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Lagerteil für den Schwenkzapfen an Klappsitzen von Sitzmöbeln, z.
B. Reihensesseln Die Schwenkzapfen der Klappsitze von Sitzmöbeln sind bekannterweise
in den Sitzrahmenteilen selbst oder in den zwischen je zwei Sitzen fest angeordneten
Säulen gelagert. Die Lagerung derartiger Klappsitze wurde entweder durch Gleitlager
oder mittels Kugel- bzw. Wälzlager durchgeführt... Die Gleitlager haben den Nachteil
des großen Reibungsverlustes und müssen dauernd reichlich geschmiert werden. Die
Kugellageranordnungen sind einerseits ziemlich kostspielig, andererseits müssen
sie ebenfalls geschmiert werden, um die Vorteile des Wälzlagers ausnutzen zu können.
Die erforderliche Schmierung wird meistens vernachlässigt, so daß Sie beweglichen
Lagerungsteile eintrocknen, und dadurch wird ihr einwandfreies Arbeiten verhindert.
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Diese Nachteile können erfindungsgemäß dadurch behoben werden, daß
an sich bekannte, schmierlos arbeitende Preßstoffe zur Herstellung des festen Lagerteiles
für den Schwenkzapfen an Klappsitzen verwendet werden. Derartige aus Preßstoff hergestellte
Lagerteile sind bereits in Form von Hülsen verwendet worden. Die Hülsenform ist
aber teuer und unwirtschaftlich für die Klappsitze, weil sie hier nur verhältnismäßig
kleinen Beanspruchungen ausgesetzt sind.
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Die Erfindung besteht darin, daß der feste Lagerteil durch einen oder
mehrere im Abstand voneinander angeordnete, voneinander unabhängige, aus Preßstoff
hergestellte Ringe oder Scheiben gebildet ist, die ohne einen besonderen Tragteil
befestigt oder in ein besonderes Lagergehäuse eingesetzt sind. Diese Ringe können
in die Zargen der Klappsitze oder in die festen Säulen eingebaut sein. Dabei können
entweder für jeden Klappsitz besondere Lagerscheiben oder -ringe verwendet werden,
oder man kann zwei benachbarte Klappsitze in gemeinsamen Lagerscheiben bzw. auf
gemeinsamen Wellen lagern.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß auf dem Boden des
gegossenen Lagergehäuses zwei konzentrische Zylinder stehen, wobei in der Innenfläche
des inneren Zylinders der oder die Lagerringe unverdrehbar befestigt sind.
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Schließlich ist der Bodendes Lagergehäuses mit einem Winkelstück zur
Befestigung des Gehäuses versehen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i einen Lagerteil im Querschnitt, Fig. z einen
Schnitt nach der Linie A-B in der @Fig. i, Fig. 3 einen Lagerteil mit einem besonderen
Tragteil im Querschnitt, Fig.4 einen Längsschnitt nach der Linie C-D in der Fig.
3, Fig.5 eine andere Bauart des Lagergehäuses im Querschnitt und Fig.6 einen Längsschnitt
nach der Linie G-H in der Fig. 4, von oben aus gesehen. Die Fig. i zeigt ein Ausführungsbeispiel
des Lagers für den Klappsitzschwenkzapfen 9. Zu dessen Lagerung sind hierbei nur
verhältnismäßig schmale Ringe . aus schmierlosem Baustoff erforderlich, um eine
vollwertige Lagerungsfläche zu erreichen. Der eine
Lagerteil besteht
in zwei Ringen 14, 15, die in den seitlichen Bohrungen der Sitzzarge 6 befestigt,
gegebenenfalls damit verleimt sind. Die Schwenkachse kann entweder als durchgehender
Rundstab ausgebildet oder als Zapfen 9 an einem Ansatz io ausgebildet sein, der
dann mittels der Bolzen 12, 13 angebracht werden kann. Die Bolzen 12, 13
sind in der Zwischensäule i befestigt.
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Die Fig.2 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B in der Fig. i. Wie
ersichtlich, ist das Ansatzstück ro mit drei Einschnitten versehen; in die die Bolzen
12, 13 hineingeschoben werden können. Bei dieser Anordnung kann also der Klappsitz
mit einem Griff aus den Zwischensäulenherausgehobenwerden.
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Die Fig. 3 zeigt ein Lager mit einem festen Lagerteil aus einem besonderen
Gußstück.-Dieses besteht aus einem Bodenstück 21 und einem dazu im Winkel gestellten
Befestigungslappen 2o. Auf dem Bodenstück 21 sind zwei konzentrische Rippen angegossen,
wobei in der inneren Bohrung der Rippe 17 in zwei vorgesehenen Vertiefungen die
beiden Buchsenringe 14, 15 ver drehbar befestigt sind. Zwischen der inneren Rippe
17 und der Außenrippe i9 ist eine Schraubenfeder i8 angeordnet, die einerseits an
dem Güßstück, andererseits an dem Zwischenstück i des Stuhlgestelles befestigt ist.
Die Achse 16 ist vorteilhafterweise mit dem Ansatzstück versehen, das dann an der
Zwischensäule i, gegebenenfalls herausnehmbar, befestigt werden kann. Der Befestigungslappen
2o des Gußstücks wird an der Sitzzarge 6 angebracht.
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' Die Fig. 4 zeigt das Gußstück im Schnitt nach der Linie C-D in der
Fig: 3. Hierbei ist das Anschlagstück 25 sichtbar, das sowohl die Sitzlage als auch
die aufgeklappte Lage des Klappsitzes dadurch bestimmt, daß dasselbe sich zwischen
einer sektorförmigen, auf der Zwischensäule i des Stuhlgestelles befestigten Scheibe
22 bewegen kann. Die Sektorscheibe 22 hat zwei Ansatzstücke 23, 24, die eine weitere
Verschwenkung des Gußstücks i g, 20, 21 durch das Anschlagstück 2,9 verhindern.
Das innere Ende der Feder 18 ist zwischen den Wandungen 26 des Außenringes i9 befestigt.
Die stark ausgezogenen Umrisse des Gußstücks i9, 20, 21 zeigen die Sitzlage und
die gestrichelt gezeichneten Umrisse das Gußstück, dessen Stellung bei aufgeklapptem
Sitz. Sowohl auf dem Anschlagstück 25 als auch auf den Ansatzstücken 23, 24 der
Sektorscheibe 22 können Gummiringe 32, 33 zwecks Dämpfung des Aufschlags angebracht
werden. Die Fig.6 zeigt das Gußstück im Schnitt nach der Linie G-H in der Fig. 4.
von oben aus gesehen. Wie ersichtlich, sind in dem Befestigüngslappen'2o des Gußstücks
zwei Langlöcher 27 vorgesehen, so daß der Klappsitz durch Lockerung der Befestigungsschrauben
.und nach Verschiebung in den Langlöchern 27 des Gußstücks aus dem Stuhlgestell
herausgehoben werden kann.
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Die vorstehend erläuterten Lager können nur dann verwendet werden,
wenn die Sitzreihen der Klappstühle geradlinig verlaufen. Es kommt aber, besonders
bei Theaterstühlen, sehr oft vor, daß die Stuhlreihen in einem Kreisbogen aufgestellt
werden müssen. Bei dieser Bestuhlungsart werden zwischen dem Klappsitz und der GestellzwischensäuleWinkelunterschiede
auftreten. Um diese auszugleichen, kann das Lager gemäß der Fig. 5 angeordnet werden.
Hierbei ist die Welle durch einen Kugelkopf 3o ersetzt worden, der mittels eines
Ansatzstückes 28 auf der Gestellzwischensäule mittels Holzschrauben o. dgl. befestigt
wird. Die Lagerbüchse 29 ist hierbei so schmal bemessen, daß ihre Gesaintaüsmaße
nicht diejenigen der geteilten ringförmigen Buchse überschreiten.
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Das Gußstück kann auch so verwendet werden, daß es nicht auf den Klappsitzzargen,
sondern auf den Gestellzwischensäulen befestigt wird.