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In geschlossener Bahn in senkrechter Ebene schnell schwingendes Sieb
Die Erfindung bezieht sich auf ein bekanntes, in geschlossener Bahn in senkrechter
Ebene schnell schwingendes Zittersieb mit im wesentlichen unter Wasser oder einer
sonstigen Flüssigkeit arbeitender und nur mit dem Austragende aus dem Flüssigkeitsbade
herausragender Siebfläche.
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Unter Wasser arbeitende Zittersiebe, die in schnelle, kreisförmige
oder elliptische Schwingungen versetzt werden, sind bereits bekannt.
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Es ist auch bekannt, dem Sieb eine gleichmäßige Neigung zu erteilen
und Austragvorrichtungen anzuordnen, die das grobe Gut über die Kastenwand hinweg
austragen.
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Ferner sind unter Wasser arbeitende Siebvorrichtungen bekanntgeworden,
bei denen die Siebfläche eine gleichlaufende Knickung aufweist, so daß die Vormarschgeschwindigkeit
des Gutes auf der Siebfläche mit der abnehmenden Steigung des Siebes zunimmt. Weiter
ist es bei schräg aufgestellten trocken arbeitenden Durchwurfsieben bekanntgeworden,
die Sieblinie derart geknickt auszuführen, daß die Siebfläche in der Förderrichtung
des Gutes mehrfach abwechselnd geneigt und ansteigend ausgebildet ist. Da es sich
hier aber nicht um ein Zittersieb, sondern um ein feststehendes Sieb handelt, das
zudem nicht unter Wasser arbeitet und bei dem die Sieblinie im ganzen etwa senkrecht
verläuft, kann mit dieser Anordnung nicht die unten beschriebene Wirkung der Erfindung
erzielt werden.
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Bei waagerecht angeordneten trocken arbeitenden Siebvorrichtungen
hat man auch bereits vorgeschlagen, die Siebfläche mit Querwellen zu versehen. Im
Gegensatz zur Erfindung jedoch handelt es sich hier um eine Förderrinne, die keine
schnell schwingende Zitterbewegung ausführt, sondern sich in waagerechter Richtung
stoßweise hin und her bewegt. Die sägezahnartigen Querwellen des Siebbelages sollen
die stoßweise Vorwärtsbewegung des trockenen Siebgutes unterstützen. Sowohl Problemstellung
als auch -lösung sind also von der Erfindung verschieden.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß die Siebfläche
unter Wasser in einer im ganzen waagerechten Knicklinie verläuft, bei der abwechselnd
aufsteigende und absteigende- Teilflächen aufeinanderfolgen, wobei die letzte aufsteigende
Teilfläche aus dem Wasser herausführt. Die Anordnung der Siebfläche in einer solchen
Zickzacklinie, deren letzter aufsteigender Ast aus dem Wasser herausführt, bringt
für feuchtes Siebgut erhebliche Vorteile mit sich. Es ist dem Fachmann bekannt,
daß beim Bergaufarbeiten schärfere Aussiebungen bei geringerer Mengenleistung erzielt
werden.
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Wird nun der Unterwasserteil des Siebes in bergauf und bergab laufende
Flächen unterteilt, so findet auf dem ansteigenden Teil eine gewisse Stauung des
Siebgroben statt; auf dem ansteigenden Teil wird sich das Siebgut also stärker
anschichten,
weil es langsamer fortbewegt wird.
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An der Stelle, wo das Sieb nach abwärts gerichtet st, wird das Siebgut
dagegen schneller und in dünnerer Schicht abfließen. Durch die abwechselnd geneigt
und ansteigend unter Wasser verlaufenden Teilflächen des Siebes wird also ein wiederholter
Wechsel der Siebbedingungen erzielt, wodurch das Siebgut abwechselnd zusammengeschoben
und auseinandergezogen und dadurch gründlich durchgearbeitet wird. Mit einfachsten
Mitteln wird also ein hoher Grad von Vollkommenheit der Siebung erzielt. Durch die
restlose Absiebung des feinen Kornes wirdgleichzeitig verhindert, daß dieses sich
an dem Siebüberlauf festsetzt. Weiter ergibt die abwechselnd auf- und absteigende
Sieblinie den besonderen Vorteil, daß praktisch beliebig lange und damit beliebig
große Siebflächen zur Verwendung gelangen können, ohne besonders tiefe Wassertröge
zu benötigen. Da die übliche Spannweise von Zittersieben eine Siebknickung verlangt,
würde der Trog sehr tief und vor allem die Siebsteigung sehr groß werden, wenn man
die Siebknickung in üblicher Weise gleichlaufend nach unten durchgeknickt ausführen
wollte. Unterstützt werden die obengenannten Maßnahmen noch durch die Anordnung
von an sich bekannten Ventilklappen, die eine über dem Sieb in der Gutsförderrichtung
verlaufende Umlaufströmung der Flüssigkeit erzeugen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Siebes nach der
Erfindung im Längsschnitt dargestellt.
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Die beiden seitlichen Längsträger a bilden mit den festen Querträgern
e und den Verbindungsrohren b den Rahmen eines Zittersiebes. Der Rahmen ist mit
beliebigen Federn c an dem ruhenden Gestell d aufgehängt. Eine rasch umlaufende
Welle Jz mit exzentrischen Maßen (nicht gezeichnet) bewegt das ganze Zittersieb
in einer in sich geschlossenen Bahn (meist Kreis oder Ellipse). Das Siebgewebe i
wird in Längsrich- -tung durch eine beliebige Spannvorrichtung in den Rahmen eingespannt,
wie die Pfeile anzeigen.
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Hierdurch legt sich das Sieb mit genügender Vorspannung gegen die
festen Querträger e und gegen die herausnehmbaren Querträger f, g. Die letzteren
bestehen wie z. B. der Querträger f aus einer flachen Druckleiste unmittelbar über
der Siebfläche, einigen flachen Stützen und einem alle Kräfte aufnehmenden Rohr
oder aus einer ähnlichen Vorrichtung mit einer als Stauleiste wirkenden stärkeren
Druckleiste, je nachdem dem darüber hinweg beförderten Siebgut ein geringer oder
größerer Widerstand entgegengesetzt werden soll. Die Querträger fund g sind herausnehmbar
oder herausschwenkbar, um das Auswechseln des Siebgewebes zu erleichtern. Sie werden
in der Betriebsstellung mit Schrauben, Keilen o. dgl. gegen das Sieb gedrückt und
festgehalten.
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Der ganze Siebrahmen hängt in einem Auffangkasten k, in dem der gewünschte
Flüssigkeitsstand durch Überlauf aufrechterhalten wird.
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Das abzusiebende Gut, Schlamm oder auch nur Feststoffe, die unter
Wasser abgesiebt werden sollen, wird auf der Zeichnung rechts an der bezeichneten
Stelle aufgegeben. Durch die Kreisbewegung des Zittersiebes wird das Siebgut auf
dem Unterwasserweg mit abwechselnd nur geringer Steigung und geringem Gefälle nach
dem Austragende des Siebes befördert. Da es dauernd unter Flüssigkeit bleibt, wird
es längs der geknickten Sieblinie gründlich durchgespült, und die Adhäsion zwischen
den großen und kleinen Körnern und zwischen diesen und dem Sieb wird zeitweise vollständig
aufgehoben. Das Gut verhält sich in der Flüssigkeit ähnlich wie ganz trockenes Gut
in der Luft. Auf dem langen Waschweg ist ein Zusatz von Brausewasser nicht erforderlich.
Am Ende des Waschweges wird der Siebüberlauf auf dem leicht ansteigenden Sieb aus
der Flüssigkeit herausgeführt und über die Wand des Auffangkastens ausgetragen.
Nach Austritt aus der Flüssigkeit kann das Grobe durch ein Brauserohr I noch von
dem anhaftenden Schmutzwasser befreit werden. Durch die kreis- oder ellipsenförmige
Bewegung des Siebes wird ein Flüssigkeitsstrom erzeugt, der abwechselnd von oben
nach unten und umgekehrt fließt.
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Hierdurch wird das grobe Gut immer wieder vom Sieb abgehoben, und
zwar nicht allein durch die Beschleunigung der Siebbewegung, sondern hauptsächlich
vom Flüssigkeitsdruck. Es ist einleuchtend, daß das Sieb hierdurch sehr geschont,
die Maschen frei gehalten und das Siebgut stark durchgewaschen wird.
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Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, die Flüssigkeit in dem Auffangkasten
umzupumpen, um ihr z. B. eine in der Gutsförderrichtung verlaufende Umlaufströmung
zur Unterstützung der Förderung des Siebgutes zu geben. Eine solche Strömung läßt
sich sehr einfach erzielen, wenn man an einer Stelle des Siebes einen Teil der Siebfläche
durch ein Blech oder Brett ersetzt, welches mit Ventilklappen versehene Löcher aufweist.
Je nachdem die Ventilklappen auf der Ober- oder Unterseite des Siebes liegen, entsteht
eine Strömung von unten nach oben oder umgekehrt. Durch Anordnung dieser pumpenden
Ventile kann über dem Sieb eine Strömung in der Förderrichtung des Siebgutes erzeugt
werden. Ähnlich, wenn auch nicht so kräftig, wirkt ein Abdecken einzelner Siebteile
mit Gummiplatten oder ähnlichenVorrichtungen mit Pumpwirkung infolge der Siebbewegung.
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In demAuffangkasten,s sammelt sich der feine Sieb durchgang und kann
durch beliebige mechanische Mittel, wie Schnecken oder Kratzer, ununterbrochen oder
auch von Zeit zu Zeit von Hand entfernt werden. Es ist selbstverständlich möglich,
den Auffangkasten als Spitzkasten
o. dgl. auszuführen, was sich
besonders da empfehlen wird, wo die feinen Feststoffe einige Zeit zum Absetzen benötigen.
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An der Erfindung wird nichts geändert, wenn an Stelle von wässerigen
Schlämmen Gemische von Feststoffen mit anderen Flüssigkeiten verarbeitet werden.
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PATENTANSPRÜCIIE : I. In geschlossener Bahn in senkrechter Ebene
schnell schwingendes, nur mit dem Austragende aus einem Flüssigkeitsbade herausragendes
Sieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebfläche unter Wasser in der Förderrichtung
mehrfach abwechselnd geneigt und ansteigend ausgebildet ist, wobei das Ende des
letzten ansteigenden Teiles der Siebfläche oberhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordnet
ist.