DE150397C

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Publication number: DE150397C
Application number: DENDAT150397D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine doppeltwirkende Pumpe, \velche die Entnahme von Flüssigkeiten aus Apparaten, in denen Luftleere oder eine ständig unter dem Atmo-Sphärendruck bleibende Spannung herrscht, und gleichzeitig das Überdrücken der entnommenen Menge in höher gelegene oder unter stärkerem Druck stehende Gefäße ermöglicht. Diese Pumpe ist hauptsächlich für -ίο Vakuum-Verdampfapparate bestimmt, in denen die Eindickung von Zuckersäften, von Milch und anderen Flüssigkeiten erfolgt; sie soll indes auch für die Entnahme des in den Rohrleitungen von Kondensatoren zur Ab-Scheidung vom Abdampf gekommenen und

an besonderen Stellen angesammelten Öles, zum Absaugen warmen Kesselspeisewassers aus den

- Kondensatoren, als Kondensatorpumpe für Oberflächenkondensatoren und für ähnliche Z\vecke zur Verwendung kommen.

Auf der Zeichnung ist diese Pumpe durch Fig. ι im Längsschnitt, Fig. 2 im Querschnitt nach x-x und Fig. 3 im Querschnitt nach y-y zur Anschauung gebracht.

Sie ist als ein oben und unten mittels Deckel geschlossener Hohlzylinder gebildet, dessen Innenraum durch zwei Querwände in drei gesonderte Räume a, d,f geteilt ist. Von dem oberen dieser Räume führt eine zweckmäßig mit einem Absperrhahn versehene Rohrleitung^ zu dem Boden des zu entleerenden Vakuumapparates bezw. in den Wasserraum des in Betracht kommenden Kondensators und ein zweites, engeres Rohr c nach dem Luftraum desselben. Die beiden unteren Räume d und/ sind durch seitliche Stutzen e und g — unter Zwischenschaltung von Rückschlagventilen — mit¹ der Druckleitung verbunden. Ein Hohlkolben k, aus zwei übereinander angeordneten Zylindern von verschiedenem Durchmesser gebildet, ist in der Weise in diesen Pumpenkörper axial eingelagert, daß sich sein oberer dünner, mit der Kolbenstange verbundener Teil in der oberen Querwand führt und der dickere Teil in der unteren, während eine in seinem flachen Boden befindliche Bohrung ohne Spiel über einen zylinderförmigen Zapfen h greift, der sich inmitten des unteren Pumpenzylinderdeckels erhebt und in einem Durchmesser gleich jenem der dünneren Kolbenhälfte gebildet ist. In der oberen Hälfte der, letzteren befinden sich einige breite Längsschlitze / und in jener des Zapfens h mehrere Aussparungen i.

Die Pumpe wird derartig aufgestellt, daß die obere Kammer α ihres Zylinders tiefer liegt als der Boden des zu entleerenden Vakuumapparates. Aus letzterem füllt sich infolge dieser Anordnung nach Öffnung des in Rohrleitung b eingeschalteten Hahnes die Kammer α und der mit ihr durch die Schlitze / ständig in Verbindung bleibende Hohlraum des Kolbens /emit Flüssigkeit.

In die mittlere Kammer d gelangt diese indes nur bei Tiefstellung des Kolbens, wenn die Schlitze / eine Verbindung des Innenraumes des letzteren mit jener Kammer hergestellt haben, . während ein Zufluß nach der unteren Kammer f erst bei Hochstellung des Kolbens eintritt infolge der - alsdann durch die Aussparungen i des Zapfens h veranlaßten Verbindung des Kolben-

hohlraumes mit dieser Kammer. Von der in letztere eingedrungenen Flüssigkeit wird ein Teil während des Niederganges des Kolbens durch den Stutzen g und dessen Rückschlagventil in die Ableitung gedrängt, in welche ein Teil der Füllung der Kammer d beim Hochgang des Kolbens auf dem Wege durch den Stutzen e und dessen Rückschlagventil überführt wird. Die Querschnittsmaße des Hohlkolbens k und des Zapfens h sind derartig gewählt, daß die Menge der aus den Räumen d und f hinausgedrückten Flüssigkeiten die gleiche ist, und infolgedessen ein durchaus gleichmäßiger Abfluß aus der Druckleitung erfolgt.

Um den ständigen Zufluß der Flüssigkeit zur Kammer α und zu den mit ihr beim Gange der Pumpe abwechselnd in Verbindung kommenden Räumen zu ermöglichen, ist es erforderlich, daß der Grad der Luftverdünnung (der Luftleere) zu Anfang des Betriebes und im Laufe desselben in den jedesmal miteinander verbundenen Pumpenräumen der gleiche ist, wie in den in Betracht kommenden Vakuumapparaten. Diesen Zustand bereits vor Beginn der Flüssigkeitsentnahme herzustellen und während derselben aufrecht zu erhalten, ist die Aufgabe des Rohres c, welches den Luftraum jener Apparate mit den betreffenden Pumpenräumen verbindet und den Ausgleich aller Druckdifferenzen, die durch irgendwelche Ursachen veranlaßt werden — durch zeitweilige Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen der einzelnen Pumpenteile, infolge Eindringens von Luft durch die Rückschlagventile und durch die Stopfbüchse der Kolbenstangen, hauptsächlich aber durch den ständigen Wechsel bezüglich jenes Verdünnungsgrades, wie er vielfach in den Vakuumapparaten und Kondensatoren vorkommt —, ermöglicht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine doppeltwirkende Pumpe zur Entnahme von Flüssigkeit aus luftleeren Räumen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu entnehmende Flüssigkeit durch eine Leitung (b) der höchstliegenden von drei getrennten Kammern (a, d,f) des Pumpenzylinders, sowie gleichzeitig dem mit dieser Kammer (a) verbundenen Innenraum des in den Trennungswänden der Kammern geführten Differentialkolbens (k) zufließt und von hier durch Schlitze (i) eines feststehenden, vom unteren dickeren Kolbenteil umschlossenen Zapfens (h) beim Aufgang des Kolbens in die untere Kammer (f), beim Niedergang des Kolbens durch einige in der Wandung seines oberen dünneren Teiles befindliche Schlitze (I) in die mittlere Kammer (d) gelangt, um aus diesen beiden Kammern (fd) nach dem jeweiligen Hubwechsel des Kolbens von diesem in die Steigleitung gedrängt zu werden.

2. Ausführungsform der Pumpe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Verbindungsrohr (c) zwischen der oberen der drei getrennten Kammern des Pumpenzylinders und dem Luftraum des die abzusaugende Flüssigkeit enthaltenden Gefäßes (Vakuumapparates, Kondensators usw.) zur Herstellung und Aufrechterhaltung des gleichen Luftverdünnungsgrades in diesem Gefäß und in den Hohlräumen der Pumpe vor Beginn des Betriebes der letzteren und während desselben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,