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Andrückvorrichtung für die' Abdeckungen der Stimmenzungenschlitze
von Harmoniken Wenn bei Harmoniken in einer Kanzelle Stimmenzungen, 'welche auf
Blasen ansprechen, und in derselben Kanzelle auch Zungen, welche auf Saugen ansprechen,
angeordnet sind, so entsteht beim Spielen der einep Zungenart dadurch ein Luftverlust,
daß durch die Zungenschlitze der anderen Zungenart, welche nicht schwingt, Luft
verlorengeht. Die Zungenschlitze werden deshalb. auf der ,entsprechenden Seite der
Stimmenplatte mit kleinen Streifen aus Leder oder anderem geeigneten Material abgedeckt,
welche an ihrem einen Ende auf der Stimmenplatte befestigt sind, während sich ihr
anderes, freies Ende beim Spielen der zugeordneten Stimmenzunge wie eine Klappe
hebt und nach Wegnehmen des die Zunge erregenden Luftstromes den Zungenschlitz wieder
verschließt. Dadurch wird erreicht, daß der beispielsweise eine Saugzunge erregende
Luftstrom nicht teilweise durch den Zungenschlitz der in derselben Kanzelre ,angeordneten.
Blaszunge entweichen kann.
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Bei solchen Abdeckungen hat sich der Nachteil gezeigt, daß sie im
Laufe der Zeit einen Teil ihrer Elastizität verlieren und je nach ihrer Lage mehr
oder weniger stark vorn der Stimmenplatte weghängen, wodurch en Leinwandfreies Abdichten
des Zungenschlitzes nicht gewährleistet wird. Besonders schädlich für diese Abdeckungen
ist die Feuchtigkeit, welche entweder durch beim Spielen @eindringenden Speichel
oder durch starke Luftfeuchtigkeit die Abdeckungen durchfeuchtet. In feuchtem Zustand
sind die Abdeckungen von der aufgenommenen Feuchtigkeit beschwert, und außerdem
ist ihre Elastizität geringer als in trockenem Zul stand. Beides begünstigt das
Weghängen der Abdeckungen von der Stimmenplatte. Wenn die Abdeckung in dieser Stellung
trocknet, so behält sie in der Regel nach dem Trocknen diese Lage bei, so daß also
die Zungenschlitze nur teilweise abgedeckt sind. Neben einem erhöhten Luftverbrauch
tritt der Nachteil ein, daß durch den Luftstrom solche Abdeckungen zu vibrieren
beginnen und durch !ein schnarrendes Geräusch das Spiel stark beeinträchtigen.
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Die vorliegende Erfindung hat nun eine Vorrichtung zum Gegenstand,
welche diesem Übelstand begegnet, und zwar arbeitet sie derart, daß die Ahdeckungen
auf die Stimmenplatte ,angedrückt, also in ihrer normalen Ruhestellung gehalten
werden können, solange nicht gespielt wird, d. h. solange sie nicht in Anspruch
genommen werden. Dadurch wird das Gewicht der Abdeckungen von der Andrückvorrichtung
aufgenommen, und die Gefahr des Lahmwerdens der Abdeckungen blesteht nicht mehr.
Ferner werden vor allem beim Trocknen die Abdeckungen
in ihrer richtigen
Lage über dem Zungenschlitz gehalten, so daß die beschriebenen Mißstände nicht eintreten
können.
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Das Mittel zum Andrücken der Abdeckungen ist von Hand ein- und ausrückbar.
Vorteilhafterweisie läuft diese Andrückvorrichtung über sämtliche Abdeckungen der
Zungenschlitze weg, so daß beim Ein- und Ausrücken alle gleichzeitig angedrückt
oder frei werden. Zu diesem Zweck besteht das Andrückmittel mit Vorteil aus einer
Art Stab oder einem Band, welche durch ,einen Schieber gesteuert werden. Das Andrückmittel
könnte auch aus einem Rechen bestehen, dessen Zähne die einzelnen Abdeckungen niederhalten.
Der Andrückstab liegt dann über den Abdeckungen, solange nicht gespielt wird, und
wird vor dem Spielen durch den Schieber abgehoben.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf den Zeichnungen für eine Mundharmonika
in beispielsweiser Ausführungsform mit einem Stab als Andrückmittel näher @erläutert.
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Abb. i zeigt eine mit der Andrückvorrichtung der @ein-en Ausführung
versehene Mundharmonika Bohne Decke in Draufsicht.
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Abb.2 ist Beine Ansicht derselben von der Blasseite aus gesehen.
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Abb. 3 und q. sind Draufsicht des Schieberendes der Mundharmonika
und Stirnansicht einer zweiten Ausführung.
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Abb. 5 und 6 sind Draufsicht wieder auf das Schieberende und Vorderansicht
einer dritten Ausführung.
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Die mit der Vorrichtung der Erfindung versehene Mundharmonika a kann
.an sich von beliebiger Bauart und Ausführung sein. Als Ausführungsbeispiel ist
ein Instrument gewählt, das oben und unten mit Blasstimm@en b und Saugstimmen c
versehen ist. Die Kanzelten der Mundharmonika a bzw. Luftdurchgangsöffnungen der
die Stimmenzungen tragenden Plattend sind durch Lederstreifchen w abgedeckt und
damit abgedichtet.; .welche am einen Ende f auf den Plattend festgemacht sind.
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Um das nachteilige Herabhängen dei-Lederabdeckungen e zu verhindern,
ist gemäß der Erfindung sein Mittel vorgesehen, welches sie andrückt bzw. angedrückt
hält, solange nicht gespielt wird, das also für diesen Zweck ein- und .ausgerückt
werden kann. Dieses Mittel besteht beim Ausführungsbeispiel aus einem Stab, welcher
geeigneterweise über sämtliche Lederabdeckungen e. wegläuft, die an der Druckstelle
vorteij: hafterweise mit einer schwachen Metallauflage versehen sein können.
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Der Stabg liegt, solange nicht gespielt wird, auf den Lederabdeckungen
e auf und drückt sie dadurch gegen die Platten l; er kann aber abgehoben werden;
wenn gespielt wird. Dazu ist ein Schieber h vorgesehen, der von Hand zu bedienen
ist. Er untergreift mit einem Finger i lose den Stab o, und läuft beim Verschieben
auf eine ansteig nde Fläche k desselben auf, wodurch er angehoben, d. h. von den
Lederabdeckungen-- abgehoben wird und diese freigibt. Zu diesem Zweck ist der Stab
g am Befestigungs- oder Schiebependel hochgebogen, so daß der Finger i des
Schiebers .lt hindurchgehen kann, und dadurch @entsteht gleichzeitig auch
die schräge Auflagefläche h.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Stabg auf seiner
Platte d festgemacht und legt sich durch seineeigene Federung auf dis Lederabdeckungen--,
doch könnte auch eine andere Anordnung getroffen sein, um den Stab g schwenkbar
zu machen. Ferner ist auch dessen Ausgestaltung ohne Bedeutung, wie überhaupt die
Art der Bewegurig des Mittels zum Andrücken der Abdeckungen e beliebig ist.
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Bei der in Abb. i und 2 dargestellten Ausführung wird der Schieber
k von der einen Stirnseite der Mundharmonika a .aus gesteuert, während @er bei den
Ausführungsformen der Abb.3 bis 6 hinten liegt. Er wird durch ,einen Schlitz in
und durch denselben hindurchgehende Schraubenaa geführt. Bei den in Abb. i bis ¢
dargestellten Ausführungen liegt die Führung oben bzw. auf den Plattend, also unter
der Harmonikadeckev, so daß sie ,nicht stört, während sie sich bei der Ausführung
der Abb.5 und 6 hinten befindet.
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Bei einer wie dargestellt zweiseitig mit Stimmen b, c versehenen Mundharmonika
wird für beide Seiten derselbe Schieber k benutzt, der dann die Mundharmonikaa seitlich
-oder hinten umgreift.
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Bei dem abgebildeten Ausführungsbeispiel sind nur die außenliegenden
Lederabdeckungene unter Wirkung eines Andrückmittels g' gestellt, doch kann der
Gedanke auch auf die innenliegenden Abdeckungen übertragen werden.