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Aus starren und halbstarren Elementen zusammengesetztes Flechtwerk
Die Erfindung betrifft ein aus starren und halbstarren Elementen zusammengesetztes
Flechtwerk, bei dem geradlinig verlaufende Stäbe durch quer zu ihrer Richtung gehende
verformte Bänder oder Drähte vorzugsweise aus Metall zusammengehalten sind. Es sind,
insbesondere als Rollgitter, Fässer, Verpakkungsmaterial u. dgl., solche Flechtwerke
bekannt, bei denen geradlinige Holzstäbe durch Metallbänder oder Draht von einer
oder von beiden Seiten umfaßt gehalten sind. DieseArt der Zusammensetzung ist entweder
nur für runde Körper, wie Fässer, geeignet, oder sie macht eine mehrfache, verhältnismäßig
kotreplizierte Art der Verbindung zwischen den Stäben und den Bändern erforderlich,
indem z. B. jeder Stab einzeln durch einen schwachen Verbindungsdraht an dein stärkeren,
über den Gesamtrost laufenden Längsdraht verankert ist.
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Die Erfindung hat ein in besonders einfacher Weise herstellbares und
gut zusammenhaltendes Geflecht zum Gegenstand, das in beliebig ebener oder gewölbter
Form Verwendung finden kann. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die halbstarren,
wellenartig und gekröpft-etwa entsprechend dem jeweiligen Querschnitt der Geflechtsstäbe
verlaufenden Bänder die geradlinig verlaufenden starren Stäbe abwechselnd an der
einen und der andern Umfangsseite umfassen, so daß die starren Stäbe in gleicher
Geflechtsebene nebeneinander zu liegen kommen. Das Geflecht bildet einen plattenförmigen,
der Biegsamkeit der Bänder entsprechenden, in der Querrichtung biegsamen Körper,
der als Schutzdecken, Rolläden, eiserne Vorhänge, Panzerplatten, Befestigungs- und
Hindernisbauten, Armierungen von Wällen und Dämmen, Straßensperren usw., Belagroste,
Transportbänder, Verpackungsmaterial geeignet ist. Die Stäbe können aus beliebigen
festen Werkstoffen, z. B. Metallen, Glas, splitterfestem Glas, Drahtglas, Holz,
Pappe oder sonstigen Werkstoffkombinationen, bestehen. Das Geflecht besitzt entsprechend
der Festigkeit der starren Stäbe eine große Biegungs- und Durchschlagsfestigkeit,
weil die Stäbe besonders bei dichter Führung des Geflechts nur auf kurze Strecken
auf Biegung, im wesentlichen aber auf Abscheren beansprucht sind. Durch die gegenseitige
Unterstützung der nebeneinanderliegenden und über die Querbänder miteinander verbundenen
Stäbe ergibt sich eine hohe Festigkeit gegenüber Stoß und Prall bei verhältnismäßig
geringem Gewicht.
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Die Vorformung der Ouerbänder macht es möglich, das erfindungsgemäße
Geflecht an beliebigen Stellen aus den starren Stäben und den vorgeformten Bändern
von Hand oder maschinell zusammenzusetzen. Die Verpflechtung erfolgt in der Weise,
daß die starren Stäbe in die passend gelegten vorgeformten Querbänder eingeschoben
werden. Bei der fabrikmäßigen Herstellung können aber auch die Bänder in entsprechend
konstruierten Maschinen
um die Stäbe herumgelegt und hierbei in
einem Arbeitsgang verformt werden.
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Eine Verstärkung des Geflechts mit hohen Widerstandsmomenten ist dadurch
möglich, daß mehrere Lagen von geradlinigen Stäben in mehreren Ebenen übereinander
angeordnet und durch Bänder miteinander verbunden sind, die wechselweise die Stäbe
der einen und die der andern Reihe umfassen, so daß ein einheitliches; mehrlagiges
Geflecht gebildet wird. Eine besondere Biegsamkeit in der Richtung senkrecht zur
Achse der Stäbe kann man dadurch erzielen, daß die einzelnen je einen Stab umgebenden
Teile der Bänder durch Gelenke untereinander verbunden sind.
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Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar zeigen Fig. i ein vorgeformtes Band, Fig. 2 ein einlagiges Geflecht im
Querschnitt, Fig. 3 und q. ein mehrlagiges Geflecht in Querschnitt und Draufsicht,
Fig. 5 und 6 ein mehrlagiges Geflecht mit Zwischenraum zwischen den Lagen in Querschnitt
und Draufsicht, Fig. 7 und 8 verschiedene Formen von. quer verlaufenden Bändern,
Fig.9 in schaubildlicher Darstellung ein Geflecht aus vierkantigen Längsstreben
und entsprechend geformten, quer verlaufenden. Bandeisen, Fig. io und i i in Schnitt
und Draufsicht ein Geflecht mit Gelenken zur Erhöhung der Biegsamkeit, Fig. 12 eine
schematische Darstellung eines aus Einzelstücken zu einer größeren Fläche zusammengesetzten
Geflechtes.
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Das Ouerband der Fig. i ist entsprechend der Form der zu verwendenden
Stäbe wellenförmig gekrümmt. Besitzen die Stäbe, wie in Fig.2 gezeigt, kreisförmige
Querschnitte, so ist die Form der Bänder i diesem Querschnitt angepaßt aus zwei
Halbkreisen zusammengesetzt.
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Bei der Verbindung mehrerer Lagen nach Fig. 3 ist ein Teil der Bänder
3 so geformt, daß sie abwechselnd die Stäbe q. der einen Lage und die Stäbe 5 der
andern Lage umfassen. Ebenso sind bei der mehrlagigen Ausführungsform der Fig. 5
die Bänder 6 so geformt, daß sie unter Freilassung- eines Zwischenraumes teilweise
die Stäbe 7 und teilweise die Stäbe 8 umfassen. Daneben können Querbänder für die
einzelnen Lagen 7 oder 8 wie in Fig. 2 vorgesehen sein.
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Fig. 7 zeigt eine Formung der Querbänder für vierkantige Stäbe von
etwa quadratischem Querschnitt, Fig. 8 Querbänder für Stäbe von dreieckigem Querschnitt,
Fig. 9 zeigt vierkantige Stäbe 9, die in rechteckig geformte Bänder io eingeschoben
sind.
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Bei der Ausführungsform der Fig. io und i i sind Gelenke 2o in die
Querbänder :2 i eingesetzt, wodurch das Geflecht besonders biegsam wird. Ein solches
Geflecht eignet sich daher gut für Rolläden, eiserne Vorhänge, splittersichere Verdunkelungseinrichtungen,
kurz überall dort, wo man Wert darauf legt, das Geflecht auf kleinem Raum zusammenrollen
zu können.
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Fig. 12 zeigt, wie ein aus kleineren Flächenstücken bestehendes Geflecht
durch Versetzung der eingeschobenen Stäbe 21 zueinander zu einem großen Geflecht
23 zusammengefügt werden kann. Die Querbänder 23 können- in gleicher Weise versetzt
angeordnet sein. Drartige schnell- und einfach zusammensetzbare und auseinandernehrnbare
Geflechte sind besonders dort geeignet, wo Transportschwierigkeiten bestehen und
man die Teile an Ort und Stelle zu einem widerstandsfähigen Gesamtgebilde zusammenfügen
will. Dies trifft z. B. zu für Schutzkonstruktionen gegen Spreng- und Geschoßwirkung,
Herstellung von Knüppelwegen, Faschinen usw. sowie sonstige Sappeur- und Pionierarbeiten.
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Die einfache Art der Verbindung (Verflechtung) und Ouerschnittformung
ermöglicht die Herstellung des erfindungsgemäßen Flechtwerks auch aus Material,
das seinem ursprünglichen Verwendungszweck bereits gedient hat und als Abfall- bzw.
Altmaterial ausgeschieden worden ist. So z. B. wird man die Bandeisenumreifung und
Bretter alter Kisten erfindungsgemäß zu neuem Verpackungsmaterial aufarbeiten können.