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Einrichtung zum Entgasen von Flüssigkeiten Zusatz zum Patent
508 904 Das Hauptpatent betrifft eine Einrichtung zum Entgasen von Flüssigkeiten,
insbesondere zur Entgasung von Isolierflüssigkeiten für Kabelleitungen. Die Einrichtung
besteht aus einem unter Unterdruck gehaltenen Gefäß, in dessen Innerem abwechselnd
umlaufende und feststehende, von der Mitte nach außen ansteigende Kegelflächen angeordnet
sind. Die zu entgasende Flüssigkeit wird der Mitte der ersten umlaufenden Kegelfläche
zugeführt und von ihr, infolge der Schleuderwirkung, zu einer sehr dünnen Schicht
mit einer großen Oberfläche ausgebreitet, wird sodann durch die unter der umlaufenden
Fläche liegende feststehende Kegelfläche gesammelt und durch eine in ihrer Mitte
befindliche Öffnung auf die zweite umlaufende Kegelfläche geleitet, von der die
Flüssigkeit von neuem zu einer dünnen Schicht ausgebreitet wird. Bei der wiederholten
Ausbreitung wird das in der Flüssigkeit enthaltene Gas. frei und durch die Vakuumpumpe
abgesaug, so daß sich am Boden des Gefäßes die entgaste Flüssigkeit sammelt.
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Die Erfindung betrifft die Weiterbildung der Entgasungseinrichtung
gemäß dein Hauptpatent, und zwar wird gemäß der Erfindung die Entgasungseinrichtung
in zwei oder mehrere übereinander angeordnete Kammern aufgeteilt, deren umlaufende
Kegelflächen von einer einzigen Welle getragen werden und die vorteilhaft mittels
eines U-Rohres so miteinander verbunden sind, daß die Flüssigkeit von einer Kammer
in die andere übertreten kann, während die Gasräume voneinander getrennt bleiben
und durch besondere Vakuumpumpen mit zweckmäßig in Richtung des Flüssigkeitsstromes
steigender Saugfähigkeit unter Unterdruck gehalten werden. Ebenso wird vorteilhaft
die Welle nur an ihren Enden abgestützt und an den Durchtrittsstellen durch die
Trennwände zwischen den Kammern gasdicht, jedoch ohne tragende Lagerung mittels
eines beweglichen, d. h. nicht an der Welle oder an der Trennwand befestigten Körpers
abgedichtet, dessen eine Oberfläche der Welle und dessen andere Oberfläche der Trennwand,
auf der er ruht, angepaßt ist.
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Durch die Einrichtung gemäß der Erfindung läßt sich gegenüber der
Einrichtung gemäß dem Hauptpatent eine Steigerung des Entgasungsgrades der zu entgasenden
Flüssigkeit erzielen.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß es bei
der Einrichtung gemäß dem Hauptpatent nicht möglich war, selbst bei einer Erhöhung
der Zahl der umlaufenden Kegelflächen eine Erhöhung des Entgasungsgrades zu erreichen,
eil offenbar der Ölstrom durch die von den einzelnen Kegelflächen abströmenden Flüssigkeitsschleier
in einzelne Abschnitte unterteilt wird und die durch das Vakuum abzusaugenden Gase
die einzelnen übereinander angeordneten Flüssigkeitsschleier durchströmen müssen.
Hinzu kommt noch die Iabyrinthartige Wirkung der langen Wege zwischen den einzelnen
umlaufenden und feststehenden Kegelflächen, die ebenfalls dazu beiträgt, daß die
Wirkung des Vakuums mit zurrehmender Kegelflächenzahl abnimmt und eine Steigerung
des Entgasungsgrades nicht mehr möglich ist.
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Durch die gemäß der Erfindung in voneinander getrennte Entgasungsräume
unterteilte Einrichtung, deren einzelne Kammern für sich an eineEntgasungspumpeangeschlossen
sind, wird die zu entgasende Flüssigkeit in jeder Kammer von neuem in intensive
Berührung mit der saugenden W irkung des Val,uums gebracht, so daß durch die Trennung
der Entgasungskammern auch eine Steigerung des Entgasungsgrades bei einer Erhöhung
der Zahl der Kegelflächen erreicht wird.
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Ein weiterer Vorteil, insbesondere für Fälle einer fortwährenden Lieferung
entgaster Flüssigkeit, liegt darin, daß bei einer mehrstufigen Einrichtung in an
sich bekannter Weise zwei Pumpen mit einer beschränkten voluinetrischen Saugfähigkeit
verwendet «,erden können, von denen die erste eine große Menge Gas bei einem mäßigen
Vakuumgrad, die zweite dagegen nur eine kleine Restmenge von Gas bei hohem Vakuumgrad
abzusaugen hat.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt eine aus zwei Kammern bestehende Einrichtung gemäß der Erfindung und
Abb. 2 einen Teil der Ausführung gemäß der Abb. i.
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Das äußere luftdichte Gefäß der Einrichtung wird aus mehreren Teilen
i', i", 2 gebildet, die aneinander befestigt sind. Das untere Gefäß :2 dient zur
Aufnahme der entgasten Flüssigkeit, während in jedem der beiden anderen die feststehenden
Kegelflächen 4 abwechselnd mit den umlaufenden Kegelflächen 3, die auf der gemeinsamen
Welle 5 sitzen, eingebaut sind. Die Anschlußrohre 6', 6" dienen zur Verbindung mit
den einzelnen Vakuumpumpen. Die zu entgasende Flüssigkeit wird durch das Rohr 15
zugeführt und in der Kammer i' einer ersten Entgasung unterworfen, fließt dann durch
das U-Rohr 7 in die Kammer i", wo sie durch das darin herrschende höhere Vakuum
weiter entgast wird. Das flüssigkeitsdichte U-Rohr 7 bildet für die Flüssigkeit
die Verbindung zwischen -den beiden Kammern; verhindert jedoch den Durchtritt des
Gases trotz des Druckunterschiedes in beiden Kammern: Wie die Abb. a zeigt, ist
in der Mitte der Trennwand 8 zwischen den beiden Kammern eine Vertiefung g mit einer
.ffnung für den Durchtritt der Welle 5 vorgesehen. Ein Ring io mit einem Flansch
i i ist auf die Welle geschoben, so daß der Flansch i i auf der Vertiefung 9 ruht.
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Die Vertiefung füllt sich mit Flüssigkeit, die bereits der ersten
Entgasung unterworfen war. Wenn nun die Welle 5 umläuft, wird der Ring io mehr oder
weniger mit umlaufen und so mit der Achse eine genügende Dichtung für die Flüssigkeit
bilden. Der Durchtritt der Flüssigkeit durch die Öffnung in der Vertiefung g wird
durch den Flansch i i insbesondere bei seinem Umlauf gesperrt. Bei dieser Abdichtung
ruht die umlaufende Welle lediglich in ihren Endlagern, so daß ein Stützlager oder
eine Stopfbuchse an der Durchtrittsstelle durch die Trennwand vermieden ist, trotzdem
wird aber der Durchtritt der Flüssigkeit zwischen den beiden Abteilungen längs der
Welle vollständig verhindert und eine vollständige Trennung zwischen dein Gasinhalt
der aneinanderstoßenden Kammern herbeigeführt.
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Die entgaste Flüssigkeit wird in der untersten Abteilung 2 gesammelt,
bis der von der Flüssigkeit angehobene Schwimmer mittels des Ventils 13 die
Verbindung zwischen dem Zuleitungsrohr 1q. und dem Rohr 15, welches die Flüssigkeit
in die Entgasungseinrichtung i weiterleitet, unterbricht.
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Die entgaste Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe durch die Öffnung
16 abgepumpt.