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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Papierflaschen mit einem
eingesetzten Boden Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von aus Hülsen und eingesetztem Boden bestehenden Papierflaschen, wie
solche zur Aufnahme von Flüssigkeiten, z. B. öl usw., verwendet werden. Um Papierflaschen
gegen Flüssigkeiten unempfindlich zu machen, werden sie entweder aus undurchlässigem
Karton hergestellt, oder sie werden nachträglich undurch= lässig gemacht. Es ist
bekannt, die Innenseite von Papiergefäßen durch Ausgießen, Ausspritzen oder ähnliche
Maßnahmen mit einem Auftrag zu versehen, der als Schutzüberzug wirkt. Für einen
derartigen Auftrag hat man beispielsweise durch Erwärmen verflüssigtes Paraffin,
Celluloidlösung, Emulsionen der Polymerisate ungesättigter organischer Verbindungen
vom Typus der Acrylsäureester, der Vinylester, mit Härtemitteln versetzten tierischen
Leim und andere, zur Bildung einer Schutzschicht geeignete Stoffe verwendet.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, .eine rohrförmige - Hülse für
den Gefäßmantel zu bilden, einen Überzug auf die Innenseite desselben aufzutragen
und dann den Boden mit dem bereits mit einem inneren Überzug versehenen Gefäßmantel
zu vereinigen. Dabei wird in ein gezogenes Bodenteil eine steife Pappscheibe zur
Verstärkung des Bodens eingesetzt.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird der napfartige Bodenteil
der Flasche über eine an einem Dorn eines Fördermittels festgehaltene und beleimte
Versteifungsplatte gestülpt und an -seiner Bodenfläche imprägniert, worauf der so
vorbereitete Bodenteil mit der an ihrer unteren Innenseite beleimten Flaschenhülse
vereinigt wird.
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Die Vorrichtung .ist mit einem Fördermittel und mit an diesem sitzenden
Dornen versehen, auf denen die zugeführten Versteifungsplatten haften, die nacheinander
den Vorrichtungen zum Beleimen einer ihrer Bodenflächen, zum Aufsetzen des napfförmigen
Bodenteils, zum Imprägnieren der im Papiergefäß nach innen gerichteten Fläche des
Bodenteils und zum Aufstecken der Flaschenhülse zugeführt werden. Mit dieser Vorrichtung
läßt sich die Herstellung der Flaschen beschleunigen, weil die Versteifungsplatte
schon ausgerichtet auf einem Dorn des Fördermittels haftet und in dieser Lage nicht
nur eine Bodenfläche be.-leimt, sondern auch der napfförmige Boden. teil .aufgesetzt
und beide während einer längeren Trockendauer fest gegeneinandergedrückt und weiterbefördert
werden -und eine Bod,enteilseite imprägniert und über den vorbereiteten
und
ausgerichteten Bodenteil die Flaschenhülse geschoben wird. Dabei spielt sich der
ganze Arbeitsvorgang: Aufheften der Versteifungsplatte, Leim auf eine Fläche derselben
auftragen, Bodenteil überstülpen, antrocknen lassen, imprägnieren, Flaschenhülse
aufstecken und Trocknen der Bodenklebung, auf ein und demselben Dorn ab, ohne daß
Zeitverlust für Umstecken o. dgl. entsteht.
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Die Vorrichtung zum Überstülpen des napfförmigen Bodenteils über die
auf dem Dorn haftende Versteifungsplatte kennzeichnet sich gemäß der Erfindung durch
eine schwenkbare Andrückplatte, die während eines Arbeitsganges ihren Drehpunkt
wechselt. Dadurch, daß der Boden zunächst an nur einer Seite in die Höhe der Versteifungsplatte
atigeh,oben wird, schiebt sich der herangeführte Dorn in den schräg gestellten Boden,
wobei ein federnder Anschlag den Bodenteilrand an den Dorn drückt. Beim weiteren
Andrücken des Bodenteils an den Dorn erfolgt das Überstülpen des Bodenteils auch
über die gegenüberliegende Seite der belehnten Versteifungsplatte. Dabei gibt der
Anschlag den napfförmigen Boden frei, der nun mit dem Dorn weiterwandert.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i die linke Hälfte einer unilaufenden Förderkette mit Dornen
und mehreren Arbeitsstellen, Abb.2 die rechte Hälfte der Förderkette. Abb.3 ist
die Vorderansicht, Abb.4 die Seitenansicht, Abb. 5 der Grundriß der Einrichtung
zum Zuführen der Versteifungsplatten.
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Abb. 6 bis 8 zeigen in verschiedenen Stellungen die Einrichtung zttm
Überstülpen -des napfförmigen Bodenteils.
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Abb.9 ist die Einrichtung gemäß Abb.6 Im - Grundriß.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bedeutet i eine Förderkette,
an der eine Anzahl Dorne z angeordnet sind, die mit der Förderkette mitlaufen und
nach und nach an den Arbeitsstellen 3, 4, 5 (Abb. i) und 6 bis 8 (Abb.2) vorbeigeführt
werden. Bei dem weiteren Umlauf werden die Flaschen getrocknet und bei 9 (Abb. i)
von den Dornen der Förderkette i abgeschoben und einer nicht dargestellten Bördelmaschine
zugeführt.
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An der Arbeitsstelle 3 befindet sich ein Stapel. io mit als Versteifungsplatten
dienenden Scheiben aus dicker Pappe. Wie ans Abb.4 zu erkennen ist, wird die unterste
Versteifungsplatte i i (Abh. 4) - mittels des Schiebers i2 -aus dem Stapel io ausgeschoben
und dem Stempel 13 zugeführt, der sie bei seiner Aufwärtsbewegung gegen den Dorn
14 der Förderkette drückt. Dabei diingen die an der Unterseite des Dornes 14 angobrachten
kurzen Spitzen 16 in di.e Versteifungsplatte i i' ein, so daß diese auch nach der
Abwärtsbewegung des Stempels 13 an dem Dorn 14 haften und mit dem Dorn weiterbefördert
werden. Die aufgehefteten Versteifungsplatten i i gelangen dann weiter zum Leim-,verk
4, wo die nach unten gerichtete Fläche der Versteifungsplatten beleimt wird (Abb.
i).
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Nasch dem Beleimen werden die napfförmigen Bodenteile an der Arbeitsstelle
5 (Abb. i) zugeführt. Sie werden in Richtung des Pfeiles B auf eine Platte 17 gebracht
(Abb. 9), die mit Hilfe einer Stange 18, 19 (Abb.6) gehoben werden kann. Eine bei
2o befestigte Zugfeder 21 zieht die linke Seite der Platte 17 gegen die Unterlage
22. An der rechten Seite der Platte 17 ist bei 24 ein umlegbarer Anschlag 23 vorgesehen,
der durch die schwache Feder 25 in die aufrechte Lage gestellt wird. Sobald der
napfförmige Bodenteil 15 auf die Platte 17 gebracht worden ist, wird die Stange
18, i9 aufwärts bewegt, wodurch die Platte 17 mit dem Bodenteil 15 in die in Abb.7
dargestellte schräge Lage gehoben wird. Das linke Ende der Platte 17 bleibt zurück,
weil die Feder 21 bestrebt ist, dieses Ende abwärts zu ziehen.
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In dieser Lage wird der nächste Dorn 14 mit der daranhaftenden Versteifungsplatte
i i' in Richtung des Pfeiles l( nach rechts geschoben und gelangt dabei in den schräg
gestellten Bodenteil 15. Dabei legt sich der Anschlag 23 gegen die rechte
Seite des Bodenteils, worauf die Platte 17 weiter nach oben bewegt wird. Da aber
die rechte. Seite derselben schon an der Versteifungsplatte i i' bzw. am Dorn 14
anliegt, wird nur die linke Seite der Platte 17 weiter aufwärts bewegt und der Bodenteil
15 vollends über den mit der Versteifungsplatte i i' versehenen Dorn 14 gestülpt
(Abb.7 und 8). Der Dorn mit der Versteifungsplatte i i' -und dem übergestülpten
Bodenteil 15 bewegen sich ge merinschaftlich weiter nach rechts. (Abb. 8), wobei
der Anschlag 23 so umgelegt wird, daß er gegen die Wirkung der Feder 25 unter das
Bodenteil verschwindet und diesem den Weg freigibt.
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Um nun die beleimte Versteifungsplatte i i' sicher mit dem übergestülpten
Bodenteil 15
zu verbinden, setzen sie ihren weiteren Weg unter der Einwirkung
eines Anpreßgurtes #6 (Abb. i und 2) fort, der beide Teile während des Trocknens
fest gegeneinanderdrückt.
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Hierauf wird der durch die Versteifungsplatte i i' verstärkte Bodenteil,
der auch bei seiner weiteren Förderung auf dem Dorn i 4
sitzt, der
Arbeitsstelle? (Abb. i) zugeführt, wo die Fläche des Bodens, die später nach innen
zeigt, imprägniert wird. Dann erreicht der so imprägnierte Bodenteil 15 die Arbeitsstelle
8, w o die Flaschenhülse 26, die vorher an ihrer unteren Innenseite mit einem Auftrag
von Leim o. dgl. versehen worden ist, über den Bodenteil gestülpt wird. Die Klebstelle
der auf dem Dorn steckenden Flaschenhülse trocknet nun auf dem weiteren Förderweg
zur Ausschiebestelle 9, wobei zur Beschleunigung des Trockenvorgangs auch Blasluft
zugeführt werden kann.