-
Münzkassierer für die Lieferung elektrischer Energie, Gas, Wasser
o. dgl. Es sind Münzkassierer für die Lieferung von elektrischer Energie, Gas Wasser
u. dgl., vorgeschlagen worden, bei denen der Abnehmer durch Einwerfen einer oder
mehrerer Münzen die Lieferung einleiten kann und bei. dein Mittel vorgesehen sind,
um die Lieferung durch Fernsteuerung zu unterbrechen oder ein die Unterbrechung
vorbereitendes Organ um einen Schritt nach seiner Unterbrechungsstellung hin zu
schalten.
-
Bei der Fernsteuerung derartiger Apparate kann es vorkommen, daß mitunter
nicht alle Apparate vom Steuerimpuls erfaßt werden. Dies gilt insbesondere bei Fernsteuerung
nach dem Überlagerungsprinzip, bei dem einem vorhandenen Starkstromnetz, das an
die fernzusteuernden Apparate angeschlossen ist, tonfrequente Ströme aufgedrückt
werden.
-
Uin eine sichere Fernschaltung zu bewirken, empfiehlt es sich, die
Steuerimpulse mehrmals zu wiederholen.
-
Die bekannten ferngesteuerten Münzkassierer leiden an dem Mangel,
daß derjenige Verbraucher von Elektrizität, Gas usw., der zwischen den einzelnen,
die Rückstellung des Münzkassierers in die Unterbrechungslage bewirkenden Fernsteuerimpulsen
eine Münze einwirft, um von neuem Strom usw. entnehmen zu können, für diese Münze
nichts erhält, da der darauffolgende Fernsteuer impuls den Kassierschalter sogleich
von neuem in die Unterbrechungslage bringt, in der die Entnahme des Verbrauchsmittels
gesperrt ist. Die Erfindung hat die Aufgabe, diese Mängel zu beseitigen.
-
Erfindungsgemäß sind zwecks Rückstellung in die Unterbrechungslage
des Kassierschalters mindestens zwei auf verschiedene Steuerfrequenzen abgestimmte
mechanische Schwingungsgebilde vorgesehen und derart ausgebildet, daß jeweils das
eine Schwingungsgebilde nur dann eine Rückstellung des Münzkassierers bewirken kann,
wenn zuvor das andere zur Wirkung gekommen ist. Dadurch. wird verhütet, daß durch
Wiederholung des Fernsteuerimpulses zur Rückstellung des Kassierschalters ein inzwischen
durch Einwurf einer Münze in die Freigabestellung gebrachter Apparat vorzeitig in
die Unterbrechungslage gebracht wird.
-
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
-
Mit r und 2 sind zwei Kontakte bezeichnet, welche- den Stromkreis
der Stromverbraucher schließen. Der Kontakt z ist an einem bei 3 drehbaren Hebel
2o angebracht, der an seinem Ende das Gesperre 4 trägt. Das Gesperre arbeitet mit
dem Steuerglied 5 zusammen, und zwar derart, daß in der dargestellten Lage des Steuergliedes
der Hebel 2o gesperrt ist und die Kontakte r, 2 geschlossen sind. Liegt das Steuerglied
5 in der Bahn der Sperrklinke q, so bleiben die Kontakte z, 2 geschlossen. Das Steuerglied
5 ist mit dem dritten Glied, Planetenradträger, des Differentialgetriebes 6 verbunden.
Das
Sonnenrad 7 dieses Planetengetriebes wird von den Rädern 8 und
9 über eine Welle i9 angetrieben, die sektorförmige Ausschnitte besitzen und die
gegeneinander versetzt sin.@.: Das zweite Sonnenrad io des Differentftiii# @ Betriebes
6 wird von der Welle i i angetti5-ben; die mit einem außen angeordneten Hawf-<
griff 12 über das Münzwerk 13, angetrieben wird. Das Münzwerk 13 ist in bekannter
Weise derart ausgebildet, daß nach dem Einwerfen einer Münze in den Schlitz 1.1.
der Griff 1.2 mit der Welle i i gekuppelt ist, und zwar derart, daß durch Drehen
am Griff 12 die Welle i1 einmal um ihre Achse gedreht werden kann. Bei dieser Drehung
wer den durch den Nöcken 22 die Kontakte i und geschlossen. Da gleichzeitig über
das Differentialgetriebe auch das Steuerglied 5 verstellt worden ist, so wird die
Öffnung des Schalters durch dieses Steuerglied verhindert. Bei praktischen 2@usführungen
ist die eben beschriebene Apparatur etwas verwikkelter. Prinzipiell stimmt sie jedoch
mit der beschriebenen Einrichtung überein: Wie diese Einrichtung praktisch ausgeführt
wird, ist für die Erfindung gleichgültig.
-
Diese Einrichtung kann auch, wie eingangs erwähnt, noch mit einer
Anzeigevorrichtung versehen sein, welche die Zahl der eingeworfenen, auf Vorrat
befindlichen Münzen erkennen läßt.
-
Auf die Räder 8 und 9 wirken in bekannter Weise schwingungsfähige
Zungen 15 und 16 ein, die mit Hilfe der Elektromagnete 17 und 18 in Schwingungen
versetzt "werden. Diesen Magneten wird in an sich bekannter Weise die Fernsteuerenergie,
z. B. unter Benutzung der vorhandenen Starkstromleitung oder unter Benutzung besonderer
Leitungen, zugeführt. Die beiden Zungen 15 und 16 sind auf verschiedene Schwingungszahlen
abgestimmt.
-
Man kann das Übersetzungsverhältnis zwischen den Rädern 8 bzw. 9 und
dem Differentialgetriebe 6 so wählen, daß eine halbe Umdrehung der Welle i9 einer
ganzen Umdrehung der Welle i i entspricht. Es sei angenommen; daß nur eine Münze
eingezahlt wurde und daher die Welle i i nur einanal um 36o' gedreht wurde. Unter
dieser Annahme kann man die Kontakte 1, 2 öffnen, indem man z. B. die Zunge 15 in
Schwingungen versetzt, und zwar so lange, bis das Rad 8 aal der Zunge 15
vorbeibewegt ist. Dann gibt nämlich das Schaltglied 5 den Kontakthebel 2o frei,
so daB dieser unter dem Einfluß der Feder 2i die Kontakte öffnet: Man kann nun die
Ausschaltfrequenz mehrmals geben; um zu erreichen, daß mit Sicherheit alle Münzkassierer
ausschalten.
-
Die mehrmalige Sendung der Steuerfrequenz ist unschädlich, weil finit
Hilfe einer einzigen Frequenz nur eine halbe Umdrehung der Welle i9, zustande kommen
kann.
-
Die nächste Verstellung der Welle i9 kann wer-d mit Hilfe der
Zunge 16 ausgeführt wer-'c@Is.. Zu diesem Zweck muß eine dieser Zunge geordnete
Schaltfrequenz dein Elektromagneten 1:8 zugeführt «:erden. Die nächste Verstellung
der Welle i9 kann dann wieder nur durch Erregen der Zunge 15 durchgeführt werden.
Die beschriebene Arbeitsweise wiederholt sich in der gleichen Weise.
-
Werden mehrere Münzen eingezahlt, so wird die Welle i i mehrmals um
36o° gedreht. Es sind dementsprechend auch mehrere halbe Umdrehungen der Welle i9
erforderlich,: um das Organ 5 in die Ausschälttage zu bringen.
-
Die beschriebene Arbeitsweise ist besonders dann angebracht, wenn
bei der Abschaltung von der Zentrale aus Netzteile abgeschaltet sind, so däß es
erforderlich ist, in diesen Netzteilen die Münzkassierer erst nach dem Zuschalten
dieser Netzfeile abzuschalten. Würde man nur eine Schaltfrequenz verwenden; so wäre
dies ilicflt möglich, weil sonst die bereits betätigten Münzkassierer erneut abgeschaltet
würden, Die Abschaltung der neu zugeschalteten Netzteilkassierer erfolgt dann dadurch,
daß nochmals dieselben Gebilde im Schwingungen versetzt werden; dabei :bleiben jedoch
diejenigen, die ihre Abschaltung schon vollführt haben, infolge der sektorförmigen
Ausbildung der Glieder 8, 9 ohne Wirkung. -Wenn man das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Welle 19 und dem Sonnenrad 7 derart wählt; daß eine Umdrehung der Welle i9 einer
Umdrehung der Welle r i entspricht, so kann die Einrichtung auch noch in anderer
Weise betrieben werden. Es ist dann nämlich erforderlich, nacheinander sowohl die
Zunge 15 als auch die Zunge 16 zu erregen, wenn ein Schaltvorgang beendet werden
soll, denn nur unter diesen Umständen wird die Welle i9 einmal um 36o° gedreht.
Diese Arbeitsweise gibt die Möglichkeit, die einzelnen Frequenzen mehrmals zu wiederholen,
ohne daß zwei verschiedene Schaltvorgänge ausgelöst werden. Natürlich dürfen dabei.
die beiden Frequenzen zwecks Ausführung eines einzigen Schaltvorganges nicht abwechselnd
gegeben werden. Auch bei der eben erwähnten Arbeitsweise können mehrere Münzen nacheinander
eingezahlt werden, so daß sich der Abnehmer vor der Abschaltung in einigen der folgenden
Schaltperioden schützen kann.
-
Es kann vorkommen, daß in demselben Netz Münzkassierer verwendet werden,
die für den Betrieb mit verschiedenen Münzen
eingerichtet sind,
wobei die eine Art für Münzen bestimmt ist, welche nur einen Bruchteil, z. B. 1/1o,
des Wertes der anderen Münzen besitzt. In diesem Falle läßt man die Münzzeitkassierer,
die mit den höherwertigen Münzen betätigt werden, in der Weise arbeiten, daß eine
Umdrehung der Welle i9 nur dem entsprechenden Bruchteil, z. B. 1/l0, der Umdrehung
der Welle i i entspricht. Mit anderen Worten heißt dies, daß die Schalter der Münzzeitkassierer,
die mit höherwertigen Münzen betätigt werden, erst ausgelöst werden, wenn die übrigen
Münzzeitkassierer z. B. zehnmal betätigt worden sind. Sinngemäß lassen sich zwei
oder mehrere Typen von Münzzeitkassierern betreiben, die mit drei oder mehreren
verschiedenen Münzen beschickt werden können. In gleicher Weise können die Münzkassierer
gebaut sein, wenn zwei gleiche Münzen eingezahlt werden, wenn aber z. B. wegen verschiedener
Grundgebühr bei jedem Steuerimpuls verschiedene Beträge eingezogen werden sollen.
-
Wenn der beschriebene Münzzeitkassierer zum Unterbrechen der Lieferung
von Gas oder Wasser o. dgl. benutzt werden soll, so kann man, anstatt den Schalthebel
auf die Kontakte i, 2 wirken zu lassen, diesen Schalthebel als Auslöseglied für
ein Sperrorgan eines Ventils verwenden, welches eine Feder in der geschlossenen
Stellung zu halten versucht und das nur nach dem Einzahlen einer Münze geöffnet
werden kann. Man kann. aber auch einen für die Abschaltung von Strom brauchbaren
Münzzeitkassierer ohne wesentliche Änderung zum Unterbrechen der Liefe-', rung von
Gas, Wasser o. dgl. benutzen, wenn, man das Absperrorgan durch den Motor antreibt,
der von den Kontakten i und 2 gesteuert wird.
-
Man kann beispielsweise das unter einer Federkraft stehende Ventil
entgegen der Kraft dieser Feder durch einen Kleinmotor schließen oder öffnen lassen,
der von dem in der Abbildung dargestellten Kontaktarm ao gesteuert wird.
-
Der Kontakt :2 kann z. B. auf der anderen Seite des Kontaktes i angeordnet
werden, so daß @er sich nach dem Auslösen des Kontaktarmes 2o schließt. Nach dem
Öffnen der Kontakte i und 2 durch Drehen der Welle i i wird dann der Motor ausgeschaltet,
so daß sich das Ventil unter der Einwirkung der Feder öffnet. Man kann auch in umgelehrter
Weise verfahren, muß dann allerdings den Nachteil in Kauf nehmen, daß beim Ausbleiben
der Netzspannung zwangsläufig auch die Gas- oder Wasserlieferung unterbrochen wird.
Bei Absperrventilen der erwähnten Art empfiehlt es sich, Kleinmotoren zu verwenden,
die so bemessen sind, daß sie bei ihrer nach Ventilschluß bewirkten Hemmung trotz
weiterbestehender Einschaltung sich nicht unzulässig erwärmen. Die Verwendung eines
derartigen Kleinmotors ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung. Man kann zur Betätigung
der Ventile aber auch umsteuerbare Motoren verwenden, die in der Einschaltstellung
des Schalthebels 2o der in der Abbildung dargestellten Einrichtung das Ventil öffnen
und in der Ausschaltstellung dasselbe schließen.
-
Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Anordnung besteht darin,
daß die Nachstellung von Zeitwerken entbehrlich ist.