<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsmatte aus einander kreuzenden Stäben mit mindestens einem ersten Mattenbereich für die Abdeckung der positiven Momente, in dem alle Kreuzungspunkte verschweisst sind, und mit mindestens einem zweiten Mattenbereich, in dem jeweils nur ein Teil der Kreuzungspunkte verschweisst ist, wodurch zwei ineinanderliegende Mattenteile gebildet sind, wobei zumindest ein Mattenteil jedes zweiten Mattenbereiches für die Abdeckung der negativen Momente mittels mindestens eines Lenkers aus der Ebene der Bewehrungsmatte bewegbar ist, die Länge des bewegbaren Mattenteiles in Richtung der Zugbewehrung nur einem Teil der Gesamtlänge der Bewehrungsmatte in dieser Richtung entspricht, und jeder bewegbare Mattenteil zumindest einen der Zugbewehrung angehörenden Bewehrungsstab aufweist.
Eine derartige Bewehrungsmatte ist beispielsweise aus den AT-PS Nr. 295811 und AT-PS Nr. 295812 bekanntgeworden. Eine derartige Matte kann in einer üblichen Schweissanlage eben hergestellt und ebenso raumsparend im Stapel transportiert und gelagert werden, während an der Baustelle bei Bedarf aus dem zweiten Mattenbereich eine Teilmatte herausgezogen werden kann. Die Matte kann daher in ebenem Zustand wie eine gewöhnliche Matte verlegt werden, kann jedoch nach Aufbiegen des oder der Mattenteile auch zur Aufnahme von Schubspannungen Verwendung finden, wobei in der Mattenebene die übrigen Stäbe des zweiten Mattenbereiches verbleiben. Sie dient sowohl als Stützenbewehrung mit einer oder mehreren Abbiegungen, als auch in umgekehrter Weise als Feldbewehrung mit Aufbiegungen.
Diese Bewehrungsmatte weist zwar eine erheblich grössere Anwendbarkeit gegenüber der normalen Matte auf, sie hat jedoch einmal den Nachteil, dass die bewegbaren Mattenteile sich über die gesamte Länge der Matte erstrecken. Es ist nicht möglich, Mattenteile, die sich nur über einen Teil der Länge erstrecken, etwa Mattenstreifen, aus der Ebene der Bewehrung herauszubiegen. Ein zweiter, sehr wesentlicher Nachteil liegt jedoch auch darin, dass Bewehrungsstäbe der Matte als Lenker dienen und deren Herausbiegung schwierig ist. Bewehrungsstäbe aus hochwertigem Stahl lassen sich bereits ab einem Durchmesser von 4 mm nur mehr mit grossen Schwierigkeiten biegen und federn ausserdem zurück, so dass die gewünschte Lage des herausgebogenen Mattenteiles nur schwer zu erhalten ist.
Weiters ist es aus der AT-PS Nr. 335700 bekanntgeworden, an einer Grundmatte Zusatzmattenteile stellenweise anzuschweissen, wobei je eine Schar von Stäben beider Matten in derselben Ebene liegen, an die auf einer Seite die Querstäbe der Grundmatte, und auf der andern Seite die Querstäbe der Zusatzmatte anschliessen. Auch bei dieser Ausführung ist es möglich, Matten teile aus der gemeinsamen Ebene auszubiegen. Die herausgebogenen Mattenteile dienen beispielsweise als Rippenbewehrung von Rippendecken. Die DE-AS 1301886 zeigt weiters eine Bewehrungsmatte, deren Längsstäbe durch zickzackförmig gebogene Querstäbe verbunden sind.
Im Mattenrandbereich können bei dieser Matte einzelne oder mehrere Längsstäbe in eine zur Mattenebene parallele Lage gebogen werden, wobei die Querstäbe um 900 verdreht werden, und in diesen Bereich bügelähnlich verlaufen.
Aus den AT-PS Nr. 328691 und AT-PS Nr. 334049 ist es bekanntgeworden, Zusatzmattenteile mittels Scharnieren an einer Grundmatte anzubringen, die während des Transports umgelegt und in die Einbaustellung hochgedreht werden können, wobei sie nach der AT-PS Nr. 334049 in beiden Stellungen verrastet werden.
Die DD-PS Nr. 96306 zeigt ein Bewehrungselement zur Verbindung von zwei im Abstand voneinander angeordneten Bewehrungsmatten, das aus einem zick-zack-förmigen Stab besteht, dessen Krümmungsbereiche hakenartig geformt sind, und in je einem Stab der oberen bzw. unteren Matte einhängbar sind.
Die DE-AS 1609799 und die US-PS Nr. 2, 314, 456 beschreiben zusammenklappbare Bewehrungsmatten, die aus Mattenstreifen bestehen, deren Querstäbe an einem Ende zu Ösen geformt sind. Die Ösen werden in den äussersten Längsstab eines andern Mattenteiles eingehängt, wodurch die Mattenteile drehbar verbunden sind.
Aus den DE-OS 2035670, DE-OS 2105083, DE-OS 2125269 und der AT-PS Nr. 275816 ist es schliesslich noch bekannt, zwischen zwei Bewehrungsmatten, die dieselbe Grösse aufweisen, eine gelenkige Verbindung herzustellen, so dass die Bewehrungsmatten zusammengelegt leicht transportiert werden und am Verwendungsort auseinandergezogen werden können. Eine Abdeckung der negativen Momente ausschliesslich in den Bereichen, in denen sie auftreten, ist den genannten Schriften jedoch nicht zu entnehmen, so dass die Bewehrung in diesem Anwendungsfall überdimensioniert ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, eine Bewehrungsmatte der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die zusätzlichen Mattenteile, die sich in der Zugrichtung nur über einen Teil der Gesamtlänge erstrecken, im wesentlichen nur in der für die Abdeckung der negativen Momente
<Desc/Clms Page number 2>
erforderlichen Dimensionierung vorgesehen, und ohne Schwierigkeiten aus der Ebene der Bewehrungsmatte herausbewegbar sind.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass in an sich bekannter Weise jeder bewegbare Mattenteil an zumindest zwei Lenkern befestigt ist, die sowohl im feststehenden als auch im bewegbaren Mattenteil des zweiten Mattenbereiches mit verschiedenen, zueinander parallelen Bewehrungsstäben verbunden sind, und vorzugsweise in einer Normalebene zur Bewehrungsmatte liegen.
Die erfindungsgemässe, wie einfache Bewehrungsmatten transportier-und verlegbare Bewehrungsmatte ermöglicht dadurch eine im üblichen Anwendungsfall zur Bewehrung von Ortbetondecken mit Einzel- oder Durchlauffeldern nahezu optimale Anpassbarkeit an negative Biegemomente und erlaubt es, die gewünschte Lage des bewegbaren Mattenteiles ohne Schwierigkeiten zu erreichen, da nicht Bewehrungsstäbe der Matte abgebogen werden, sondern die Bewegung über eigene Lenker erfolgt.
Aufwendige Biegeverfahren bei der Bewegung des Mattenteiles, der in einfacher Weise hochgezogen wird, erübrigen sich ebenfalls. Besonders leicht kann das Hochziehen des bewegbaren Mattenteiles dann erfolgen, wenn die Lenker aus einem gegenüber dem Material der Bewehrungsstäbe minderwertigen Material bestehen, da die Lenker vor allem als Transport- und Montageverbindung dienen. Beispielsweise können sie aus einem dünnen Draht, aus Kunststoff usw. hergestellt sein. Die Lenkerenden können an den Bewehrungsstäben verschweisst oder sonstwie befestigt, sie können auch in an sich bekannter Weise mit Ösen od. dgl. versehen sein.
Beim Hochziehen des Mattenteiles kann weiters auch auf die gewünschte Dicke des herzustellenden Bauteiles Rücksicht genommen werden.
Eine erfindungsgemässe Bewehrungsmatte kann mit gleichem Raumbedarf wie gewöhnliche Bewehrungsmatten gestapelt werden, wenn, wie an sich bekannt, die parallel verlaufenden Bewehrungsstäbe des festen und des bewegbaren Mattenteiles in derselben Ebene angeordnet sind und die kreuzenden Bewehrungsstäbe des bewegbaren Mattenteiles an einer Seite, die des festen Mattenteiles an der andern Seite angeordnet sind.
Die Dicke der Bewehrungsmatte übersteigt daher an keiner Stelle die Summe der Durchmesser der beiden Bewehrungsteile einer Matte (längs und quer). Die Lenker stehen ebenfalls nicht aus der Bewehrungsmatte vor.
Die Lenker sind bevorzugt mit den quer verlaufenden Bewehrungsstäben beider Mattenteile verbunden ; sie sind weiters vorzugsweise gleich lang und parallel bewegbar, so dass der bewegbare Mattenteil parallel zur Mattenebene hochgezogen werden kann. Sie können jedoch auch ungleich lang bzw. nicht parallel bewegbar sein. Der bewegbare Mattenteil wird dann in herausgezogener Stellung im Winkel zur Mattenebene liegen.
Vorzugsweise ist weiters vorgesehen, dass die Lenker am bewegbaren Mattenteil in bezug auf das Zentrum der Bewehrungsmatte näher angreifen als am festen Mattenteil, wenn der bzw. die beiden Mattenbereiche im Randbereich der Bewehrungsmatte liegen.
Die hochgezogenen bewegbaren Mattenteile stehen dann über den Mattenrand vor. Dadurch wird die benötigte Negativbewehrung bei Durchlauffeldern erreicht, da die beiden hochgezogenen bewegbaren Mattenteile von zwei je ein Feld überspannenden Bewehrungsmatten einander teilweise überlappen. Hiebei tritt als zusätzlicher, besonders interessanter Effekt die Tatsache ein, dass die negativen Momente ebenfalls nahezu optimal abgedeckt werden, da unmittelbar oberhalb des Auflagers in der Zone der grössten negativen Momente durch die Überlappung ein höherer Stahlquerschnitt erzielt wird, als zu beiden Seiten.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Figuren der Zeichnungen in mehreren Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erste Ausführung einer erfindungsgemässen Bewehrungsmatte in Transportstellung, wobei der bewegliche
EMI2.1
die Fig. 4 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Bewehrungsmatte und die Fig. 5 eine Seitenansicht der Ausführung nach Fig. 4 mit hochgezogenem Mattenteil.
Die erfindungsgemässe Bewehrungsmatte, die sowohl einachsig als auch zweiachsig tragend sein kann, weist einander kreuzende Bewehrungsstäbe --4, 5-- auf, die in einem üblichen Gitterraster verlaufen. Die Bewehrungsstäbe --4, 5-- können durch Zusatzbewehrungsstäbe --6-- zur Anpassung an die Momenten-
<Desc/Clms Page number 3>
linie verstärkt sein. In mindestens einem zweiten Mattenbereich --2--, der bevorzugt ein Randbereich ist, sind weitere Bewehrungsstäbe --4', 5'-- angeordnet, die jeweils parallel zu den Stäben --4, 5-- verlaufen.
Im ersten Mattenbereich --1--, in dem nur Stäbe 5--vorhanden sind, sind alle Kreuzungspunkte --3-- miteinander verschweisst, während in jedem weiteren Mattenbereich --2-- nur ein Teil der Kreuzungspunkte --3-- verschweisst sind, nämlich die der Stäbe --4 und 5--sowie der Stäbe --4' und 5'--, nicht jedoch Kreuzungspunkte der Stäbe --4 und 5'bzw. 4'und 5--. Auf diese Weise sind in jedem zweiten Mattenbereich --2-- zwei inenanderliegende Mattenteile --9 und 10-- gebildet. Der Mattenteil - ist mit dem Mattenteil --10-- über mindestens zwei Lenker --8, 8'-- gekoppelt, die in beiden Mattenteilen--9, 10--an verschiedenen zueinander parallelen Bewehrungsstäben --4, 4'-- angreifen.
Der Mattenteil --9-- ist durch seine Verbindung mit dem feststehenden Mattenteil --10-- bewegbar und kann aus der Ebene der Bewehrungsmatte hochgeschwenkt werden (Fig. 2, Pfeil f) bzw. hochgezogen und parallel verschoben werden (Fig. 5, Pfeil f').
Vorzugsweise liegen die Lenker --8, 8'-- für jeden bewegbaren Mattenteil --9-- paarweise in einer Normalebene zur Bewehrungsmatte und bewegen sich in dieser. Die Lenker --8, 8'-- können selbstverständlich auch an den Stäben --5, 5'-- angreifen.
EMI3.1
erfolgen. Sie können angeschweisst, angelötet, angerödelt od. dgl. sein, sie können ebenso mit Ösen oder Haken versehen sein, wobei sie die Stäbe --4, 4'-- mit Drehwiderstand umschliessen, um in ihrer hochgezogenen Stellung zu bleiben. Die Lenker sind bevorzugt aus einem andern Material als die Bewehrungsstäbe hergestellt, beispielsweise aus dünnem, biegsamen Draht, aus Kunststoff od. dgl.
Wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, können die Lenker --8-- gerade Stabstücke sein, können aber, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, im Transport- und Verlegezustand etwa U-förmig gebogen sein, so dass sie sich beim Hochziehen öffnen und die Beweglichkeit des Mattenteiles --9-- in zwei Richtungen entsprechend den Pfeilen --f'-- erlauben. Ausführungen nach Fig. l eignen sich insbesondere zur Verwendung bei Durchlauffeldern, da die hochgezogenen bewegbaren Mattenteile randseitig vorstehen und sich die Mattenteile zweier aneinandergereihter Matten teilweise überlappen, während Bewehrungsmatten nach Fig. 4 vor allem für Einzelfelder verwendbar sind, da die Bewegung auch ausschliesslich vertikal erfolgen kann.
Die Bewehrungsstäbe-4, 4'bzw. 5, 5'--der beiden Mattenteile --9, 10-- werden bei der Herstellung bevorzugt in derselben Ebene angeordnet, wobei die jeweiligen Querstäbe des feststehenden Mattenteiles --10-- darunter und die des bewegbaren Mattenteiles darüber und zueinander versetzt angeordnet werden. Die so hergestellte Bewehrungsmatte lässt sich daher mit gleichem Platzbedarf wie gewöhnliche Matten stapeln und transportieren.
Die Erstellung der Negativbewehrung in jedem Auflagerbereich durch einfaches Hochziehen der bewegbaren Mattenteile führt zu beträchtlichen Arbeits- und Zeiteinsparungen, ohne dass Schwierigkeiten auftreten oder zusätzliche Massnahmen erforderlich sind. Die Mattenteile --9-- bewegen sich im allgemeinen parallel zur Mattenebene, doch kann eine Neigung durch Verwendung von ungleichen Lenkern bzw. deren nicht parallele Bewegung ebenso erreicht werden.
Die erfindungsgemässen Bewehrungsmatten können beliebige Grösse aufweisen, wobei die Matten, in jedem Auflagerbereich mit einem oder mehreren bewegbaren Mattenteilen versehen sind.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.