678995C (de) Verfahren zur Reinigung von Wasser und Abwasser
DE813869C (de) Keimtoetende Stueckseife
DE278367C (de)
DE2207824A1 (de) Verfahren zur entsalzung und trinkbarmachung von meerwasser
DE725322C (de) Verfahren zur Verhinderung der Korrosion und der Bildung von Abscheidungen in wasserfuehrenden Kuehl- bzw. Heizanlagen mit unwesentlicher Verdampfung
DE320606C (de) Verfahren zum Keimfreimachen von Wasser, Abwaessern u. dgl. mittels Chlor