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Einrichtung zur Vermeidung der von Stromabnehmern elektrischer Triebfahrzeuge
verursachten Funkempfangsstörungen Im Patent 658 Sod. ist eine Einrichtung zur Vermeidung
der von Stromabnehmern elektrischer Triebfahrzeuge verursachten Funkempfangsstörungen
geschützt, die den zur Entstörung nötigen Mindeststrom an den Berührungsstellen
zwischen den Stromabnehmerschleifstiicken und dem Fahrdraht aufrechterhält. Diese
Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen je zwei Stromabnehmern eine
Spannung beliebiger Frequenz eingefügt wird, die einen Zusatzstrom der erforderlichen
Größe in dein über die Stromabnehmer, die Dachleitung und die Fahrleitung geschlossenen
Stromkreis erzwingt.
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Erfindungsgemäß wird- eine wesentliche Verbesserung der im Hauptpatent
geschützten Einrichtung dadurch erzielt, daß die Spannung, die dem über die Stromabnehmer
und den Fahrdraht verlaufenden Zusatzstromkreis aufgezwungen wird, in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges geregelt wird. Diese Regelung kann dabei
eine stetige sein oder in Stufen erfolgen.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß der Übergangswiderstand
an den beiden Schleifstücken im hohen Maße von der Fahrgeschwindigkeit abhängig
ist. Bei langsamer Fahrt ist er klein, da die Schleifstücke am Fahrdraht bleiben
und damit einen guten Kontakt geben. Bei schneller Fahrt wird dagegen der Kontaktdruck
der Schleifstücke erheblich geringer. Man müßte nun, wenn man die geschwindigkeitsabhängige
Veränderlichkeit des Übergangswiderstandes der Schleifstücke nicht berücksichtigt,
die dein Zusatzstromkreis aufgedrückte Spannung mit Rücksicht auf die höchste Fahrgeschwindigkeit
wählen, wenn unter allen Umständen die erstrebte Wirkung erreicht werden soll. Die
für die höchste Fahrgeschwindigkeit gewählte Spannung würde dann bei langsamer Fahrt
sehr hohen Ströme zur Folge haben. Unter Umständen können diese Ströme schädlich
werden. Zum mindesten würden sie aber eine unnötig große Bemessung des Entstörungswandlers
sowie der übrigen Teile der Einrichtung erfordern.
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Die Erfindung ermöglicht eine wesentlich günstigere Betriebsweise
dadurch, daß die dem Zusatzstromkreis aufgedrückte Spannung vorzugsweise selbsttätig
in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit geändert wird, wodurch der Energieverbrauch
des Zusatzstromkreises erheblich herabgesetzt wird.
Im folgenden
soll die Erfindung an Hand einigerAusführungsbeispiele erläutert@werden.
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Bei dem in Fig. i wiedergegebenen Ausführungsbeispiel sind wie bei
dem Haujjtq°W' patent die Stromabnehmer mit S, der Eli-*.; störungsumspanner mit
W bezeichnet. H44., der Hauptausschalter des Fahrzeuges, über## den der Hauptumspanner
T an Spannung gelegt werden kann. Die Primärwicklung des Entstörungsumspanners W
wird über eine Anzapfung A des Hauptumspanners T erregt. U bedeutet einen Umschalter,
der es ermöglicht, den Entstörungsumspanner primärseitig kurzzuschließen oder mit
der Anzapfung A zu verbinden. In der Verbindungsleitung zwischen dein Kontakt i
des Umschalters U und der AnzapfungA liegt ein Spannungsregler R, der im wesentlichen
aus einem Spannungsteilerwiderstand h besteht, von dem durch eine Kontakteinrichtung
K eine veränderliche Spannung abgenommen wird. Die Steuerung der Kontakteinrichtung
K in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs kann durch einen Fliehkraftregler
F erfolgen, der von einer der Achsen B der Lokomotive mittelbar oder unmittelbar
angetrieben wird.
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Zur Begrenzung der Ströme kann unter Umständen noch eine Strombegrenzungsdrossel
Y vorgesehen werden.
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Die beschriebene Anordnung kann vorteilhafterweise so abgeändert werden,
daß der Regelwiderstand R durch einen Spartransformator mit Anzapfungen ersetzt
ist. Um einen unterbrechungsfreien Übergang auf eine andere Spannung zu erzielen,
kann der Anschluß des Entstörungsumspanners an dem erwähnten Spartransformator über
eine Drosselspule mit einer Mittelanzapfung erfolgen.
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In zahlreichen Fällen wird es ausreichend sein, eine ein- oder zweimalige
Spannungsumschaltung vorzusehen, um die dem Entstörungsumspanner zugeführte Spannung
zu verändern. Man kann in diesem Falle die erforderlichen Spannungen unmittelbar
von verschiedenen Anzapfungen des Haupttransforinators entnehmen.
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An Stelle eines durch einen Fliehkraftregler gesteuerten Kontaktes
kann natürlich auch eine beliebige andere geschwindigkeitsabhängige Schalteinrichtung
gesetzt werden, die entweder unmittelbar oder mittelbar eine Veränderung der dem
Zusatzstromkreis aufgedrückten Spannung ermöglicht. In manchen Fällen wird es möglich
sein, für die Spannungsregelung in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit einen bereits
für andere Zwecke vorhandenen Geschwindigkeitsregler sowie Anzapfungen, die an dem
Haupttransformator oder einem Hilfstransformator vorhanden sind, zu benutzen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung kann dadurch erreicht werden,
daß für die Erzeugung der dem Zusatzstromkreis aufgedrückten Spannung eine Hilfsmaschine
v erzwvendet wird, die eine sich selbsttätig finit der schwindigkeit des Fahrzeuges
ändernde Sl4nnung erzeugt.
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-TyFig. a zeigt eine Anordnung, bei der zur `§peisung des Zusatzstromkreises
ein Hilfsgenerator hoher Frequenz Anwendung findet. a bedeutet in dieser Zeichnung
den Hilfsgenerator, an den wieder über den Kontakt i des Umschalters U die Primärwicklung
des Entstörungsspanners W angeschlossen werden kann. Der Generator a wird von dein
Lüftermotor b angetrieben. Der dem Generator a von einer Erregerstromquelle
c, beispielsweise einem Stromsammler, zugeführte Erregerstrom wird abhängig von
der Geschwindigkeit verändert. d bedeutet die geschwindigkeitsabhängige Regeleinrichtung.
Hierdurch kann die gewünschte Regelung des Zusatzstromes in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit des Fahrzeuges erzielt werden.
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Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
der zur Speisung des Zusatzstromkreises dienende für eine höhere Frequenz ausgelegte
Hilfsgenerator a unmittelbar von der Achse der Lokomotive aus angetrieben wird.
e bedeutet in dieser Zeichnung eine Lauf- oder Antriebsachse der Lokomotive, fein
Rädergetriebe, über welches der von dem Sammler c erregte Hilfsgenerator angetrieben
wird.
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Diese Anordnung kann auch in der Weise abgeändert werden, daß der
Antrieb statt von der Achse von einem der Fahrmotoren abgeleitet wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 4. der Zeichnung.
Bei dieser Ausführungsform wird einer der Fahrmotoren zur Erzeugung einer sich mit
der Geschwindigkeit des Fahrzeuges selbsttätig ändernden Spannung, die dem Zusatzstromkreis
aufgedrückt wird, herangezogen; lt bedeutet in dieser Zeichnung die Feldwicklung
des Motors, welche an die Anzapfung A des Fahrzeughaupttransformators H angeschlossen
wird. K ist der Anker der Maschine, welcher einerseits geerdet, andererseits über
den Kontakt i des Umschalters U an die Primärwicklung des zur Speisung des Zusatzstromkreises
dienenden Entstörungswandlers l-F angeschlossen ist. Schaltungstechnisch kann die
Anordnung nach Fig. 4 einfach durch Verwendung eines Zusatzschützes verwirklicht
werden, durch dessen Hauptkontakte die Nebenschlußerregung der Feldwicklung eingeschaltet
wird, während durch weitere Kontakte die Primärwicklung des Entstörungsumspanners
auf den Anker des Motors geschaltet wird.